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Immobilienpreise in Bonn 2024: Haus kaufen oder verkaufen? Das sagt die Preisentwicklung

Für ein Einfamilienhaus müssen Menschen in Bonn tief in die Tasche greifen. Etwas billiger sind dagegen Eigentumswohnungen. Die Preise unterscheiden sich allerdings stark nach Viertel. Im Stadtteil Zentrum-Süd sind Immobilien aktuell besonders teuer. Wie entwickeln sich die Preise weiter?

Wie werden sich die Immobilienpreise für Einfamilienhäuser entwickeln?  (Foto) Suche
Wie werden sich die Immobilienpreise für Einfamilienhäuser entwickeln?  Bild: Adobe Stock / MVProductions

Mit Preisen von 3.600 Euro pro Quadratmeter sind Eigentumswohnungen in Bonn im Durchschnitt 500 Euro günstiger als im Vorjahr, ein Minus von 12,2 Prozent. Das geht aus aktuellen Daten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft hervor. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostet damit aktuell im Durchschnitt 216.000 Euro. Auch gegenüber dem Vorquartal sank der Quadratmeterpreis. Der Quadratmeter kostete damals 3.900 Euro und damit 300 Euro mehr, ein Rückgang von 1,1 Prozent.

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Immobilienpreis-Entwicklung in Bonn: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

In den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Bonn um 82,6 Prozent gestiegen, ein Plus von durchschnittlich 6,2 Prozent pro Jahr.
Aktuell liegt der Preis im Bereich der 10-Jahres-Trendgerade, die für das aktuelle Quartal einen Wert von rund 4 Euro erreicht. Eventuell ist das ein Zeichen dafür, dass die Preise in naher Zukunft deutlich steigen werden, um dem langjährigen Trend zu folgen. Möglich ist aber auch, dass der langjährige Aufwärtstrend gebrochen ist.
Auf fünf Jahre betrachtet zeigt der Trend aktuell nach oben. Der kurzfristige Trend über ein Jahr ist positiv.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus kaufen in Bonn

Der Quadratmeterpreis liegt für Einfamilienhäuser in Bonn mit 4.100 Euro durchschnittlich rund 500 Euro über dem für Eigentumswohnungen. Ein 130 Quadratmeter großes Haus kostet damit im Durchschnitt 533.000 Euro.
Mit 4.100 Euro ist der Preis im Q3 2023 rund 500 Euro niedriger als vor einem Jahr, ein Minus von 10,9 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal gab es ein Minus von 100 Euro, was einen Preisrückgang von rund 2,4 Prozent bedeutet.

Hauspreise Bonn: Das kosten Mehrfamilienhäuser

Auch die Preise für Mehrfamilienhäuser sanken gegenüber dem Vorquartal. Pro Quadratmeter müssen aktuell 2.500 Euro gezahlt werden. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche kostet damit aktuell in Bonn im Schnitt 1,2 Millionen Euro. Das bedeutet einen Preisrückgang von 7,4 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 200 Euro weniger je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Quadratmeterpreise um 1400 Euro, ein Rückgang um 35,9 Prozent.

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen3.6003.9004.100
Einfamilienhäuser4.1004.2004.600
Mehrfamilienhäuser2.5002.7003.900

Dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Häuser von denen für Wohnungen abweichen, kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache sind meist unterschiedlich große Nachfrage und unterschiedlich großes Angebot. In einer Stadt kann es beispielsweise nur ein geringes Angebot an Häusern geben, aber eine große Nachfrage, während das Angebot an Wohnungen größer oder die Nachfrage kleiner ist. Dann sind Häuser besonders teuer.
Allerdings können die angebotenen Häuser und Wohnungen auch in unterschiedlich gutem Zustand sein oder sich von der Lage unterscheiden. Deshalb sind die Preise nur teilweise vergleichbar.

Immobilien im Viertel Zentrum-Süd kaufen: Quadratmeterpreis besonders teuer!

