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Ukraine-Krieg im News-Ticker:      Ukraine-Krieg Tag 7 im News-Ticker - Alle aktuellen Geschehnisse am 02.03.2022 im Überblick

In Tschernihiw wurde eine Granate auf ein Diesellager geworfen. Bei einem Luftangriff auf die nordostukrainische Großstadt starben 33 Menschen. (Foto) Suche
In Tschernihiw wurde eine Granate auf ein Diesellager geworfen. Bei einem Luftangriff auf die nordostukrainische Großstadt starben 33 Menschen. Bild: picture alliance/dpa/PA Media | State Emergency Service Ukraine

+++ Neue Luftangriffe auf Kiew - Explosion am Hauptbahnhof +++

In der ukrainischen Hauptstadt ist es am Mittwochabend zu neuen Luftangriffen gekommen. Nach Angaben des staatseigenen Bahnunternehmens Ukrsalisnyzja schlug ein Geschoss südlich des Hauptbahnhofs ein. «Das Bahnhofsgebäude hielt stand und wurde leicht beschädigt." Zur Zeit des Angriffs sollten Tausende Kinder und Frauen mit Zügen in Sicherheit gebracht werden.

Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Ein in sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigte Rauch in der Nähe der Gleise aufsteigen. Der Zugverkehr gehe weiter, teilte Ukrsalisnyzja mit. In der Nähe des Bahnhofs liegt das Verteidigungsministerium.

In Kiew wie auch in vielen anderen Städten des Landes wurde am Abend Luftalarm ausgelöst. Die Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Die Lage ist kompliziert." In der Millionenstadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen. "Mehrere Autos fingen Feuer." Zudem sei eine Polizeistation beschädigt worden. Kämpfe habe es in nördlichen Vororten gegeben.

+++ Russische Großstadt Cherson wohl von russischen Truppen eingenommen +++

Laut einem "NYT"-Journalisten soll die russische Armee die Großstadt Cherson eingenommen haben.Der Bürgermeister der Stadt, Igor Kolykhaev, habe sich demzufolge mit dem russischen Kommandeur getroffen, der plane, eine Militärverwaltung in der Stadt einzusetzen.

+++ Heftige Explosionen in Kiew +++

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichten Reporter, die Kiewer Zeitung "The Kyiv Independent" und der Berater des Innenministers von heftigen Explosionen in der Nähe des Bahnhofs im Süden. Dort versuchen gerade viele Einwohner in Züge zu steigen, um das Land zu verlassen. 

+++ US-Angaben: Russland hat bislang mehr als 450 Raketen abgefeuert +++

Nach Angaben der USA haben russische Truppen seit dem Beginn der militärischen Attacke auf die Ukraine mehr als 450 Raketen abgefeuert. In den vergangenen 24 Stunden habe sich die Lage mit Blick auf den Vormarsch der Russen nicht wesentlich geändert, sagte ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter in Washington weiter. Der Beamte betonte am Mittwoch erneut: «Die Russen machen nicht die Fortschritte, von denen wir glauben, dass sie sie erwartet hatten. Sie liegen hinter ihrem Zeitplan zurück.» Und mit jedem Tag, an dem ihre Offensive stocke, fielen sie weiter zurück. Er mahnte jedoch, Russland verfüge über große militärische Ressourcen und werde versuchen, seine bisherigen Probleme bei dem Angriff zu überwinden.

Nach US-Einschätzung sind rund 82 Prozent der Truppen, die Russland zuvor an der Grenze zusammengezogen hatte, inzwischen in der Ukraine. Derzeit gebe es keine Anzeichen, dass Moskau weitere Kräfte zur Verstärkung in Richtung der ukrainischen Grenze in Bewegung setze.

+++ Moskau: Verhandlungen mit der Ukraine für Donnerstag geplant +++

Russland erwartet nach eigenen Angaben eine Fortsetzung der Gespräche mit der Ukraine an diesem Donnerstag. "Wir warten morgen auf sie", sagte der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, am Mittwochabend der Agentur Interfax zufolge. Nach vorläufigen Angaben solle das Treffen mit Vertretern des Nachbarlandes in der ersten Tageshälfte stattfinden. Die Ukrainer seien auf der Anreise. Als Ort der Begegnung hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt. Das russische Militär werde einen "angemessenen Sicherheitskorridor" einrichten.

