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Tour de France 2023 Ergebnisse: Däne Vingegaard gewinnt die Tour, Meeus holt sich letzten Etappensieg

In Frankreich wird wieder geradelt. Bis zum 23. Juli läuft die Tour de France 2023 mit 21 herausfordernden Etappen. Wie sich die Radprofis bei der Frankreich-Rundfahrt schlagen, lesen Sie mit allen Ergebnissen hier.

Wie schlagen sich die Radprofis bei der Tour de France 2023? (Foto) Suche
Wie schlagen sich die Radprofis bei der Tour de France 2023? Bild: picture alliance/dpa/belga | David Stockman

Radsport-Fans dürfen sich freuen, denn es ist wieder Tour-de-France-Zeit. Seit dem 01. Juli geht es für die Profifahrer quer durch Frankreich. Gestartet wurde allerdings im spanischen Bilbao. Alles zur Strecke mit ihren einzelnen Etappen und Tagessiegern lesen Sie mit allen Ergebnissen hier.

Zeitplan Tour de France 2023: Das sind die Etappen und die Tagessieger

3.400 Kilometer ist die Strecke der Tour de France 2023 lang und umfasst 21 Etappen. Entlang der hügeligen Südseite der Pyrenäen geht es für die Radfahrer durch das Baskenland nach Frankreich und über zahlreiche Stationen zur Champ-Élysées in Paris. Mit dabei sind die deutschen Rad-Profis Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe), John Degenkolb (dsm-firmenich). Als Top-Favoriten gelten dieses Jahr TitelverteidigerJonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und der Sieger der Jahre 2020 und 2021 Tadej Pogačar (UAE Team Emirates). Was die Profis unterwegs erwartet sowie die Ergebnisse, können Sie der Tabelle entnehmen. Wie Sie die Etappen-Rennen live im Free-TV und per Live-Stream verfolgen können, erfahren Sie unter diesem Link.

Etappe Datum Strecke Art der Etappe Distanz in Kilometern Etappensieger
1 01.07.23 Bilbao - Bilbao hügelig 182,0 Adam Yates
2 02.07.23 Victoria Gasteiz - Saint-Sébastien hügelig 208,9 Victor Lafay
3 03.07.23 Amorebieta-Etxano - Bayonne Flachetappe 187,4 Jasper Philipsen
4 04.07.23 Dax - Nogaro Flachetappe 181,8 Jasper Philipsen
5 05.07.23 Pau - Laruns Gebirge 162,7 Jai Hindley
6 06.07.23 Tarbes - Cauterets-Cambasque Gebirge 144,9 Tadej Pogacar
7 07.07.23 Mont-de-Marsan- Bordeaux Flachetappe 169,9 Jasper Philipsen
8 08.07.23 Libourne - Limoges hügelig 100,7 Mads Pedersen
9 09.07.23 Saint-Léonard-de-Noblat - Puy Gebirge 180,4 Michael Woods
10 11.07.23 Vucania - Issoire hügelig 167,2 Pello Bilbao Lopez
11 12.07.23 Clermont-Ferrand - Moulins Flachetappe 179,8 Jasper Philipsen
12 13.07.23 Roanne - Belleville-en-Beajolais hügelig 168,8 Ion Izagirre
13 14.07.23 Châtillon-sur-Chalaronne - Grand Colombier Gebirge 137,8 Michal Kwiatkowski
14 15.07.23 Annemasse - Morzine Gebirge 151,8 Carlos Rodriguez
15 16.07.23 Les Gets - Saint-Gervais Gebirge 179,0 Wout Poels
16 18.07.23 Passy - Combloux Einzelzeitfahrten 22,4 Jonas Vingegaard
17 19.07.23 Saint-Gervais - Courchevel Gebirge 165,7 Felix Gall
18 20.07.23 Moûtiers - Bourg-en-Bresse hügelig 184,9 Kasper Asgreen
19 21.07.23 Moirans-en-Montagne - Poligny Flachetappe 172,8 Matej Mohoric
20 22.07.23 Belfort - Fellering Gebirge 133,5 Tadej Pogacar
21 23.07.23 Saint-Quentin-en-Yvelines - Paris Champ-Élysées Flachetappe 115,1 Jordi Meeus

Alle Termine der aktuellen Radsport-Saison finden Sie hier.

Tour de France 2023: Alle Ergebnisse und News auf einen Blick

+++ 23.07.2023: Däne Vingegaard gewinnt 110. Tour de France +++

- Jonas Vingegaard hat als erster Däne zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige erreichte das Ziel der Schlussetappe am Sonntag in Paris mit dem Hauptfeld. Nach rund 3400 Kilometern und 21 Etappen hatte Vingegaard mehrere Minuten Vorsprung vor dem Slowenen Tadej Pogacar. Im Vorjahr hatte Vingegaard seinen ersten Tour-Sieg gefeiert. Die letzte Etappe gewann der Belgier Jordi Meeus vom deutschen Team Bora-hansgrohe.

