Erstellt von - Uhr

Ukraine-Krieg im News-Ticker:        Ukraine-Krieg im News-Ticker - Alle aktuellen Entwicklungen am 31.08.2022 im Überblick

Wladimir Putin hat nach 191 Tagen Ukraine-Krieg erhebliche Verluste erlitten. (Foto) Suche
Wladimir Putin hat nach 191 Tagen Ukraine-Krieg erhebliche Verluste erlitten. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexey Maishev

+++ Russland: Ukraine erleidet schwere Verluste bei neuer Offensive +++

Seit der zu Wochenbeginn gestarteten ukrainischen Gegenoffensive im Süden der Ukraine will Russland den Truppen des Nachbarlandes schwere Verluste zugefügt haben. Es seien bereits mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet worden, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau mit. Zudem haben die russischen Truppen laut Armeesprecher Igor Konaschenkow 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Kiews Versuch, die Offensive im Süden der Ukraine zwischen Mykolajiw und Krywyj Rih sowie in andere Richtungen wieder aufzunehmen, sei gescheitert, sagte Konaschenkow. Die ukrainische Führung selbst gibt seit Beginn der Offensive gar keine Informationen zu deren Verlauf heraus. Russische Quellen schrieben dagegen, dass die moskautreuen Truppen an einigen Abschnitten selbst stark unter Druck gekommen seien.

+++ Internationale Atomexperten in Großstadt Saporischschja eingetroffen +++

Die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja eingetroffen. Der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom veröffentlichte am Mittwochnachmittag ein Video der Ankunft des Teams nach knapp neun Stunden Fahrt aus Kiew. Wann die 14-köpfige Mission unter Leitung von IAEA-Chef Rafael Grossi weiter in das von Russland besetzte Atomkraftwerk in Enerhodar fährt, war zunächst unklar.

Die Stadt Saporischschja, Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets, steht unter ukrainischer Kontrolle. Das AKW - 50 Kilometer Luftlinie, aber rund 120 Kilometer Fahrtweg von der Hauptstadt gelegen - liegt dagegen auf von Russland besetztem Gebiet. An dem von Saporischschja etwa 40 Straßenkilometer entfernten Kontrollpunkt gibt es in beide Richtungen kilometerlange Staus. Die russischen Besatzungsbehörden hatten verkündet, dass die IAEA-Mission keine Sonderpassierscheine erhalten werde.

Die IAEA-Experten wollen sich ein Bild von der Lage im Kraftwerk machen und mit den verbliebenen ukrainischen Mitarbeitern reden. Zunehmender Artilleriebeschuss von Gebäuden auf dem Kraftwerksgelände hat international Sorge vor einer Atomkatastrophe hervorgerufen. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss vor. Das AKW Saporischschja wurde kurz nach dem Beginn des russischen Einmarsches Ende Februar von russischen Truppen besetzt. Mit seinen sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt ist es das größte Atomkraftwerk Europas. Vor dem Krieg hatte es mehr als 10.000 Mitarbeiter.

+++ AKW Saporischschja: Besatzer werfen Ukraine erneut Beschuss vor +++

Kurz vor der Ankunft einer Expertengruppe der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) ist das südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung erneut beschossen worden. Es habe mehr als 60 Einschläge durch Drohnenangriffe und Artilleriebeschuss auf dem Kraftwerksgelände und in der Umgebung gegeben, teilte der Vertreter der russischen Besatzer, Wladimir Rogow, am Mittwoch auf Telegram mit. Opfer habe es nicht gegeben.

Seinen Angaben zufolge wurde zudem unter anderem das Gebäude der Stadtverwaltung der Kraftwerksstadt Enerhodar beschädigt. Ein veröffentlichtes Video zeigte entglaste Fenster und Schäden an der Fassade. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Kurz zuvor hatte sich eine 14-köpfige Expertengruppe der IAEO unter Leitung des IAEO-Chefs Rafael Grossi von Kiew auf den Weg nach Enerhodar gemacht. Sie wollen sich ein Bild von der Situation im Kraftwerk machen und mit den verbliebenen ukrainischen Mitarbeitern reden.

Häufiger werdender Artilleriebeschuss von Gebäuden auf dem Kraftwerksgelände führte zuletzt zu Stromausfällen und erhöhte international die Sorge vor einer Atomkatastrophe. Kiew wirft dabei den russischen Truppen vor, sich selbst zu beschießen. Russland machte dagegen die Ukraine für den Angriffe verantwortlich.

+++ Enorme Verluste! Putin verliert fast 48.000 Soldaten im Ukraine-Krieg +++

Die ukrainischen Streitkräfte haben am Mittwoch die jüngsten russischen Militärverluste bekannt gegeben. Die Schätzungen der russischen Verluste variieren dabei je nach Quelle. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wird die Berechnung durch die intensiven Feindseligkeiten erschwert. Wie der "The Kyiv Independent" berichtet, soll Wladimir Putin bereits 47.900 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren haben. Hinzu kommen fast 2000 zerstörte Panzer,4.312 verlorene gepanzerte Fahrzeuge sowie234 zerstörte Flugzeuge und204 abgeschossene Hubschrauber.