Zuvor hatte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija der Agentur Unian zufolge neue Gespräche bestätigt. Er hatte zunächst von Beratungen am Mittwochabend gesprochen.

Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Russland hatte die Ukraine am vorigen Donnerstag angegriffen.

+++ Moskau: 498 russische Soldaten im Krieg in der Ukraine getötet +++

Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Es sind die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche.

+++ Biden: "Nichts ist vom Tisch" bei Strafmaßnahmen gegen Russland +++

Die russischen Streitkräfte greifen beim Krieg in der Ukraine nach Überzeugung von US-Präsident Joe Biden gezielt auch Gegenden mit Zivilisten an. Biden bejahte am Mittwoch vor seinem Abflug vom Weißen Haus in Richtung Minnesota und Wisconsin eine entsprechende Frage eines Reporters. Der US-Präsident fügte hinzu, es sei noch zu früh zu sagen, ob Russland Kriegsverbrechen begehe. Man verfolge die Entwicklungen aber genau. Auf die Frage, ob seine Regierung im Rahmen der Strafmaßnahmen gegen Moskau ein Importverbot für russisches Öl erwäge, antwortete Biden: «Nichts ist vom Tisch."

Bei seiner Ansprache zur Lage der Nation hatte Biden am Dienstagabend im US-Kapitol angekündigt, dass nach der Europäischen Union und Kanada auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren würden. Er drohte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Angriffs auf die Ukraine mit harten Konsequenzen und sagte: «Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt. Aber während er auf dem Schlachtfeld vielleicht Gewinne erzielt, wird er langfristig einen hohen Preis zahlen."

+++ Agentur: Ukraine zu neuen Verhandlungen mit Russland bereit +++

Die Ukraine hat der Nachrichtenagentur Unian zufolge neuen Verhandlungen mit Russland am Mittwochabend zugestimmt. Unian bezog sich dabei auf Informationen des ukrainischen Delegationsleiters David Arachamija. Uhrzeit und Ort für die Gespräche wurden nicht genannt.

Nach Kremlangaben ist auch die russische Seite für weitere Gespräche noch am Mittwochabend bereit. Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Der Krieg Moskaus gegen Kiew begann am Donnerstag.

+++ Waffen aus Deutschland an Ukrainer übergeben +++

Die von Deutschland bereitgestellten Waffen für die Ukraine sind übergeben worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Am Samstag hatte die Bundesregierung angekündigt, die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" unterstützen zu wollen.

+++ Russland: Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst +++

Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt. "Natürlich entstehen Risiken", sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko am Mittwoch dem Staatssender Rossija-24. "Wir sind natürlich beunruhigt über das Waffenlieferungsprogramm, das ist in dieser Situation sehr gefährlich", sagte Gruschko. Es gibt keine Garantien, dass es keine Zwischenfälle geben wird. Es gibt keine Garantien, dass solche Zwischenfälle in einer völlig unnötigen Weise eskalieren könnten."

Mehrere Nato-Mitglieder, darunter Deutschland, hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew angekündigt. Russland betont, es handle sich um eine "Militär-Sonderoperation" zum Schutz russischer Bürger und zur Durchsetzung russischer Sicherheitsinteressen.

Gruschko warf der Nato vor, sie wolle eine neue Weltordnung errichten. Der Westen sehe sich als Sieger des Kalten Krieges und habe daher entschieden, dass nur er die globalen Regeln setzen dürfe, sagte der Vizeminister. Er rief die EU auf, sich von der Nato zu lösen. "Die EU wird keine Chance haben, ein unabhängiger Akteur auf der globalen und der europäischen Bühne zu sein", sagte Gruschko. Falls die EU nicht verstehe, dass die USA die Ukraine als Vorposten im Kampf gegen Russland missbrauche und so die Spannungen mit Russland anheize, sei das europäische Projekt zum Scheitern verurteilt. "Dann werden sie Satelliten der USA im militär-politischen Sinne bleiben und keine Unabhängigkeit erreichen", sagte Gruschko.

+++ Ukrainische Delegation bestätigt Verhandlungen am Mittwochabend +++

Die zweite Gesprächsrunde zwischen den Delegationen Russlands und der Ukraine soll am Mittwochabend stattfinden. Das bestätigte nun die ukrainische Seite. Es wird erwartet, dass die Delegationen aus denselben Vertretern bestehen, die auch bei der ersten Gesprächsrunde am Montag anwesend waren.

