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Coronavirus-News am 15.12.2020: Merkel beunruhigt über Corona-Lage: Nicht die Zeit für Ausnahmen

Am Dienstag (15.12.2020) meldeten die deutschen Gesundheitsämter abermals mehr als 14.400 Coronavirus-Neuinfektionen. Doch es gibt Hoffnung: Laut Jens Spahn soll die Impfstoff-Zulassung schon am 23. Dezember erfolgen. Alle aktuellen Corona-News des Tages im Ticker.

Ein Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech. (Foto) Suche
Ein Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech. Bild: dpa

Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKIam Dienstagmorgen bekanntgab.

Coronavirus-News aktuell: Mehr als 14.400 Neuinfektionen, 500 Corona-Patienten gestorben

Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die 500 Todesfälle vom Dienstag bedeuten den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

Zahl der Covid-19-Toten in Deutschland auf beunruhigendem Niveau

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 22.475.

Was sagen R-Wert und 7-Tage-Inzidenz aktuell zum Infektionsgeschehen in Deutschland aus?

Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - ging leicht zurück. Sie lag am Montag bei einem Höchststand von 176,4. Am Dienstag ging dieser Wert zurück auf 173,7.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.351.510 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 15.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.003.300 Menschen inzwischen genesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,06 (Vortag: 1,12). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut dieses ab.

Alle aktuellen Coronavirus-News aus Deutschland am 15.12.2020 hier im News-Ticker

+++ Merkel beunruhigt über Corona-Lage: Nicht die Zeit für Ausnahmen +++

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich beunruhigt über die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen und die Lage auf den Intensivstationen geäußert. "Es ist nicht die Zeit für Ausnahmen", sagte Merkel am Dienstag nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in der Videositzung der Unionsfraktion im Bundestag nach den Entscheidungen von Bund und Ländern über einen harten Lockdown von diesem Mittwoch an. Sie wurde mit den Worten zitiert: "Wir tun uns gemeinsam nichts Gutes, wenn wir jetzt wieder nach der Ausnahme suchen. Weil wir dann noch länger im Lockdown verharren müssen."

Sie sei ein bisschen beunruhigt, sagte Merkel nach diesen Angaben. So seien etwa die Schulregelungen in den einzelnen Bundesländern teilweise schon wieder sehr großzügig, kritisierte die Kanzlerin. Man müsse wieder herunter auf eine Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Menschen innerhalb einer Woche, weil man dann das Infektionsgeschehen nachvollziehen könne. Sonst könne nichts gelockert werden, betonte die Kanzlerin.

Merkel äußerte sich erleichtert über die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, die bereits am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffes der Pharmaunternehmen aus den Pfizer aus den USA und dessen Partner Biontech aus Mainz vorlegen will. Merkel sagte nach diesen Informationen, es sei gut, dass es keine Notzulassung des Impfstoffes wie in anderen Ländern gebe. Die Nachricht habe die Regierung erfreut.

+++ Große Nachfrage nach FFP2-Masken in deutschen Apotheken +++

Zum Auftakt der Ausgabe von kostenlosen FFP2-Masken an Menschen aus Corona-Risikogruppen war der Andrang in vielen deutschen Apotheken groß. "Ein Patientenplus von 100 Prozent oder mehr war bis zum Mittag durchaus die Regel", sagte der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am Dienstagnachmittag nach ersten Einschätzungen. Die meisten Apotheken hätten es geschafft, sich rechtzeitig Masken zu besorgen. "Bei vielen waren aber bis mittags die bereits beschafften Kontingente auch schon vergriffen", so Kern. Neue Ware sollte es jedoch schon ab Mittwoch geben.

Aufgrund des erwartet hohen Andrangs hatten viele Apotheken zusätzliche Ausgabeplätze eingerichtet und sich personell verstärkt. Nach ersten Informationen der ABDA konnten Apotheken mit besonders großen Masken-Vorräten am Dienstag bereits gut ein Drittel der anspruchsberechtigten Stammkunden versorgen. "Das würde bedeuten, dass man den wesentlichen Teil der Risikopatienten noch vor Weihnachten weitgehend schafft", sagte Kern.

Seit Dienstag können rund 27 Millionen Deutsche aus Corona-Risikogruppen die ersten kostenlosen FFP2-Masken erhalten. In einem ersten Schritt sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar. Im zweiten Schritt können diese Menschen ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten.

