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Wladimir Klitschko bei "Markus Lanz": Ex-Boxweltmeister über Putin: "War überraschend beeindruckt von ihm!"

Der ehemalige ukrainische Weltklasse-Boxer Wladimir Klitschko sprach am Dienstagabend bei "Markus Lanz" über den Krieg in seinem Land. Dabei ging er auf ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin vor mehreren Jahren ein. Überraschenderweise hatte Klitschko daran durchaus positive Erinnerungen.

Wladimir Klitschko empfand Wladimir Putin bei einem Treffen vor mehreren Jahren als "bodenständig" und "offen". (Foto) Suche
Wladimir Klitschko empfand Wladimir Putin bei einem Treffen vor mehreren Jahren als "bodenständig" und "offen". Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Die Chance auf einen baldigen Frieden in der Ukraine ist aktuell extrem gering. Denn Russland setzt den brutalen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland unablässig fort. Während beide Parteien am Anfang des Krieges noch miteinander verhandelt hatten, sind Gespräche mittlerweile ausgeschlossen. Auch für den früheren ukrainischen Box-Weltmeister Wladimir Klitschko.

Wladimir Klitschko schließt bei "Markus Lanz" am 26.09.23 Friedensverhandlungen mit Russland aus

Klitschko sieht derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln. "Verhandlungen mit wem, mit Russland, mit Putin, Lawrow, mit wem?", beantwortete der 47-Jährige am Dienstag in der ZDF-Sendung von Markus Lanz eine entsprechende Frage. Der Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fügte hinzu: "Das sind Lügner, die haben die Welt belogen Jahrzehnte mit ihrer Propaganda." Klitschko fragte weiter, worüber man mit Lügnern verhandeln sollte und antwortete selbst: "Dass wir vertuschen, vergessen: Vergewaltigung, Tötung, Folter, zerstörtes Leben." Wenn man in Verhandlungen gehe, dann nicht aus einer Position der Schwäche.

Wladimir Klitschko mit Appell an Deutschland zum Ukraine-Krieg

Wladimir Klitschko sagte, er mache sich Sorgen, dass die Menschen in Deutschland und weiteren Ländern kriegsmüde werden könnten. "Die Preise sind höher geworden, das Leben ist teurer geworden, das Leben in Europa hat sich verändert", sagte Klitschko. Trotzdem hätten die meisten Menschen nach wir vor Verständnis und unterstützten die Ukrainer. "Im Sport so wie im Krieg, Ausdauer schlägt alles." Auch wenn alles sehr langsam und mühsam vorangehe.

Es sei klar geworden, dass Wladimir Putins Russland sich an diesem Krieg "verschlucken" sollte - mit den Konsequenzen, dass der Krieg aufhöre und so etwas nicht wieder passiere. "Das Böse hat kein Ende, wenn wir das Ende nicht dem Bösen geben."

Ukrainischer Ex-Boxweltmeister erinnert sich an Treffen mit Wladimir Putin 2011

Klitschko prophezeite außerdem: "Putin wird weiter angreifen und wird weiter provozieren... Und wenn die Ukraine fällt - was nicht passieren wird - werden wir nicht die Letzten sein." Als nächstes habe es Russland auf die baltischen Länder und Polen abgesehen.

Klitschko sprach in der Sendung auch über ein Treffen mit Wladimir Putin in Sotschi 2011. Dabei sei er "überraschend beeindruckt" vom heutigen russischen Präsidenten gewesen. "Ich war sehr beeindruckt, wie bodenständig, wie offen er war... Ich habe schon davon gehört, dass er ganz klar die menschliche Psyche kennt." Der Kreml-Chef verstehe es, die Menschen für sich einzunehmen. Klitschko erinnerte sich, dass Putin selbst und sein Umfeld zudem "zurückhaltend" und "sehr höflich" gewesen seien. Damals habe er noch nichts von den eigentlichen Ambitionen Putins gewusst.

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/fka/news.de/dpa

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