"Jetzt ist es offiziell. Die zweite Gesprächsrunde zwischen der Ukraine und dem Besatzer wird heute stattfinden", sagte ein ukrainischer Berater des Präsidenten am Mittwoch gegenüber CNN.

+++ Kreml: Sanktionen schwerer Schlag für Russlands Wirtschaft +++

Die Sanktionen des Westens sind nach Kremlangaben ein schwerer Schlag gegen die russische Wirtschaft. Zugleich betonte der Kreml in Moskau, dass das Land große Reserven habe, den Druck auszuhalten. "Sie wird auf den Beinen stehenbleiben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch über die Wirtschaft. Russland habe Polster, um die Folgen der Sanktionen abzufedern. Zugleich sagte er, dass das Riesenreich auf die Sanktionen des Westens reagieren werde - mit "nüchternem Kopf" und "ohne sich selbst ins Bein zu schießen".

+++ Ukraine meldet den Tod von mehr als 2000 Zivilisten +++

In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges nach Angaben aus Kiew mindestens 2000 Zivilisten getötet worden. In dieser Zahl seien gestorbene Soldaten des Landes nicht inbegriffen, teilte der Rettungsdienst am Mittwoch bei Facebook mit. Unter den Toten seien zehn Rettungskräfte. Die UN sprach zuletzt von 142 Toten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag den Angriff auf das Nachbarland befohlen. Seither sind der Mitteilung zufolge mehr als 400 Brände, die "durch Feindbeschuss" entstanden, gelöscht worden. Den Angaben zufolge wurden 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Mit Blick auf die andauernden Angriffe hieß es: "Jede Stunde kostet das Leben unserer Kinder, Frauen und Verteidiger."

+++ Britische Regierung will Liste von Putin-Vertrauten veröffentlichen +++

Die britische Regierung will eine Liste von Personen veröffentlichen, die eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden sind. Das sagte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Die britische Regierung steht wegen ihrer jahrelang laschen Haltung gegenüber russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten, die in Großbritannien Geld investieren und teilweise auch dort leben, seit Wochen heftig in der Kritik.

In der kommenden Woche will das Unterhaus einen Gesetzentwurf debattieren, der es ausländischen Investoren unmöglich machen soll, sich bei Immobilienkäufen hinter Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verstecken. Die Opposition kritisiert aber, dass darin bislang eine Frist vorgesehen ist, die Oligarchen Zeit geben könnte, ihr Geld außer Landes zu bringen.

+++ Ukrainischer Grenzschutz hindert mehr als 60 Männer an der Flucht +++

Der ukrainische Grenzschutz hat mehr als 60 ukrainische Männer beim versuchten illegalen Grenzübertritt in die Republik Moldau festgenommen. Die Männer im wehrfähigen Alter hätten versucht, über den Fluss Dnistr das Land zu verlassen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Sie seien sofort an das Wehrkreisersatzamt übergeben worden. Seit der Verhängung des Kriegsrechts nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise verboten. An vielen Grenzposten kommt es daher zu emotionalen Trennungsszenen.

Am Vortag waren ebenfalls 16 Männer festgenommen und der Armee überstellt worden. Sie sollen teils versucht haben, mit mehreren Hundert Dollar die Grenzer zu bestechen. Tags zuvor hatte der Grenzschutz mitgeteilt, dass mehr als 80.000 Ukrainer seit dem Beginn des Krieges am vergangenen Donnerstag in das Land zurückgekehrt seien. Der Großteil von ihnen seien Männer.

+++ Pentagon-Bericht: "Manche Russen sabotieren eigene Fahrzeuge, um dem Kampf zu entgehen" +++

Einige russische Truppen in der Ukraine sollen sich massenweise ergeben oder ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert haben, um Kämpfe zu vermeiden, sagte ein hoher Beamter des US-Pentagon am Dienstag. Das geht aus einem Bericht der "New York Times" hervor.

"Einige ganze russische Einheiten haben kampflos ihre Waffen niedergelegt, nachdem sie sich einer überraschend ukrainischen Verteidigung gestellt haben", so der Pentagon-Beamte. Bei einem großen Teil der russischen Truppen handelt es sich um junge Wehrpflichtige, die schlecht ausgebildet und auf einen umfassenden Angriff nicht vorbereitet sind. Zudem sollen einige Truppen kaum Nahrung und Treibstoff haben. Schon zuvor war bekannt geworden, dass erste Soldaten bereits desertiert sind.

