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Drückt Wladimir Putin den "roten Knopf"?: Bei diesem Szenario könnte Russland Atomwaffen einsetzen

Die Sorge vor einem russischen Atomangriff bleibt weiter groß. Bislang drohte Wladimir Putin lediglich mit seinen Nuklearwaffen. Doch ein Experte glaubt, dass es in einem konkreten Fall nicht nur bei Drohungen bleiben könnte.

Setzt Wladimir Putin noch Atomwaffen ein? (Foto) Suche
Setzt Wladimir Putin noch Atomwaffen ein? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

Angst schüren war eines der wichtigsten Propaganda-Mittel von Wladimir Putin und seinen Verbündeten in den vergangenen Monaten. Immer wieder machten sie auf Russlands Atomwaffen-Arsenal aufmerksam, drohten indirekt oder ganz unverhohlen mit dem Einsatz einer Nuklearbombe. Laut Meinungen vieler Experten handelte es sich dabei vorrangig um Einschüchterungsversuche. Der Westen sollte unter anderem dazu gebracht werden, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu überdenken. Dass Putin zur Atombombe greift, könnte in einem konkreten Fall wohl aber noch grauenhafte Realität werden.

Wladimir Putin bereit für Atomwaffen-Einsatz bei Angriff auf die Krim?

Das analysierte jetzt Pavel Slunkin, Gastwissenschaftler bei der Denkfabrik "European Council on Foreign Relations", für "Express.co.uk". Der Experte geht davon aus, dass Putin ernsthaft darüber nachdenken könnte, den "roten Knopf" zu drücken, falls die Ukraine die Halbinsel Krim angreift und versucht, sie von Russland zurückzuerobern. Der Kreml hatte dieses Gebiet bereits 2014 völkerrechtswidrig annektiert. "Wenn es dazu kommt und die Ukraine mit der Befreiung der Krim beginnt, bin ich mir ziemlich sicher, dass Russland damit beginnen wird, [die Ukraine und den Westen] mit Atomwaffen zu erpressen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bereit sein wird, sie einzusetzen.", behauptet Slunkin. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Befreiung der Krim bereits als Kriegsziel erklärt.

Russland bereitet sich wohl schon auf Rückeroberungsversuch vor

Pavel Slunkin glaubt weiter, ein Atomwaffen-Einsatz käme für Putin nicht in Frage, wenn die Ukraine versucht, alle seit dem 24. Februar 2022 besetzen Gebiete zurückzuerobern. "Aber wenn wir über die Krim sprechen, dann würde ich sagen, dass dies uns zu dem Moment bringen würde, den die Welt 1962 mit der Kubakrise erlebt hat." Damals stand die Welt knapp vor einem Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion. Slunkin plädiert für weitere Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine, gibt aber gleichzeitig zu, dass das Krim-Szenario bei den Überlegungen der verbündeten Staaten eine Rolle spielt. "Sie werden nicht in der Lage sein, die ukrainische Armee an der Befreiung einiger Gebiete wie der Krim zu hindern. Sie können natürlich versuchen, sie zu drängen, dies nicht zu tun, aber die Ukraine müsste nicht darauf hören. Sie sollten sich also lieber darauf konzentrieren, wie sie auf die russische Erpressung [in Bezug auf] Atomwaffen reagieren werden", empfiehlt der Experte. Laut "Express.co.uk" bereitet sich Russland schon jetzt auf einen möglichen ukrainischen Angriff auf die Krim vor. Das Militär habe Sandsackbarrikaden sowie hölzerne Gräben an den Touristenstränden der Halbinsel errichtet. In der vergangenen Woche warf Russland Kiew zudem einen "massiven Drohnenangriff" auf die Krim vor.

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/rad/news.de

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