Erstellt von - Uhr

Pfarrer Gehalt aktuell 2024: Was verdient ein Pfarrer netto?

Was verdient ein Pfarrer in Deutschland? Das Gehalt dürfte viele überraschen. Es liegt vergleichsweise hoch, auch wenn Pfarrer nicht zu den Topverdienern in Deutschland gehören. 

Einkommen (Foto) Suche
Einkommen Bild: Adobe Stock /

Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Pfarrer in Deutschland im Mittel 5.225 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Pfarrer in Deutschland mehr als 5.225 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Wer als Pfarrer weniger als 3.672 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt, mehr als jeder vierte Pfarrer verdient dagegen über 6.750 Euro, der zum Zeitpunkt der Erhebung geltenden Beitragsbemessungsgrenze.

Was verdient Pfarrhelfer?

Pfarrhelfer verdient mit 4.058 Euro im Schnitt 1.167 Euro weniger als ein Pfarrer. Ein Viertel hat ein Einkommen von weniger als 3.373 Euro, ein Viertel von mehr als 5.286 Euro.

Wie entwickelt sich das Gehalt für Pfarrer mit dem Alter?

Für Pfarrer unter 25 Jahren kann aktuell keine Aussage zum Gehalt getroffen werden, da es deutschlandweit weniger als 500 Beschäftigte in dieser Altersgruppe gibt und ein Median deshalb nicht aussagekräftig wäre.
Die Mehrheit der Pfarrer ist 25 bis unter 55 Jahre alt, nämlich 5.205 von 9.312 Vollzeitbeschäftigten und damit 56 Prozent. Sie verdienen im Mittel 4.676 Euro.
Die 4.040 Beschäftigten ab 55 Jahren erhalten mehr Geld, nämlich 6.527 Euro. Sie stellen 43 Prozent aller Beschäftigten.

Wie viele Pfarrer gibt es in Deutschland?

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 9.312 Menschen in Vollzeit als angestellte Pfarrer tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Im Beruf des Pfarrhelfer arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 1.102 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.

Was verdienen Pfarrer netto im Monat?

Ein Pfarrer ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 3.233 Euro netto im Monat. Rund 38,1 Prozent seines Einkommens von 5.225 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 1.097 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 895 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.

Einkommen von Pfarrern nach Bundesland

Das Gehalt von Pfarrern unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch ist es in Bayern mit 6.849 Euro.

Region∅ Einkommen (Median)Beschäftigte (Vollzeit)
Schleswig-Holstein x unter 500
Hamburg x unter 500
Niedersachsen 4.633 € 751
Bremen x unter 500
Nordrhein-Westfalen 4.636 € 2.059
Hessen 3.953 € 781
Rheinland-Pfalz 6.167 € 510
Baden-Württemberg 4.618 € 1.200
Bayern 6.849 € 2.955
Saarland x unter 500
Berlin x unter 500
Brandenburg x unter 500
Mecklenburg-Vorpommern x unter 500
Sachsen x unter 500
Sachsen-Anhalt x unter 500
Thüringen x unter 500
Ostdeutschland 4.151 € 652
Westdeutschland 5.339 € 8.660
Deutschland 5.225 € 9.312

Wie wurde die Lohn-Statistik für Pfarrern erstellt?

Die Angaben zu den Entgeltsummen und zur Zahl der Beschäftigten stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Diese entnimmt die Zahlen den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Demzufolge finden sich die Einkommen von Beamten, Soldaten und Selbständigen nicht in den Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.

Warum gibt es in der Statistik so wenige Pfarrerinnen und Pfarrer?

Sowohl in der Katholischen Kirche als auch in den evangelischen Landeskirchen sind die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer Kirchenbeamte. Wie auch Staatsbeamte zahlen sie nicht in die Sozialversicherungen ein, sondern erhalten Alten- und Krankenversorgung von ihrem Arbeitgeber, also den Kirchen. Sie sind deshalb nicht in der Statistik enthalten.

Allerdings gibt es mehrere Ausnahmen. So sind viele Freikirchen keine öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften und können daher auch keine Kirchenbeamten beschäftigen. Dort sind Pfarrer immer angestellt. Auch bei den großen Kirchen gibt es allerdings angestellte Pfarrerinnen und Pfarrer. So werden bei der evangelischen Landeskirche in Bayern - ähnlich wie beim Staat - Beschäftigte nur bis 35 verbeamtet. Wer sich erst im Alter für den Pfarrberuf entscheidet, bleibt Angestellter. In anderen Landeskirchen gibt es ähnliche Regeln.

Was verdienen Frauenbeauftragte, Lokführer und Krankenschwestern? 

Auch in anderen Berufen lässt sich gutes Geld verdienen. So verdienen Frauen- beziehungsweise Gleichstellungsbeauftragte sogar noch etwas mehr als Pfarrer. Noch etwas besser werden Informatiker bezahlt. 

Besser als erwartet verdienen Krankenschwestern und Pflegekräfte, auch wenn ihr Gehalt unter dem von Pfarrern liegt. 

Noch mehr Informationen zu Gehältern und Berufen finden Sie auf unserer Themenseite Beruf. Dort finden Sie weitere Beiträge, etwa "Was verdient ein Lokführer?" oder "Was verdienen Gewerkschaftsfunktionäre?" 

Pfarrer Gehalt: Fazit zum Einkommen

Pfarrer gehören zu den Berufen mit besonders hohen Einkommen. Mehr als jeder vierte Pfarrer verdient mehr als 6.750 Euro, das Median-Einkommen liegt bei 5.225 Euro. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 23.04.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

Folgen Sie news.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.