Familien fliehen, nachdem russische Truppen eine Brücke am Stadtrand von Kiew zerstört haben. (Foto) Suche
Familien fliehen, nachdem russische Truppen eine Brücke am Stadtrand von Kiew zerstört haben. Bild: picture alliance/dpa/AP | Emilio Morenatti

+++ Sanktionen zum Swift-Ausschluss sieben russischer Banken in Kraft +++

Die EU hat ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft gesetzt. Es gilt eine Übergangsfrist von zehn Tagen. Betroffen ist unter anderem die zweitgrößte Bank Russlands VTB, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten EU-Amtsblatt hervorgeht.

+++ Scholz schließt militärischen Eingriff in Ukraine-Krieg aus +++

Bundeskanzler Olaf Scholz schließt einen militärischen Eingriff der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine aus. "Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch", sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. "Was wir tun ist zu unterstützen." Konkret nannte er Finanzhilfen und Hilfsgüter. "Das ist das, was wir tun können." Die Sanktionen hätten bereits Wirkung erzielt. Das zeige, dass die Haltung zwischen Konsequenz und der gebotenen Vorsicht richtig sei. "Ich glaube, dass das die richtigen Entscheidungen sind."

+++ Nawalny ruft zum Aufstand gegen Putin auf +++

Kreml-Gegner Alexej Nawalny hat seine Landsleute aus der russischen Gefangenschaft heraus zum Aufstand gegen Machthaber Wladimir Putin (69) aufgerufen. Bei Twitter wandte sich Nawalny in einem Thread an die Russen, appellierte: "Ich rufe alle dazu auf, auf die Straßen zu gehen und für den Frieden zu kämpfen."

+++ Russland berichtet über Einnahme von größtem ukrainischen AKW +++

Russische Einheiten haben nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch.

In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Am Mittwoch tagt der Gouverneursrat der IAEA, um die Lage zu besprechen.

Laut dem Brief der russischen Botschaft an die IAEA sorgen die Mitarbeiter im nun eingenommenen AKW Saporischschja weiterhin für den sicheren Betrieb. Die Strahlenwerte seien normal.

Noch am Tag zuvor hatte die ukrainische Regierung davon gesprochen, dass ihre Kontrolle über alle laufenden AKWs gewahrt sei. In einer neuen Mitteilung berichtete Kiew der IAEA am Mittwochmorgen, dass die Kommunikation mit allen Kernkraftwerken im Land aufrecht sei und dass ihr Betrieb normal weiterlaufe. Nach Angaben des Beraters des ukrainischen Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, wollen russische Kräfte zudem das Kernkraftwerk Süd-Ukraine rund 350 Kilometer westlich von Saporischschja einnehmen. Mehrere Hubschrauber seien gesehen worden, die in die Richtung unterwegs seien.

+++ Russland zu neuen Gesprächen mit Ukraine am Mittwochabend bereit +++

Russland zeigt sich nach Kremlangaben bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwoch. "Heute Nachmittag, am späten Nachmittag, wird unsere Delegation vor Ort sein und auf die ukrainischen Unterhändler warten", sagte Sprecher Dmitri Peskow am Mittwochmittag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. "Unsere Delegation wird bereit sein, das Gespräch heute Abend fortzusetzen." Den Ort nannte Peskow zunächst nicht. "Ich möchte es nicht im Voraus tun."

Nach den ersten Gesprächen am Montag hatten beide Seiten die belarussisch-polnische Grenze als Ort für Verhandlungen genannt. Die russische Delegation soll demnach wieder der frühere Kulturminister Wladimir Medinski leiten. Die erste Runde war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Peskow stellte klar, dass Russland auf den von Präsident Wladimir Putin formulierten Forderungen bestehe. Die Regierung in Kiew muss demnach die "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine "Demilitarisierung" der Ukraine.

+++ Russland und Ukraine verkünden jeweils weitere Erfolge +++

Im Krieg in der Ukraine haben sowohl Moskau als auch Kiew von weiteren Erfolgen berichtet. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, die Angriffe auf die militärische Infrastruktur der Ukraine seien fortgesetzt worden. Gegen Geheimdienst-Einrichtungen in Kiew seien "hochpräzise Waffen" eingesetzt worden. Die Hardware-Übertragung des Fernsehturms sei nun deaktiviert.

