Donald Trump will Grönland zum US-Gebiet machen. Als die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei einem Telefonat mit dem Republikaner klarmachte, dass die Insel im Nordatlantik nicht zum Verkauf stehe, soll er ausgerastet sein.

- Donald Trump erhebt in Telefonat US-Ansprüche auf Grönland
- Gegenüber dänischer Ministerpräsidenten Mette Frederiksen soll er aggressiv geworden sein
- US-Präsident drohte offenbar mit Zöllen
Bereits vor seinem Amtsantritt am vergangenen Montag, den 20. Januar, hatte Donald Trump seine Pläne zur möglichen Erweiterung des US-Gebiets bekanntgegeben. Der Republikaner sprach davon, Kanada zu annektieren sowie sich den Panama-Kanal zurückholen zu wollen. Außerdem hat es der 78-Jährige auf die riesige Insel Grönland in der Arktis abgesehen, die zu Dänemark gehört. In einem Telefonat dazu mit der MinisterpräsidentinMette Frederiksen des skandinavischen Landes soll Trump jetzt äußerst aggressiv geworden sein.
Lesen Sie auch:
- Kremlchef teilt brisante Theorie zu Trump und Ukraine-Krieg
- Nach nur wenigen Tagen im Amt - Amerikaner wollen ihn loswerden
- "Faszinierend, mit ihm zu reden!" Insider packt über Trump-Sohn aus
Donald Trump aggressiv in Telefonat mit dänischer Regierungschefin Mette Frederiksen laut Insidern
Das enthüllten mehrere Insider, bei denen es um hochrangige europäische Beamte handeln soll, gegenüber der "Financial Times". Trump soll in dem Gespräch, das bereits am 15. Januar stattfand, noch einmal seine Entschlossenheit betont haben, Grönland zu übernehmen. Zuvor hatte der neue US-Präsident sogar militärische Maßnahmen nicht ausgeschlossen, um dieses Ziel zu erreichen. Frederiksen habe in dem Telefonat jedoch klargemacht, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe. Daraufhin habe Trump die Nerven verloren. "Es war entsetzlich", wird eine der anonymen Quellen zitiert. Eine andere fügte hinzu: "Er war sehr bestimmt. Es war eine kalte Dusche. Vorher konnte man es kaum ernst nehmen. Aber ich denke, es ist ernst und potenziell sehr gefährlich." Trump soll den Insidern zufolge Frederiksen außerdem mit harten Zöllen gedroht haben, falls sich Dänemark weigert, Grönland abzugeben.
Hintergrund - deshalb ist Grönland für Donald Trump wichtig: Grönland hat zum Einen eine strategisch wichtige Bedeutung für die USA. Es geht um die Vorherrschaft in der Artiks im Machtkampf mit Russland und China. Wichtige Schifffahrtsrouten entstehen hier. Die Vereinigten Staaten besitzen zudem schon einen Luftwaffenstützpunktmit Frühwarnsystem für ballistische Raketen auf der riesigen Insel im Nordatlantik. Zudem verfügt Grönland über wertvolle Rohstoffe.
Donald Trump ausgerastet wegen Grönland? Das sagen die USA und Dänemark
Sowohl die dänische als auch die amerikanische Regierung wollten sich nicht näher zum Ton des Gesprächs äußern. Man erkenne "die Interpretation des Gesprächs durch anonyme Quellen nicht an", hieß es aus dem Bürö der dänischen Ministerpräsidentin. Der Nationale Sicherheitsrat im Weißen Haus teilte mit: "Präsident Trump hat klar zum Ausdruck gebracht, dass die Sicherheit Grönlands für die Vereinigten Staaten wichtig ist, da China und Russland erhebliche Investitionen in der gesamten Arktisregion tätigen." Trump wolle nicht nur "die US-Interessen in der Arktis schützen", sondern auch "mit Grönland zusammenzuarbeiten, um den gegenseitigen Wohlstand beider Nationen sicherzustellen".
Das will Grönland selbst: Grönlands Regierungschef Múte Egede setzt sich für die Unabhängigkeit seines Landes ein. "Wir wollen keine Dänen sein. Wir wollen auch keine Amerikaner sein. Wir wollen Grönländer sein", sagte er. Die Insel will Egede ebenfalls nicht an die USA verkaufen, allerdings zeigte er sich bereit weiterhin eng mit den Staaten zusammenzuarbeiten und deren Interessen zu sichern.
Grönland wurde im 18. Jahrhundert von Dänemarkt kolonisiert, besitzt seit 1979 einen Autonomiestatus, der 2009 erweitert wurde. Unter anderem in den Bereichen Justiz, Währung sowie Außen- und Sicherheitspolitik ist immer noch Dänemark zuständig. Die Insel im Nordatlantik ist mehr als sechsmal so groß wie Deutschland, auf ihr leben aber nur rund 57.000 Menschen.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
gom/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.