Nach der tödlichen Messer-Attacke von Aschaffenburg werden die Rufe nach Veränderungen in der deutsche Asylpolitik lauter. Wie sehen die Standpunkte dazu von Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz und Alice Weidel vor der Bundestagwahl aus?

- Deutschland zwischen Betroffenheit und Wut nach Messer-Attacke in Aschaffenburg
- Gewaltverbrechen geschah vier Wochen vor der Bundestagswahl
- Nachgefragt: Was wollen Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz und Alice Weidel bei Asyl und Migration nach der Bundestagswahl ändern?
Immer wieder macht sich nach erschreckenden Gewaltverbrechen in ganz Deutschland Betroffenheit und Wut breit - die jüngste Messer-Attacke, die in Aschaffenburg (Unterfranken) zwei Todesopfer forderte, rief derartige Emotionen ebenfalls empor und verursachte zugleich eine hitzige Debatte um Deutschlands Asyl- und Migrationspolitiker, da der mutmaßliche Täter, ein 28 Jahre alter Mann afghanischer Herkunft, zum Tatzeitpunkt ausreisepflichtig gewesen sein soll.
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Im Vorfeld der für den 23. Februar 2025 anberaumten Bundestagswahl erhält die Debatte eine besondere Brisanz - und die Menschen in Deutschland wollen angesichts der blutigen Gewalttaten nur eines wissen: Welcher der Kanzlerkandidaten, die in knapp einem Monat zur Wahl stehen, packt das Problem an? Wie wollen Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Die Grünen), Friedrich Merz (CDU) und Alice Weidel (AfD) mit dem Thema Migration und Asyl im Falle eines Wahlsieges umgehen? Die "Bild" hat bei den Kanzlerkandidaten direkt nachgefragt.
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Was plant Olaf Scholz (SPD) an Veränderungen in Deutschlands Asyl- und Migrationspolitik
Für den Fall, dass die SPD bei der Bundestagswahl 2025 als Wahlsieger hervorgeht und Olaf Scholz erneut Bundeskanzler wird, hat sich der 66-Jährige folgende Pläne zurechtgelegt:
- "Die von mir als Kanzler angeordneten Kontrollen an allen deutschen Grenzen müssen wir beibehalten."
Zudem fordert Scholz "sofort einen Mentalitätswandel in allen Behörden", sowohl "im Bund, in den Ländern oder in Kommunen" und gab zu bedenken, dass alle Verantwortungsträger angesichts unfassbarer Verbrechen wie der Messer-Attacke von Aschaffenburg "beherzt handeln [und] die verschärften Gesetze konsequent anwenden" müssten.
So sehen die Pläne von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck aus
Auf Eile bei der Bearbeitung von Asylverfahren würde auch Robert Habeck nach eigenen Angaben drängen, sollte er sich als Bundeskanzler bei der Wahl durchsetzen. Der Grünen-Politiker wörtlich:
- "Alle Asylverfahren werden drastisch beschleunigt. Keine Dublin-Entscheidung darf länger als einen Monat dauern."
- "Damit das passiert, klemme ich mich persönlich dahinter."
- "Ich stärke die Sicherheitsbehörden, damit Gefährder lückenlos überwacht und ausländische Gefährder abgeschoben werden."
- "Ich werde Migrationsabkommen zur Chefsache machen, damit andere Länder Menschen ohne Schutzanspruch zurücknehmen."
Was soll sich in Sachen Migration verändern, wenn Friedrich Merz oder Alice Weidel das Sagen haben?
Sollte Friedrich Merz bei einem Wahlsieg der CDU Bundeskanzler werden, könnten die Grenzen bereits an Tag 1 seiner Kanzlerschaft dicht gemacht werden - so formuliert es der 69-Jährige zumindest mitten im Bundestagswahlkampf:
- "Ich werde am ersten Tag meiner Amtszeit das Bundesinnenministerium auf dem Wege der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers anweisen, die deutschen Staatsgrenzen zu allen unseren Nachbarn dauerhaft zu kontrollieren und ausnahmslos alle Versuche der illegalen Einreise zu unterbinden."
Ähnlich drastisch klingen auch die Ankündigungen von Alice Weidel, die für die Alternative für Deutschland (AfD) ins Bundeskanzleramt will. Illegaler Einwanderung nach Deutschland hat die AfD-Chefin so den Kampf angesagt:
- "Als ersten Schritt werde ich die Sicherung der Grenzen Deutschlands durch umfassende Kontrollen gegen illegale Grenzübertritte veranlassen."
Zudem wolle Weidel "den Ausstieg aus dem EU-Asylsystem" ebenso umsetzen die Deutschlands Austritt aus dem UN-Flüchtlingspakt.
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