"Natürlich bin ich sehr glücklich, zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen zu haben. Es war mein großes Ziel in diesem Jahr", sagte Vingegaard. Den entscheidenden Vorsprung fuhr er im Einzelzeitfahren am Dienstag und einen Tag später auf der Königsetappe nach Courchevel heraus. Bis dahin war es mit Pogacar ein Duell um die Sekunden.

"Dieses Jahr war es ein unglaublicher Kampf zwischen mir und Tadej. Es war richtig hart, ihn zu knacken", sagte Vingegaard. Sein Rivale sah in dem Tour-Sieg von Vingegaard aber vor allem seine eigene Schwäche auf der Courchevel-Etappe, als er fast sechs Minuten verlor. "Ich habe mich selbst geknackt. Niemand sonst. Das war ich selbst", sagte Pogacar über seine "schlechteste Leistung von allen". Zudem war der Slowene durch einen im Frühjahr erlittenen Kahnbeinbruch beeinträchtigt, konnte sich nicht ideal auf die Tour vorbereiten.

Vingegaard erhielt noch am Samstagabend nach der vorletzten Etappe einen Anruf vom dänischen Kronprinzen Frederik. Am Mittwoch wird der Radprofi in Kopenhagen empfangen. Mit dem Cabrio soll es vom Flughafen Kastrup zum Rathaus der dänischen Hauptstadt gehen. Dort wird sich Vingegaard auf dem Balkon zeigen. Wie im Vorjahr werden Zehntausende auf dem Rathausplatz erwartet.

Einen Tag später geht es weiter in Vingegaards Heimatort Glyngøre auf dem dänischen Festland. Dort hatten ihn im vergangenen Jahr 20 000 Menschen empfangen. Die Vorbereitungen auf das diesjährige Fest laufen bereits seit Monaten.

+++ 23.07.2023: Schwerer Sturz bei Frauen-Tour: Halskrause für Spanierin +++

Auf der ersten Etappe der Tour de France Femmes ist die Spanierin Mireia schwer gestürzt und musste das Rennen aufgeben. Die 26-Jährige vom Team AG Insurance kam am Sonntag etwa 97 Kilometer vor dem Ziel von der Straße ab und stürzte in einen Graben. Die Tour-Ärzte waren umgehend vor Ort und legten Mireia eine Halskrause an, bevor sie mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde. "Sie ist bei Bewusstsein und auf dem Weg ins Krankenhaus", teilte ihr Team wenig später mit. Über das genaue Ausmaß der Verletzungen war zunächst nichts bekannt.

Die zweite Auflage der Frauen-Radrundfahrt wurde am Sonntagmittag in Clermont-Ferrand gestartet, wo auch das Ziel der ersten Etappe ist. Über acht Etappen führt die Rundfahrt durch den Südwesten Frankreichs und endet am kommenden Sonntag in Pau.

+++ 22.07.2023: Vingegaard vor Tour-Titelverteidigung - Pogacar siegt in Vogesen +++

Jonas Vingegaard steht kurz vor der Titelverteidigung bei der Tour de France. Der Däne im Gelben Trikot zeigte auf der vorletzten Etappe am Samstag in den Vogesen wie erwartet keine Schwächen und geht mit einem Vorsprung von 7:29 Minuten zu seinem Rivalen Tadej Pogacar auf die letzte Etappe nach Paris. Höchstens ein schwerer Sturz am Sonntag in Paris könnte dem 26-Jährigen gefährlich werden, denn traditionell wird bei der finalen Tour d'Honneur nicht mehr angegriffen.

Der Slowene Pogacar holte den Tagessieg auf der anspruchsvollen 20. Etappe in den Vogesen nahe der französisch-deutschen Grenze. Auf den 133,5 Kilometern zwischen Belfort und Le Markstein siegte der 24-Jährige vor dem Österreicher Felix Gall und Vingegaard. Für Pogacar war es der zweite Etappensieg bei dieser Tour.

Am Sonntagnachmittag starten die Fahrer zur Schlussetappe über 115,1 Kilometer von Saint-Quentin-en-Yvelines nach Paris. Auf den Champs Élysées werden die klassischen Runden gedreht. Mit der neunten Zieldurchfahrt endet die Tour.

+++ 21.07.2023: Vorschau auf die 21. Tour-Etappe: Ehrenrunde mit olympischem Vorgeschmack +++

Auf der Schlussetappe nach Paris bekommen die Zuschauer der 110. Tour de France einen kleinen Vorgeschmack auf die Olympischen Spiele 2024. Der Start der 21. und letzten Etappe erfolgt am Sonntagnachmittag am Vélodrome National in Saint-Quentin-en-Yvelines. Dort finden ein Jahr später die olympischen Bahnwettbewerbe statt. Im Anschluss geht es durch das Département Yvellines, wo die Straßenrennen bei den Sommerspielen ausgetragen werden. In Paris angekommen, werden die klassischen Runden auf den Champs-Élysées gedreht. Mit der neunten Zieldurchfahrt endet die Tour.

