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Olaf Scholz bei "Maybrit Illner": "Fleischgewordenes Phrasenschwein!" So ätzt Twitter gegen den Bundeskanzler

"Krieg, Corona, Klima – eine Krise zu viel, Herr Kanzler?", lautete am Donnerstag das Thema bei "Maybrit Illner". Im ZDF stand Olaf Scholz Rede und Antwort. Doch auf Twitter sorgte sein TV-Auftritt für große Empörung. Sie beschimpften den Bundeskanzler als "fleischgewordenes Phrasenschwein".

Kanzler Scholz bei "Maybrit Illner". (Foto) Suche
Kanzler Scholz bei "Maybrit Illner". Bild: picture alliance/dpa/ZDF | Svea Pietschmann

Bundeskanzler Olaf Scholz will die Ukraine trotz zunehmender wirtschaftlicher Probleme im eigenen Land so lange wie nötig unterstützen. "Wir werden so lange solidarisch sein - das ist jedenfalls mein Wunsch - wie das notwendig ist, damit die Ukraine sich verteidigen kann gegen den furchtbaren und brutalen russischen Angriff", sagte er am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner".

Olaf Scholz steht bei "Maybrit Illner" Rede und Antwort

Für eine gerechtere Verteilung der Krisenlasten über Steuererhöhungen sieht Scholz keine Chance - auch wenn er selbst dafür wäre. Es gebe aber keine Mehrheit dafür im Bundestag, räumte der Kanzler mit Blick auf den Koalitionspartner FDP ein. "Das ist etwas, wo unterschiedliche Überzeugungen existieren."

Scholz stellte sich in der Sendung den Fragen mehrerer Bürger. Neben einem Bäcker-Ehepaar, einem Intensivpfleger, und einer Studentin und Klimaschützerin zählte dazu die mit ihrem Sohn aus Kiew geflüchtete ukrainische Publizistin Kateryna Mishchenko. Sie wollte von Scholz vor allem wissen, ob er angesichts steigender Preise und des drohenden Gasmangels in Deutschland mit anhaltender Solidarität für ihr Land rechne.

Kanzler Olaf Scholz verteidigt Sanktionen gegen Russland bei "Maybrit Illner"

Scholz antwortete, dass Deutschland auch um seiner selbst willen zu dieser Solidarität verpflichtet sei, weil in der Ukraine Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen die russischen Angreifer verteidigt würden. "Wir können nicht akzeptieren, dass ein Land seinen Nachbarn überfällt und sagt, ich klaue mir ein Stück von der Fläche, die gehört jetzt mir."

Die gegen Russland verhängten Sanktionen verteidigte Scholz. Politiker von Linken und AfD hatten zuletzt gefordert, Strafmaßnahmen gegen Russland aufzuheben oder auch die Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen, um einen Energie-Notstand abzuwenden. Es gibt Befürchtungen, dass Russland schon im Juli die Gaslieferungen nach Deutschland ganz einstellen könnte, von denen Deutschland weiterhin stark abhängt. Im Zuge des Ukraine-Kriegs sind die Preise für Energie, aber zum Beispiel auch für Lebensmittel deutlich gestiegen.

Kanzler Olaf Scholz stellt weitere Entlastungen in Aussicht

Scholz stellte den Bürgern weitere Entlastungen in Aussicht. "Das wollen wir aber nicht irgendwo in so einer Stube im Kanzleramt machen, sondern das wollen wir mit allen besprechen", sagte er mit Blick auf die sogenannte konzertierte Aktion, bei der Scholz mit Gewerkschaften und Arbeitnehmern über die Krisenbewältigung spricht. Scholz sagte aber auch: "Wir werden nicht alle Preise runtersubventionieren können (...). Das kann kein Staat der Welt."

Steht Deutschland vor dem Aus? "Der Staatsbankrott steht wirklich nicht bevor"

Befürchtungen, Deutschland könne in einen Staatsbankrott steuern, wies Scholz vehement zurück. "Wenn es normal weiterläuft, werden wir in relativ kurzer Zeit das Schuldenniveau wieder erreichen, das wir vor der Corona-Krise hatten, also auf 60 Prozent der Wirtschaftsleistung zurückkommen", sagte er. Die deutsche Volkswirtschaft sei dafür stark genug. "Der Staatsbankrott steht wirklich nicht bevor", betonte der Kanzler. "Im Vergleich zu anderen Ländern werden wir ganz gut rauskommen."

Klimaschützerin Rifka Lambrecht: "Warum hauen sie da nicht mal auf den Tisch"

Die Studentin Rifka Lambrecht warf Scholz vor, den Klimaschutz aus dem Blick zu verlieren und zu viel Rücksicht auf den Koalitionspartner FDP beim Thema Verkehrswende zu nehmen: "Warum hauen Sie da nicht mal richtig auf Tisch?" Scholz wies die Vorwürfe zurück: "Mein Engagement ist in dieser Frage sehr, sehr groß (...) Deutschland wird das Land mit dem größten Tempo sein."

Olaf Scholz bei "Maybrit Illner": Kanzler als "fleischgewordenes Phrasenschwein" beschimpft

Auch auf Twitter wurde der TV-Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz rege diskutiert. Viele User und Userinnen zeigten sich von Scholz' Antworten empört und kritisierten den Kanzler für sein "gefühlskaltes" Auftreten. "Vielleicht ist #Scholz ein Android und man hat vergessen den Emotionschip in seinem Hirn zu aktivieren. Gegen den war Merkel eine charismatische Stimmungskanone #Illner", teilte dieser Nutzer gegen Olaf Scholz aus. "#scholz ist ein fleischgewordenes Phrasenschwein. Vorallem aber verachtetet, verhöhnt und verrät er sein eigenes Volk. #Illner", machte dieser Zuschauer seiner Wut Luft.

Twitter-Wut gegen Olaf Scholz: Kanzler beantwortet Fragen und sagt dabei nichts

Zufrieden schien am Ende kaum einer der Twitter-User mit dem Interview des Bundeskanzlers und seinen Antworten zu sein. "Mit #Scholz könnte man 24 Stunden zusammen sitzen und ihm endlos Fragen stellen- hernach wird man aufstehen und gehen und genau so viel wie vorher wissen: Nichts! #Illner", so das Fazit dieser TV-Zuschauerin. "@rifkalambrecht hat den @Bundeskanzler bei #Illner mehrfach mit der Zukunftsangst junger Menschen konfrontiert und jedes Mal antwortet er: "Ich sehe das anders." *sigh*", hieß es in einem weiteren Tweet.

Twitter fordert Rücktritt von Kanzler Olaf Scholz

Andere gehen sogar einen Schritt weiter und fordern Scholz' Rücktritt: "#Illner Kann es sein, dass dieser #Scholz, der fast autistisch wirkt und völlig emotionslos . . . keine einzige Frage richtig beantwortet, keine Lösungen hat und nur seine Phrasen vor sich hin blubbert . . . , kann man diesem Mann unser Land weiter überlassen? Rücktritt sofort!"

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/bua/news.de/dpa

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