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Angst vor Putin-Angriff wächst: Militärexperte warnt vor Dreifach-Showdown im Ukraine-Krieg noch 2024

Militärexperte Ralph Thiele schlägt Alarm. Laut seiner Prognose wird es noch 2024 zu einem Dreifach-Showdown im Ukraine-Krieg kommen. Auch für Deutschland spitzt sich die Lage zu, weshalb es zwingend nötig sei, eine eigene Strategie zu entwickeln.

Ein Militärexperte warnt vor einem "Dreifach-Showdown" im Ukraine-Krieg. (Foto) Suche
Ein Militärexperte warnt vor einem "Dreifach-Showdown" im Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance:dpa | Kay Nietfeld

Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainischen Hafenstadt Odessa sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern sei auch ein zehn Jahre altes Mädchen, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, am Mittwochabend (10.04.2024) auf seinem Telegram-Kanal mit.

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Wladimir Putin nimmt ukrainische Hafenstadt Odessa ins Visier

Mehrere Verletzte seien in kritischem Zustand. Der Beschuss erfolgte seinen Angaben nach mit ballistischen Raketen vom Typ Iskander. Odessa ist eine der am schwersten von russischen Angriffen aus der Luft betroffenen Regionen. Auch am Mittwoch waren die Stadt und das umliegende Gebiet tagsüber Ziel zahlreicher Angriffe. Schenkt man einer aktuellen Kriegsprognose des Militärexperten Ralph Thiele Glauben, könnte dieser Angriff auf Odessa jedoch erst der Anfang eines umfangreichen Angriffs auf die ukrainische Hafenstadt sein.

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Militärexperte sagt Putin-Angriff als "mehrdimensionale Operation" voraus

Im Interview mit "Focus online" warnte der Militärexperte davor, dass Wladimir Putin versuchen könnte, "das brüchige ukrainische Verteidigungssystem durch multiple Angriffe zu überfordern. "Ich könnte mir eine solche Attacke als mehrdimensionale Operation vorstellen, die von Spezialkräften, Luftstreitkräften, Cyber- und elektronischen Angriffen flankiert wird", so Thiele.

Erfolgreiche Verteidigung Odessas wird für die Ukraine eine Herausforderung

Die Chancen der Ukraine, Odessa erfolgreich gegen Wladimir Putin zu verteidigen, schätzt Militärexperte Ralph Thiele als gering ein. "Die Ukraine ist jetzt schon in den Kategorien Personal, Munition, Luftverteidigung und elektronische Kampfführung überfordert. Wenn es zu weiteren, größeren russischen Angriffen an anderen Frontabschnitten kommt, wird die Verteidigung Odessas zur Herausforderung", so Thiele.

Militärexperte schlägt Alarm: Putin wird dem Westen sehr wahrscheinlich den Krieg erklären

Mit Blick auf den bisherigen Kriegsverlauf erklärte der Militärexperte, dass sich Deutschland und die anderen Verbündeten der Ukraine an einem Scheideweg befinden würden. Einige Staaten sprechen sich für eine konkrete Beteiligung der Nato am Ukraine-Krieg aus, andere hoffen, dass "beim Juli-Gipfel der Nato in Washington der Weg für eine Mitgliedschaft der Ukraine im Verteidigungsbündnis freigemacht wird." Laut Thiele dürften beide Szenarien für Wladimir Putin ein Grund sein, "dem Westen den Krieg zu erklären".

Militärexperte warnt vor Dreifach-Showdown im Ukraine-Krieg

Für den weiteren Kriegsverlauf prognostizierte der Militärexperte einen, wie er es nennt, "Dreifach-Showdown". Erstens müsse man abwarten, ob die ukrainische Front sowohl auf dem Kampffeld als auch innenpolitisch hält. Weiterhin müsse man abwarten, zu welchem Ergebnis die Nato auf dem Gipfel in Washington kommt und ob die Ukraine in die Nato aufgenommen wird. Als dritten Punkt nannte Ralph Thiele die US-Wahl, deren Ausgang einen entscheidenden Einfluss auf den Ukraine-Krieg nehmen wird. Sollte Trump gewinnen, wäre das, schenkt man seinen Aussagen Glauben, für die Ukraine eine Katastrophe, denn der Ex-Präsident hatte mehrfach erklärt, jegliche Hilfen einzustellen.

Lage für Deutschland spitzt sich zu - Angst vor Putin-Angriff wächst

Auch für Deutschland spitze sich die Lage laut Thiele zu. "Das größte Problem der vergangenen beiden Jahre ist, dass wir keine eigene Strategie entwickelt haben. Wir haben bislang nicht spezifiziert, wie wir Frieden und Stabilität in Europa wieder herstellen wollen." Laut Thiele müsse Deutschland zum einen seine Streitkräfte stärken, zum anderen aber auch "Optionen der Deeskalation des Konflikts erkunden und vorbereiten."

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/bua/news.de/dpa

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