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Boris Johnson: Schock-Vorwürfe gegen Deutschland! Verbreitet der Ex-Premier Lügen?

Boris Johnson sorgt mit schockierenden Vorwürfen gegen Deutschland für Aufsehen. Dem britischen Ex-Premierminister zufolge soll die Bundesregierung auf eine schnelle Kriegsniederlage der Ukraine gehofft haben. Doch wie glaubwürdig sind seine Aussagen?

Boris Johnson schockt mit Vorwürfen gegen Deutschland. Wollte die Bundesregierung eine schnelle Kriegsniederlage der Ukraine? (Foto) Suche
Boris Johnson schockt mit Vorwürfen gegen Deutschland. Wollte die Bundesregierung eine schnelle Kriegsniederlage der Ukraine? Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Toby Melville

Es sind schwere Vorwürfe, die der britische Ex-Premierminister Boris Johnson erhebt. Denn eigentlich war bislang klar: Der Westen steht geschlossen hinter der Ukraine, verurteilt den brutalen russischen Angriffskrieg. Nun schockte das ehemalige Staatsoberhaupt mit Vorwürfen gegen Deutschland in einem TV-Interview. Denn demnach habe unsere Bundesregierung offenbar auf einen schnellen Erfolg von Wladimir Putin gehofft.

Boris Johnson schockt in TV-Interview: Wollte Deutschland, dass die Ukraine aufgibt?

Die Bundesregierung soll nach Aussage des britischen Ex-Premierministers Boris Johnson vor Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine für eine rasche Aufgabe des angegriffenen Landes plädiert haben. Die Äußerungen von Johnson sorgten am Mittwoch für Aufsehen. Die Bundesregierung wollte die Äußerungen zunächst nicht kommentieren.

Ex-Premierminister Großbritanniens behauptet: Bundesregierung wollte schnelles Ende des Ukraine-Kriegs

"Die deutsche Ansicht war zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass es besser wäre - wenn es (der russische Angriff) denn passieren würde, was eine Katastrophe wäre -, wenn die ganze Sache schnell vorbei wäre und die Ukraine aufgeben würde", zitierte der US-Sender CNN den früheren Regierungschef. "Das konnte ich nicht unterstützen, ich hielt das für eine katastrophale Sichtweise", sagte Johnson demnach. "Aber ich kann verstehen, warum sie so dachten und fühlten, wie sie es taten." Deutschland habe dafür "alle möglichen stichhaltigen wirtschaftlichen Gründen" vorgebracht.

Die Aussagen machte Johnson dem Sender zufolge bereits am Montag in einem Gespräch mit CNN-Moderator Richard Quest in Lissabon. Sie erreichten aber erst am Mittwoch ein größeres Publikum.

Boris Johnson geschockt von Wladimir Putins Angriffskrieg

Der Ex-Premier, der während des Krieges mehrmals nach Kiew reiste, sagte, der russische Aufmarsch an den ukrainischen Grenzen sei ein Schock gewesen. "Wir konnten sehen, wie die Menge der russischen taktischen Bataillonsgruppen zunahm, aber verschiedene Länder hatten sehr unterschiedliche Ansichten", sagte Johnson. Viele westliche Regierungen hatten vor dem russischen Angriff befürchtet, dass die Ukraine aufgrund der Übermacht des russischen Militärs innerhalb weniger Tage geschlagen sein könnte.

Deutschland hatte sich lange geweigert, Waffen in die Ukraine zu schicken, selbst kurz nach Kriegsbeginn. Für die zögerliche Haltung wurde die Bundesregierung auch hierzulande von vielen scharf kritisiert.

Kritik an Frankreich und Italien, Lob für die EU

Der ehemalige Regierungschef kritisierte auch Frankreich und Italien für ihre Haltungen vor Kriegsausbruch. Mit dem russischen Angriff am 24. Februar hätten sich die Ansichten aber geändert, betonte Johnson. "Was passierte, war, dass alle - Deutsche, Franzosen, Italiener, alle, (US-Präsident) Joe Biden - sahen, dass es einfach keine Option gab. Weil man mit diesem Typen nicht verhandeln konnte", sagte Johnson mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Das ist der springende Punkt." Johnson lobte vor allem die Reaktion der EU als "brillant".

Twitter-Nutzer beschuldigen Boris Johnson der Lüge

Twitter-Nutzer zweifeln die Glaubwürdigkeit von Boris Johnsons Anschuldigungen gegen Deutschland an. "Es könnte sogar wahr sein, aber BoJo ist die letzte Person, der man diese Geschichte glauben sollte, denn er ist ein pathologischer Lügner UND hat ein persönliches Interesse daran, dass sie wahr ist.", heißt es in einem Tweet. "Der höchstrangige US-General und Head of Joint Chief of Staff Mark Milley glaubt nicht an einen Sieg der Ukraine und empfiehlt, jetzt zu verhandeln. Was haben die vielen Toten und Verwundeten dann gebracht? Und was weiß der ausrangierte englische Premierminister besser?", kritisiert ein anderer. "Es ist wichtiger, sich daran zu erinnern, dass @BorisJohnson in seinem ganzen Leben noch nie eine Wahrheit gesagt hat. Nicht zu seinen Redakteuren oder Lesern, nicht zu seinen Beamten, nicht zu seinen Abgeordnetenkollegen, verdammt...nicht einmal zu seiner Frau......", so eine weitere Meinung. "Boris Johnson war noch nie eine zuverlässige Quelle für die Wahrheit", schreibt ein anderer.

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/hos/news.de/dpa

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