Vor allem in der Region Zentrum-Süd werden aktuell hohe Preise verlangt. Für die Stadtteile liegen allerdings nur Jahresdurchschnitte vor und keine Quartalswerte. Der aktuelle Wert lag im Stadtdurchschnitt bei 4.200 Euro, 100 Euro als im Vorjahr.
Deutlich teurer war das Wohnen in der Region Zentrum-Süd, wo pro Quadratmeter 5.100 Euro bezahlt werden mussten. Eine Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern würde also rund 408.000 Euro kosten.
Dort sind die Preise im Unterschied zur Gesamtstadt teurer geworden, im Vorjahr hatte der Quadratmeter noch 5.500 Euro gekostet. Preiswerter lebt man im Stadtteil Zentrum-Nord. Dort kostet eine Eigentumswohnung pro Quadratmeter nur 3.600 Euro. Für den Betrag, den eine 80-Quadratmeter-Wohnung im Stadtteil Zentrum-Süd kostet, könnte man in dem günstigeren Viertel eine rund 113 Quadratmeter große Eigentumswohnung kaufen.
Zu beachten ist dabei, dass die Unterteilung im GREIX nicht den offiziellen Stadtteilen folgt.

Die Immobilienpreise in den Stadtteilen in Bonn

Stadtteil∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorjahrPreisveränderung 2 Jahre
Bad Godesberg3.900 €+200 €+700 €
Beuel4.500 €+600 €+1.000 €
Hardtberg3.900 €-200 €+200 €
Zentrum-Nord3.600 €-200 €+100 €
Zentrum-Süd5.100 €-400 €+1.400 €
Bonn gesamt4.200100700

So teuer sind Wohnungen in Bonn im Deutschland-Vergleich

Bonn gehört aktuell weder zu den besonders teuren, noch zu den besonders günstigen Städten. Am teuersten ist aktuell München mit Quadratmeterpreisen von im Schnitt 8.900 Euro. Bonn liegt in dem Vergleich aktuell auf Platz 11, günstigste Stadt ist Chemnitz. Dort kosten Eigentumswohnungen pro Quadratmeter nur 1.500 Euro.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreis für eine 75qm WohnungRang (1 = Teuerste Stadt)
München8.900667.5001
Bonn3.600270.00011
Chemnitz1.500112.50017

So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Berlinx €-0,4 %-9,2 %
Bonn3.600 €-7,7 %-12,2 %
Chemnitz1.500 €0,0 %0,0 %
Köln4.200 €0,0 %-8,7 %
Düsseldorf4.300 €-8,5 %-15,7 %
Dresden2.800 €0,0 %-9,7 %
Dortmund2.300 €0,0 %0,0 %
Duisburg1.900 €+5,6 %0,0 %
Erfurt2.900 €+7,4 %-12,1 %
Frankfurt am Main5.300 €-1,9 %-7,0 %
Hamburg6.500 €-3,0 %-5,8 %
Lübeck3.900 €-2,5 %-11,4 %
Leipzig3.600 €+5,9 %+2,9 %
München8.900 €-1,1 %-10,1 %
Münster4.200 €+5,0 %-2,3 %
Potsdam4.200 €-12,5 %-19,2 %
Stuttgart4.200 €-6,7 %-10,6 %
Wiesbaden3.900 €-2,5 %-13,3 %
Deutschland gesamt5.300 €-1,9 %-7,0 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Die Angaben stammen aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Die Buchstaben GREIX stehen dabei für German Real Estate Index, übersetzt Deutscher Immobilienindex. Ausgewertet wurden Immobiliendaten aus 18 deutschen Städten. Dazu zählen unter anderem die sechs größten deutschen Städte, allerdings sind nicht alle 18 größten deutschen Städte in der Analyse vertreten. Beispielsweise wurden Bremen, Essen und Nürnberg nicht in die Daten aufgenommen, obwohl sie zu den 18 größten deutschen Städten gehören, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Auswahl der Städte ist eine Folge des Erhebungsverfahrens. Denn die Preise werden von den Gutachterausschüssen der Städte geliefert und nicht aus Verkaufsanzeigen gewonnen. Die Ausschüsse wiederum gewinnen die Daten aus der Auswertung von Kaufverträgen. Durch diese Methode sind die Daten präziser als solche, die auf den Inserierten Preisen beruhen. Schließlich werden bei vielen Hausverkäufen letztendlich nicht die Nennpreise bezahlt. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Bonn fallen

Die Immobilienpreise in Bonn sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Durchschnittlich wurden Eigentumswohnungen in Bonn in den vergangenen zehn Jahren jährlich um 6,2 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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roj/news.de

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