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Merkel-Interview heute bei RTL: "Leichtes Licht am Ende des Tunnels" Kanzlerin stellt sich Corona-Kritik

Fernseh-Interviews mit Angela Merkel sind äußerst selten. Nach ihrem TV-Interview am Dienstag in der ARD wendet sich die Bundeskanzlerin am Donnerstagabend in einer RTL-Sondersendung nun erneut an die Bevölkerung. Das steckt dahinter!

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei RTL über die aktuelle Corona-Lage. (Foto) Suche
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei RTL über die aktuelle Corona-Lage. Bild: dpa

Die Corona-Krise nimmt kein Ende. Der Lockdown und die Tatsache, dass aktuell nicht genug Impfstoff vorhanden ist, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen, lassen viele Menschen an dem Vorgehen der Bundesregierung zweifeln. Seit Monaten versucht die Bundesregierung die Lage mit Regeln, Maßnahmen und Verboten unter Kontrolle zu bringen, damit unser Gesundheitssystem nicht aufgrund hoher Infektionszahlen kollabiert. Und dennoch scheint das Vertrauen in die Regierung allmählich zu schwinden. Um das Vertrauen der Menschen in die Bundesregierung zu stärken, stellt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagabend beim Sender RTL den aktuellen Fragen zum Impf-Debakel. Es ist bereits der zweite TV-Auftritt der Kanzlerin innerhalb einer Woche. Zuvor hatte sich Angela Merkel in einem ARD-Interview ausführlich zur aktuellen Imfpstoff-Lage geäußert und dafür auch reichlich Kritik bekommen.

Angela Merkel heute im RTL/ntv-Interview um 20.15 Uhr im TV und im Livestream

Ausgestrahlt wird das heutige Interview mit Kanzlerin Angela Merkel zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr beim Sender RTL und ntv. In der rund 15-minütigen Sendung "Corona-Krise - Deutschland braucht Antworten" steht am Donnerstagabend Bundeskanzlerin Angela Merkel Rede und Antwort zu den brennenden Themen der Krise. Die Fragen stellen RTL-Moderatorin Frauke Ludowig und RTL-Politikchef Nikolaus Blome. Sie können das Merkel-Interview ab 20.15 Uhr live im TV bei RTL und ntv oder im Live-Stream bei TVNow verfolgen.

Schon der Auftritt im Ersten hatte Seltenheitswert. Angela Merkel sucht normalerweise nur selten den Weg, sich über TV-Auftritte an die Öffentlichkeit zu wenden. Doch aktuell sieht die Kanzlerin offenbar großen Bedarf, sich gegenüber den Bürgern zu erklären. Vermutlich auch, um Transparenz zu zeigen.

Die aktuelle Corona-Lage in Deutschland im Überblick

Darum geht es bei "Corona-Krise - Deutschland braucht Antworten"

In rund einer Woche, am 10. Februar, wollen Kanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs erneut über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Merkel selbst hatte mögliche Lockdown-Lockerungen bereits ausgeschlossen. In der ARD bat sie alle Menschen, "noch eine Weile durchzuhalten". Außerdem warb die CDU-Politikerin um Verständnis für den Ablauf der zuletzt scharf kritisierten Corona-Impfungen in Deutschland.

Es wird daher angenommen, dass sich Merkel in der Sendung "Corona-Krise - Deutschland braucht Antworten" erneut zum aktuellen Impfplan der Regierung sowie zu den Auswirkungen des Lockdowns äußern wird.

Im Live-Stream bei RTL können Zuschauer im Anschluss über Merkel-Interview diskutieren

Im Anschluss an die Sondersendung hat RTL einen Live-Stream angekündigt. In der Call-in Sendung "Nach dem großen Merkel-Interview - Jetzt. Diskutiert. Deutschland." mit Frauke Ludowig und Nikolaus Blome können die Zuschauer anschließend über das Merkel-Interview diskutieren. Unter der kostenfreien Nummer 0800-2008008 haben die User hier ab 20.15 Uhr die Gelegenheit, die Ausführungen von Angela Merkel zu kommentieren und Nachfragen dazu zu stellen, wie der Sender RTL auf seiner Website mitteilte.

Merkel sieht "leichtes Licht" am Ende des Tunnels

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in der Corona-Krise Grund zur Hoffnung, hat aber mit Blick auf mögliche Lockerungen zugleich vor "falschen Hoffnungen" gewarnt. "Ich sehe ein leichtes Licht am Ende des Tunnels, aber es ist eine unglaublich schwere Zeit", sagte Merkel am Donnerstag in einem Interview der Sender ntv und RTL. Der Scheitelpunkt der zweiten Welle sei überschritten. Die Infektionszahlen gingen deutlich herunter, es kämen zunehmend Impfungen. Allerdings seien Zielwerte noch nicht erreicht.

Merkel verwies auf die Gefahr durch Mutationen des Virus. Sie warb erneut um Verständnis für ihre Politik. Sie müsse immer wieder "harte Entscheidungen" treffen. "Und wie gerne würde ich auch was Gutes verkünden. Aber es hat ja keinen Sinn, wir dürfen ja auch keine falschen Hoffnungen wecken, und deshalb versuche ich, immer realistisch zu sein."

Bund und Länder wollen am 10. Februar über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Bei ihren Beratungen am 19. Januar hatten sie beschlossen, den Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis Mitte Februar zu verlängern. Restaurants und Bars, Freizeiteinrichtungen sowie viele Geschäfte bleiben zumindest bis zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Bund und Länder hatten aber zugleich vereinbart, dass eine Arbeitsgruppe ein Konzept für eine "sichere und gerechte" Öffnungsstrategie erarbeiten soll.

Auf die Frage, was bei der Konferenz mit den Länder-Regierungschefs herauskommen werde, sagte Merkel: "Ich kann's Ihnen noch nicht sagen, was wir Mittwoch machen werden, weil ich noch fünf Tage die Entwicklung abwarten muss. Weil ich mir angucken muss, wie weit ist das britische Virus schon vorgedrungen."

Deutschland könne es sich nicht leisten, in eine Situation zu geraten, wie es etwa Portugal passiert sei: "Große Öffnungen um die Weihnachtszeit, die britische Version des Virus, und dann ein überlastetes Gesundheitssystem".

Merkel sagte, es solle am Mittwoch eine Entscheidung geben, die insgesamt für die Wirtschaft gut sei. "Wenig Infektionszahlen bedeuten auch eine bessere Situation für die Wirtschaft, das haben alle Untersuchungen gezeigt." Sie bekräftigte Aussagen, die Alternativen seien nicht Gesundheit oder Wirtschaft beziehungsweise Gesundheit oder Bildung, sondern beides gemeinsam.

Die Kanzlerin zeigte sich in dem Interview betroffen über Schicksale von alten Menschen, die bei ausbleibenden Impfungen in Angst vor einer tödlich verlaufenden Corona-Infektion leben müssen. "Da gibt es dramatische Schicksale." Umso mehr müsse man die anderen Schutzregeln einhalten, gerade in den Pflegeheimen. "Wir müssen jetzt ganz, ganz vorsichtig noch sein, damit auf den letzten Metern nicht so viele Menschen noch sterben." Merkel verteidigte zudem ihre Entscheidung, die Impfstoffe über die EU-Kommission zu erwerben. Verzögerungen bei der Lieferung von Impfstoffen stehen heftig in der Kritik.

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/kns/news.de/dpa

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