Seit Beginn des Einmarsches am vergangenen Donnerstag zerstörten russische Truppen eigenen Angaben zufolge mehr als 1500 ukrainische Militärobjekte, darunter insgesamt 58 Flugzeuge am Boden und in der Luft sowie mehr als 470 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge. Zu eigenen Verlusten machten weder Moskau noch Kiew Angaben. Unabhängig können die Berichte nicht überprüft werden.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, mehr als 5840 russische Soldaten seien getötet worden. Mehr als 200 Panzer, 860 weitere militärische Fahrzeuge, 30 Flugzeuge und 31 Hubschrauber seien seit Kriegsbeginn zerstört worden. Das Ministerium warf Russland schwere Kriegsverbrechen vor. "Flugzeug- und Raketenangriffe von Russland und Belarus aus auf zivile Gebäude und Schulen, Beschuss von Entbindungsstationen - das ist feiges Verhalten von denjenigen, die keine Ehre haben", hieß es. "Dies sind keine Militärs, sondern Terroristen, Vertreter eines terroristischen Staates." Moskau dementiert vehement, Zivilisten und Wohngegenden zu attackieren.

Putins Truppen rücken immer näher an Kiew. (Foto) Suche
Putins Truppen rücken immer näher an Kiew. Bild: picture alliance/dpa/AP | Vadim Ghirda

+++ Ukraine: 21 Tote und 112 Verletzte bei Raketenangriff auf Charkiw +++

Bei schweren russischen Angriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden. 112 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Mittwoch mit. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Dienstag hatte das ukrainische Außenministerium bei Twitter ein Video veröffentlicht, das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen Freiheitsplatz zeigt.

Am Mittwoch gab es erneut Berichte über schweren Beschuss in der zweitgrößten Stadt des Landes. Ziel war nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums unter anderem ein Polizeigebäude. Dabei wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes erneut Wohnhäuser getroffen.

Gebietschef Synjehubow schrieb, nachts habe es Luftangriffe gegeben, mehrere Feuer seien ausgebrochen. Am Boden hätten die ukrainischen Kräfte dem russischen Angriff standgehalten. "Alle Attacken wurden zurückgeschlagen, der russische Feind erlitt erhebliche Verluste", schrieb Synjehubow.

Für Wladimir Putin verläuft nicht alles nach Plan. Russische Soldaten haben ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert, um nicht kämpfen zu müssen. (Foto) Suche
Für Wladimir Putin verläuft nicht alles nach Plan. Russische Soldaten haben ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert, um nicht kämpfen zu müssen. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik | Mikhail Voskresenskiy

+++Moskau: Ukrainische Stadt Cherson unter Kontrolle - Kiew dementiert +++

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte südukrainische Großstadt Cherson erlangt - die Ukraine weist das zurück. «Russische Einheiten der Streitkräfte haben das Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.

Der Berater des Büroleiters im ukrainischen Präsidialamt, Olexij Arestowitsch, dementierte diese Darstellung einige Stunden später. Die Kämpfe dauerten an, sagte er. Mit der Einnahme Chersons könnte Russland den ukrainischen Nachschub zwischen dem Westen und dem Osten des Landes schwer treffen.

Ukrainische Medien hatten zuvor von Kämpfen in der Stadt mit etwa 280.000 Einwohnern berichtet. Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter anderem mit sogenannten Molotow-Cocktails verteidigt hätten. Die Stadt an der Mündung des Flusses Dnipro war örtlichen Berichten nach eingekesselt. Von der Stadtverwaltung hieß es zudem, russische Soldaten hätten den Hafen und den Bahnhof übernommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben.

+++ Russische Truppen zerstören Universität und Polizei-Hauptquartier in Charkiw +++

Die Angriffe in der zweitgrößten Stadt der Ukraine gehen weiter. Jetzt sollen die russischen Truppen auch die Universität für Soziologie in Charkiw attackiert haben. Das zeigt ein Video des ukrainischen Beraters des Innenministeriums. Das Gebäude soll gegenüber des regionalen Innenminister-Büros sein und steht in Flammen. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Unian soll eine russische Rakete auch das Polizei-Hauptquartier in Charkiw getroffen haben. Das Gebäude soll beinahe vollkommen zerstört sein.

+++ Ukrainische Fußballer sterben im Krieg +++

Der Krieg in der Ukraine fordert weiterhin zahlreiche Opfer. Die FIFPro bestätigt nun auch die ersten verstorbenen Fußballer.

