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Donald Trump macht ernst: US-Präsident schickt Straftäter in "Hölle auf Erden"

Donald Trump hat Massenabschiebungen aus den USA angekündigt und setzt seine Pläne in die Tat um. Straftäter sollen in ein Mega-Gefängnis im zentralamerikanischen Land El Salvador geschickt werden. Dort sind die Haftbedingungen extrem.

Donald Trump will Straftäter in das Mega-Gefängnis "Cecot" von El Salvador schicken. (Foto) Suche
Donald Trump will Straftäter in das Mega-Gefängnis "Cecot" von El Salvador schicken. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Abkommen zwischen USA und El Salvador ausgehandelt
  • US-Abschiebehäftlinge und amerikanische Gewaltverbrecher werden in Mega-Gefängnis gesteckt
  • Extreme Haftbedingungen, Menschenrechtsaktivisten warnen vor Deal

Bereits während des Wahlkampfs hatte Donald Trump angekündigt hart gegen Kriminelle und insbesondere gegen illegale Migranten vorzugehen. Nun setzt der US-Präsident seine Drohungen in die Tat um. Mit dem zentralamerikanischen Land El Salvador hat Trump einen Abschiebedeal ausgehandelt, der sogar amerikanische Staatsbürger betrifft.

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Donald Trump schickt illegale Migranten und US-Straftäter in Mega-Gefängnis von El Salvador

US-Abschiebehäftlinge jeglicher Nationalität sowie amerikanische Gewaltverbrecher sollen in ein Mega-Gefängnis in El Salvador gesteckt werden. El Salvadors Präsident Nayib Bukele "hat dem weltweit beispiellosesten und außergewöhnlichsten Abkommen zur Migration zugestimmt", sagte Trumps Außenminister Marco Rubio laut "Daily Mail" bei einem Treffen am Montag, 3. Februar. Bukele bestätigte die Zusammenarbeit auf der Plattform X (vormals Twitter). Das Gefängnis werde gegen eine "Gebühr" zur Verfügung gestellt.

Hintergrund: El Salvador ist ein kleines Land an der Pazifikküste. Es hat gerade einmal rund 6 Millionen Einwohner. Das Auswärtige Amt warnt allerdings vor einer hohen Kriminalitätsrate. Die größte Gefahr im Land sei bis Anfang 2022 vor allem von rivalisierenden Banden ausgegangen.

Donald Trump will gewalttätige Banden aus den USA abschieben

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, fügte in einer Erklärung hinzu: "Präsident Bukele hat zugestimmt, alle Mitglieder der salvadorianischen MS-13-Gang, die sich illegal in den Vereinigten Staaten aufhalten, zurückzunehmen. Er hat auch versprochen, gewalttätige illegale Einwanderer, darunter Mitglieder der venezolanischen Tren de Aragua-Gang, aber auch kriminelle illegale Migranten aus allen Ländern aufzunehmen und einzusperren." Zudem hieß es: "Und in einer außergewöhnlichen Geste, die noch nie zuvor von einem Land gewährt wurde, bot Präsident Bukele an, gefährliche amerikanische Kriminelle in seinen Gefängnissen unterzubringen, darunter auch US-Bürger und Personen mit legalem Aufenthalt." Laut dem britischen Boulevardblatt "Mirror" könnten Abschiebeflüge aus den USA nach El Salvador bereits in wenigen Tagen starten.

Gefängnis in El Salvador als "Hölle auf Erden" bezeichnet

In dem Mega-Gefängnis "Cecot" (Centro de Confinamiento del Terrorismo) in El Salvador sollen bereits bis zu 40.000 Straftäter einsitzen. Der große Komplex wurde vor zwei Jahren eröffnet. Die Haftbedingungen sind offenbar alles andere als gemütlich. Der "Mirror" bezeichnete die Haftanstalt bereits als "Hölle auf Erden". Zudem war von "Höllenlöchern" die Rede. Dutzende Menschen werden dort in Zellen zusammengepfercht und liegen teilweise auf dem Boden wie auf Bildern zu erkennen ist. Sie werden zudem nur mit weißen Shorts bekleidet, barfuß und mit Handschellen gefesselt aneinander aufgereiht, müssen den Kopf auf den blanken und tätowierten Oberkörper ihres Vordermanns lehnen. So wird ihnen wohl Gehorsam beigebracht.

Menschenrechtler warnen vor Abkommen zwischen Trump und El Salvadors Präsident Nayib Bukele

Der Aufbau des Gefängnisses in El Salvador hat offensichtlich bereits Wirkung gezeigt. Die Mordrate ging daraufhin in dem mittelamerikanischen Land deutlich zurück. Menschenrechtsaktivisten sprechen allerdings auch von willkürlichen Festnahmen. Sie fürchten laut "Daily Mail" zudem, dass das neue Abkommen mit den USA möglicherweise nicht auf Gewaltverbrecher beschränkt sein wird. In El Salvador gebe es auch keine einheitliche Politik zum Umgang mit Geflüchteten. Oppositionspolitiker Manuel Flores von der linken Partei Farabundo Martí National Liberation Front kritisierte die aktuellen Pläne ebenfalls. Sie würden signalisieren, die eigene Region sei Washingtons "Hinterhof, um den Müll abzuladen".

Das Thema Migration spielt bei der Reise des US-Außenministers Marco Rubio in Mittelamerika eine zentrale Rolle. Am Wochenende besuchte er bereits Panama. Nach dem Besuch in El Salvador geht es für ihn weiter nach Costa Rica, Guatemala und in die Dominikanische Republik. Auch dort wird das Thema Migration angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Massenabschiebungen eine zentrale Rolle spielen.

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/bos/news.de/dpa

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