Erstellt von Cori Brossmann - Uhr

Datenschutz im Internet: 10 Tipps für sicheres Surfen

Wir erklären im folgenden Artikel, warum Datenschutz jeden etwas angeht – und was Sie tun können, um sich sicherer im Internet zu bewegen.

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Foto: Till Simon Nagel/dpa-tmn Bild: Till Simon Nagel/dpa

Das Internet ist ein fester Bestandteil im Leben der meisten Menschen. Fast jeder hat mittlerweile ein Smartphone. Wir nutzen es, um einzukaufen, mit Freunden in Kontakt zu bleiben und um unsere Geldangelegenheiten zu verwalten. Dabei werden jedoch die Risiken, die mit der Internetnutzung einhergehen, häufig unterschätzt. Vor allem der Datenschutz ist ein Thema, das gerne vernachlässigt wird. Viele Nutzer denken, dass sich für ihre Daten ohnehin niemand interessiere und sie sich keine Gedanken machen müssen, wenn sie „nichts zu verbergen" haben.

Aber:

Darum ist Datenschutz so wichtig

Viele Menschen haben nur eine ungefähre Vorstellung davon, was Datenschutz überhaupt bedeutet. Obwohl das Thema mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 mehr in den Fokus gerückt ist, wissen Nutzer oft nicht genau, inwiefern es für sie im Alltag relevant ist. Tatsächlich spielt der Schutz unserer Daten im alltäglichen Leben eine große Rolle. Das liegt mitunter auch daran, dass bei sämtlichen alltäglichen Aktivitäten im Internet Daten anfallen, anhand derer man etwas über Sie und Ihr Leben erfährt. Das betrifft Familienbilder, die Sie in den sozialen Medien posten, ebenso wie Online-Einkäufe oder Suchverläufe in Suchmaschinen. Diese Daten können unter anderem aus wirtschaftlichen Interessen gesammelt werden. Auf diese Weise ist es möglich, Ihnen beispielsweise Angebote anzuzeigen, die genau zu Ihrer aktuellen Lebenssituation und zu Ihren Interessen passen. In größeren Zusammenhängen lassen sich auch Trends erschließen, nutzen und lenken. Noch schützenswerter sind jedoch die personenbezogenen Daten. Darunter versteht man Einzeldaten über die Persönlichkeit, beispielsweise Name, Kontaktdaten oder Kontoverbindungen. Beim Schutz dieser Daten geht es zum einen um einen Schutz vor Missbrauch und unberechtigten Zugriffen. Ebenso relevant ist dabei aber auch die sogenannte informationelle Selbstbestimmung – also die Freiheit, zu bestimmen, welche Daten gespeichert und in welchen Kontexten sie verwendet werden dürfen. Zwar findet die DSGVO in der EU und in vielen internationalen Unternehmen Anwendung, bisher wird sie jedoch noch nicht flächendeckend eingesetzt. So gibt es immer noch Daten und Betreiber, die aus Unwissenheit, Absicht oder aufgrund fehlender Rückverfolgbarkeit unerlaubterweise die Daten Ihrer Nutzer sammeln. Um sich diesbezüglich zu schützen, können User glücklicherweise selbst einiges tun.

So sind Sie sicherer im Netz unterwegs

Die Anzahl krimineller Aktivitäten im Internet steigt kontinuierlich. Hinzu kommt, dass viele Nutzer mit ihren Daten leichtsinnig umgehen, sodass Cyber-Kriminelle häufig leichtes Spiel haben. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihre Sicherheit erhöhen und weniger Angriffsfläche bieten:

