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Angst vor Russland-Krieg: Armeen fast wehrlos: Wladimir Putin könnte Europa bei Angriff überrennen

Es klingt nach einer Bankrott-Erklärung. Im Fall eines Putin-Angriffs auf die europäischen Nato-Staaten könnten sich diese kaum verteidigen, legt ein neuer Bericht offen. Keine Panzer, keine Geschütze, keine Soldaten: So dramatisch ist die Lage.

Wladimir Putin rüstet in Russland kräftig auf. (Foto) Suche
Wladimir Putin rüstet in Russland kräftig auf. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexei Nikolsky

Seit fast zwei Jahren führt Wladimir Putin jetzt bereits seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ein Ende der Kämpfe ist bisher nicht zu sehen. Im selben Zeitraum ist die Angst vor einer Ausweitung der Kämpfe im Westen mehr oder weniger dauerhaft vorhanden. Immer wieder wüten Kreml-Hardliner und Putin-Propagandisten im russischen Staatsfernsehen (unter anderem Wladimir Solowjow) bezüglich eines Angriffs auf europäische Nato-Staaten.

Wladimir Putin könnte Europa überrollen: Kampfkraft und Verteidigungsfähigkeit sind katastrophal

Wie gut wären die europäischen Armeen auf den Ernstfall eines russischen Angriffs vorbereitet? Wie das "Wall Street Journal" aktuell berichtet, sieht es um die Kampfkraft, die Verteidigungsfähigkeit und der Bereitschaft der europäischen Armeen eher dürftig aus. Man könnte sogar von katastrophalen Zuständen sprechen. Dramatisch gesprochen: Putin könnte Europa quasi überrollen.

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Die Warnungen klingen ernst. Da nach dem Ende des Kalten Krieges in Europa ein Großteil der Militär-Industrie zusammengestrichen worden sei, habe sich der Kontinent "systematisch entmilitarisiert", erklärt Anthony King (Professor für Kriegsstudien an der Uni Warwick). Im gleichen Zuge würde in Russland konsequent aufgerüstet und das Militär für den Ukraine-Krieg trainiert werden. Für Malcolm Chalmers vom Royal United Services Institute steht deshalb fraglos fest: Wladimir Putin wird in der Lage sein, "eine beeindruckende Armee aufzustellen, die eine Bedrohung für Europa darstellen könnte".

Europas Armeen sind nicht bereit für einen Krieg gegen Wladimir Putin

Es stellt sich auch ein Finanzierungsproblem. Denn nur 11 von 31 Nato-Mitgliedsstaaten schaffen es, tatsächlich zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben. Darauf hatte sich das Verteidigungsbündnis im Jahr 2014 geeinigt. Daraus resultiert die Schlussfolgerung, dass die europäischen Armeen für einen möglichen Krieg gegen Wladimir Putin schlichtweg nicht bereit sind.

Die Bundeswehr verfügt laut Bericht des "Wall Street Journal" nur noch über knapp 180.000 einsatzfähige Soldaten (von ehemals knapp 800.000 am Ende des Kalten Krieges), dazu 200 Kampfpanzer, von denen nur die Hälfte einsatzfähig sei. Selbst General Carsten Breuer, Befehlshaber der deutschen Streitkräfte, erklärte jüngst gegenüber der "FAZ", dass Deutschland aktuell nicht in der Lage sei, einen Verteidigungskrieg zu führen.

Keine Panzer, U-Boote und Geschütze: So dramatisch ist die Lage bei Europas Armeen

Nicht besser soll die Lage bei den anderen Armeen Europas sein. Großbritannien bringe es laut "Wall Street Journal" nur auf 150 einsatzfähige Panzer und etwa ein Dutzend einsatzbereite Artilleriegeschütze. Eine voll einsatzfähige Panzerdivision würde es seit knapp 30 Jahren nicht mehr geben.

Die französische Armee verfüge über weniger als 90 schwere Artilleriegeschütze, heißt es. Zum Vergleich: Die gleiche Anzahl verliert Russland jeden Monat in der Ukraine. Noch dramatischer: Dänemark verfügt weder über schwere Artillerie noch U-Boote und Luftabwehrsysteme. Die Niederländer gliederten nach der Auflösungihrer letzten Panzereinheit im Jahr 2011 die verbliebenen Panzer in die deutsche Armee ein.

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