+++ 21.07.2023: Vorschau auf die 20. Tour-Etappe: Letzter Kraftakt in den Vogesen +++

Vor der Ehrenrunde in Paris geht es für die Radprofis der 110. Tour de France noch einmal an die Reserven. Auf der Fahrt durch die Vogesen müssen sechs Anstiege bezwungen werden, die beiden anspruchsvollsten am Ende. Nach 133,5 Kilometern und fast 3.500 Höhenmetern wird dann am Samstagabend im Skigebiet Le Markstein nahe der deutschen Grenze der Tour-Sieger feststehen. Aufgrund der Lage im Klassement könnte Spitzenreiter Jonas Vingegaard Ausreißern einen großzügigen Vorsprung gewähren.

+++ 21.07.2023: Tour de France aktuell: Slowene Mohoric gewinnt 19. Etappe +++

Matej Mohoric hat die 19. Etappe der 110. Tour de France mit hauchdünnem Vorsprung gewonnen. Nach 172,8 Kilometern setzte sich der 28 Jahre alte Slowene am Freitag in Poligny knapp vor dem Dänen Kasper Asgreen und dem Australier Ben O'Connor durch. Der Augsburger Georg Zimmermann wurde Elfter.

Zimmermann und Nils Politt waren zwischendurch Teil einer Spitzengruppe. Wegen einer gerissenen Kette verlor der Kölner Politt jedoch den Anschluss an die Gruppe und fiel zurück.

An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich wie erwartet nichts. Der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt weiter deutlich mit mehr als sieben Minuten Vorsprung vor seinem Rivalen Tadej Pogacar aus Slowenien. Der Tour-Sieg ist Vingegaard bei zwei verbleibenden Etappen bis Paris kaum noch zu nehmen.

Vor dem Schlussakt in Paris erwartet die Fahrer noch einmal eine harte letzte Gebirgsetappe. Auf der Fahrt durch die Vogesen müssen sechs Anstiege bezwungen werden, die beiden anspruchsvollsten am Ende. Nach 133,5 Kilometern und fast 3500 Höhenmetern wird dann am Samstagabend im Skigebiet Le Markstein nahe der deutschen Grenze der Tour-Sieger feststehen. Aufgrund der Lage im Klassement könnte Spitzenreiter Jonas Vingegaard Ausreißern einen großzügigen Vorsprung gewähren.

+++ 21.07.2023: Drei Räder passen nicht: Politt nach Defekt aus Spitzengruppe raus +++

Nils Politt hat durch nicht passende Ersatzräder seine Position in der Spitzengruppe auf der 19. Etappe der 110. Tour de France verloren. Wegen einer gerissenen Kette am Rad benötigte der 29-Jährige Ersatz, doch drei von einem neutralen Fahrzeug gereichte Räder passten nicht. Dadurch verlor der Kölner wertvolle Zeit und büßte 90 Kilometer vor dem Ziel seinen Platz an der Spitze ein. Der 1,92 große Radfahrer bekam dann kurz darauf ein neues Rad seines deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe. Politt war sichtlich bedient, als keines der Ersatzräder passte. Georg Zimmermann war zu dem Zeitpunkt weiter Teil der Spitzengruppe, die etwa eine Minute Vorsprung hatte.

+++ 21.07.2023: Das größte Rennen: Oranje-Duell bei der Tour de France Femmes +++

Mit dem großen Männer-Finale auf den Champs-Élysées fällt der Startschuss für die zweite Auflage der Tour de France Femmes. Rund 400 Kilometer weiter südlich gehen die 154 Fahrerinnen auf die Strecke, in 190 Ländern wird im TV übertragen. Die Frauen-Tour stieg gleich mit der ersten Auflage zum wichtigsten Rennen im Kalender auf. "Als ich wieder nach Hause kam, wurde mir erst bewusst, wie groß dieses Rennen war", sagte Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten.

Die Strecke: In acht Etappen müssen 960,4 Kilometer mit über 14.000 Höhenmetern bewältigt werden. Die Königsetappe ist zweifelsohne das vorletzte Teilstück mit der Bergankunft auf dem legendären Col du Tourmalet. Auf 2.110 Metern Höhe wird die Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen. Am Schlusstag steht in Pau ein Einzelzeitfahren über 22,6 Kilometer auf dem Programm.

Die Favoritinnen: Es deutet viel auf einen niederländischen Zweikampf zwischen van Vleuten und Demi Vollering. Vollering war im letzten Jahr mit über drei Minuten Rückstand noch Zweite, ist in dieser Saison mit 13 Siegen das Maß aller Dinge. Für die 40-Jährige van Vleuten ist es die letzte Saison, sie will sich mit einem erneuten Tour-Sieg verabschieden. Nach einem mäßigen Frühjahr zeigte sie zuletzt gute Form und gewann in Abwesenheit von Vollering den Giro Donne. Bei der Vuelta holte sich van Vleuten den Gesamtsieg vor Vollering - und war dabei gerade einmal neun Sekunden schneller.

