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Aldi: Drastische Änderung geplant! Discounter sagt Billigfleisch den Kampf an

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd wollen ihr Sortiment bei gekühlten Fleisch- und Wurstwaren umstellen. Bis 2030 sollen nur noch Produkte von Tieren aus den beiden höchsten Haltungsformen ins Sortiment kommen. So fallen die Reaktionen darauf aus.

Aldi will das Fleisch- und Wurstwaren-Angebot im Kühlregal umstellen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Aldi will das Fleisch- und Wurstwaren-Angebot im Kühlregal umstellen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Björn Wylezich

Supermärkte und Discounter müssen mit dem Trend gehen. Vielen Kunden sind nicht mehr nur billige Produkte wichtig. Auch Aspekte des Umweltschutzes und des Tierwohles werden bei der Kaufentscheidung zunehmend berücksichtigt. Die Discount-Einzelhandelsketten Aldi Nord und Aldi Süd haben das offenbar erkannt. Sie planen ihr Fleisch- und Wurstsortiment umzukrempeln.

Aldi verbannt bestimmte Fleisch- und Wurstprodukte aus dem Kühlregal

Wie die Unternehmen am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekanntgaben, sollen bis 2030 auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren vollständig auf auf die beiden höchsten Haltungsformen 3 und 4 umgestellt werden. Damit werde das Tierwohlversprechen auf Produkte wie Salami, Kochschinken, Wiener Würstchen oder Bacon ausgeweitet. Julia Adou, Director Corporate Responsibility bei Aldi Süd, sagt: "Wir ermöglichen Lieferanten sowie den Landwirtinnen und Landwirten, dass ein größerer Teil des Tieres besser vermarktet werden kann und weiten gleichzeitig unser Sortiment an Waren aus den höheren Haltungsformen aus."

Tierwohl: Was bedeuten die Haltungsformen 3 und 4?

Laut "Verbraucherzentrale" bedeutet Haltungsform 3, dass Tiere einen überdachten Außenbereich am Stall und darin mehr Platz haben. Eine Ausnahme gibt es für Enten. Außerdem wird auf Gentechnik beim Futter verzichtet. Haltungsform 4 bietet noch mehr Platz im Stall sowie einen Auslauf im Freien. Für frisches Fleisch war bei Aldi eine Umstellung auf die Stufen 3 und 4 schon 2021 angekündigt worden.

Cem Özdemir freut sich über geplante Umstellung von Aldi

Bundesernährungsminister Cem Özdemir begrüßte die angekündigte Umstellung. Er sagte, der Lebensmitteleinzelhandel sende ein wichtiges Signal an die Landwirtinnen und Landwirte, dass die Nachfrage nach Produkten aus tiergerechterer Haltung steige und sich damit Geld verdienen lasse. Dies gebe heimischen Höfen eine planungssichere Perspektive. Der Markt verändere sich. "Wer jetzt so tut, als könne alles so bleiben, wie es ist, setzt die Tierhaltung in Deutschland, viele Höfe, an denen Familien hängen, aufs Spiel." Auch die Umweltorganisation Greenpeace und die Tierschutzorganisation Vier Pfoten begrüßten die Entscheidung von Aldi, forderten zugleich aber auch noch weniger Tiere zu halten beziehungsweise einen sofortigen Verzicht auf Werbung für Billigfleisch.

Foodwatch kritisiert Discounter

Kritik kommt hingegen von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Es solle vorgegaukelt werden, mit dem Kauf von Produkten der Stufen 3 und 4 das Leben der Tiere nachhaltig verbessern zu können. Gegen Krankheit und Elend von Tieren helfe aber keine irreführende Haltungskennzeichnung, sondern nötig seien lückenlose Gesetze für mehr Tiergesundheit.

Das sagen Konsumenten zur geplanten Fleisch-Umstellung

Bei den Konsumenten stößt die geplante Umstellung von Aldi ebenfalls auf Zustimmung. "Das ist Marktwirtschaft. Hier funktioniert sie. #Aldi #Lidl. Mal schauen, welche Idioten sich jetzt wieder aufregen. Wahrscheinlich stellt die #AfD einen Antrag im BT für Billigfleisch, weil sonst angeblich die Leute umerzogen werden.", so ein Twitter-Nutzer. "Und genau deswegen gehe ich auch jetzt schon fast immer zu Aldi. Bei uns bieten Edeka und Rewe immer noch zu wenig an. Der Metzger hier konnte mir zum Thema Tierwohl gar keine Auskunft geben. Also geh ich zu #aldi", heißt es in einem weiteren Kommentar.

Dieser Twitter-Nutzer kritisiert aber: "Zu wenig und zu spät, um ernsthaft von „mehr #Tierwohl" sprechen zu können. Trotzdem freue ich mich über jeden noch so kleinen Schritt, der das aktuelle #Tierleid in der Nutztierhaltung ein wenig reduziert! #Aldi".

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/bua/news.de/dpa

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