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Immobilienpreise in Deutschland 2024: Immobilien kaufen oder verkaufen? Das sagt die Preisentwicklung

Das Institut für Wirtschaftsforschung hat die Preise für Immobilien in Deutschland wissenschaftlich untersucht. Lesen Sie, was eine Immobilie im Durchschnitt kostet. In welche Richtung könnten die Preise gehen?

Was ist los auf dem Immobilienmarkt?  (Foto) Suche
Was ist los auf dem Immobilienmarkt?  Bild: Adobe Stock / Calado

Mit Preisen von 5.300 Euro pro Quadratmeter sind Eigentumswohnungen in Deutschland im Durchschnitt 400 Euro günstiger als im Vorjahr, ein Minus von 7,0 Prozent. Das zeigen Daten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostet damit aktuell im Durchschnitt 318.000 Euro. Auch gegenüber dem Vorquartal gingen die Preise zurück. Der Quadratmeter kostete damals 5.400 Euro und damit 100 Euro mehr, ein Rückgang von 1,1 Prozent.

Immobilienpreis-Entwicklung in Deutschland: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

In den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Deutschland um 65,6 Prozent gestiegen, ein Plus von durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr.
Aktuell liegt der Preis im Bereich der 10-Jahres-Trendgerade, die für das aktuelle Quartal einen Wert von rund 7 Euro erreicht. Das kann dafür sprechen, dass die Preise demnächst wieder deutlich anziehen, um auf den langfristigen Trend einzuschwenken, aber auch dafür, dass der langjährige Aufwärtstrend gebrochen ist oder sich zumindest abschwächt.
Auf fünf Jahre betrachtet zeigt der Trend aktuell nach unten. Der kurzfristige Trend über ein Jahr ist negativ.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus verkaufen in Deutschland

Einfamilienhäuser sind pro Quadratmeter aktuell mit 4.500 Euro rund 800 Euro günstiger als Eigentumswohnungen. Ein 130 Quadratmeter großes Haus kostet damit im Durchschnitt 585.000 Euro.
Mit 4.500 Euro ist der Preis im Q4 2022 rund 300 Euro niedriger als vor einem Jahr, ein Minus von 6,2 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal gab es keine Preisveränderung.

Hauspreise Deutschland: Das kosten Mehrfamilienhäuser

Auch die Preise für Mehrfamilienhäuser sanken gegenüber dem Vorquartal. Pro Quadratmeter müssen aktuell 2.700 Euro gezahlt werden. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche kostet damit aktuell in Deutschland im Schnitt 1,4 Millionen Euro. Das bedeutet einen Preisrückgang von 3,8 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 100 Euro weniger je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Quadratmeterpreise um 400 Euro, ein Rückgang um 12,9 Prozent.

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen5.3005.4005.700
Einfamilienhäuser4.5004.5004.800
Mehrfamilienhäuser2.7002.6003.100

Dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Häuser von denen für Wohnungen abweichen, kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache sind meist unterschiedlich große Nachfrage und unterschiedlich großes Angebot. In einer Stadt kann es beispielsweise nur ein geringes Angebot an Häusern geben, aber eine große Nachfrage, während das Angebot an Wohnungen größer oder die Nachfrage kleiner ist. Dann sind Häuser besonders teuer.
Allerdings können die angebotenen Häuser und Wohnungen auch in unterschiedlich gutem Zustand sein oder sich von der Lage unterscheiden. Deshalb sind die Preise nur teilweise vergleichbar.

So teuer sind Wohnungen in den untersuchten Städten

In den im Rahmen des GREIX-Projekts untersuchten Städten gibt es deutliche Preisunterschiede. Die unten stehende Tabelle zeigt die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnung in den untersuchten Städten. Für Berlin liegen keine Quadratmeterpreise, sondern nur deren Veränderung vor.
So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Berlinx €-0,4 %-9,2 %
Bonn3.600 €-7,7 %-12,2 %
Chemnitz1.500 €0,0 %0,0 %
Köln4.200 €0,0 %-8,7 %
Düsseldorf4.300 €-8,5 %-15,7 %
Dresden2.800 €0,0 %-9,7 %
Dortmund2.300 €0,0 %0,0 %
Duisburg1.900 €+5,6 %0,0 %
Erfurt2.900 €+7,4 %-12,1 %
Frankfurt am Main5.300 €-1,9 %-7,0 %
Hamburg6.500 €-3,0 %-5,8 %
Lübeck3.900 €-2,5 %-11,4 %
Leipzig3.600 €+5,9 %+2,9 %
München8.900 €-1,1 %-10,1 %
Münster4.200 €+5,0 %-2,3 %
Potsdam4.200 €-12,5 %-19,2 %
Stuttgart4.200 €-6,7 %-10,6 %
Wiesbaden3.900 €-2,5 %-13,3 %
Deutschland gesamt5.300 €-1,9 %-7,0 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Grundlage der Analyse sind Daten aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Deutscher Immobilienindex ab. Ausgewertet wurden Immobiliendaten aus 18 deutschen Städten. Die sechs wichtigsten deutschen Städte gehören dazu, aber die Auswahl erfolgte nicht nur nach der Bevölkerungszahl. Beispielsweise wurden Bremen, Essen und Nürnberg nicht in die Daten aufgenommen, obwohl sie zu den 18 größten deutschen Städten gehören, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Zusammenstellung der Städte ist eine Konsequenz des Erhebungsverfahrens. Denn der Index nutzt nicht die in Immobilienanzeigen angegebene Preise, sondern die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise. Diese Daten werden dem Forschungsinstitut von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Städte übermittelt. Durch das Verfahren sind die Daten genauer als andere, die auf den ausgeschriebenen Preisen basieren. Denn viele Hauskäufe kommen nicht zum ursprünglich ausgeschriebenen Preis zustande. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Deutschland fallen

Die Immobilienpreise in Deutschland sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Durchschnittlich wurden Eigentumswohnungen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren jährlich um 5,2 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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roj/news.de

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