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Missbrauchs-Schock bei der BBC: Geld für intime Fotos gezahlt? Druck auf Moderator wächst nach neuen Anschuldigungen weiter

Die Aufregung bei TV-Bossen und Fernsehpublikum ist groß. Ein prominenter Moderator der BBC soll einer oder einem Minderjährigen Zehntausende Pfund für intime Fotos gezahlt haben. Der TV-Star wurde bereits suspendiert. Jetzt meldete sich das angebliche Opfer über einen Anwalt.

Die BBC wird von einem Skandal um einen prominenten Moderator erschüttert. (Foto) Suche
Die BBC wird von einem Skandal um einen prominenten Moderator erschüttert. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Vuk Valcic

Eine TV-Nation steht unter Schock! Die BBC wird von einem Skandal um einen prominenten Moderator erschüttert, der einer oder einem Minderjährigen Zehntausende Pfund für intime Fotos gezahlt haben soll.Der Mann ist inzwischen suspendiert. Die Eltern eines jungen Menschen werfen ihm vor, über mehrere Jahre hinweg ihrem Kind insgesamt 35.000 Pfund (knapp 41.000 Euro) für intime Fotos und Videos gezahlt zu haben. Demnach war das mutmaßliche Opfer zu Beginn der vorgeworfenen Taten erst 17 Jahre jung. Am Abend des 10. Juli 2023 ließ das mutmaßliche Opfer die Anschuldigungen der eigenen Eltern über einen Anwalt zurückweisen. Die Familie beharrt aber auf ihrer Schilderung. Mittlerweile hat sich die Londoner Polizei eingeschaltet.

Missbrauchs-Schock bei der BBC: TV-Star soll Teenager Geld für intime Fotos gezahlt haben

Die Mutter des mutmaßlichen Opfers, das damals 17 Jahre alt gewesen sein soll, warf der BBC vor, erst unter öffentlichem Druck reagiert zu haben. Eigenen Angaben zufolge hatte sie den Fall im Mai bei dem Sender angezeigt, sei aber nicht kontaktiert worden. Zudem sei der beschuldigte Moderator anschließend auf Sendung geblieben.

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Welche TV-Star wurde von der BBC suspendiert wegen Missbrauchs-Schock?

Nachdem in sozialen Medien über den Verdächtigen spekuliert wurde, betonten mehrere bekannte Moderatoren wie Ex-Fußball-Star Gary Lineker und Rylan Clark sowie Jeremy Vine öffentlich, es handele sich nicht um sie. Die Metropolitan Police teilte mit, sie sei von der BBC kontaktiert worden. Es gebe bisher aber keine formale Anschuldigung. "Wir benötigen zusätzliche Informationen, bevor wir entscheiden, welche weiteren Maßnahmen folgen sollen", hieß es von der Hauptstadtpolizei.

Mutmaßliches Opfer von BBC-Moderator lässt Vorwürfe zurückweisen

Im Skandal um Missbrauchsvorwürfe gegen einen prominenten BBC-Moderator hat mittlerweile das mutmaßliche Opfer die Vorwürfe der eigenen Mutter zurückweisen lassen. Die Anschuldigungen, die über die Zeitung "Sun" öffentlich wurden, seien unwahr, zitierte die BBC am Montagabend aus einem Schreiben eines Anwalts, der den jungen Menschen vertritt.

"Um jeden Zweifel auszuschließen: Zwischen unserem Mandanten und der BBC-Persönlichkeit hat nichts Unangemessenes oder Rechtswidriges stattgefunden, und die in der Zeitung 'Sun' berichteten Anschuldigungen sind Müll", hieß es dort weiter. Demnach hatte das mutmaßliche Opfer bereits am Freitagabend bei der "Sun" die Vorwürfe zurückgewiesen. Der "unangemessene" Artikel sei dennoch veröffentlicht worden.

