Roman Starowoit: Erst gefeuert, dann tot - Putin-Minister erschossen aufgefunden

Seinen Job als russischer Verkehrsminister konnte Roman Starowoit nur kurz ausüben - der Putin-Minister und frühere Gouverneur von Kursk wurde nach wenigen Monaten entlassen. Nun ist der 53-Jährige erschossen aufgefunden worden.

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Kurz nachdem Wladimir Putin seinen Verkehrsminister entlassen hatte, wurde der 53-jährige Politiker tot aufgefunden. (Foto) Suche
Kurz nachdem Wladimir Putin seinen Verkehrsminister entlassen hatte, wurde der 53-jährige Politiker tot aufgefunden. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Ramil Sitdikov
  • Mysteriöser Todesfall im Umfeld von Wladimir Putin
  • Ex-Gouverneur Roman Starowoit tot aufgefunden
  • Todesursache Selbstmord? Putin-Minister soll sich nach Entlassung selbst erschossen haben

Seinen Posten als russischer Verkehrsminister konnte Roman Starowoit nur kurz ausüben: Der frühere Gouverneur von Kursk war im Mai 2024 zum Putin-Minister ernannt worden, am 7. Juli 2025 warf der Kreml-Chef Starowoit bereits wieder aus dem Amt, Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde im gleichen Atemzug Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war und bis Februar als Gouverneur der Region Nowgorod tätig war. Nur wenige Stunden nach Starowoits Entlassung machte die Runde vom plötzlichen Tod des 53-Jährigen die Runde, wie unter anderem im britischen "Daily Express" zu lesen ist.

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Der frisch gefeuerte russische Verkehrsminister wurde den Berichten zufolge tot mit einer Schusswunde in einem Auto an seinem Wohnort Odinzowo im Großraum Moskau entdeckt, wie das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mitteilte. Russische Medien berichteten, dass sich der Politiker der Kremlpartei "Geeintes Russland" selbst erschossen haben soll. Die Ermittlungsbehörden haben die Untersuchungen zum genauen Hergang aufgenommen. Der tragische Vorfall wirft Fragen über den Druck auf hochrangige russische Beamte auf. Die schnelle Abfolge von Entlassung und Tod des 53-jährigen Politikers erschütterte die russische Politiklandschaft.

Todesursache Selbstmord? Russische Behörden kommentieren Tod von Ex-Putin-Minister

Nach 14 Monaten im Amt wurde der russische Verkehrsminister Roman Starowoit von Wladimir Putin gefeuert - wenig später fand man die Leiche des 53-jährigen Politikers. (Foto) Suche
Nach 14 Monaten im Amt wurde der russische Verkehrsminister Roman Starowoit von Wladimir Putin gefeuert - wenig später fand man die Leiche des 53-jährigen Politikers. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

Die Behörden gehen nach ersten Erkenntnissen von Selbstmord als Todesursache aus. "Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord", erklärte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko.

Die genauen Gründe für Starowoits mutmaßlichen Selbstmord bleiben unklar. Medienberichten zufolge könnten ihm Versäumnisse aus seiner Zeit als Gouverneur von Kursk angelastet worden sein. In diesem Gebiet hatten ukrainische Truppen im August vergangenen Jahres Dutzende Ortschaften eingenommen.

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Der Vorfall ereignete sich nur wenige Stunden nach Starowoits Entlassung durch Wladimir Putin. Ein entsprechender Erlass war am 7. Juli 2025 auf der Kreml-Website veröffentlicht worden. Roman Starowoit wurde von Wladimir Putin Knall auf Fall und ohne Angabe von Gründen entlassen. Der auf der Kreml-Website veröffentlichte Erlass enthielt keine Begründung für die Personalentscheidung. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow verweigerte jeden Kommentar zu den Hintergründen. Zuvor hatte Roman Starowoit als Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk gedient. Seine Amtszeit als Minister dauerte damit nur etwa 14 Monate.

Kostete das Chaos an russischen Flughäfen Roman Starowoit den Job und das Leben?

Die Entlassung erfolgte nach einem chaotischen Wochenende an russischen Flughäfen. Hunderte Flüge wurden an den Moskauer Flughafen Scheremetjewo und dem Petersburger Airport Pulkowo gestrichen oder verspäteten sich erheblich. Tausende Reisende mussten stundenlang warten. AAuch andere Flughäfen in West- und Zentralrussland waren von massiven Störungen betroffen. Als Ursache für die Beeinträchtigungen wurden ukrainische Drohnenangriffe genannt.

Kreml: Schockiert von Tod des Verkehrsministers

Der Kreml ist nach Darstellung von Sprecher Dmitri Peskow schockiert von dem Tod des abberufenen Verkehrsministers Roman Starowoit. "Das kann normale Leute nicht nicht schockieren", sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Kremlchef Wladimir Putin hatte Starowoit per Dekret gefeuert, allerdings keinen Grund genannt. Wenige Stunden später wurde der Tod des 53-Jährigen bekannt. Die Ermittler gehen von Suizid aus. Der Fall wirft viele Fragen auf.

Starowoit war im vergangenen Jahr als Minister ernannt worden, nachdem er Gouverneur im Gebiet Kursk gewesen war. Dort gibt es inzwischen Ermittlungen wegen möglicher Veruntreuung von Mitteln für die Sicherung der Staatsgrenze zur Ukraine. Von Ermittlungen gegen Starowoit selbst war aber nichts bekannt. Kiews Soldaten waren im August in dem westrussischen Gebiet einmarschiert. Medien spekulierten, dass Starowoit sich selbst tötete, um sich die Blamage eines möglichen Strafverfahrens zu ersparen.

Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der zuvor Starowoits Stellvertreter war. Vor Journalisten kündigte er Tass zufolge bereits an, die Situation für an Flughäfen gestrandete Passiere verbessern zu wollen. Mitten in der Ferienzeit fallen bisweilen Hunderte Fluge aus oder verzögern sich wegen ukrainischer Drohnenangriffe.

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/news.de/dpa/stg

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