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Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen aktuell im April: Arbeitslosigkeit steigt um 0,4 Prozent

Die Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen ist im April auf unverändert bei 7,5 Porzent geblieben. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  (Foto) Suche
Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Nordrhein-Westfalen?

Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen ist im April leicht gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 2.692 Personen und damit 0,4 Prozent auf 743.074 zu.
41 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitlosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 1.481 oder 0,5 Prozent auf insgesamt 304.841 Personen.

Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen im April 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 7,5 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 6,0 Prozent.

Unterbeschäftigung um 956.994,926 Personen höher

Die sogenannte Unterbeschäftigung fällt mit 957.738 allerdings um landesweit 956.994,926 Personen höher aus als die Arbeitslosenzahl. In dieser Statistik zählt die Bundesagentur für Arbeit auch solche Personen mit, die nach der gesetzlichen Regelung nicht als arbeitslos gelten, die sich aber selbst in den meisten Fällen als arbeitslos bezeichnen würden, beispielsweise Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen.

Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen um 35.408 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 5,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 7,2 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 7,5 Prozent abweichen.
Ältere Menschen sind besonders häufig arbeitslos. Ihre Arbeitslosenquote lag mit 7,7 Prozent über dem Durchschnitt. Zu dieser Gruppe zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen von 55 bis einschließlich 64 Jahren. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent, Menschen ohne deutsche Staatsngehörigkeit von 20,9 Prozent. Männer waren im April etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.

Die Arbeitslosigkeit in den Kreisen und Städten in Nordrhein-Westfalen

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen wurde im Kreis Coesfeld gemessen. Sie betrug dort nur 3,8 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage in Gelsenkirchen. Dort betrug die Arbeitslosenquote 14,8 Prozent, der höchste Wert in Nordrhein-Westfalen.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Von den 743.074 Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen beziehen 526.058 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 70,8 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 3.339 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,6 Prozent entspricht.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten in Nordrhein-Westfalen Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im April 1.657.696 Menschen Bürgergeld in Nordrhein-Westfalen. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 1.140.397 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 3.251 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,2 Prozent. Gegenüber dem April vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 19.321 Menschen höher, ein Plus von 0,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 1.438 Personen, ein Zuwachs von 0,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 1.438 Personen und damit 0,1 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unter im Allgemeinen drei Hauptformen der Arbeitslosigkeit. Die erste Form ist die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Das kann beispielsweise geschehen, wenn Menschen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit weniger Geld ausgeben, Unternehmen deshalb weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen und folglich weniger Personal benötigen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zweite Kategorie. Dabei haben Unternehmen offene Stellen, finden aber keine geeigneten Kandidaten, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Form ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. Manchmal wird die saisonale Arbeitslosigkeit als eine eigenständige, vierte Art der Arbeitslosigkeit betrachtet. In Nordrhein-Westfalen waren im April 59 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings sind darin auch Personen enthalten, deren Arbeitslosigkeit durch eine Weiterbildungsmaßnahme oder Krankheit unterbrochen wurde, sodass der tatsächliche Anteil etwas höher liegt.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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