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Ukraine-Krieg: Was ein Putin-Sieg für die Welt bedeuten würde

Wladimir Putins Ukraine-Einmarsch hat die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj in die Defensive gedrängt - und ein Sieg der Russen könnte den Rest der Welt mächtig ins Wanken bringen. Was ein Sieg Putins bedeuten würde, lesen Sie hier.

Wie lange kann die Ukraine Wladimir Putins Angriffe noch abwehren? (Foto) Suche
Wie lange kann die Ukraine Wladimir Putins Angriffe noch abwehren? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexei Danichev

Zwei Jahre nach der schrecklichen Invasion in der Ukraine wendet sich das Blatt scheinbar zu Gunsten der Russen. Die Streitkräfte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben sich gegen das Militär von Wladimir Putin gewehrt, aber der Mangel an hochwertiger militärischer Ausrüstung und die Zunahme von Luftangriffen auf Energieanlagen geben Russland derzeit die Oberhand.

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Putin-Sieg in der Ukraine würde "das Ende der Welt, wie wir sie kennen" bedeuten

Denkfabriken gehen davon aus, dass ein Sieg Putins "das Ende der Welt, wie wir sie kennen", herbeiführen würde, heißt es in einem aktuellen Artikel des britischen "Daily Star". Doch wie würde Putin einen Sieg in der Ukraine sicherstellen? Die russischen Militäraktivitäten im Donbass nehmen zu undSelenskyjs Berater Mykhailo Podolyak warnt, dass das ukrainische Militär nicht über die benötigten Mittel verfügt, um die wachsende Macht von Putins Invasionsplänen abzuwehren. In einem umfassenden Bericht erklärt der britische "Daily Star", welche Faktoren und Ereignisse Wladimir Putin bei seinem Vorhaben, die Ukraine vollständig einzunehmen, in die Hände spielen könnten. Gleichzeitig enthüllt der Bericht auch, mit welchen Problemen die Ukraine und die Nato-Länder derzeit zu kämpfen haben.

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Ukraine will gleichen Schutz wie Israel

Zuletzt zeigte sich der ukrainische Präsident Selenskyj brüskiert, weil der Westen Israel mehr helfe als seinem Land. Nach dem Eingreifen des Westens zum Schutz Israels hatte er die gleiche Hilfe für sein Land gefordert. NBC berichtete, dass die Drohnen des Kremls, mit denen ukrainische Kraftwerke und öffentliche Gebäude angegriffen werden, die gleichen sind, die auch bei iranischen Angriffen in Teheran eingesetzt werden.

  • "Bei russischen Raketen gibt es keine Verzögerungen, wie bei Hilfspaketen für unseren Staat", sagte Selenskyj. Er ist der Auffassung, dass das "gleiche Maß an Schutz", das Israel geboten werde, Drohnen- und Raketenangriffe in der Ukraine hätte verhindern können.
  • "Der europäische Luftraum hätte schon längst das gleiche Schutzniveau erhalten können, wenn die Ukraine von ihren Partnern beim Abfangen von Drohnen und Raketen ähnlich umfassend unterstützt worden wäre", zitiert das britische Portal den ukrainischen Präsidenten.
  • Außerdem erklärte er gegenüber französischen Journalisten: "Es besteht die Gefahr, dass sich die internationale Aufmerksamkeit von der Ukraine abwendet, und das wird Folgen haben."

Putin hat "großes Ziel" im Visier

Was der Ukraine derzeit extrem zu schaffen macht, sind die gezielten russischen Angriffe auf die Kernkraftwerke der Ukraine. Nach Angaben des privaten Energieunternehmens DTEK hat Russland zuletzt vier Kernkraftwerke "massiv beschossen". Zur Erinnerung:Russlands Angriffstruppen hatten das größte Atomkraftwerk Europas, dasAKW Saporischschja, bald nach Beginn ihrer Invasion im Februar 2022 in der Ukraine besetzt. Die IAEA hatte in dem Zusammenhang mehrfach vor einer potenziellen Nuklearkatastrophe gewarnt. Immer wieder hatte es seither Bedenken um die Sicherheit in Saporischschja gegeben. Und Putins Kampf ist noch lange nicht vorbei. Berichten von Politico zufolge könnte es bald zu einer Bodenoffensive auf Charkiw kommen.

  • Selenskyj warnte: "Es ist symbolisch, weil man sagt, dass Charkiw die erste Hauptstadt der Ukraine war. Es ist ein großes Ziel."

Mit einem Angriff auf Charkiw würde Russland einen wichtigen Durchbruch an der Ostgrenze erzielen, die sich laut dem ukrainischen Präsidenten "in den letzten Tagen erheblich verschlechtert hat".

Russland stockt Waffen auf, während in der Ukraine die Kräfte schwinden

Ein weiteres Problem für die Ukraine: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuletzt bestätigt, dass das Land weitere Waffen bestellt hat, um seine Offensive gegen die Ukraine zu verstärken. Putins rechte Hand sagte, es werde mehr Munition benötigt, um "das erforderliche Tempo der Offensive aufrechtzuerhalten".

Mit einer Erhöhung der "Menge und Qualität von Waffen und militärischer Ausrüstung" könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Selenskyj Truppen zurückgedrängt werden - denn der ukrainische Staatschef warnte, seine Soldaten seien unterversorgt.

Der Westen gilt nicht länger als Garant für Sicherheit

Sollte Russland in seinem schrecklichen Krieg gegen die Ukraine erfolgreich sein, wären Nato-Mitglieder wie Großbritannien, die USA und Deutschland nicht länger "Garanten für Stabilität, Sicherheit und Ordnung". Sie würden von Putin bloßgestellt, heißt es dazu beim britischen "Daily Star". Die Denkfabrik Globsec warnte davor, dass Länder wie Russland und China einspringen und die Menschenrechte neu gestalten würden. Das Team warnte:

  • "Revisionistische Akteure wie China, Russland, Iran und andere würden zusammen mit ihren Verbündeten ihre Vorstellungen von internationaler Ordnung durchsetzen."
  • Und weiter: "Die Universalität der Menschenrechte würde relativiert, autokratische Regime würden weltweit gestärkt, die Demokratie würde weltweit geschwächt und verächtlich gemacht, und die globalen Warenströme und der globale Wohlstand würden von uns abgezogen. Unser Leben in Europa würde unsicherer, ärmer und einsamer werden."

Viele Nato-Länder wären nicht bereit, für einen Krieg gegen Russland

Weiter erklärt der "Daily Star", dass viele Nato-Länder nicht bereit wären, einen Krieg gegen Russland zu führen. So warnte der Experte für Weltstudien, Anthony Glees, im Gespräch mit dem britischen Blatt, dass das Vereinigte Königreich bei der Vorbereitung auf einen eigenen Krieg weit zurückliegt. Gleiches gilt auch für Deutschland. Der Bundeswehr mangelt es weiter an Soldaten – und neue Ausrüstung ist zwar bestellt, lässt aber auf sich warten. Aktuell gibt die Bundeswehr 181.514 Menschen in Uniform an (Stand Ende Dezember 2023). Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will das ändern und die Armee mit einer Strukturreform wieder "kriegstüchtig" machen, wie er vor wenigen Wochen erklärte. Doch auch das braucht Zeit.

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/fka/news.de

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