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Schwarzblauer Ölkäfer an Deutschlands Küsten: Fieser Giftkäfer treibt Unwesen an Nord- und Ostsee

Dort, wo sich Urlauber an Nord- und Ostsee tummeln, lauert ein gefährliches Insekt: Das giftige Sekret des schwarzen Ölkäfers kann für Menschen tödlich sein. Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten Feriengäste kennen.

Wo Urlauber am Nordsee- oder Ostseestrand die Seele baumeln lassen, fühlt sich der schwarzblaue Ölkäfer ebenfalls pudelwohl. (Foto) Suche
Wo Urlauber am Nordsee- oder Ostseestrand die Seele baumeln lassen, fühlt sich der schwarzblaue Ölkäfer ebenfalls pudelwohl. Bild: picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck

Sie möchten das Frühjahr und den Beginn der Sommermonate nutzen, um einen Urlaub an der Nordsee oder Ostsee zu machen? Zweifelsohne eine gute Idee, locken doch die Strände auf Helgoland, in der Lübecker Bucht oder Warnemünde auch abseits der Hochsaison mit reizvoller Natur. Doch genau da lauert derzeit auch eine heimtückische Gefahr, die arglosen Urlaubsgästen heftige gesundheitliche Probleme bereiten kann.

Insekten-Alarm an Nord- und Ostsee: Wo tummelt sich das giftige Insekt am häufigsten?

Die Rede ist von einem Insekt, das sich in den Dünen und am Strand mindestens so wohl fühlt wie Urlaubsgäste: gemeint ist der schwarzblaue Ölkäfer, den Entomologen auch als schwarzen Maiwurm kennen. Die Insekten, deren wissenschaftlicher Name Meloe proscarabaeus lautet, bevorzugen sandige, offene Böden als Lebensraum - die Strände an Nord- und Ostsee sind also ebenso perfekt für die Krabbeltierchen wie Heiden, Trockenrasen oder Streuobstwiesen. Besonders auffallend ist der schwarzblau glänzende Chitin-Panzer der schwarzblauen Ölkäfer, die zwischen April und Juni anzutreffen sind und in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen.

Schwarzblauer Ölkäfer an Nord- und Ostsee: Giftstoff Cantharidin macht Insekten für Menschen gefährlich

Apropos Gefahr: Eine solche stellen die schwarzblauen Ölkäfer, die bis zu 3,5 Zentimeter lang werden können, mitunter auch für den Menschen dar, denn wenn sich die Insekten bedroht fühlen, sondern sie ein Abwehrsekret ab, das für den menschlichen Organismus zu einer mitunter tödlichen Gefahr werden kann. In dem Sekret des Ölkäfers befindet sich nämlich ein Giftstoff namens Cantharidin, der bereits seit Jahrtausenden so manchen Giftmord verursachte. Auf der Webseite des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ist zu lesen, dass Cantharidin bereits im antiken Griechenland bei Hinrichtungen Anwendung fand und selbst Giftmördern in der Neuzeit einen tödlichen Dienst erwies.

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Deshalb lieben Henker und Giftmörder den schwarzblauen Ölkäfer seit Jahrtausenden

Um durch das Gift des schwarzblauen Ölkäfers, der 2020 zum Insekt des Jahres gekürt wurde, tatsächlich zu Tode zu kommen, ist allerdings die Einnahme einer größeren Dosis Gift nötig. Dennoch ist der Kontakt mit dem schwarzen Maiwurm bisweilen alles andere als angenehm: Das Drüsensekret des Insekts kann bei Hautkontakt Irritationen und Blasenbildungen verursachen, darüber hinaus wurde eine reizende Wirkung auf Nieren und Harnwege bei Cantharidin-Kontakt beschrieben. Besucher an Ost- und Nordsee sollten deshalb um die schwarzglänzendes Ölkäfer lieber einen großen Bogen machen und, sollte es doch zu einem Kontakt gekommen sein, die betroffenen Hautstellen gründlich waschen.

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