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Umfrage-Schock: AfD im Osten stärkste Partei! Legen Rechtspopulisten die neuen Länder lahm?

Die rechtspopulistische AfD kann laut aktuellen Umfrageergebnissen darauf hoffen, bei den Landtagswahlen 2024 im Osten stärkste Kraft zu werden. Ist eine Regierungsbildung in Sachsen und Thüringen bald kaum mehr möglich? Und was sagen die Zahlen eigentlich aus?

Kann die AfD (im Bild: Thüringens Landessprecher Björn Höcke) stärkste Kraft bei den Landtagswahlen 2024 im Osten werden? (Foto) Suche
Kann die AfD (im Bild: Thüringens Landessprecher Björn Höcke) stärkste Kraft bei den Landtagswahlen 2024 im Osten werden? Bild: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Brandenburg, Sachsen und Thüringen - in gleich drei neuen Bundesländern wird im Jahr 2024 gewählt. Und laut aktuellen Zahlen könnte es dabei ein großes politisches Beben geben. Denn in Ostdeutschland ist die AfD laut aktuellen Umfragen mittlerweile die stärkste Partei. Das könnte eine Regierungsbildung in den Ländern schwierig machen.

Umfrage-Hammer in Ostdeutschland: AfD stärkste Partei

Laut einem Querschnitt aus den letzten drei "Bild am Sonntag"-Sonntagstrends vom Meinungsforschungsinstitut INSA sowie den letzten zwei "Bild"-Meinungstrends kommt die AfD in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) derzeit auf 26 Prozent, die CDU liegt mit 23 Prozent auf Platz 2. Die SPD kommt immerhin noch auf 20 Prozent. Die weiteren im Bundestag vertretenen Parteien - Grüne (10 Prozent), Linke (9 Prozent) und FDP (8 Prozent) - schneiden eher schwach ab. Laut "Bild" würde die AfD zudem in Sachsen zehn von 16 Wahlkreisen gewinnen, in Thüringen drei von sieben. Dem INSA-Chef Hermann Binkert sind Gründe für das erfolgreiche Abschneiden der rechtspopulistischen Partei unter anderem die "im Osten ­deutlich stärker ausgeprägte ­Ablehnung der Zuwanderung und der Corona-Maßnahmen sowie einer Nato-Mitgliedschaft der ­Ukraine".

Landtagswahlen 2024: Regierungsbildung in Thüringen und Sachsen könnte schwierig werden

Sollte die AfD im kommenden Jahr tatsächlich stärkste Kraft in drei Landesparlamenten werden, könnte es im Osten zu großen politischen Krisen kommen. Denn keine andere der großen Parteien will eine Koalition mit der AfD eingehen. Dass CDU oder FDP mit der Linken zusammenarbeiten, um eine Mehrheit zu erreichen, ist ebenfalls extrem unwahrscheinlich. Selbst ein Viererbündnis aus CDU, SPD, Grüne und FDP würde laut den Umfrageergebnissen in Thüringen mit 43 Prozent nicht einmal die Hälfte der Stimmen bekommen. Als Alternative bliebe nur eine Minderheitsregierung. Grüne und FDP müssen zudem mit gerade einmal 6 beziehungsweise 5 Prozent noch um den Einzug in den Thüringer Landtag bangen. Sollten sie an der 5-Prozent-Hürde scheitern, wird die Regierungsbildung noch schwieriger.

In Sachsen würde das aktuelle Bündnis aus CDU, SPD, Grünen laut den Umfragezahlen zwar weiterregieren dürfen, doch in der Koalition knirscht es schon jetzt - vor allem zwischen CDU und Grünen. Die FDP droht in Sachsen an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern, würde zudem keine Mehrheit mit CDU und SPD erreichen.

Was sagen Wahlumfragen wirklich aus?

Mit den Umfragen wird lediglich ein aktuelles Stimmungsbild in der Bevölkerung erfasst. Das letztendliche Wahlergebnis kann davon mitunter deutlich abweichen. Zudem ist bis zu den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen noch viel Zeit. Es wird erst im Herbst kommenden Jahres gewählt. Aktuelle Entwicklungen und Ereignisse können das Ergebnis beeinflussen.

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