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Annalena Baerbock News: Baerbock fordert Wachsamkeit als Konsequenz aus Völkermord in Ruanda

Außenministerin Annalena Baerbock hat als Konsequenz aus dem Versagen der internationalen Gemeinschaft beim Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren zu einer erhöhten Wachsamkeit angesichts von Krisen weltweit aufgerufen. Den vollständigen Bericht lesen Sie hier auf news.de.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) bei der 55. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen. (Foto) Suche
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) bei der 55. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen. Bild: picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Außenministerin Annalena Baerbock hat als Konsequenz aus dem Versagen der internationalen Gemeinschaft beim Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren zu einer erhöhten Wachsamkeit angesichts von Krisen weltweit aufgerufen. "Es geht darum, früher zu reagieren, wenn sich Anzeichen für eine Gewalteskalation zusammenbrauen", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte zum Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren. Man dürfe nicht wegschauen, wenn es Warnsignale gebe. Es gelte vielmehr, wachsam zu bleiben "überall auf der Welt, gerade auch dort in der Region mit Blick auf die zunehmende eskalierende Gewalt im Ostkongo", fügte sie hinzu.

Die Lehre aus Ruanda für sie sei es, "dass wir Verantwortung tragen für unser Handeln genauso wie für unser Nichthandeln", sagte Baerbock. Deutschland habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und investiere heute viel mehr als damals in Krisenprävention und -früherkennung. "Wir leisten vorausschauende humanitäre Hilfe, um schlimmeres Leid zu verhindern." Man habe verstanden, "dass es auch in unserem eigenen Interesse ist, dass wir uns einsetzen für eine Welt, in der die Stärke des Rechts gilt und nicht das Recht des Stärkeren". Dies mache auch das eigene Leben sicherer, ergänzte die Ministerin.

Eine zweite Lehre aus Ruanda ist nach den Worten Baerbocks, dass Hinsehen auch bedeutet, Täter nicht straflos davonkommen zu lassen. "Wenn die Opfer und ihre Nachfahren die Gewissheit haben, dass die Täter nicht straffrei davonkommen, können sie irgendwann vergeben", sagte die Außenministerin.

Am 7. April vor 30 Jahren hatten Hutu-Milizen nach einer monatelangen, von der Regierung gesteuerten Hasskampagne gegen die ethnische Minderheit der Tutsi mit dem Morden begonnen. Innerhalb von nur 100 Tagen wurden mindestens 800 000 Tutsi und gemäßigte Hutu in dem kleinen ostafrikanischen Land ermordet. Die Opfer wurden mit Macheten zerstückelt oder bei lebendigem Leib verbrannt. Es war der traurige Höhepunkt ethnischer Spannungen und Konkurrenzkämpfe, die noch auf kolonialen Ursprüngen beruhten. Der Völkermord in Ruanda gilt heute auch als Versagen der internationalen Gemeinschaft, die spät und zunächst zögerlich reagierte.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

roj/news.de

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