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Fridays for Future-Großdemo heute am 15.09.2023: Grönemeyer wettert gegen Klimapolitik

Fridays for Future geht wieder auf die Straße - im ganz großen Stil. Am 15. September 2023 kommt es zu einem globalen Klimastreik, hunderte Orte in Deutschland sind betroffen. Wo kommt es zu Sperrungen?

Am 15. September 2023 kommt es aufgrund einer Großdemo von Fridays for Future zu zahlreichen Straßensperrungen. (Foto) Suche
Am 15. September 2023 kommt es aufgrund einer Großdemo von Fridays for Future zu zahlreichen Straßensperrungen. Bild: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Nachdem es zuletzt eher ruhig um die Klimabewegung Fridays for Future geworden war, meldet sie sich nun umso lauter zurück. Am 15. September 2023 ruft sie zum 13. globalen Klimastreik auf. An welchen Orten es zu Straßensperrungen kommt, erfahren Sie hier.

Globaler Klimastreik von Fridays for Future: Wann und wo wir gestreikt?

Am Freitag (15.09.2023) geht Fridays for Future wieder auf die Straße. Weltweit seien 400 Aktionen geplant, um auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen. Auch in Deutschland soll es zahlreiche Protestmärsche unter dem Hashtag #EndFossilFuels geben. "In Hunderten Städten in ganz Deutschland und international" werde demonstriert, heißt es in einer Ankündigung auf der deutschen Fridays-for-Future-Website. Dabei wird speziell an die Ampel-Regierungappelliert. Die Aktivisten fordern unter anderem ein verschärftes Klimaschutzgesetz sowie die unverzügliche Einführung eines sogenannten Klimagelds, welches einen sozialen Ausgleich für die steigenden CO2-Preise schaffen soll. "Die Hälfte der Legislaturperiode ist vorbei. Vom klimapolitischen Fortschritt sind wir in den Stillstand gerutscht und jetzt drohen reale Rückschritte wie die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes. Das müssen wir verhindern!", so Fridays for Future. Nach aktuellem Stand würden bis 2030 "331 Millionen Tonnen CO zu viel emittiert und das sogar bezogen auf die noch immer unzureichenden Klimaziele".

Route und Sperrungen: Fridays-for-Future-Demo in Berlin

In der Hauptstadt werden am Freitag 10.000 Teilnehmer zur Fridays-for-Future-Großdemo am Brandenburger Tor erwartet. Los geht es um 12 Uhr. Es ist möglich, dass derU-Bahnhof Brandenburger Tor aufgrund der Aktion zeitweise nicht genutzt werden kann. "Die Demo geht mitten durchs Regierungsviertel und wird sich nie weiter als 30min vom Brandenburger Tor entfernen. Die genaue Route veröffentlichen wir ab 10 Uhr am 15.9. hier", heißt es auf der Website der Klimaschützer. Laut der "Berliner Morgenpost" führe die Demo-Route an folgenden Orten lang:

  • Platz des 18. März
  • Ebertstraße
  • Behrenstraße
  • Friedrichstraße
  • Reinhardtstraße
  • Kronprinzenbrücke
  • Konrad-Adenauer-Straße
  • Otto-von-Bismarck-Allee
  • Annemarie-Renger-Straße
  • Paul-Löbe-Allee
  • Heinrich-von-Gagern-Straße
  • Yitzhak-Rabin-Straße
  • Straße des 17. Juni
  • Platz des 18. März

Aufgrund zahlreicherZubringer-Demonstrationen, wie etwa einemRadzubringer an der Wulheide ab 9.30 Uhr, muss sich Berlin auf Straßensperrungen einstellen. Etwa 100 Menschen wollen von der Puschkinallee nach Mitte fahren, wie die "Berliner Morgenpost" berichtet. Auch vom Naturkundemuseum, Axel-Springer-Gebäude, Hauptgebäude der Humboldt-Universität (HU) und vom Karlplatz aus seien Zubringer-Demo geplant. Luisa Neubauer wird als Rednerin erwartet, unter anderem die Sänger Elif und Bosse als Musik-Acts.

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Demo Hamburg: Hier demonstriert Fridays for Future am 15.09.23

Auch in Hamburg wird demonstriert. Los geht es am Freitag um 14 Uhr mit einer Kundgebung am Jungfernstieg. Bei dieser sollen auch Herbert Grönemeyer und die Musiker von Silbermond anwesend sein, wie der "NDR" berichtet. Im Norden werden wie auch in Berlin rund 10.000 Teilnehmende erwartet. Vom Jungfernstieg aus geht es für die Klimaaktivisten über den Speersort zur Steinstraße und den Steintorwall in Richtung Glockengießerwall. Anschließend führt die Demo-Route an der Lombardsbrücke und der Esplande entlang. Über den Stephansplatz und die Dammtorstraße geht es dann zum Zielort am Gänsemarkt/Jungfernstieg. Es könne zu vorübergehenden Straßensperrungen während des Aufzuges kommen sowie zu frühzeitigen Sperrungen ab 6 Uhr, insbesondere im Bereich der Binnenalster, des Gänsemarkts und des Hauptbahnhofs.

