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Preis-Schock in Restaurants befürchtet: Steuersenkung läuft aus! Wirte und Gäste bangen vor Kostenexplosion

Wird Essen gehen bald noch teurer? Restaurantbesitzer könnten nach schwierigen Krisenjahren erneut Kunden verlieren. Branchenvertreter warnen zudem vor einem weiteren Gaststätten-Sterben. Denn eine Entlastung für die Betriebe könnte bald wegfallen.

Wird ein Restaurantbesuch bald noch teurer? (Symbolfoto) (Foto) Suche
Wird ein Restaurantbesuch bald noch teurer? (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ cherryandbees

Einen Restaurant-Besuch müssen sich viele Deutsche aktuell gut überlegen. Denn nach der Corona-Pandemie sowie infolge der Inflation, verbunden mit hohen Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten, sind auch die Preise in den Gaststätten gestiegen. Dennoch brauchen die Wirte momentan jeden Cent. Um die Gastronomen zu entlasten, beschloss die Politik während der Corona-Pandemie eine Mehrwertsteuer-Senkung für Speisen von 19 auf 7 Prozent. Die Regelung wurde bis Ende 2023 verlängert, doch wie es danach weitergeht ist aktuell noch völlig offen. Restaurantbetreiber und Kunden bangen.

Preis-Schock in Restaurants befürchtet: Ampel-Koalition will Mehrwertsteuersenkung auf 7 Prozent nicht verlängern

Wie aktuell die "Bild" berichtet, plant die Ampel-Regierung wohl die aktuelle Regelung nicht noch einmal zu verlängern. Der grüne Bundestagsabgeordnete Bruno Hönel (27) sagte laut dem Boulevardblatt, dass seine Partei aktuell "keinen akuten Bedarf einer weiteren Unterstützung" sehe. Die Ziele der Mehrwertsteuersenkung seien erreicht, es gebe eine nachlassende Inflationsdynamik und zudem sei es angesichts knapper Kassen und der Schuldenbremse "unverantwortlich, eine Branche mit jährlich 3,3 Milliarden Euro zu subventionieren".

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Till Mansmann sagte gegenüber der Mediengruppe Bayern, dass seine Partei ebenfalls nicht an der aktuellen Regelung festhalten will. Stattdessen setzen die Liberalen auf "wettbewerbsfähigere Unternehmenssteuern, Reformen im Sozialversicherungssystem, Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes und eine vereinfachte Fachkräftezuwanderung".

Mansmann ergänzt allerdings auch: "Gleichzeitig setzen wir uns für einen verantwortungsvollen und verfassungskonformen Staatshaushalt ein. Ich stimme dem Finanzminister zu, dass wir durch eine verlängerte Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes bei Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen spürbare Entlastungen erzielen könnten. Im weiteren Verlauf der Haushaltsdebatte werden wir vor diesem Hintergrund über mögliche haushälterische Spielräume dafür sprechen."

DEHOGA warnt vor Gaststätten-Sterben und Kostenexplosion

Kritik kommt vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA). In einer Mitteilung fordert Präsident Guido Zöllick eine dauerhafte Geltung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer. "Die Herausforderungen im Gastgewerbe sind gewaltig. Unsere Betriebe leiden unter dem weiter wachsenden Kostendruck", sagt er. Schließlich würden die heimischen Restaurants und Hotels nach drei Verlustjahren noch immer nicht das Vorkrisenniveau erreicht haben. Die Branche habe zudem innerhalb von zwei Coronajahren 36.000 Unternehmen verloren. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges warnt in der "Bild": "Wenn jetzt noch eine Steuererhöhung von 12 Prozentpunkten hinzukommt, dann bedeutet das für die Gäste einen Preisschock und für viele Betriebe das Aus." Guido Zöllick macht zudem darauf aufmerksam: "Bei einer Anhebung der Mehrwertsteuer müssten die Betriebe die Kostensteigerungen zwangsläufig 1:1 über höhere Preise an die Gäste weitergeben." Das heißt: Gerade für Menschen mit geringem Einkommen könnte ein Restaurantbesuch bald unbezahlbar werden.

Kann man sich einen Restaurantbesuch heute noch leisten?

Auch einige Twitter-Nutzer machen sich Sorgen vor einem weiteren Teuer-Schock in den Gaststätten: "Selbst der Frittenstall ist für eine Familie mit 3 Kindern aus der Unterschicht nicht mehr bezahlbar, Essen im Restaurant ist jetzt schon Luxus! Viele Rentner müssen jetzt schon ein halbes Jahr sparen um einmal ein Schnitzel im Restaurant genießen zu können!", heißt es beispielsweise in einem Kommentar. Es gibt allerdings auch ein paar gegenteilige Stimmen, die aktuell keine größeren Probleme in der Gastro-Branche erkennen können: "Dann wundere ich mich schon etwas, denn ohne Reservierung kann man, selbst unter der Woche, kaum spontan einen Sitzplatz im Restaurant bekommen.", lautet ein weiterer Tweet. Welche Auswirkungen eine erneute Anhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent haben würde, bleibt abzuwarten.

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