Donald Trump und sein "Golden Dome": US-Präsident unter Beschuss: Sein Milliardenplan ist hoffnungslos veraltet

Für satte 175 Milliarden US-Dollar will Donald Trump die USA mit einem "Golden Dome" schützen - und scheint dabei völlig außer Acht zu lassen, dass das sündhaft teure Vorhaben hoffnungslos veraltet und überholt ist.

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Donald Trump hat sich in den Kopf gesetzt, die USA mit einem 175 Milliarden US-Dollar teuren "Golden Dome" vor Raketenangriffen zu schützen. (Foto) Suche
Donald Trump hat sich in den Kopf gesetzt, die USA mit einem 175 Milliarden US-Dollar teuren "Golden Dome" vor Raketenangriffen zu schützen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Donald Trump für größenwahnsinniges "Golden Dome"-Projekt heftig kritisiert
  • US-Präsident will Raketenabwehrschild für 175 Milliarden US-Dollar bauen lassen
  • Trump-Idee längst hoffnungslos veraltet: "Golden Dome" war in den 1980er Jahren modernste Technik
  • Dringender Appell an Donald Trump: Diese Schutzvorrichtung nützt den USA mehr als ein "Golden Dome"

Mit Donald Trump hat sich die US-Bevölkerung einen Präsidenten ins Weiße Haus gewählt, der praktisch täglich mit neuen ungeahnten und bisweilen wahnwitzigen Ideen aufwartet. Ein Projekt, mit dem Donald Trump unlängst für Aufsehen sorgte, ist sein angedachter "Golden Dome" - ein neues Raketenabwehrsystem, das ersten Schätzungen zufolge 175 Milliarden US-Dollar kosten soll und bis zum Ende von Donald Trumps zweiter Amtszeit als US-Präsident in knapp vier Jahren nach dem Vorbild von Israels "Iron Dome" fertiggestellt werden soll.

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Donald Trump von Idee eines "Golden Dome" besessen

Trump hatte das Vorhaben kurz nach seiner Amtseinführung im Januar per Verfügung angestoßen. Der "Golden Dome" soll weit über die bestehenden US-Abwehrsysteme hinausgehen und würde sich deutlich vom israelischen Vorbild unterscheiden. Aufgrund der enormen Größe der USA gibt es außerdem große Zweifel an der Effizienz eines landesweiten Systems.

US-Präsident erntet heftige Kritik für geplantes Raketenabwehrsystem

Zweifel an Donald Trumps wahnwitzigem Geistesblitz hat auch der "Washington Post"-Kolumnist Max Boot angemeldet, der in einem Beitrag für das US-Blatt Trumps "Golden Dome" analysierte und herausstellte, wieso die Pläne des US-Präsidenten bereits vor der praktischen Umsetzung hoffnungslos veraltet und dem Scheitern preisgegeben seien. Das geplante Raketenabwehrsystem sei der Analyse zufolge nicht nur extrem kostspielig, sondern verfehle auch die Ziele der "Zukunft des Krieges".

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Donald Trump wie besessen von hoffnungslos veralteten Strategien bei "Golden Dome"-Planung

Trumps "Golden Dome" basiere auf militärischer Technologie, die in den 1980er Jahren - also vor mehr als vier Jahrzehnten - en vogue gewesen sei und die heute als längst überholt gelte. Der US-Präsident sei dem "Washington Post"-Beitrag zufolge besser damit beraten, seinen Blick in die militärische Zukunft anstatt in die Vergangenheit zu richten und sich darum bemühen, das US-Militär mit neuester Drohnentechnologie aufzurüsten.

Donald Trump setzt lieber auf veraltete Raketentechnologie anstatt auf moderne Drohnen

Die Vereinigten Staaten haben derzeit nur die Kapazität, 100.000 Drohnen pro Jahr zu produzieren. Diese Zahl bezeichnete der "Washington Post"-Analyst als "einen Tropfen auf den heißen Stein". Denn die internationale Konkurrenz schläft nicht: China beispielsweise hat sich eine dominante Position im globalen Drohnenmarkt gesichert. Das chinesische Unternehmen DJI kontrolliert schätzungsweise 90 Prozent des weltweiten Drohnenmarkts. Die chinesische Regierung nutzt staatliche Subventionen, um eine massive Drohnenproduktionsindustrie als Teil der "Made in China 2025"-Initiative aufzubauen.

Diese Initiative ermöglicht es China, hochwertige Drohnen so günstig herzustellen, dass Hersteller in den USA und anderen Ländern nicht konkurrieren können. Das US-Verteidigungsministerium ist per Gesetz daran gehindert, Drohnen mit elektronischen Komponenten aus China zu kaufen. Dennoch seien Drohnen aus US-Produktion dem Experten zufolge eine bessere Verteidigung für das Land als der von Trump geplante "Golden Dome".

Moderne Kriegsführung mit Drohnen: Ukraine-Krieg stellt Effektivität unter Beweis

Die vor mehr als drei Jahren von Russland angegriffene Ukraine demonstriert eindrucksvoll die Wirksamkeit von Drohnen in der modernen Kriegsführung. Kiew konnte Russlands Aggression dank des massiven Einsatzes von Drohnen bislang erfolgreich abwehren. Das Land plant, in diesem Jahr 2,6 Milliarden US-Dollar für den Bau von 4,5 Millionen First-Person-View-Drohnen auszugeben. Die durchschnittlichen Kosten pro Drohne betragen dabei nur 580 US-Dollar. Diese kostengünstige Produktion zeigt, wie effektiv Drohnen als Verteidigungswaffe eingesetzt werden können. Könnten die USA ähnlich effizient wie die Ukraine produzieren, wären mit 25 Milliarden US-Dollar etwa 43 Millionen Drohnen herstellbar. Eine derartige Jahresproduktion würde eine weitaus effektivere Abschreckung gegen chinesische Aggression schaffen als jede Investition in die unerprobten Technologien des "Golden Dome". Zugleich wurde in dem "Washington Post"-Beitrag betont, dass diese massive Drohnenflotte eine moderne und praktische Verteidigungsstrategie darstellen würde.

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/news.de/dpa/stg

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