Die deutschen Chancen: Liane Lippert ist die beste deutsche Klassement-Fahrerin, muss sich aber ganz in den Dienst von van Vleuten stellen. Die deutsche Meisterin wird erst im nächsten Jahr freie Fahrt bekommen. Auf eine starke Leistung hofft Top-Talent Ricarda Bauernfeind, die schon bei der Vuelta im Mai Platz fünf belegte. Die routinierte Romy Kasper wird ebenso dabei sein wie Kletterspezialistin Clara Kloppenburg. Ebenfalls nominiert wurden die erfahrene DM-Zweite Kathrin Hammes und Hannah Ludwig.

+++ 20.07.2023: Däne Kasper Asgreen gewinnt 18. Etappe der Tour de France +++

Der Däne Kasper Asgreen hat die 18. Etappe der 110. Tour de France gewonnen. Der 28-Jährige gewann am Donnerstag nach 184,9 Kilometern zwischen Moûtiers und Bourg-en-Bresse den Sprint einer Ausreißergruppe vor dem Niederländer Pascal Eenkhoorn und dem Norweger Jonas Abrahamsen. Die Sprinter um Superstar Jasper Philipsen folgten direkt hinter der Gruppe, konnten die Lücke aber nicht mehr schließen. Der entkräftete Simon Geschke gab unterdessen 73 Kilometer vor dem Ziel auf. Einen Tag zuvor hatte Landsmann Phil Bauhaus die Tour verlassen.

An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich wie erwartet nichts. Der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt nach seinen starken Vorstellungen in den Alpen weiter 7:35 Minuten vor seinem Rivalen Tadej Pogacar. Der Tour-Sieg ist Vingegaard bei drei verbleibenden Etappen bis Paris wohl nur noch durch einen Sturz zu nehmen.

Am Freitag hoffen die Ausreißer bei der 19. Etappe auf ihre letzte Chance. Für die Radprofis geht es im Jura-Gebirge auf die hügeligen 172,8 Kilometer zwischen Moirans-en-Montagne und Poligny. Am Samstag steht noch eine anspruchsvolle Gebirgsetappe in den Vogesen an, einen Tag später endet die Frankreich-Rundfahrt in Paris.

+++ 20.07.2023: Geschwächter Geschke gibt bei Tour de France auf +++

Der gesundheitlich angeschlagene Simon Geschke hat die Tour de France aufgegeben. Der 37-Jährige stieg am Donnerstag auf der 18. Etappe etwa 73 Kilometer vor dem Ziel in Bourg-en-Bresse entkräftet vom Rad. Geschke hatte sich schon am Vortag auf der letzten Alpenetappe knapp vor dem Zeitlimit ins Ziel gekämpft. "Durchkommen. Wenn es nicht geht, nach Hause fahren", hatte der Freiburger vor dem Start gegenüber der ARD als Devise genannt. Am Ende gab Geschke bei seiner elften Tour-Teilnahme erstmals auf.

Im Vorjahr hatte der Kletterspezialist noch neun Tage das Bergtrikot getragen und eine traumhafte Tour erlebt. Der spätere Gesamtsieger Jonas Vingegaard gewann das Bergtrikot knapp vor Geschke, der durfte es jedoch stellvertretend bis nach Paris tragen.

Von den sieben deutschen Profis sind nur noch fünf im Rennen. Am Mittwoch hatte Sprinter Phil Bauhaus entkräftet aufgegeben. Geschke fuhr rund 80 Sekunden vor Ablauf des Zeitlimits über den Zielstrich in Courchevel. "Ich habe mich im Rennen von Anfang an schlecht gefühlt. Nach dem Rennen zweimal übergeben, Schüttelfrost. Ich denke, es stimmt etwas mit dem Magen nicht", sagte Geschke. Nikias Arndt, Emanuel Buchmann, Nils Politt, Georg Zimmermann und John Degenkolb sind noch im Rennen.

+++ 20.07.2023: Vorschau auf die 19. Tour-Etappe: Chance für Ausreißer im Jura-Gebirge +++

Die Ausreißer dürften bei der 19. Etappe der Tour de France auf ihre Chance hoffen. Am Freitag geht es für die Radprofis im Jura-Gebirge auf die hügeligen 172,8 Kilometer zwischen Moirans-en-Montagne und Poligny. Dem deutschen Bergspezialisten Georg Zimmermann liegen solche Strecken. Allerdings sind die Kraftreserven der Profis nach bald drei Wochen Tour fast aufgebraucht. Zum Ende des Teilstücks wartet eine lange Gerade auf die Fahrer. Am Samstag steht noch eine anspruchsvolle Gebirgsetappe in den Vogesen an, einen Tag später endet die Frankreich-Rundfahrt in Paris.

