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Olaf Scholz bei "3nach9": Jammernder Kanzler klagt sein Leid beim Regieren mit der Ampel

Olaf Scholz hat in der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9" über aktuelle Herausforderungen der Bundesregierung gesprochen. Der Kanzler gab dabei auch zu, dass er sich die Zusammenarbeit in der Ampel einfacher vorgestellt hätte. Was stört ihn am meisten?

SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bei "3nach9" zu den Problemen in der Ampel-Koalition geäußert. (Foto) Suche
SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bei "3nach9" zu den Problemen in der Ampel-Koalition geäußert. Bild: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Seit Dezember 2021 ist die Ampel-Koalition bestehend aus SPD, Grünen und FDP im Amt. Doch die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat es nicht leicht. In Krisenzeiten gibt es immer wieder Streit zu bestimmten Themen wie Klimawandel, Migrationspolitik oder dem Ukraine-Krieg. Umfragen zeigen zudem sehr schlechte Zustimmungswerte für die Ampel in der Bevölkerung. Scholz, der sonst weniger für Emotionalität bekannt ist, klagt nun ungewohnt offen über die Herausforderungen.

Olaf Scholz klagt in Talkshow "3nach9" am 08.03.2024 über Regieren mit der Ampel-Koalition

Der Bundeskanzler hat sich das Regieren mit der Ampel-Koalition einfacher ausgemalt. "Ich will gerne sagen, dass ich es mir etwas weniger dramatisch vorgestellt hatte", sagte der SPD-Politiker in der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9", die am Freitagabend im TV ausgestrahlt wird. Es sei schwer, drei Parteien zusammenzuführen. Das hätten auch schon die am Ende gescheiterten Koalitionsverhandlungen von CDU, FDP und Grüne nach der Bundestagswahl 2017 gezeigt. "Das hatte mir ein Gefühl dafür verschafft, was alles auf mich zukommen könnte."

Scholz zeigte sich verärgert, dass so viel über die Prozesse der Ampel geredet werde und nicht über die gemeinsam erreichten Ergebnisse. "So viel Tempo, so viele Entscheidungen hat es schon lange nicht mehr gegeben. Aber das wird alles verdeckt von dem Lärm", sagte der Kanzler. "Das ist etwas, was wirklich bedrückend ist." Die Koalition müsse sich mehr selbst loben.

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Bundeskanzler Olaf Scholz hebt Entscheidungen in der Migrationspolitik hervor

Ein Beispiel sei die Migrationspolitik, sagte Scholz. Die Koalition habe die weitreichendsten Beschlüsse der letzten 20, 25 Jahre getroffen, unter anderem zum Staatsangehörigkeitsrecht, zur Zuwanderung von Arbeitskräften und zur irregulären Migration. "Das ist eine Entscheidung, die durch viel Arbeit möglich gewesen ist." Doch anstatt das in den Mittelpunkt zu stellen, werde darüber diskutiert, an welcher Einzelregelung der Bezahlkarte acht Stunden oder zwei Wochen gewerkelt werden sollte.

Olaf Scholz kocht gern Königsberger Klopse und Fisch

Olaf Scholz gab bei "3nach9" auch Einblicke in sein Privatleben und verriet, dass er am Wochenende mit seiner Frau gern Königsberger Klopse kocht. Außerdem bereite er auch gern verschiedene Fische zu. "Nicht in der Salzkruste, sondern im Backofen. Ganz einfach", sagte Scholz. "Das fand ich ganz toll." Essen vom Lieferdienst komme beim Bundeskanzler hingegen nicht auf den Tisch.

Die Talkshow "3nach9" wurde live aufgezeichnet - zur Sendung am Freitag ab 22 Uhr in mehreren dritten Fernsehprogrammen, etwa bei Radio Bremen und im NDR. Die Talkshow wird nach der Aufzeichnung nicht mehr bearbeitet.

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/fka/news.de/dpa

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