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+++ Wladimir Putin völlig verändert! Geisteszustand verschlechtert sich +++

Mit seinem Angriff auf die Ukraine schockte Wladimir Putin die Welt. Beobachter haben einige Veränderungen beim Kreml-Boss festgestellt - in seinem Verhalten und in seiner Optik. Führt Putin Krieg, weil es ihm immer schlechter geht?

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+++ Heftige Kämpfe in Charkiw +++

 

Im ostukrainischen Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, griffen russische Soldaten nach einem Medienbericht ein medizinisches Zentrum des Militärs an. Es sei zum Kampf mit ukrainischen Einheiten gekommen, meldete die Agentur Unian. Bei Charkiw sei es den Ukrainern gelungen, sechs neue russische Panzer vom Typ T-80BWM zu erbeuten.

+++ Russischer Panzer feuert in Cherson - viele Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten +++

In der südukrainischen Stadt Cherson feuerte ein russischer Panzer nach Angaben der Agentur Ukrinform in ein Gebäude des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter anderem mit Molotow-Cocktails verteidigt hätten. Von der Stadtführung hieß es, russische Soldaten hätten den Hafen und den Bahnhof eingenommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben.

+++ Tote bei Luftangriff in der Großstadt Schytomyr +++

Bei einem Luftangriff in der Großstadt Schytomyr rund 140 Kilometer westlich von Kiew wurden nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Der Angriff galt demnach der 95. Brigade der ukrainischen Armee. Vermutlich Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr hätten mehrere Gebäude beschädigt. Die Angaben zu den Kampfhandlungen ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

+++ Auch die USA schließen Luftraum für russische Flugzeuge +++

Nach der Europäischen Union und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge schließen. Dies werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau nochmals erhöhen, sagte US-Präsident Joe Biden. "Russlands Wirtschaft taumelt - und daran hat allein Putin schuld", betonte er.

+++ Biden bekräftigt harten Kurs gegen russische Aggression +++

US-Präsident Joe Biden beschwor einen weiterhin harten Kurs gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. "Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos", sagte Biden in seiner ersten Rede zur Lage der Nation in Washington. "Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen." Auch werde der russische Präsident "niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen."

Menschen sitzen in der Kiewer U-Bahn und nutzen sie als Bombenschutzraum. (Foto) Suche
Menschen sitzen in der Kiewer U-Bahn und nutzen sie als Bombenschutzraum. Bild: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

+++ Türkei lässt russische Kriegsschiffe nicht durch Meerengen +++

Die Türkei hat den Versuch Russlands, weitere Kriegsschiffe durch die türkischen Meerengen ins Schwarze Meer zu bringen, verhindert. Moskau habe Anträge auf Durchfahrt für Schiffe gestellt und sie zurückgenommen, nachdem die türkische Seite sie dazu aufgefordert habe, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu "Habertürk".

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+++ Swift-Ausschluss für sieben russische Banken +++

Die EU-Staaten haben sich nach dpa-Informationen darauf verständigt, sieben russische Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen. Sie werden damit keine internationalen Zahlungen machen können. Die größte russische Bank Sberbank gehört nicht dazu.

+++ Börse in Moskau bleibt geschlossen +++

Die Börse in Moskau wird am Mittwoch weiter geschlossen bleiben. Über den Folgetag will die russische Zentralbank noch entscheiden. Der Handel wurde eingestellt worden, nachdem die westlichen Sanktionen zu einem Einbruch des Rubel-Kurses geführt hatten.

+++ Bund kauft für 1,5 Milliarden Euro Gas +++

Der Bund hat als Reaktion auf Gasprobleme im Winter und den russischen Angriff auf die Ukraine für 1,5 Milliarden Euro Gas als Reserve für die nächste Zeit gekauft. Regierungskreise bestätigten einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals "The Pioneer".

+++ Apple und Ford stoppen Verkäufe in Russland +++

Apple setzt als Reaktion auf die Invasion den Verkauf seiner Geräte in Russland aus. Bereit seit vergangener Woche würden keine Produkte mehr in die Handelskanäle exportiert, gab der iPhone-Konzern bekannt. Auch Dienste wie Apple Pay werden in dem Land eingeschränkt. Der zweitgrößte US-Autobauer Ford zieht sich bis auf weiteres aus Russland zurück. ExxonMobil will sein Öl- und Gasfördergeschäft in Russland wegen der russischen Invasion in die Ukraine aufgeben.

 

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/news.de/dpa

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