+++ EMA: Entscheidung über Zulassung von Impfstoff am 21. Dezember +++

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen - acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.

+++ Einreisende Nicht-EU-Bürger brauchen negativen Corona-Test +++

Für die Einreise nach Bayern müssen den Worten von Ministerpräsident Markus Söder zufolge alle Nicht-EU-Bürger einen negativen Corona-Test vorlegen. "Jetzt ist die Zeit für klare Regelungen und nicht für Ausnahmen", sagte der CSU-Chef am Dienstag in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag zur Corona-Krise. EU-Bürger müssten nach ihrer Einreise in Quarantäne und könnten sich frühestens nach fünf Tagen frei testen lassen. Verstöße gegen die Quarantänepflicht würden hart bestraft - der Bußgeldkatalog sieht dafür eine Zahlung von 5.000 Euro vor.

Söder betonte, dass Reiserückkehrer aus dem Ausland im Frühjahr und im Sommer ein Hauptrisiko für die Verbreitung des Virus gewesen. "Deshalb sollten wir jetzt besonders vorsichtig sein." Söder appellierte an die Menschen, geplante Urlaubsreisen kritisch zu hinterfragen und besser zu Hause zu bleiben. Es sei daher auch wichtig, von Nicht-EU-Bürgern einen verpflichtenden Negativtest zu verlangen, wie es ihm Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vorgeschlagen hatte. Ab wann die Regelung gelten soll, sagte Söder zunächst nicht. Bereits am Montag hatte Söder angekündigt, bezüglich der Lage an den Grenzen noch in dieser Woche das Gespräch mit dem Bund suchen zu wollen.

+++ Dobrindt: Brauchen Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten +++

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat eine rasche Entscheidung über die Corona-Impfstoff-Zulassung schon vor Weihnachten gefordert. Noch in diesem Jahr solle auch in Deutschland mit dem Impfen begonnen werden - damit dies möglich werde, könne der Impfstoff nicht erst am 29. Dezember zugelassen werden, sagte Dobrindt am Dienstag vor der letzten virtuellen Sitzung der Unionsfraktion vor der Weihnachtspause. "Wenn das funktionieren soll, dann brauchen wir noch eine Zulassung vor Weihnachten", sagte Dobrindt. Er ergänzte: "Es muss jetzt einfach schneller gehen."

In den USA und Großbritannien ist der Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bereits mit einer Notzulassung auf dem Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Daten für die EU-Mitgliedsstaaten und will bis spätestens 29. Dezember entscheiden. Berichte über eine Zulassung bereits am 23. Dezember bestätigte eine EMA-Sprecherin nicht. Man gehe weiterhin vom 29. Dezember aus, ein früherer Zeitpunkt sei aber auch nicht auszuschließen.

Dobrindt sagte, wenn Deutschland der Hersteller zumindest eines Teils des Impfstoffes sei, "dann sollte man auch den Anspruch haben, dass man zu mit den ersten gehört, die ihn anwenden". Diesen Anspruch formuliere man gegenüber den europäischen Zulassungsbehörden. "Wenn wir die Akzeptanz auch für die begleitenden Maßnahmen wie auch den Lockdown in der Bevölkerung erhalten wollen, dann muss auch die schnelle zur Verfügung Stellung von Impfstoff gewährleistet sein."

Der CSU-Politiker sprach sich zugleich für die Einführung eines parlamentarischen Gremiums aus, das die Umsetzung der Impfstrategie begleite. Dabei könne es sich um einen Unterausschuss des Gesundheitsausschusses handeln, in dem neben Gesundheits- auch Rechtspolitiker vertreten seien. Dort könnten neben Gesundheits- auch ethische Fragen diskutiert werden.

+++ Merkel: Corona-Einschränkungen dienen dem Schutz vulnerabler Gruppen +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat daran erinnert, dass die Einschränkungen in der Corona-Pandemie dem Schutz vulnerabler Gruppen dienen. Menschen aus der Risikogruppe dürften nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, damit "wir unseren Einkaufsbummel machen können" und ungestört dem gewohnten Lebensrhythmus nachgehen können, sagte Merkel am Dienstag bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin.

Natürlich müssten Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere mehr geschützt werden als andere. Das bedeute aber nicht, dass man sie wegsperre oder ihnen sage, dass sie "schön Zuhause" bleiben sollen. "Letztlich ist der Bogen vom Geborenwerden bis zum Sterben einer, der von der Gesellschaft ernst genommen werden muss", sagte sie. Da gelte es, klar Stellung zu beziehen.

