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Joost Klein beim Eurovision Song Contest 2024: Eklat vor ESC-Finale in Malmö - Niederlande-Act disqualifiziert

Das Finale beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö wird von hässlichen Szenen um Israels Sängerin Eden Golan überschattet - nun sorgt ein weiterer Vorfall für Aufregung, der die Niederlande vom ESC ausschließt.

Joost Klein soll beim Eurovision Song Contest 2024 mit dem Song "Europapa" für die Niederlande antreten. (Foto) Suche
Joost Klein soll beim Eurovision Song Contest 2024 mit dem Song "Europapa" für die Niederlande antreten. Bild: picture alliance/dpa | Jens Büttner
  • Eurovision Song Contest 2024 in Malmö von Skandalen überschattet
  • Widerliche Antisemitismus-Proteste gegen Israels Vertreterin Eden Golan
  • Eklat um Joost Klein: Niederlande-Sänger von ESC-Finale ausgeschlossen
  • Polizei ermittelt nach "Vorfall"

ESC 2024 von Skandalen überschattet: Polizei in Malmö ermittelt nach "Vorfall"

Am Samstag, dem 11. Mai 2024, steigt das Finale des Eurovision Song Contest, kurz ESC, im schwedischen Malmö - für Aufregung vorab sorgen jedoch nicht nur die hässlichen antisemitischen Proteste gegen Eden Golan, die beim ESC für ihr Heimatland Israel antritt und zu den Favoritinnen des Events gehört. Auch ein anderer Vorfall sorgt hinter den Kulissen für einen mittelschweren Skandal.

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Inzwischen ermittelt sogar die schwedische Polizei in Malmö, nachdem der nicht näher bezeichnete "Vorfall" für Entsetzen sorgte. Einem Mann würden Drohungen gegen eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter des Veranstaltungsorts Malmö Arena vorgeworfen, sagte eine Polizeisprecherin am Vorabend des ESC-Finales der Deutschen Presse-Agentur.

Einen Bericht der schwedischen Zeitung "Aftonbladet", dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den niederländischen ESC-Teilnehmer Joost Klein handele, wollte die Sprecherin zunächst nicht bestätigen. "Ich kann nur so viel sagen: Einen solchen Fall hatten wir noch nie." Gerüchte, dass das mutmaßliche Opfer selbst am ESC teilnimmt, widersprach sie.

Niederländer Joost Klein von Eurovision Song Contest ausgeschlossen

Wie unter anderem bei der "Bild" zu lesen ist, soll es sich um Joost Klein handeln, der als ESC-Interpret für die Niederlande antreten sollte. Inzwischen steht fest, dass der 26-jährige exzentrische Sänger nicht im Finale von Malmö auf die Bühne darf. Bei den Proben zum Finale, das am Samstagabend in TV und Live-Stream zu sehen ist, habe der Niederländer schon nicht mitwirken dürfen.

Der niederländische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC), Joost Klein, ist offiziell vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Samstagmittag mit. Grund dafür seien Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall nach dem Halbfinal-Auftritt Kleins am Donnerstagabend. "Die schwedische Polizei hat die Anzeige eines weiblichen Mitglieds des Produktionsteams nach einem Zwischenfall nach seinem Auftritt im Halbfinale am Donnerstagabend untersucht. Während der Ermittlungen wäre es für ihn nicht angebracht, weiter am Wettbewerb teilzunehmen", schrieb die EBU. Das große Finale des 68. Eurovision Song Contest werde nun mit 25 teilnehmenden Liedern fortgesetzt.

"Wir möchten klarstellen, dass im Gegensatz zu einigen Medienberichten und Spekulationen in den sozialen Medien in diesen Vorfall keine anderen Künstler oder Delegationsmitglieder verwickelt waren", hieß es von der EBU. Sie verfolge eine Null-Toleranz-Politik gegenüber unangemessenem Verhalten bei Veranstaltung und sei bestrebt, allen Mitarbeitern des Wettbewerbs ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten. "Vor diesem Hintergrund wird das Verhalten von Joost Klein gegenüber einem Teammitglied als Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln gewertet."

Niederlande bedauern Ausschluss ihres ESC-Kandidaten Joost Klein

Die Niederlande haben enttäuscht und empört auf den Ausschluss ihres Kandidaten Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) reagiert. Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte die Disqualifizierung am Samstag. "Die NPO hält dies für eine sehr drastische Entscheidung." Für die Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und in anderen Ländern Europas sei dies eine Enttäuschung. Man werde den Verlauf der Ereignisse nach dem Wettbewerb mit allen Beteiligten eingehend bewerten.

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Der teilnehmende niederländische Fernsehsender Avrotros nannte die Disqualifizierung "unverhältnismäßig". Der Sender sei "schockiert über die Entscheidung". Avrotros wollte sich später auch inhaltlich zu dem Ausschluss äußern. Der niederländische TV-Kommentator Cornald Maas erklärte, dass der Vorfall mit Joost überhaupt nichts mit Israel oder der israelischen Delegation zu tun habe. "Der Vorfall ist kaum der Rede wert." Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss "die Hölle".

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In den sozialen Netzwerken in den Niederlanden stieß der Ausschluss auf ein geteiltes Echo, viele Menschen wollten vor allem erfahren, was denn wirklich vorgefallen ist. Das niederländische Fernsehen solle während des Wettbewerbs halt auf schwarz schalten oder den Beitrag von Joost Klein in einer Dauerschleife senden, meinte ein Nutzer. Eine Frau zu belästigen, könne keine Lappalie sein, empörte sich eine Nutzerin unterdessen, insbesondere wenn deshalb die Polizei anrücke. "Anstatt zu urteilen und zu verurteilen, sollten wir Joost Klein jetzt in den Arm nehmen. Wie schwer muss es ihm jetzt fallen. Ich weine um ihn", schrieb unterdessen Userin Jozien.

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Die angebliche Tat soll am Donnerstagabend stattgefunden haben und sei am Freitag angezeigt worden, hieß es weiter. "Wir haben Zeugen befragt und weitere Ermittlungsmaßnahmen ergriffen", sagte die Polizeisprecherin. In der britischen "Daily Mail" wird unter Berufung auf den schwedischen Sender SVT behauptet, Klein sei mit einem Fotografen aneinandergeraten, wobei es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen sei.

Klein war am Freitagabend auch von der zweiten Durchlaufprobe für das Finale ausgeschlossen worden. Grund seien die weiteren Untersuchungen eines Vorfalls mit dem Musiker, teilte die ESC-Veranstalterin, die Europäische Rundfunkunion (EBU), mit - ohne Details zu nennen.

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/news.de/dpa

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