Das Blatt hatte die Mutter des mutmaßlichen Opfers mit dem Vorwurf zitiert, der namentlich nicht genannte Moderator habe ihrem Kind über drei Jahre insgesamt 35.000 Pfund (knapp 41 000 Euro) für sexuell eindeutige Fotos und Videos gezeigt. Demnach war der junge Mensch zu Beginn der vorgeworfenen Taten 17 Jahre jung und soll das Geld auch zum Drogenkauf verwendet haben. Nach öffentlicher Empörung hatte die BBC am Sonntag mitgeteilt, sie habe den Moderator suspendiert. Die Londoner Polizei teilte nach einem Treffen mit BBC-Vertretern am Montag mit, sie prüfe die Informationen darauf, ob ein mögliches Verbrechen vorliege.

Neue Vorwürfe von zweiter Person gegen BBC-Moderator

Gegen einen BBC-Moderator, der einem Teenager Geld für sexuell eindeutige Fotos gezahlt haben soll, soll eine weitere Person Vorwürfe erhoben haben. Ein Anfang 20-jähriger Mensch habe dem britischen öffentlich-rechtlichen Sender gesagt, der Moderator habe beleidigende und bedrohliche Nachrichten geschickt, hieß es in einem Bericht der BBC. Die oder der Betroffene fühlte sich demnach aufgrund der Nachrichten bedroht.

Die Kontaktaufnahme fand dem Bericht zufolge anonym über eine Dating-App statt, anschließend schrieben sich die beiden über andere Plattformen, wobei der Moderator seine Identität preisgab. Der Mann habe auf ein Treffen gedrängt, das aber nie stattgefunden habe. Zu den Drohungen sei es gekommen, nachdem die Empfängerin oder der Empfänger angedeutet habe, den Moderator öffentlich zu nennen. Die BBC hat die Nachrichten ihres Mitarbeiters nach eigenen Angaben verifiziert. Um welchen Moderator es sich handelt, ist öffentlich nicht bekannt.

Druck auf beschuldigten BBC-Moderator wächst weiter

Nach neuen Anschuldigungen wächst der Druck auf einen BBC-Moderator, der einem jungen Menschen Zehntausende Pfund für intime Fotos gezahlt haben soll, sich öffentlich zu erkennen zu geben. Die Zeitung "Sun" berichtete am Mittwoch (12.07.2023) von zwei weiteren Vorwürfen. Der Mann soll einer weiteren, damals 17 Jahren alten Person über Instagram Herz-Emojis geschickt haben. Außerdem habe er Anfang 2021 eine junge Person, die er über eine Dating-App kennengelernt habe, zu Hause besucht und damit den Corona-Lockdown gebrochen.

Die BBC reagierte zunächst nicht auf die neuen Berichte. Zuvor hatte die BBC selbst berichtet, der Mitarbeiter habe einem jungen Menschen Anfang 20 beleidigende und bedrohliche Nachrichten geschickt.

"Diese neuen Anschuldigungen werden dazu führen, dass seine völlig unschuldigen Kollegen noch mehr Hass erleiden müssen", twitterte der BBC-Radiomoderator Jeremy Vine. "Und die BBC, die er sicher liebt, ist völlig am Ende. Aber es ist seine Entscheidung - und allein seine Entscheidung." Vine war einer von mehreren prominenten BBC-Moderatoren, die nach Bekanntwerden der Vorwürfe öffentlich bestritten, dass es sich bei dem Beschuldigten um sie handelt.

Der ehemalige BBC-Korrespondent John Sopel sagte dem Podcast "The News Agents", der Beschuldigte sei äußerst wütend. Der Mann sei überzeugt, die Boulevardzeitung "Sun" versuche nun, in seinem Umfeld "neuen Dreck zu finden, um dem Ruf dieser bestimmten Person zu schaden". Sopel forderte, die "Sun" müsse die Vorwürfe nun belegen "oder die Klappe halten".

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/news.de/dpa

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