+++ Söder: Wir müssen die Notbremse ziehen +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den harten Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus als unausweichlich bezeichnet. "Wir müssen die Notbremse ziehen", sagte Söder am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. "Wenn wir jetzt nicht konsequent runterfahren, sind die Schäden enorm groß, und das wollen und werden wir nicht verantworten." Der Regierungschef fügte hinzu: "Hier stehen wir, und wir können nicht anders."

Nach Angaben Söders wurde mit 126 Toten binnen 24 Stunden zuletzt die höchste Zahl an Todesfällen gezählt, die es wegen Corona in Bayern je gegeben habe. "Alle 17 Minuten stirbt in Bayern ein Mensch." Söder warnte erneut:"Corona gerät außer Kontrolle." Er betonte: "Die Lage wird von Tag zu Tag dramatischer, und zwar überall in Deutschland." Söder betonte, dies sei kein Alarmismus und keine Panikmache, aber: "Corona ist die Katastrophe unserer Zeit." Er appelliere deshalb an alle, im Kampf gegen Corona mitzuziehen. "Wer Corona immer noch im parteipolitischen Klein-Klein behandelt, der macht sich mitverantwortlich dafür, dass wir die Situation nicht entkräften und verbessern können."

+++ General: Zentrales Lager für Corona-Impfstoff ist betriebsbereit +++

Die Bundeswehr ist bereit für einen umfassenden Einsatz zur Unterstützung der Impfkampagne gegen Covid-19 in Deutschland. Inzwischen sei das zentrale Lager für die Verteilung betriebsbereit und aufnahmefähig für das Vakzin, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und damit Nationaler Territorialer Befehlshaber, am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Für die weitere Unterstützung der Impfkampagne halte die Bundeswehr 26 stationäre Impfzentren mit eigenen Ärzten und Sanitätern bereit, was einer Kapazität von täglich 18.000 Impfungen entspreche, sagte Schelleis. Außerdem gebe es 13 mobile Impfteams, die eingesetzt werden könnten.

+++ RKI-Chef: Lage so ernst wie noch nie - Spahn bestätigt frühere Impfstoff-Zulassung +++

"Die Lage ist so ernst, wie sie noch nie war in dieser Pandemie", sagte Lothar Wieler, der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin. Und man müsse sich darauf einstellen, dass sich die "Situation an Weihnachten noch zuspitzt". Wieler forderte die Bevölkerung noch einmal dazu auf, Kontakte zu minimieren.

Gesundheitsminister Jens Spahn sagte: "Ich weiß, es wird hart für viele in den nächsten Wochen." Er bestätigte, dass früher als erwartet mit dem Impfen begonnen werden könne. Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. Er verteidigte es, keine Notfallzulassung für Impfstoffe vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe. Stand heute könnte der Impfstoff am 23. Dezember zugelassen werden. Sollte die Zulassung tatsächlich vor Weihnachten erfolgen, dann könnte der Impfstart bereits wenige Tage später erfolgen, sagte Spahn.

Wie Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, bei der Pressekonferenz erklärte, sollen zuerst Menschen mit signifikant erhöhtem Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf, Menschen die aufgrund eines Berufsrisikos besonders gefährdet sind und drittens Personen, die eine Schlüsselstellung in staatlichen Einrichtungen haben, zuerst geimpft werden. Das sind etwa Polizei, Gesundheitsbehörden oder Sicherheitsbehörden. Es müsse aber nicht gewartet werden, bis eine Gruppe fertig geimpft ist, es können mehrere Gruppen parallel geimpft werden, sagte Buyx.

+++ Medienbericht: Impfstoff-Zulassung schon am 23. Dezember! +++

Wie die "Bild" am Montag berichtet, soll die EU-Zulassungsbehörde EMA den Biontech-Impfstoff noch am 23.12. zulassen. Das erfuhr das Blatt aus Kreisen der EU-Kommission und der Bundesregierung. Impfstart in Deutschland soll noch während der Weihnachtsfeiertag sein, vermutlich am 26. Dezember hieß es. Am Dienstag um 11.30 Uhr will Jens Spahn noch einmal ausführlich über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland informieren. Zu sehen gibt es die Pressekonferenz im Live-Stream von phoenix.

