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Karl Lauterbach auf TikTok: Kampf gegen AfD - Gesundheitsminister sorgt mit erstem Video für Aufsehen

Die AfD will gezielt Wähler über TikTok überzeugen. Damit erreichen sie Millionen Menschen. Im Kampf gegen die Partei wird Karl Lauterbach künftig auf der Plattform aktiv sein. So reagierte das Netz auf sein erstes Video.

Karl Lauterbach ist jetzt auf TikTok aktiv. (Foto) Suche
Karl Lauterbach ist jetzt auf TikTok aktiv. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Die AfD erreicht auf TikTok weitaus mehr Menschen als andere Parteien. Die Partei erkannte das Potenzial der Plattform schon früh, während sich die Alt-Parteien eher zurückhalten. Doch immer mehr Nutzer und Nutzerinnen stellen sich auf TikTok der AfD entgegen. Auch Karl Lauterbach will auf dem sozialen Netzwerk gegen die AfD kämpfen. Kurz vor "hart aber fair" hat der Gesundheitsminister sein erstes Video hochgeladen.

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Karl Lauterbach auf TikTok: Gesundheitsminister teilt erstes Video

"Revolution bei TikTok, heute geht es los", sagte Lauterbach in seinem ersten Video. Dieses nahm er in der Kulisse der ARD-Sendung "Hart aber fair" auf, in der er am Montagabend zu Gast war. Neben ihm stand der Autor Sascha Lobo. Ihn bezeichnete Lauterbach als "Experten", während sich Lauterbach "Laie" nannte, auch Moderator Louis Klamroth zeigte sich in dem Clip und fiel Lauterbach ins Wort: "Liebe Grüße an die Boomer, wir machen jetzt Sendung", sagte er.Lauterbach tritt dort mit dem Account @karl.lauterbach24 auf, den er am 18. März auch über seinen Account auf der Plattform X (früher Twitter) bewarb. Dort ist der Sozialdemokrat sehr aktiv und meldet sich häufig und zu vielen Themen zu Wort.

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@karl.lauterbach24 Mein erstes TikTok Video und dann schon Profi. Schaut rein: keine Fakes mehr! #hartaberfair #politik @Louis Klamroth @saschalobo ♬ Originalton - Karl Lauterbach

Karl Lauterbach will TikTok nicht der AfD überlassen

Das kurze Video passte zum Thema der Sendung: "TikTok & Co: Wer nimmt es mit der AfD auf?" Einer von ihnen ist nun Karl Lauterbach. Was er auf der Plattform vorhat, machte der SPD-Politiker deutlich: "Ich glaube, wir dürfen die sozialen Medien der AfD nicht überlassen", sagte Lauterbach in der ARD-Sendung. "Wenn wir das vernachlässigen würden, wäre das eine Katastrophe", ergänzte er. "Bei Twitter habe ich weit über eine Million Follower, da läuft es doch auch - und wieso sollte es hier nicht möglich sein?" Er will "spritzige" Inhalte teilen, sich dabei aber nicht zum Gespött machen, sagte er. Ganz klar sei TikTok eine besondere Herausforderung, "weil eben hier durch das Videoformat ein relativ plumper Satz, der catchy ist, besser läuft als eine Erklärung". Seinen Account betreue er selbst, aber nicht über ein Diensthandy.Er kenne sich mit Datensicherheit gut aus und treffe entsprechende Vorkehrungen. Das erzählte er "t-online". Lauterbach nutze dafür ein eigenes Handy.

TikTok ist die einzige international erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. In den USA gibt es - wie auch in Europa - die Sorge, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission untersagten die Nutzung von TikTok auf Diensthandys.

TikTok-Erfolg mit Hetze und Populismus: AfD dominiert soziale Medien

Das zeigen Videos der AfD. Der Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krahl, entsetzt immer wieder mit seinen Videos. In einem sagte er: "Jeder dritte junge Mann hatte noch nie eine Freundin. Du gehörst dazu? Schau keine Pornos, wähle nicht die Grünen, [...] und vor allem, lass dir nicht einreden, dass du lieb, soft, schwach und links zu sein hast. Echte Männer sind rechts." Genau mit dieser Rhetorik kommt die AfD gut an. Das zeigen auch Zahlen von Politikberater Johannes Hillje. Der offizielle Kanal der AfD-Bundestagsfraktion etwa erreicht zwischen Januar 2022 und Dezember 2023 im Schnitt 430.000 Impressionen pro Video, berichtet "ZDF heute".  Impressionen beschreiben, wie häufig der Inhalt Nutzern angezeigt wird.  Das gilt auch für andere Plattformen. Auf TikTok erzielen Beiträge Millionen-Likes. Auch auf YouTube, Instagram und Facebook erreicht die Partei zahlreiche Nutzer und Nutzerinnen. Andere Parteien hinken hinterher und kommen auf deutlich niedrigere Zahlen, ob wohl die Grünen auf Instagram laut Hillje sehr gut performen. "Die AfD hat die effektivste Social-Media-Kommunikation unter den Parteien", fasst der Politikberater zusammen. Von fünf der erfolgreichsten Politiker seien vier von der AfD, schreibt "t-online".

So reagieren Social-Media-Nutzer auf Lauterbachs TikTok-Beitritt

Dass Lauterbach künftig auf TikTok aktiv sein wird, begrüßen viele Nutzer. "Danke für deinen wichtigen Einsatz. Ich versuche jede Woche weitere Entscheidungsträger zu überzeugen. Wir machen Fortschritte. Gut, dass du vorangehst", schreibt ein Nutzer auf der Plattform X. Unter Lauterbachs erstem TikTok-Video fallen die Kommentare ähnlich aus. Ein Nutzer schreibt: "Herzlich willkommen bei Tiktok dann hau rein und ordentlich was raus, bin schon ganz gespannt." "Uhhhh das wird interessant hier", prognostiziert ein weiterer User. In einer weiteren Reaktion heißt es: "Endlich ist er da! PS.: du hättest definitiv auf Dating Apps Erfolg." Einige kritisieren Lauterbach aber dafür, dass andere Dinge wichtiger seien als TikTok. Doch die Mehrzahl begrüßt seine baldigen TikTok-Aktivitäten.

Nach "hart aber fair" teilte Karl Lauterbach gleich ein zweites Video. Er bedankte sich für die Kommentare und nahm Klamroths "Boomer"-Witz aus dem ersten Clip wieder auf. "Die Nicht-Boomer stellen sich noch selbst da", sagte er während sich der Moderator im Hintergrund fotografieren ließ.

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/loc/news.de/dpa

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