  • 1.) Sichere Passwörter nutzen und geheim halten. Je einfacher ein Passwort, umso leichter ist es auch, sich Zugriff zu einem Account zu verschaffen. Wie Sie sichere Passwörter erstellen, erfahren Sie hier. Achten Sie außerdem darauf, niemals für zwei Seiten das gleiche Passwort zu verwenden. Tipp: Opera bietet die praktische Funktion, dass man mit einem persönlichen Account auf die eigenen, sicheren Passwörter geräteübergreifend zugreifen kann.
  • 2.) Browsereinstellungen prüfen. Mit Webbrowsern können Sie das Internet durchstöbern und Seiten aufrufen. Manche Browser sind jedoch in puncto Datenschutz besser gerüstet als andere. So stehen beispielsweise die häufig genutzten Browser Google Chrome und Microsoft Edge dadurch in der Kritik, dass Daten von Nutzern ungefragt abgegriffen werden. Da vor allem Google seine internen Arbeitsweisen nur teilweise preisgibt, ist der volle Umfang dessen, was mit den Daten passiert, der Öffentlichkeit nicht bekannt. Dass sich die Server von Google in den USA befinden, wo teilweise deutlich nachlässigere Datenschutzbestimmungen herrschen, macht es zusätzlich kompliziert. Eine Alternative ist beispielsweise der Browser Opera, der seinen Nutzern zusätzlich einen kostenfreien VPN-Zugang bietet und von einer norwegischen Firma entwickelt wurde. Durch spezielle Einstellungen können Sie in vielen Browsern außerdem angeben, dass beim Schließen Passwörter, Cookies und erhobene Daten gelöscht werden.
  • 3.) VPN nutzen. VPN ist die Abkürzung für „virtuelles privates Netzwerk". Durch eine VPN-Verbindung wird beim Surfen der gesamte Datenverkehr verschlüsselt. Da außerdem die IP-Adresse verborgen wird, ist ein weitestgehend anonymer Aufenthalt im Internet möglich. VPN-Verbindungen kann man über spezielle Anbieter aufbauen – oder eben in manchen Browsern kostenlos nutzen.
  • 4.) Suchmaschinen wechseln. Die meisten Nutzer verwenden automatisch Google als alleinige Suchmaschine. Es gibt jedoch eine ganze Reihe anderer Suchmaschinen, die deutlich weniger Daten sammeln als der Online-Riese. Im Idealfall wechseln Sie zwischen mehreren Suchmaschinen hin und her und benutzen nicht immer die gleiche.
  • 5.) Vorsicht bei Fehlerberichten. Besonders bei Windows werden Sie häufig darum gebeten, einzuwilligen, nach Abstürzen und Systemproblemen einen Fehlerbericht zu senden. Hierbei kann man jedoch nie ganz sicher sein, welche Daten dabei genau übertragen werden. Überlegen Sie sich also gut, ob es sich wirklich lohnt.
  • 6.) Mehrere Mail-Adressen nutzen. Um Ihre Identität zu schützen, können Sie E-Mail-Adressen nutzen, die keine persönlichen Daten wie Namen oder Geburtsdatum enthalten. Je mehr E-Mail-Adressen Sie haben und für unterschiedliche Zwecke nutzen, umso besser lässt sich Ihre Identität verstecken oder unerwünschter Spam abhalten.
  • 7.) Zwischendurch abschalten. Die meisten Menschen haben WLAN, mobile Daten, Bluetooth und die GPS-Ortung ihres Telefons ständig eingeschaltet. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass diese Funktionen nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch ständig Daten senden. Gewöhnen Sie sich daher an, zwischendurch auch mal bestimmte Funktionen – oder gleich das ganze Telefon – abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden.
  • 8.) Plug-ins und Addons im Browser abschalten. Auf diese Weise werden manchmal Funktionen auf bestimmten Websites deaktiviert – dafür vermeiden Sie, ständig unbemerkt Datenspuren zu hinterlassen.
  • 9.) Überlegen Sie sich genau, wann Sie etwas posten oder kommentieren. Das Internet vergisst nicht. Vor allem, wenn Sie sich in Foren, Blogs und Ähnlichem mit Ihrer persönlichen E-Mail-Adresse angemeldet haben und bestimmte Beiträge kommentieren. Dann ist es ein Leichtes, Sie auch über Jahre hinweg noch zu identifizieren.
  • 10.) Vorsicht ist geboten bei E-Mails. Nicht alle Emails die wie ein bekannter oder gar genutzter Anbieter aussehen sind tatsächlich aus vertrauenswürdiger Quelle. Selbst vermeintlich seröse Mails von Verkaufsplattformen, Ihrer Bank oder Versanddienstleistern wie Hermes können sich als Betrugsmasche entpuppen.

Fazit

Noch immer wird die Relevanz von Datenschutz von vielen Nutzern unterschätzt. Wenn Sie die erläuterten Tipps umsetzen, haben Sie jedoch bereits einen guten Anfang gemacht. Darüber hinaus wird empfohlen, dass Sie sich weiterhin mit dem Thema, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben und weitere Maßnahmen zu ergreifen. Insgesamt war es das Ziel, Sie für das Thema zu sensibilisieren und an Ihre individuelle Verantwortung im Umgang mit Ihren Daten zu appellieren.

brc/news.de

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