+++ Merkel: Unvorsichtiges Verhalten ist verheerend +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unvorsichtiges Verhalten angesichts der gegenwärtigen Ausbreitung von Corona als verheerend für die Gesellschaft bezeichnet. Einige Menschen würden jede Lücke ausnutzen, die die Politik nicht geregelt habe, sagte Merkel am Dienstag bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin. "Das ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft auch nicht so schön." Merkel: "Manche fordern das Risiko heraus." Dies sei "verheerend".

Die Kanzlerin bedauerte, dass die Bereitschaft für Einschränkungen im Vergleich zum ersten Lockdown in Deutschland im Frühjahr gesunken sei. Dabei würden jeden Tag mindestens 400 Menschen an oder mit Covid-19 sterben. Manche beruhigten sich damit, dass dies vor allem Ältere treffe. Merkel mahnte, sich Folgendes zu vergegenwärtigen: "Ob meine Eltern mit 80 oder mit 90 sterben, ist schon ein Unterschied."

Die Kanzlerin stellte fest: "Die zweiten Wellen von Pandemien sind oft die gefährlichsten." Jetzt im Winter sei die Situation viel härter. Eindringlich mahnte Merkel die Menschen in Deutschland, sich den Ernst der Lage vor Augen zu führen.

+++ Laschet warnt vor Isolierung von Alten und Kranken im Lockdown +++

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich entschieden gegen eine Isolierung von Alten und Kranken im bevorstehenden harten Lockdown ausgesprochen. «Wir dürfen nicht den Fehler von März wiederholen, Menschen über Wochen einsam sterben zu lassen, weil sie keiner besucht», sagte Laschet am Dienstag in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. In der Pandemie dürfe man nicht die Menschlichkeit verlieren. Es werde keiner im Stich gelassen, versicherte Laschet. Bund und Länder hätten sich auf Regeln für Heime geeinigt, um Besuche zu ermöglichen.

+++ Gehen die Corona-Zahlen jetzt endlich runter? 7-Tage-Wert macht Hoffnung +++

Deutschland startet mit weiter auf hohem Niveau liegenden Corona-Zahlen in den verschärften Lockdown - es gibt aber ein erstes Hoffnungszeichen. Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - ging erstmals seit fast zwei Wochen leicht zurück.

Vor allem in Sachsen, dem Bundesland mit der derzeit weitaus höchsten 7-Tage-Inzidenz, sank der Wert merklich: Er lag am Dienstag bei 328,7 (Vortag: 379,1). Im ebenfalls stark betroffenen Thüringen stieg er hingegen von 234,6 auf 251,0.

Bis sich die Auswirkungen des verschärften Lockdowns in den Fallzahlen zeigen, vergehen nach RKI-Angaben etwa zwei bis drei Wochen. Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie hatte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesagt, er hoffe, dass der Anstieg bis Weihnachten gestoppt werde. Im besten Fall habe man zum 10. Januar für einige Tage einen deutlich sinkenden Trend.

Ungewiss ist vor allem, wie sehr sich die Feiertage um Weihnachten und Silvester mit ihren verstärkten Zusammenkünften im Familien- und Freundeskreis auf das Infektionsgeschehen auswirken werden. Die Lockdown-Regeln seien gut, brächten aber nur mit weitgehender Beteiligung der Bevölkerung etwas, so Epidemiologe Zeeb. "Alle Familientreffen und Feierlichkeiten sollten mit großer Vorsicht und Respekt vor dem Virus abgehalten werden."

+++ Giffey: Kitas und Schulen zuerst vollständig öffnen +++

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert, Kitas und Schulen vorrangig zu behandeln, wenn es wieder zu Lockerungen der strengen Corona-Beschränkungen kommt. "Wenn wir wieder Schritte der Lockerung nehmen können, dann muss es wieder zu einem vollständigen Angebot in Kitas und Schulen kommen. Das ist die oberste Priorität", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Giffey appellierte angesichts des bevorstehenden Lockdowns in Deutschland erneut an die Arbeitgeber, Familien zu unterstützen. Die Ministerin sagte, die Ausstattung für das Lernen von Schülern zuhause sei "ausbaufähig" Im Vergleich zum Frühjahr gebe es aber an vielen Stellen eine Weiterentwicklung. "Wir sind ein Stück weiter als im Frühling."

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/news.de/dpa

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