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Olaf Scholz zur Messer-Attacke von Aschaffenburg: "Wie pietätlos ist das alles bitte?" Bundeskanzler für Bluttat-Statement zerrissen

Die Messer-Attacke von Aschaffenburg hat zwei Todesopfer, darunter ein zweijähriges Kind, gefordert. Olaf Scholz gab nach dem Blutbad ein Statement ab - die Wortwahl des Bundeskanzlers sorgte für lautstarke Empörung.

Olaf Scholz trommelte nach der Messer-Attacke von Aschaffenburg Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Vertreter der Sicherheitsbehörden im Kanzleramt zusammen. (Foto) Suche
Olaf Scholz trommelte nach der Messer-Attacke von Aschaffenburg Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Vertreter der Sicherheitsbehörden im Kanzleramt zusammen. Bild: picture alliance/dpa/BPA | Jesco Denzel
  • Messer-Attacke in Aschaffenburg: Zweijähriges Kind unter den Todesopfern
  • Afghane (28) unter Tatverdacht festgenommen
  • Bundeskanzler Olaf Scholz spricht Klartext nach Blutbad

Es ist eine Tat, die sprachlos, betroffen und wütend macht: Im unterfränkischen Aschaffenburg sind bei einer Messer-Attacke zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 28 Jahre alter Mann aus Afghanistan, griff offenbar gezielt eine Gruppe Kindergartenkinder in einem Park an. Nach dem Blutbad gab es deutliche Worte von Bundeskanzler Olaf Scholz, die ihrerseits hitzige Diskussionen auslösten.

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Was über die Bluttat von Aschaffenburg bekannt ist

  • Eine Messer-Attacke in Aschaffenburg (Unterfranken, Bayern) sind am 22. Januar 2025 zwei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden.
  • Die Tat ereignete sich in einem beliebten Park in der Innenstadt von Aschaffenburg. Dort soll der Täter eine Kindergartengruppe "unvermittelt und gezielt" attackiert haben.
  • Bei dem Messer-Angriff starben ein 41 Jahre alter Mann und ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft. Bei dem erwachsenen Opfer handelt es sich ersten Erkenntnissen zufolge um einen Passanten, der den Messer-Täter aufhalten wollte und dabei tödlich verletzt wurde.
  • Ein 72 Jahre alter Mann und ein zweijähriges Mädchen syrischer Herkunft trugen von dem Angriff schwere Verletzungen davon. Eine Kita-Erzieherin (59), die sich bei der Kindergruppe befand, wurde ebenfalls verletzt.
  • Unter Tatverdacht steht ein 28 Jahre alter Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit.
  • Bei seiner Einreise nach Deutschland soll der 28-Jährige im Jahr 2022 einen Asylantrag gestellt haben, sei jedoch Ende 2024 nach einer schriftlichen Ankündigung, Deutschland verlassen zu wollen, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zur Ausreise aufgefordert worden.
  • Der mutmaßliche Täter soll sich "in psychiatrischer Behandlung" befunden haben, nachdem er bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen sei und deshalb in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen, aber immer wieder entlassen wurde.
  • Der Verdächtige konnte kurz nach der Gewalttat festgenommen, das Messer sichergestellt werden. Die Polizei sperrte den Park stundenlang ab und sicherte Spuren. Der mutmaßliche Täter soll voraussichtlich am 23. Januar dem Haftrichter vorgeführt werden.
  • Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann wurde die tödliche Attacke mit einem Küchenmesser ausgeführt.
  • Zum Tatmotiv sind bislang keine Details veröffentlicht worden.

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Olaf Scholz gibt Statement nach tödlichem Messer-Angriff in Aschaffenburg ab

Kurz nach Bekanntwerden des furchtbaren Angriffs, der zwei Toddesopfer und drei Verletzte forderte, meldete sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Statement zu Wort. "Falsch verstandene Toleranz" sei nach derartigen Taten "völlig unangebracht", vielmehr seien die Behörden angehalten aufzuklären, "warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war". Weiter schrieb Scholz:

  • "Es ist eine unfassbare Terror-Tat in Aschaffenburg: Unter den Toten befindet sich auch ein Kleinkind. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen."
  • "Aber das genügt nicht: Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen - von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden."
  • "Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht. Die Behörden müssen mit Hochdruck aufklären, warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war. Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen - es reicht nicht zu reden."

Bundeskanzler schürt Empörung: Bedient sich Olaf Scholz hier der AfD-Rhetorik?

Mit seiner Stellungnahme trat Olaf Scholz, der sich infolge des Messer-Angriffs zu einer Notfall-Sitzung mit den Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei im Kanzleramt traf, eine Welle von etlichen kopfschüttelnden Reaktionen in den Instagram-Kommentaren los, die den Tonfall des Bundeskanzlers kaum fassen konnten:

  • "Wow, solche klaren Worte von Ihnen? Ach so, es ist ja Wahlkampf!"
  • "Das ist wirklich niveaulos."
  • "Ein Kind marokkanischer Abstammung wurde getötet und ein syrisches Mädchen verletzt - und Sie geben hier so ein Statement ab? An Pietätlosigkeit nicht zu unterbieten."
  • "Ein neues Narrativ der Härte statt der Menschlichkeit? (...) Ist das nicht ein bequemer Weg, um Angst zu schüren und rechte Töne anzuschlagen, anstatt nach nachhaltigen Lösungen und damit der Auseinandersetzung mit den politischen Gegner*innen zu suchen? "
  • "Der Wahlkampf naht, nicht wahr Herr Scholz? Wie groß ist die Hoffnung, noch ein paar AfD-Anhänger "umzupolen"? Mein aufrichtiges Beileid gilt den Angehörigen. Bin gespannt, welche Schicksale noch für die Wahl missbraucht werden."
  • "Ich bin sprachlos. Wie kann man so sehr das Narrativ der AfD übernehmen."
  • Was ist das denn für ein Statement eines Bundeskanzlers? (...) Gibt es ein AfD-Take-Over des Instagram-Kanals des Bundeskanzlers? Wie pietätlos ist das alles bitte?"
  • "Was für ein unterirdisches Statement. Mit rechtem Populismus gewinnt man keine Wähler zurück, ich dachte das sei mittlerweile klar."
  • "Rechte Rhetorik. In den Kommentaren sieht man hier sehr gut, welche Vorurteile sie hier befeuern. Ich bin zutiefst enttäuscht!"

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/news.de/dpa

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