
- Wladimir Putin an Ende von Ukraine-Krieg nicht interessiert?
- Experten: Kreml-Chef kann mit Angriffskrieg Probleme in Russland kaschieren
- Veteranen-Frust und Wirtschaftsniedergang: Das droht Putin, wenn der Ukraine-Krieg endet
Seitdem Wladimir Putin Ende Februar 2022 seine "militärische Spezialoperation" in der Ukraine begann, tobt ein erbarmungsloser Angriffskrieg der russischen Armee im Nachbarland - ein zeitnahes Ende des blutigen Konfliktes ist internationalen Friedensbemühungen zum Trotz nach wie vor nicht absehbar. Ein Umstand, der Wladimir Putin Experten-Einschätzungen zufolge erleichtert aufatmen lassen dürfte - denn für den Kreml-Chef ist der unentwegt weiter tobende Ukraine-Krieg das beste Mittel, um eine Reihe von massiven Problemen in Russland unter den Teppich kehren zu können.
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Kein Interesse am Kriegsende? Wladimir Putin blockt sämtliche Friedenspläne ab
Deshalb liege es Einschätzungen von Experten zufolge, die aktuell in der "Bild" zu Wort kommen, auf der Hand, dass Putin alle Hebel in Bewegung setze, um sämtliche Friedenspläne so lange wie möglich abzublocken und seine Gefechte in der Ukraine fortzusetzen. Nun liegen jedoch die Baustellen offen, von denen Wladimir Putin in seinem eigenen Land mit dem Ukraine-Krieg ablenken will.
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Ukraine-Krieg als Deckmantel für massive Probleme in Russland: Putins Wirtschaft liegt am Boden
Das wohl größte Thema ist dabei die russische Wirtschaft, die spätestens seit Beginn des russischen Angriffskrieges am Boden liegt. Putin habe die Rüstungsindustrie im eigenen Land zur Priorität gemacht und durch die Stärkung der Kriegswirtschaft so manchem Landsmann zu einer goldenen Nase verholfen. Mit dem Ende des Ukraine-Krieges wäre das passé - ein nicht von der Hand zu weisendes Problem für Wladimir Putin, der sich ohne Krieg in der Ukraine eine Menge Feinde machen würde, wenn die Wirtschaft Russlands geradewegs in eine dicke Rezession stürzen würde, wie Wissenschafts-Experten einschätzen. Dass der Niedergang der russischen Wirtschaft aktuell nicht offen erkennbar ist, liege an der florierenden Rüstungsindustrie, die als Nebelkerze von der wahren Misere ablenke.
Wladimir Putin setzt voll auf Kriegswirtschaft - wie geht es nach dem Ukraine-Krieg weiter?
Fachleute wie Alexandra Prokopenko, Ökonomin bei der Denkfabrik "Carnegie Russia Eurasia Center" und früher bei der russischen Zentralbank beschäftigt, zeigte sich gegenüber "Bild" indes davon überzeugt, dass Wladimir Putin die bevorzugte Behandlung der Rüstungsindustrie auch zu Friedenszeiten weiterführen würde. Wörtlich sagte die Wirtschaftsexpertin:
- "Aus meiner Sicht wird das Ende des Krieges keine Auswirkungen auf die Rüstungsindustrie haben. Der Sektor wird weiterhin vom staatlichen Bedarf profitieren."
- "Das Militär muss seine Arsenale wieder auffüllen, die durch den Krieg gegen die Ukraine stark geschrumpft oder teilweise sogar vollständig geleert wurden."
- "Rüstungsbetriebe haben in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert, in Erwartung einer anhaltend hohen Nachfrage. Ich bezweifle, dass ein so aufgeblähter militärisch-industrieller Komplex wieder schrumpfen wird."
- "Die wichtigsten Gegner Russlands - die Nato-Staaten und die EU - diskutieren ebenfalls über steigende Militärausgaben. In diesem Umfeld wäre es politisch für Putin nicht hinnehmbar, die Ausgaben für die Rüstungsindustrie zu kürzen."
Deshalb sind die Russland-Soldaten in der Ukraine für Wladimir Putin ein riesiges Problem
Die tickende Zeitbombe in Gestalt der russischen Wirtschaft ist für Wladimir Putin allerdings nicht die einzige Sorge, wie Russland-Expertin Margarete Klein von der "Stiftung Wissenschaft und Politik" zu bedenken gibt. Denn sobald der Ukraine-Krieg endet, kämen unzählige Putin-Soldaten von der Front nach Russland heim und würden dem Kreml-Chef im ungünstigsten Fall neue Probleme bereiten, so Klein:
- "Für Putin dürfte der Umgang mit den heimkehrenden Veteranen nach einem Ende der Kriegshandlungen eine Herausforderung sein."
- "Diejenigen, die sich als Freiwillige an die Front begeben haben - als Vertragssoldat oder Kämpfer in einer der diversen Freiwilligenformationen -, haben durch den Krieg finanziell oftmals ein Vielfaches des Durchschnittslohns in mehreren Jahren verdient. Dies ergibt sich aus dem erhöhten Sold, vor allem aber an den teils sehr hohen Einmal-Anwerbe-Boni von bis zu über 40.000 Euro."
Abseits der Ukraine-Front drohe den "teils schwerst gewalttätigen, traumatisierten" Russland-Soldaten die Heimkehr in ihre tristen, von Armut geprägten Heimatorte, die aufgrund der schwächelnden Wirtschaft keine lukrativen Job-Perspektiven böten. Die für Putin gefährliche Folge laut Margarete Klein: "Es besteht durchaus die Gefahr, dass manche Veteranen in die Kriminalität abdriften."
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