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Viren-Alarm im Gletscher: Forscher finden Zombie-Viren! Droht eine neue Pandemie?

Das ewige Eis taut und befördert Jahrtausende alte Tiere und Pflanzen an die Oberfläche. Darin schlummern zahlreiche Viren, wie Forscher herausfanden. Wie gefährlich sind diese "Zombie Viren" wirklich für die Menschheit?

Schlummern in Gletschern Zombie-Viren? (Symbolfoto) (Foto) Suche
Schlummern in Gletschern Zombie-Viren? (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Chris

Unsere Erde ist in Not. Aufgrund der Klimakatastrophe erwärmt sich der blaue Planet zunehmend. Das hat zur Folge, dass die Gletscher schmelzen. Laut Forschern kann sich das nicht nur auf die Natur, sondern auch unsere Gesundheit auswirken. Denn im Eis schlummern Viren und andere Erreger. Sind sie wirklich eine Bedrohung für die Menschheit?

Zombie-Viren im Permafrost gefunden

Forscher aus Marseille haben im Permafrost in Sibirien 13 eingefroreneVirenim Labor aus dem Kryoschlaf erweckt und mit Amöben infiziert. Unter den als "Zombie-Viren" bezeichneten Erregern war auch ein 27.000 Jahre altes Virus aus Mammutwolle. Aufgrund ihrer Ergebnisse kamen sie zu dem Schluss, dass die Viren nicht nur für die Amöbe, sondern auch für viele verschiedene Wirte "unter ähnlichen Bedingungen infektiös bleiben". Die DNA könnte es ermöglichen, dass sich auch Tiere oder Menschen mit den aufgetauten Viren anstecken können. Ob und wie die Viren einen Wirt infizieren können hängt von vielen Faktoren ab. Das Forscherteam betonte, dass es noch weiterer Forschung dazu bedarf. Dennoch betonen sie, sollte der Klimawandel potenzielle virale Reservoirs nach Norden verschieben, könnte die Arktis zum Epizentrum zukünftiger Pandemien werden.Bei der Arbeit handelt es sich um eine Preprint-Studie.Die ersten Ergebnisse müssen noch von anderen Wissenschaftlern angeguckt und eingeschätzt werden. 

Erreger-Gefahr aus dem Eis? Eingefrorene Viren können ein Gesundheitsrisiko darstellen

Zu den aufgetauten Erregern aus dem Permafrost gibt es bislang nur wenige Studien. Forscher der Universität Ottawa haben sehen ebenfalls mögliche Gefahren durch freigelegte Pflanzen und Tierkadaver. Sie nahmen in ihrer Studie Proben am Lake Hazen, dem nördlichsten arktischen See Kanadas. Bereits vor einem Jahr berichteten Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Wissenschaften darüber, dass sie in tibetischen Gletschern Mikroben fanden.

Viren aus den Gletschern: Ist eine neue Pandemie möglich?

Es wäre dennoch grundsätzlich möglich, dass Viren auftauen, die den Menschen befallen können , erklärte Permafrostforscher Guido Grosse, der ebenfalls an der Untersuchung beteiligt war, im Gespräch mit "Focus online Earth". Durch das Einwirken des Menschen hat der Auftauprozess zugenommen. Deshalb sei es laut dem Forscher möglich, "dass aus dem Permafrost auch mal für Säugetiere infektiöse Erreger auftauen und sie direkt auf Menschen treffen." Wissenschaftler Albert Osterhaus schätzt die Gefahr von Viren in Tierkadavern aus dem Permafrost hingegen als weniger hoch ein. "Sie ist aber auch nicht Null und wir sollten aufmerksam sein", erläutert der Direktor des Research Center for Emerging Infections and Zoonoses an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gegenüber "Focus online Earth". Bakterien zum Beispiel lassen sich mit Antibiotika sofort behandeln, wo hingegen Impfstoffe gegen die unbekannten Viren erst noch entwickelt werden müssen. Osterhaus hält das Ansteckungsrisiko eher für gering. Die Viren aus der Marseiller Studie wurden unter Laborbedingungen aufgetaut. Generell unterliegt Permafrost immer Temperaturschwankungen. Das mache die Viren instabil und eine weltweite Ausbreitung daher eher unwahrscheinlich. Anders sieht das bei eingefrorenen Leichen aus. Sie können für den Menschen gefährliche Viren enthalten, die potenziell krankmachend sind.

 

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