+++ 20.07.2023: Geburt des zweiten Kindes: Van Aert verlässt Tour de France +++

Der Tour-de-France-Führende Jones Vingegaard muss bei den verbleibenden Etappen auf einen wichtigen Helfer verzichten. Der Belgier Wout van Aert hat die Rundfahrt am Donnerstag vor dem 18. Teilstück verlassen. Seine Frau Sarah erwartet das zweite Kind. "Der Arzt sagt, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Deshalb habe ich diese Entscheidung getroffen", sagte 28-Jährige. Es sei eine einfache Entscheidung gewesen.

Van Aert hatte bei der Tour 2021 das Grüne Trikot sowie drei Etappen gewonnen. In diesem Jahr stellte er sich ganz in den Dienst von Vingegaard. Ein eigener Etappenerfolg gelang dem mehrmaligen Cross-Weltmeister trotz großer Bemühungen nicht. Zwei zweite und zwei dritte Plätze stehen in van Aerts Statistik. Die finalen vier Etappen sollte die Jumbo-Visma-Mannschaft auch ohne den kräftigen Belgier bewältigen können. Vingegaards Vorsprung in der Gesamtwertung beträgt 7:35 Minuten vor dem Slowenen Tadej Pogacar.

+++ 19.07.2023: Tour de France: Geschke rettet sich kurz vor Zeitlimit ins Ziel +++

Der völlig entkräftete Simon Geschke hat sich vor dem Zeitlimit ins Ziel auf der Königsetappe bei der Tour de France gerettet. Etwa 1:20 Minute vor der zeitlichen Grenze und 44:56 Minuten nach dem österreichischen Tagessieger Felix Gall rollte der Freiburger am Mittwoch als Letzter über die Ziellinie auf 2003 Meter Höhe in Courchevel. An Geschkes Fersen war bereits der sogenannte Besenwagen, der hinter dem letzten Radprofi fährt. Wer das Zeitlimit nicht einhält, wird disqualifiziert.

"Ein harter Tag für Simon Geschke, der wie verrückt gekämpft hat, um die Zeit einzuhalten", teilte sein französisches Team Cofidis auf Twitter mit. Auf Videos in den sozialen Medien war der 37-Jährige zu sehen, wie er komplett ausgelaugt auf dem Boden lag. Wenige Stunden zuvor war der Sprinter Phil Bauhaus auf der 17. Tour-Etappe ausgestiegen.

Geschke, der im kommenden Jahr seine Profi-Laufbahn beendet, gilt eigentlich als Bergfahrer. Im vergangenen Jahr trug er für neun Tage das Bergtrikot bei der Frankreich-Rundfahrt. Bei der aktuellen Tour müssen über 55.000 Höhenmeter bewältigt werden, allein am Mittwoch waren es rund 5.400 Höhenmeter.

+++ 19.07.2023: Vorschau auf die 18. Tour-Etappe: Flaches Teilstück nach harten Alpentagen +++

Nach den anspruchsvollen Tagen in den Alpen erwartet die Radprofis bei der 18. Etappe der Tour de France ein entspannteres Teilstück. Die meist flachen 184,9 Kilometer sorgen am Donnerstag voraussichtlich für einen Massensprint vor der Ziellinie in Bourg-en-Bresse. Nur zwei geringe Anstiege der Kategorie vier stehen bevor, die Sprintwertung folgt erst spät nach 132,9 Kilometern. Eigentlich hätte Sprinter Phil Bauhaus hierbei die letzte Möglichkeit vor der Schlussetappe in Paris bekommen, den bei dieser Tour viermal siegreichen Belgier Jasper Philipsen zu übertrumpfen. Allerdings gab der Bocholter am Mittwoch auf der schweren Alpenetappe auf.

+++ 19.07.2023: Österreicher Gall siegt auf Königsetappe der Tour de France +++

Felix Gall hat die Königsetappe der 110. Tour de France gewonnen. Der Österreicher siegte am Mittwoch auf dem 165,7 Kilometer langen Teilstück von Saint-Gervais nach Courchevel, auf dem 5400 Höhenmeter zu bewältigen waren. Zweiter wurde der Brite Simon Yates vor dem Spanier Pello Bilbao. Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus musste 105 Kilometer vor dem Ziel entkräftet aufgeben.

In der Gesamtwertung verteidigte Jonas Vingegaard das Gelbe Trikot des Führenden erfolgreich und baute seine Führung noch einmal kräftig aus. Der Titelverteidiger aus Dänemark liegt nun 7:35 Minuten vor Tadej Pogacar. Der zweimalige Champion aus Slowenien musste etwa 15 Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen und verlor damit wohl jede Chance auf den Tour-Sieg.