+++ London: Ukrainer haben Russen im Süden teilweise zurückgedrängt +++

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben die ukrainischen Streitkräfte im Süden ihres Landes die russischen Angreifer ein Stück weit zurückgedrängt. Seit Montag habe es auf mehreren Achsen Angriffe auf russische Einheiten gegeben, was die südliche Frontlinie teilweise verschoben habe, hieß es am Mittwoch in einem Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Moskau versuche angesichts hoher Verluste weiterhin, für den Ukraine-Krieg Verstärkung zu generieren. Freiwillige Bataillone des neuen sogenannten dritten Armeekorps sollen nach den britischen Geheimdienstinformationen ihre Basis nahe Moskau bis zum 24. August verlassen haben - mutmaßlich in Richtung Ukraine. Diesen Einheiten mangele es mit hoher Wahrscheinlichkeit an Personal und guter Ausbildung.

+++ Ukraine will Demilitarisierung von AKW Saporischschja +++

IAEA-Chef Grossi hofft auf Gespräche mit den ukrainischen Kraftwerksmitarbeitern. Er betonte vor der Abfahrt, dass die Gruppe alle erforderlichen Garantien für den langen Weg in das gut 450 Kilometer von Kiew entfernte Kriegsgebiet erhalten habe. "Wir gehen in besetztes Gebiet und das erfordert explizite Garantien, nicht nur von der russischen Seite, sondern auch von der Ukraine", unterstrich er. Die Kolonne aus zehn weißen Geländewagen mit UN-Kennzeichnung setzte sich am frühen Mittwochmorgen in Bewegung.

Selenskyj gab den Experten die Forderung mit auf den Weg, das besetzte AKW Saporischschja solle demilitarisiert und wieder ukrainischer Kontrolle unterstellt werden. Nur so seien Risiken für die nukleare Sicherheit auszuschließen, sagte er. Die Aufgabe der Mission ist aber enger gesteckt. Sie soll die Sicherheit der Anlage begutachten, mögliche Schäden feststellen, die Arbeitsbedingungen der ukrainischen Kraftwerksmannschaft erkunden und überprüfen, ob alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist. Die IAEA mit Sitz in Wien hat seit über 60 Jahren Erfahrung in der weltweiten Kontrolle von Sicherheitsstandards in Atomanlagen.

+++ Besatzer: IAEA-Experten dürfen nur einen Tag arbeiten +++

Die russische Besatzungsverwaltung in dem teilweise eroberten Gebiet Saporischschja schränkte die Aussichten auf eine gründliche Erkundung des AKW von vornherein ein. Die Experten sollten "an einem Tag anschauen, wie das Werk arbeitet", sagte Verwaltungschef Jewgeni Balizki in Melitopol. "Die Elemente, die sie nennen, wird man im Verlauf ansehen können."

Balizki sagte, der Übertritt der Gruppe von ukrainischem Territorium auf russisch kontrolliertes Gebiet solle bei Wassyliwka südlich der Gebietshauptstadt Saporischschja erfolgen. Die Experten müssten noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder abreisen. Bei dem Besuch wolle man vorführen, mit welchen Waffen die Ukraine das AKW beschossen habe. Kiew beschuldigt russische Truppen, selbst geschossen zu haben, um einen möglichen Schaden der Ukraine in die Schuhe zu schieben. Genaue Angaben über die Reiseroute und das Eintreffen der Experten in dem AKW gab es nicht. Die russische Agentur Tass nannte ohne Angabe von Quellen den Mittwoch.

+++ Gazprom klemmt Ostsee-Pipeline für drei Tage ab +++

Wie angekündigt wurde die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 am frühen Mittwochmorgen gestoppt. Laut Website der Nord Stream AG floss in der Stunde von 3 bis 4 Uhr keine nennenswerte Menge mehr. Bereits in der Stunde davor war die Menge demnach gesunken. Der Staatskonzern Gazprom hatte angekündigt, dass die Lieferungen über die zuletzt wichtigste Route nach Deutschland für russisches Gas wegen Wartungsarbeiten vorübergehend eingestellt werden. Demnach sollen die Lieferungen am frühen Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar. Zuletzt kamen über die Pipeline nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge. Nach Aussage Gazproms gibt es auch dafür technische Gründe, was unter anderem die Bundesregierung anzweifelt.

Bereits im Juli war die Gaslieferung durch Nord Stream 1 mehrere Tage lang eingestellt worden - damals allerdings wegen alljährlicher Wartungsarbeiten, die die Nord Stream AGals Betreibergesellschaft langfristig angekündigt hatte.

+++ Erstes Getreide aus Ukraine in Afrika angekommen +++

Ein erster Frachter mit Getreide aus der Ukraine erreichte das ostafrikanische Land Dschibuti. Es handle sich um das erste Schiff des UN-Welternährungsprogramms mit diesem Ziel seit Beginn des russischen Angriffskriegs, schrieb WFP-Geschäftsführer David Beasley auf Twitter. Die Ladung ist laut dem WFP für Äthiopien bestimmt, wo mehr als 20 Millionen Menschen an Hunger leiden. Das Schiff hat 23.000 Tonnen Weizen geladen. Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt, dass die Ukraine trotz der russischen Blockade wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen kann.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: