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Messer-Attacke in Sydney: "Täter hätte weitergemacht" - mehrere Menschen in Shoppingcenter erstochen

Ein belebtes Einkaufszentrum im australischen Sydney ist Schauplatz einer brutalen Messer-Attacke mit mehreren Toten geworden. Ein Mensch stach auf mehrere Personen ein. Die Polizei war schnell vor Ort und konnte den Täter eliminieren.

In einem Einkaufszentrum in Sydney (Australien) sind bei einer Messer-Attacke mehrere Personen niedergestochen worden. (Foto) Suche
In einem Einkaufszentrum in Sydney (Australien) sind bei einer Messer-Attacke mehrere Personen niedergestochen worden. Bild: picture alliance/dpa/AAP | Steven Saphore

In einem belebten Einkaufszentrum in der australischen Millionenmetropole Sydney sind fünf Menschen von einem Messerangreifer niedergestochen und getötet worden. Ein sechster Mensch ist an seinen Verletzungen im Krankenhaus gestorben, um das Leben weiterer, teils schwer verletzter Menschen wird gebangt. Zuden Verletzten, die in Krankenhäuser gebracht wurden, gehörte auch ein neun Monate altes Baby.

Messer-Attacke in Sydney: 5 Tote, Täter in belebtem Einkaufszentrum von Polizei niedergeschossen

Bei dem Horror-Angriff in dem Einkaufszentrum "Westfield Bondi Junction", der sich gegen 15.40 Uhr (Ortszeit) ereignete, sind fünf Menschen getötet worden. Zudem sei der mutmaßliche Täter angeschossen worden und gestorben, sagte Anthony Cooke, der stellvertretende Chef der Polizei New South Wales, am 13. April 2024 auf einer Pressekonferenz. Es gebe nur einen mutmaßlichen Täter. Es bestehe keine weitere Gefahr. Angaben zur Identität des mutmaßlichen Täters und einem möglichen Motiv machte die Polizei zunächst nicht.

Polizistin erschießt Amokläufer: "Er hätte weitergemacht"

Eine Polizistin vor Ort konnte den mutmaßlichen Täter stellen und schoss auf ihn, als er sein Messer nicht fallen lassen wolle. Auch der Mann, über dessen Identität und Motive bisher nichts bekannt ist, ist tot. Nach wenigen Stunden hatte der Schrecken ein Ende.

"Er hätte weitergemacht, er war auf einem Amoklauf", sagte ein Augenzeuge dem australischen Sender ABC. Er habe die Szene mit der Polizistin miterlebt und gesehen, wie die Beamtin noch versucht habe, den Mann vor Ort wiederzubeleben. Zuvor habe er Schreie gehört und Menschen gesehen, die in Panik in die Geschäfte liefen, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Viele Läden schlossen schnell und ließen die Jalousien runter, wie auf Fotos von ABC zu sehen war.

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Gegen 15.40 Uhr wurden Rettungsdienste in das belebte Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen - da kursieren bereits mehrere Berichte über viele Menschen, die vor einem Mann flüchteten, der ein Messer schwinge. Vor dem Gebäudekomplex versammelten sich schnell viele Menschen, die um ihre Angehörigen bangten, wie auf Beiträgen in sozialen Medien und Fotos zu sehen war.

Die Polizei sperrte die Mall in Bondi Junction umfassend ab, Busse fuhren Umwege, die Bahnhaltestelle wurde geschlossen. Auf der Straßen rund um die Mall gab es nur ein Thema: Was ist Schreckliches im Westfield Bondi Junction geschehen? Und laufen weitere Täter noch frei herum? Unzählige Polizisten sorgten für Beruhigung und schafften mit ihrer Präsenz Sicherheit, wie ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

"Ich kam gerade aus dem Fitnessstudio und lebte einfach mein Leben und dann dachte ich, ich müsste sterben... Ich hatte einfach solche Angst", sagte eine Frau dem Sender ABC. Andere Zeugen berichteten, dass sie ihre Kinder gepackt hätten und zusammen mit Hunderten Menschen aus dem Zentrum gerannt seien. Mehrere Beiträge in den sozialen Medien zeigten Menschenmassen vor dem Einkaufszentrum, die um ihre Angehörigen bangten.

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Wenige Stunden später dann, trotz der Berichte über niedergestochene Menschen, neben Trauer auch Erleichterung: Die Gefahr sei vorüber, sagt Anthony Cooke, der stellvertretende Chef der Polizei New South Wales, auf einer Pressekonferenz am Samstagabend. Es gebe nur einen mutmaßlichen Täter. Eine Polizistin habe auf ihn geschossen und er sei gestorben.

"Unser Mitgefühl gilt den Verletzten und unser Dank gilt denjenigen, die sich um sie kümmern, sowie unseren tapferen Polizisten und Ersthelfern", schrieb Australiens Premier Anthony Albanese auf der Plattform X (vormals Twitter).

Auch König Charles III., der das Staatsoberhaupt Australiens ist, und seine Ehefrau, Königin Camilla, sprachen ihr Beileid aus: "Meine Frau und ich waren zutiefst schockiert und entsetzt, als wir von der tragischen Messerstecherei in Bondi hörten", hieß es in einer Botschaft des Königspalastes. "Unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen derjenigen, die bei solch einem sinnlosen Angriff so brutal getötet wurden."

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Ein Zeuge berichtet, er habe in einem Geschäft Schutz gesucht, als sich der Vorfall ereignete, und später gesehen, wie Menschen das Zentrum unter Tränen verließen. "Ich glaube, die Leute machen sich Sorgen darüber, was der Grund dafür war", sagte er.

Die Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem auch Sydney liegt, hatte dazu zunächst keine weiteren Erkenntnisse. Sie betonte, ihre Ermittlungen dazu würden lange und präzise werden. Bisher stehe die Identität des Mannes nicht fest, und am Tatort fänden sich keine Hinweise auf Motive oder Ideologien. Sie dankte zugleich zufällig Anwesenden vor Ort für deren Hilfe, die mutig den niedergestochenen Menschen zu Hilfe geeilt seien. Und auch die Polizei ist überzeugt: Das schnelle und entschlossene Handeln der Beamtin, die den mutmaßlichen Täter stellte, habe viele Leben gerettet.

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/news.de/dpa

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