Der Donnerstag ist wieder ein Tag für die Sprinter. Die 184,9 Kilometer von Moutiers nach Bourg-en-Bresse weisen nur zwei kleine Anstiege der vierten Kategorie auf, insgesamt werden nur 1200 Höhenmeter eingesammelt. Der Belgier Jasper Philipsen wird auf seinen fünften Etappensieg bei der diesjährigen Tour hoffen.

+++ 19.07.2023: Sprinter Bauhaus gibt bei Tour de France auf +++

Phil Bauhaus ist auf der 17. Etappe der Tour de France ausgestiegen. Der Sprinter fuhr auf der schweren Bergetappe nach Courchevel am Mittwoch schon nach dem ersten von insgesamt vier Anstiegen allein am Ende des Feldes. Der 28-Jährige drohte, aus dem Zeitlimit zu fallen. Etwa 105 Kilometer vor dem Ziel gab der Bocholter schließlich auf. Bauhaus hatte in den Massensprints der Tour mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen auf sich aufmerksam gemacht.

"Wenn ich rausfalle, wird es schwer", hatte Bauhaus bereits vor der Etappe mit Blick auf das Gruppetto gesagt. In dieser Gruppe schließen sich in den Bergen die Sprinter zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Nach dem Einzelzeitfahren am Dienstag klagte Bauhaus bereits über große Müdigkeit und meinte: "Die Tour ist bisher mit Abstand das Schwerste, was ich bisher gemacht habe."

Bei der aktuellen Tour müssen über 55.000 Höhenmeter bewältigt werden, allein am Mittwoch waren es rund 5:400 Höhenmeter. So schwer war die Frankreich-Rundfahrt seit über zehn Jahren nicht mehr.

+++ 19.07.2023: Zwei Chancen: So kann Pogacar noch die Tour gewinnen +++

Für Tadej Pogacar war die 16. Etappe der Tour de France die größte Niederlage, die er je in einem wichtigen Zeitfahren kassiert hat. Doch der Slowene ist weit davon entfernt, den Tour-Sieg abzuschreiben. 1:48 Minuten trennen ihn vom Gesamtersten Jonas Vingegaard. "Es ist eine große Lücke. Natürlich hatte ich gehofft, im Gelben Trikot zu sein", sagte Pogacar. "Es ist definitiv nicht vorbei. Ich verspreche, dass es interessant wird." Letztlich bleiben dem zweimaligen Champion noch zwei Etappen, um Vingegaard das Gelbe Trikot abzunehmen.

Das Dach der Tour: Gleich am Mittwoch muss Pogacar zurückschlagen. Die Königsetappe der Tour bietet genügend Potenzial für große Zeitabstände. "Das ist die härteste Etappe dieser Tour. Jeder kann einen schlechten Tag haben", sagte der 24-Jährige. Mit dem Col des Saisies und dem Col de Roselend müssen zunächst zwei Berge der ersten Kategorie erklommen werden, dann folgt die einfachere Cote de Longefoy.

Danach wird es heftig. Über 28,1 Kilometer geht es den Col de la Loze hinauf, der mit 2304 Metern den höchsten Punkt der Tour bildet. Im letzten Viertel warten Steigungen von bis zu 24 Prozent. Auf den letzten Metern zum Ziel in Courchevel geht es nach einer kurzen Abfahrt dann noch einmal mit bis zu 18 Prozent bergauf. Ist Vingegaard im Zeitfahren zu tief gegangen, wird er es zu spüren bekommen.

Achterbahnfahrt in den Vogesen: Die vorletzte Etappe am Samstag ist in diesem Jahr kein Zeitfahren, sondern ein sehr anspruchsvoller Tag in den Vogesen. Nur 133,5 Kilometer lang, dafür mit 3600 Höhenmetern versehen. Im Finale wartet erst der Petit Ballon, der so steil wie Alpe d'Huez ist. Auf der technisch anspruchsvollen Abfahrt wird Pogacar alles riskieren, direkt danach geht es den Col du Platzerwasel hinauf. Der ist noch steiler als sein Vorgänger und deutlich unrhythmischer. Pogacar muss Vingegaard von seinen Helfern isolieren und möglichst weit vor dem Ziel attackieren.

+++ 18.07.2023:Tour de France: Vingegaard fügt Pogacar schwere Niederlage zu +++

Ein überragender Jonas Vingegaard hat seinem großen Rivalen Tadej Pogacar eine schwere Niederlage bei der 110. Tour de France zugefügt. Der Däne gewann das Einzelzeitfahren am Dienstag in Combloux mit großem Vorsprung und verteidigte auf der 16. Etappe eindrucksvoll die Gesamtführung. Vingegaard war 1:38 Minuten schneller als der zweitplatzierte Pogacar und vergrößerte den Abstand auf den Slowenen auf nun 1:48 Minuten. Vingegaard behauptet schon seit der sechsten Etappe das Gelbe Trikot.

