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Angst vor China-Angriff: Raketen über Taipeh! Startet China einen 48-Stunden-Blitzkrieg?

Chinas militärische Muskelspiele gegenüber Taiwan gehen weiter. Mehr als 100 Militärmaschinen waren bereits im Einsatz. Taiwan weist den Einschüchterungsversuch zurück. Doch die Angst vor einer Invasion bleibt bestehen.

Mirage-Kampfjets der taiwanesischen Luftwaffe rollen auf einem Luftwaffenstützpunkt in Hsinchu. (Foto) Suche
Mirage-Kampfjets der taiwanesischen Luftwaffe rollen auf einem Luftwaffenstützpunkt in Hsinchu. Bild: picture alliance/dpa/AP | Johnson Lai

Die Gefahr einer chinesischen Invasion in Taiwan besteht weiter. China setzt seine großangelegten Manöver um Taiwan weiter fort. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen verurteilte die Übungen als "unverantwortliche Bedrohung" nicht nur in der Meerenge der Taiwanstraße, sondern auch für die ganze Region. Wie Taiwans Militär in Taipeh berichtete, hätten sich allein am Vortag 20 chinesische Militärflugzeuge und 14 Kriegsschiffe an den Übungen beteiligt.

Angst vor Taiwan-Invasion: China schickt Drohnen über Insel Kinmen

Auch wurden wieder chinesische Drohnen über der vorgelagerten taiwanischen Insel Kinmen beobachtet, die nur zehn Kilometer von der Hafenstadt Xiamen an der chinesischen Küste entfernt liegt. Seit den 50er Jahren hatte es nach Angaben von Experten keinen Überflug der auch Quemoy genannten Insel gegeben.

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Raketen über Taiwan! China fliegt 100 Einsätze mit Kampfjets, Bombern, Frühwarn- und Tankflugzeugen

Die chinesische Führung in Peking hatte die Manöver als Reaktion auf den Besuch der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, diese Woche in Taipeh gestartet. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet - was bisher meist Waffenlieferungen bedeutet. Doch ist Präsident Joe Biden weiter gegangen als seine Vorgänger und hat es mehrmals als "Verpflichtung" der USA bezeichnet, Taiwan im Falle eines Angriffs durch China zu verteidigen. Der Konflikt könnte sich zu einem internationalen Krieg entwickeln.

Auf dem Höhepunkt der Manöver am Donnerstag hatte Chinas Luftwaffe nach Angaben des östlichen Kommandos der Volksbefreiungsarmee mehr als 100 Einsätze mit Kampfjets, Bombern, Frühwarn- und Tankflugzeugen sowie anderen Militärmaschinen geflogen. Auch wurden elf ballistische Raketen vom Festland gestartet. Eine davon flog nach Presseberichten nahe der Hauptstadt und damit erstmals direkt über Taiwan.

China probt Taiwan-Angriff bei Militärübung

Nachdem anfangs für eine See- und Luftblockade geübt worden war, simulierte die chinesischen Streitkräfte nach taiwanischen Angaben am Samstag einen Angriff auf die Insel. Chinas Ostkommando bestätigte, dass "Angriffsfähigkeiten" geübt worden seien. Die Manöver dienen nach Angaben von chinesischen Experten auch der Vorbereitung einer Invasion der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.

Taiwans Präsidentin schrieb auf Facebook, die Streitkräfte des Landes an der Frontlinie schützten weiter die nationale Sicherheit, während das diplomatische Team die internationale Gemeinschaft über Taiwans Entschlossenheit unterrichte, seine Souveränität, Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Taiwans höchste Vertreterin in Washington, Hsiao Bi-khim, wurde mit den Worten zitiert: "Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen Frieden. Wir werden alles tun, um zu deeskalieren. Aber wir werden unsere Freiheit nicht ausliefern."

China könnte 48-Stunden-Blitzkrieg in Taiwan starten

Während die Spannungen weiter zunehmen, haben Beamte nun davor gewarnt, dass China-Präsident Xi Jinping planen könnte, Taiwan schneller einzunehmen, als der Westen reagieren könnte. Diplomatische Quellen sagten dem "Telegraph", Peking könnte eine "blitzschnelle 48-Stunden-Offensive" gegen die Insel starten. Es wird davon ausgegangen, dass sie aus Putins Angriff auf die Ukraine gelernt haben, dass der Westen mindestens zwei Tage brauche, um zu reagieren, und dass dieser Zeitraum "das entscheidende Zeitfenster bietet, in dem unumkehrbare Gewinne erzielt werden können".

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/news.de/dpa

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