Wo führt die Demo in Köln lang?

10.000 Teilnehmende werden zudem in Köln zur Fridays-for-Future-Demo erwartet. Somit wird es auch in der Innenstadt der Rheinstadt am Freitag voll. Um 14 Uhr soll es am Dom losgehen, von wo aus die Aktivisten bis zur Bonner Straße in der Südstadt laufen. Zudem gibt es einen Fahrrad-Zug, der ebenfalls die Bonner Straße als Ziel hat und ein Straßenfest, das um 14 Uhr startet und bis Mitternacht andauern soll. Die Straße ist an diesem Tag für den Autoverkehr gesperrt.

Globaler Klimastreik - Demo München und in Leipzig

Der Klimastreik in München soll um 12 Uhr am Siegestor starten. Die Sportfreunde Stiller werden laut der "Abendzeitung" für musikalische Unterhaltung sorgen. Voraussichtlich dürfte es somit in dem Bereich um das Siegestor ebenfalls zu Verkehrseinschränkungen kommen.

In Leipzig starten um 14 Uhr vier Protestmärsche an unterschiedlichen Orten, die anschließend auf dem Augustusplatz zusammengeführt werden. Es werden etwa 2.500 Menschen erwartet, wie "lvz.de" schreibt. Die Westroute beginne an der Angerbrücke, die Südroute am Volkshaus, die Ostroute am Lene-Voigt-Park und die Nordroute am Nordplatz.

Fridays for Future grenzt sich von der Letzten Generation ab

Auf ihrer Website grenzt sich die Klimaschutzbewegung Fridays for Future indirekt auch von den radikalen Klimaschutzaktivisten der "Letzte Generation" ab, die durch Klebe-Aktionen auf Autobahnen und im Stadtverkehr sowie Vandalismus in den vergangenen Monaten für viel Unmut gesorgt hatten. "Wir gehen nicht gegen die Menschen auf die Straße, die morgens auf dem Weg zur Arbeit im Stau stehen, oder gegen diejenigen, die es sich nicht leisten können, nachhaltige Produkte zu kaufen. Wir mobilisieren gegen diejenigen, die die Klimakrise erst verursacht haben: die fossile Industrie, Kohle, Öl und Gaskonzerne – und eine Politik, die fossile Profite über Menschenleben stellt. Es ist unsere Verantwortung das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas zu beenden und Klimagerechtigkeit zur Realität zu machen", stellt Fridays for Future klar. Dennoch werden auch Aktivisten der Letzten Generation zu den Großdemos am Freitag erwartet.

Alle News zum Globalen Klimastreik von Fridays for Future

Aktuelle Nachrichten und Entwicklungen rund um die globale Großdemo finden Sie, sobald es neue Informationen gibt, an dieser Stelle.

+++ Grönemeyer: Klimaschutz wurde 15 Jahre verpennt +++

Der Musiker Herbert Grönemeyer hat den Mut der Klimaschutzbewegung Fridays for Future gelobt, die am Freitag bundesweit mit Zehntausenden Demonstranten auf der Straße war. "Generell finde ich den Mut und die Kraft und die Fantasie, die diese neue Generation einsetzt, sehr, sehr bemerkenswert", sagte der 67-jährige Sänger am Freitag in einem Interview von tageschau24. Es wäre "verrückt" zu schreiben, Fridays for Future habe Probleme sich politisch durchzusetzen. Ein solches "öffentliches Runterreden" finde er perfide.

In Sachen Klimaschutz habe Deutschland die letzten 15 Jahre verschlafen, sagte Grönemeyer, der in Hamburg auf der dortigen Klimakundgebung auftrat. "Wir pendelten so in der Wohlfühl-Hängematte. Und um uns herum fingen die Gletscher zu schmelzen an und das Klima wurde immer verschärfter." Es gelte nun zu lernen, sich auch einzuschränken und zu verändern. Die ganze Gesellschaft müsse lernen, was Widerstand und Aufbegehren heiße. Jetzt komme eine neue Generation, die das trainiere und mache.

Zehntausende Menschen hatten am Freitag in Deutschland an weit mehr als 200 Orten für mehr Tempo und Ehrgeiz beim Klimaschutz demonstriert. Die Bewegung Fridays for Future schätzte die Zahl bundesweit auf etwa 250 000 Menschen - davon 24 000 in Berlin, 22 000 in Hamburg und rund 10 000 in München. Die Schätzungen der Polizei lagen teilweise darunter.