Am Mittwoch steht die Königsetappe zum Col de la Loze auf dem Programm. Die 17. Etappe, die 5000 Höhenmeter bereithält, könnte im Duell um den Gesamtsieg zwischen Vingegaard und Pogacar zu einer Vorentscheidung führen. Das Teilstück auf den 166 Kilometern zwischen Saint-Gervais Mont-Blanc und Courchevel gilt als eine der schwierigsten bei der Frankreich-Rundfahrt.

+++ 18.07.2023: Vorschau auf die 16. Tour-Etappe: Zeitfahr-Duell zwischen Vingegaard und Pogacar +++

Nach dem zweiten Ruhetag geht das Duell zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar bei der Tour de France weiter. Auftakt der Schlusswoche ist ein anspruchsvolles Einzelzeitfahren von Passy nach Combloux. Der Großteil der 22,4 Kilometer ist flach, doch zum Ende hin muss die 2,5 Kilometer lange Côte de Domancy bewältigt werden. Der Anstieg ist mit durchschnittlich 9,4 Prozent Steigung etwas für echte Kletterspezialisten.

Noch trennen Spitzenreiter Vingegaard und Pogacar nur zehn Sekunden im Gesamtklassement. Nach dem Zeitfahren, da sind sich die beiden Protagonisten sicher, wird es eine andere Lage mit größeren Abständen geben. Vingegaard geht als Letzter auf die Strecke, zwei Minuten nach Pogacar. Der Däne hat die Zwischenzeiten des Slowenen somit immer im Blick.

+++ 16.07.2023: Tour de France: Ausreißer Poels gewinnt letzte Bergankunft +++

Wout Poels hat die letzte Bergankunft der 110. Tour de France für sich entschieden. Der Niederländer gewann am Sonntag die 15. Etappe über 179 Kilometer von Les Gets nach Saint-Gervais am Mont Blanc als Solist. Zweiter wurde der Belgier Wout van Aert vor dem Franzosen Mathieu Burgaudeau. Die Favoriten erreichten das knapp 1400 Meter hoch gelegene Ziel mit großem Rückstand.

Am Montag bietet der zweite Ruhetag den Profis die Gelegenheit, sich von den Strapazen in den Alpen zu erholen. In der Regel setzen sich die Fahrer für maximal zwei Stunden zu einer lockeren Ausfahrt aufs Rad, lassen sich von Physiotherapeuten behandeln, nehmen Medientermine wahr und empfangen Familienbesuch.

+++ 16.07.2023: "Wie ein Sprintfinale": Darum bremsten Tour-Motorräder Pogacar aus +++

Der Teamchef von Tadej Pogacar hat das Ausbremsmanöver gegen seinen Star durch zwei Motorräder heruntergespielt. "Das ist die Tour, so viele Leute überall. Das Motorrad hätte nicht dort sein sollen, aber die Fotografen wollten auch nur ihren Job machen", sagte UAE-Chef Mauro Gianetti. An eine Beschwerde denkt der 59-Jährige nicht. Dafür griff die Tour-Organisation ASO durch.

Der Vorfall: Pogacar attackierte Titelverteidiger Jonas Vingegaard etwa 500 Meter vor der Passhöhe des Col de Joux Plane, musste nur wenige Meter später in dem steilen Anstieg bremsen. Ein Fotografen- und ein TV-Motorrad fuhren nebeneinander und blockierten die Straße. Pogacar räumte im Ziel in Morzine ein, dass ihm dadurch im Sprint um die Bonussekunden am Gipfel die Kraft gefehlt habe. So holte Vingegaard drei Sekunden mehr als der Gesamtzweite.

Die Strafe: Die ASO agierte noch am Samstagabend. Sowohl die beiden Motorradfahrer als auch der Kameramann und der Fotograf dürfen nicht an der 15. Etappe am Sonntag nach Saint-Gervais am Mont Blanc teilnehmen. Zudem wurden beide Crews mit einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken (rund 515 Euro) belegt. Laut Reglement sind insbesondere Motorradfahrer angehalten, immer genügend Abstand zu den Fahrern zu halten.

Die Auswirkungen: Noch ist man sich einig, dass die Bonussekunden am Ende keine Rolle spielen werden. "Ich glaube nicht, dass die Tour mit drei Sekunden in Paris gewonnen wird", sagte Rolf Aldag, Sportchef beim deutschen Team Bora-hansgrohe. Früher habe es solche Störungen auch gelegentlich gegeben, nur seien die Fahrer heute viel schneller. "Die haben eine Beschleunigung, das ist wie ein Sprintfinale. Bis der Motorradfahrer an seinem Gashahn dreht, ist der Rennfahrer schon bei ihm am Kofferraum."

Das Ärgernis: Bora-Profi Nils Politt störte sich unabhängig von dem Vorfall daran, dass es bei der Tour immer enger zugehe. "Das ist schon extrem teilweise", sagte der deutsche Zeitfahrmeister. "Irgendwie sollte man das schon einschränken", die Fahrer müssten freie Fahrt haben. Am Ende des Joux Plane war allerdings genügend Platz, die Fans wurden von Polizisten und durch ein Seil zurückgehalten.

