Erstellt von - Uhr

Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz aktuell im April: Drittniedrigste Arbeitslosigkeit in Deutschland!

Mehr Menschen als vor einem Jahr beziehen in Rheinland-Pfalz Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg um 1,7 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

Wartezone einer Agentur für Arbeit  (Foto) Suche
Wartezone einer Agentur für Arbeit  Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Rheinland-Pfalz?

Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist im April zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 953 Personen und damit 0,8 Prozent auf 118.444.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 489 oder 1,3 Prozent auf 38.230 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Rheinland-Pfalz auf 32,3 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz im April 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 6,0 Prozent und damit höher. Je niedriger die Quote ist, desto besser, denn dann ist ein geringerer Anteil der Menschen arbeitslos.

Unterbeschäftigung um 153.364,556 Personen höher

Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 153.364,556 Personen auf 153.483, die sogenannte Unterbeschäftigung.

Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz um 9.399 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 8,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,9 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 5,2 Prozent abweichen.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 5,5 Prozent etwas höher als die der Frauen von 5,0 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 5,6 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 14,3 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Rheinland-Pfalz

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz wurde im Eifelkreis Bitburg-Prüm gemessen. Sie betrug dort nur 3,1 Prozent. Besonders hoch war sie in Pirmasens, dort waren 11,9 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz beziehen Bürgergeld, nämlich 72.154 von insgesamt 118.444. Somit erhalten 60,9 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 638 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 0,9 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wie viele Menschen erhalten in Rheinland-Pfalz Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im April 238.960 Menschen Bürgergeld in Rheinland-Pfalz. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 161.839 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 836 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,4 Prozent. Gegenüber dem April vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 4.939 Menschen höher, ein Plus von 1,7 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 313 Personen, was einem Zuwachs von 0,2 Prozent entspricht. Gegenüber dem April des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 313 Personen und damit 0,2 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In Rheinland-Pfalz waren im April 67,7 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechs wöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.