+++ Aktivisten: 250 000 Menschen bei Klimaschutz-Demos in Deutschland +++

Etwa 250 000 Menschen haben nach Angaben der Bewegung Fridays for Future am Freitag in Deutschland für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert. In Berlin seien schätzungsweise 24 000 Teilnehmer auf der Straße gewesen, in Hamburg etwa 22 000 und in München rund 10 000, sagte ein Sprecher am Freitagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Schätzungen der Polizei lagen teilweise darunter. Beim letzten sogenannten globalen Klimastreik im März hatten die Aktivisten die Gesamtzahl mit rund 220 000 angegeben, in früheren Jahren waren es aber mehr gewesen.

Rund um den Globus sollten am Freitag Hunderte Kundgebungen und sogenannte Klimastreiks an Schulen stattfinden - mit der Forderung eines zügigen Ausstiegs aus Kohle, Öl und Gas. Die Bewegung wurde vor fünf Jahren von der Schwedin Greta Thunberg ins Rollen gebracht.

+++ Klimaprotest bei Thunberg in Stockholm - Großkundgebung nächste Woche +++

Auch am Geburtsort von Fridays for Future im schwedischen Stockholm hat sich eine Gruppe von Demonstranten an einem globalen Aktionstag für mehr Klimaschutz beteiligt - größer soll der dortige Protest aber am Freitag in einer Woche werden. Klimaaktivistin Greta Thunberg stellte am Freitag ein Bild von etwa 100 überwiegend jungen Protestteilnehmerinnen und -teilnehmern online, die sich in der Altstadt zwischen Parlament und Königsschloss hinter einem Banner mit der Aufschrift "People Not Profit" versammelt hatten. Parallel fanden ganz in der Nähe Feierlichkeiten zum 50. Thronjubiläum von König Carl XVI. Gustaf statt.

Einen größeren Klimaprotest plant die Stockholmer Abteilung der Klimaschutzbewegung Fridays for Future am kommenden Freitag. Dann soll zum Abschluss einer Aktionswoche für soziale und Klimagerechtigkeit ein Demonstrationszug von einem Platz neben dem Parlament durch die Stadt ziehen - selbstverständlich mit Thunberg. Sie hatte Fridays for Future vor rund fünf Jahren mit ihrem weltberühmt gewordenen "Schulstreik fürs Klima" vor dem schwedischen Reichstag angestoßen.

Mit Demonstrationen an fast 250 Orten in Deutschland wollte Fridays for Future am Freitag von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung einfordern. Rund um den Globus waren Hunderte weitere Kundgebungen und andere Protestaktionen geplant - mit der Forderung eines zügigen Ausstiegs aus Kohle, Öl und Gas.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte zuvor am Freitag bekanntgegeben, dass Thunberg wegen eines Klimaprotests in Malmö erneut vor Gericht erscheinen muss. Dazu äußerte sich die 20 Jahre alte Aktivistin über die sozialen Netzwerke zunächst nicht.

+++ Tausende bei Klimaschutz-Demonstrationen in Österreich +++

In Österreich haben sich Tausende meist junger Menschen an Protesten der Bewegung Fridays for Future für mehr Klimaschutz beteiligt. Allein in Wien zogen nach Darstellung der Veranstalter am Freitag rund 20 000 Demonstranten durch die Innenstadt. Die Behörden machten zur Teilnehmerzahl keine Angaben. Die Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen forderten schnelles Handeln gegen die Erderwärmung. "Liebe Politik, worauf wartest du?" oder "Himbeersaft statt Kohlekraft"", stand auf Plakaten. Unter den Demonstranten waren viele junge Eltern mit ihren Kindern. Auch in Städten wie Linz, Graz und Bregenz gingen die Menschen auf die Straße.

Die Hauptforderung der Bewegung richtet sich in Österreich an Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser solle umgehend einen "nationalen Klimakatastrophengipfel" einberufen. Die Hitzewellen und die teils sintflutartigen Regenfälle in Teilen Europas hätten die Dramatik der Situation gezeigt.

+++ Bekannte Musiker beim Klimastreik in Hamburg +++

Zum globalen Klimastreik der Bewegung Fridays for Future haben sich am Freitag in Hamburg Tausende Teilnehmer in der Innenstadt versammelt. Sie wollten gegen die Ursachen des Klimawandels und für eine bessere Zukunft demonstrieren. Die Demonstranten und Demonstrantinnen hielten Plakate wie "Wir sollten unseren Planeten unseren Enkeln lebenswert erhalten" oder "Ihr müsst handeln!" in die Höhe.

Ihre Unterstützung zugesagt haben auch der Musiker Herbert Grönemeyer und die Band Silbermond, die am Nachmittag auf einer Bühne am Jungfernstieg auftreten sollten. "Wir stehen zwischen 'unter Wasser' und extremen Dürren. Es gilt, jetzt zu agieren, sofort", forderte Grönemeyer in einer Ankündigung von Fridays for Future. Bundesweit waren Demonstrationen an mehr als 200 Orten geplant.

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/news.de/dpa

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