Donald Trump: Plötzlicher Diktatorenvergleich - Republikaner wittern Nordkorea-Methoden 

Eine riesige Militärparade in Washington ausgerechnet am Geburtstag von Donald Trump - das Vorhaben des US-Präsidenten wirkt selbst auf Partei-Freunde befremdlich. Republikanische Senatoren laufen Sturm und vergleichen Trump mit Nordkorea.

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Donald Trumps geplante Militärparade am 14. Juni wird auch unter Republikanern kritisch gesehen. (Foto) Suche
Donald Trumps geplante Militärparade am 14. Juni wird auch unter Republikanern kritisch gesehen. Bild: dpa/AP/Alex Brandon
  • Donald Trump: Militärparade wird mit Nordkorea-Methoden verglichen
  • Republikanische Senatoren stellen sich gegen Trump - aus diesen Gründen
  • Zu teuer und mit schlechter Symbolik: Senator Rand Paul spricht Klartext

Es ist nicht das erste Mal, dass Donald Trump mit Diktatoren wie dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un verglichen wird. Und dennoch wiegen diese Vorwürfe besonders schwer. Denn: Die Kritik kommt nicht von irgendwoher, sondern ausgerechnet aus den Reihen der eigenen republikanischen Partei.

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Es soll ein Ereignis sein, welches in Erinnerung bleibt. Donald Trump plant am 14. Juni, ausgerechnet an seinem Geburtstag, eine Militärparade durch Washington zu Ehren des 250. Geburtstages der US-Armee. Dafür werden zahlreiche Militärkräfte mobilisiert, der Flughafen in Washington soll teilweise abgesperrt werden - ein enormer logistischer Aufwand. Und warum? Das fragen sich offenbar nicht nur Trumps politische Gegner:innen, sondern auch seine Partei-Kollegin:innen. In einer offiziellen Mitteilung heißt es, dass man bei der Parade die "modernen Fähigkeiten" der Armee demonstrieren wolle. Kritiker:innen sehen hier jedoch einen ganz anderen Grund.

Donald Trump: Bilder, die man aus Nordkorea kennt

Der republikanische Senator Rand Paul sieht in der Militärparade nicht nur eine Verschwendung an Kosten (geschätzte 45 Millionen Dollar), sondern auch einen gefährlichen Symbolcharakter:

"Ich hätte es nicht getan. Ich weiß nicht, wie hoch die tatsächlichen Kosten sind, aber ... wir waren immer anders als die Bilder, die man aus der Sowjetunion und Nordkorea kennt."

Man sei immer stolz darauf gewesen, nicht so zu sein, so Rand Paul, der mit seiner Kritik an Donald Trump gegenüber der Presse am vergangenen Dienstag in Washington nicht hinter dem Berg hält. Er behaupte zwar nicht, dass man den Leuten mit Absicht dieses Bild vermitteln wolle, dennoch mache er sich Sorgen.

Republikanischer Senator äußert Zweifel an Trump-Parade: Ich hätte es nicht getan

Der republikanische Senator sei "nie ein großer Fan von Soldaten gewesen, die im Stechschritt in großen Panzern und mit Raketen durch die Straßen marschieren", erklärte er gegenüber Jennifer Griffin, Chefkorrespondentin für nationale Sicherheit bei "Fox News". "Wenn Sie mich gefragt hätten, hätte ich es also nicht getan."

Und er ist nicht der Einzige, der die geplante Militärparade für eher schwierig erachtet. Auch andere republikanischen Senatoren stehen dem Vorhaben Trumps skeptisch gegenüber. Allem voran wegen der enormen Kosten. Senator John Kennedy aus Louisiana erklärte unlängst gegenüber der Presse: "Ich würde das Geld nicht ausgeben, wenn ich es wäre."

Und auch der republikanische Senator Ron Johnson aus Wisconsin erklärte konsequent: "Wenn es Geld kostet, gehe ich nicht hin."

Donald Trump indes lässt sich von der Kritik aus den eigenen Reihen nicht beirren. Selbst eine Gegenveranstaltung des Papstesam gleichen Tag, ebenfalls in Washington, lässt den US-Präsidenten kalt.

Donald Trump prahlt mit Militärgewalt: Haben die besten Waffen der Welt

"Wir haben die besten Raketen der Welt. Wir haben die besten U-Boote der Welt. Wir haben die besten Panzer der Welt. Wir haben die besten Waffen der Welt. Und das werden wir feiern", erklärte Trump in einem Interview mit der Sendung "Meet the Press" des Senders "NBC News" am 4. Mai.

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