+++ 15.07.2023: Tour: Rodriguez gewinnt erste Alpenetappe - Viele Aufgaben +++

Carlos Rodriguez hat die von einem Massensturz überschattete erste Alpenetappe der 110. Tour de France gewonnen. Der Spanier siegte am Samstag nach 151,8 Kilometern und 4100 Höhenmetern in Morzine. Platz zwei sicherte sich Tadej Pogacar vor Jonas Vingegaard. In Folgen von Stürzen mussten sieben Fahrer das Rennen aufgeben.

Titelverteidiger Vingegaard liegt in der Gesamtwertung nun zehn Sekunden vor Pogacar. Der Däne sicherte sich am Col de Joux Plane mehr Bonussekunden als Pogacar, der Slowene schlug im Ziel zurück. Dritter ist nun Rodriguez, der eine Sekunde vor Bora-Kapitän Jai Hindley liegt.

Nach nur gut fünf Kilometern hatte sich in einer kleinen Abfahrt ein Massensturz ereignet, der erste der diesjährigen Tour. Renndirektor Christian Prudhomme stoppte das Rennen, das nach gut einer halben Stunde fortgesetzt wurde. Der Südafrikaner Louis Meintjes und der Spanier Antonio Pedrero gaben unmittelbar auf, Kolumbiens Meister Esteban Chaves und der Niederländer Ramon Sinkeldam stiegen in der Folge vom Rad. Der Franzose Romain Bardet und der Brite James Shaw mussten die Tour nach einem weiteren Sturz verlassen. Später folgte der Portugiese Ruben Guerreiro. Vor dem Start der Etappe waren es elf Aufgaben.

Am Sonntag geht es in die Nähe des Mont Blanc. In Saint-Gervais erwartet die Fahrer nach 179 Kilometern die vierte und letzte Bergankunft der Tour. Der Schlussanstieg ist mit sieben Kilometern nicht sonderlich lang, aber im zweiten Teil durchaus anspruchsvoll.

+++ 15.07.2023: Kämna plant 2024 Rückkehr zur Tour de France +++

Nach einem Jahr Auszeit plant die deutsche Rundfahrt-Hoffnung Lennard Kämna im kommenden Jahr eine Rückkehr zur Tour de France. "Ich bin voller Vorfreude aufs nächste Jahr, wenn ich dann vielleicht wieder bei der Tour am Start stehe. Ich hoffe, dass ich da dann wieder etwas Schönes von mir zeigen kann", sagte der Bremer der ARD. Kämna hatte 2020 die Tour-Etappe nach Villard-de-Lans gewonnen und war im Vorjahr als Ausreißer auf der Planche des Belles Filles erst 75 Meter vor dem Ziel eingeholt worden.

In diesem Jahr fuhr der 26-Jährige erstmals eine große Landesrundfahrt auf Gesamtwertung und belegte beim Giro d'Italia Platz neun. "Für mich persönlich war es der richtige Schritt, nicht zur Tour zu fahren und zu sagen, ich mache die Tour und fahre die Vuelta danach", sagte Kämna. Bei der am 26. August startenden Spanien-Rundfahrt will Kämna auf Etappenjagd gehen. Sein nächster Renneinsatz ist die Polen-Rundfahrt vom 29. Juli bis 4. August.

+++ 15.07.2023: Massensturz: 14. Tour-Etappe gestoppt - Drei Aufgaben +++

Die 14. Etappe der Tour de France ist wegen eines Massensturzes vorübergehend gestoppt worden. Etwa fünf Kilometer nach dem scharfen Start in Annemasse stürzte ein Großteil des Feldes in einer Abfahrt. Die Tour-Organisation neutralisierte das Rennen umgehend und stoppte die Fahrer. Nach etwa 23 Minuten wurde das Rennen mit einer zwei Kilometer langen neutralen Phase fortgesetzt. Es war der erste Massensturz bei der diesjährigen Tour.

Der Spanier Antonio Pedrero und der Südafrikaner Louis Meintjes mussten das Rennen unmittelbar aufgeben und ins Krankenhaus gebracht werden. Der kolumbianische Meister Esteban Chaves gab wenige Kilometer nach dem Re-Start ebenfalls auf. Bei Meintjes wurde ein Schlüsselbeinbruch umgehend bestätigt. Der 31-Jährige lag auf Platz 13 der Gesamtwertung und war der Kapitän der Intermarché-Mannschaft mit dem Augsburger Georg Zimmermann.

Der Sturz wurde offenbar durch einen Fahrfehler ausgelöst. Nahezu jedes Team war involviert, sodass sich Renndirektor Christian Prudhomme zur Neutralisiation veranlasst sah. Die Sportdirektoren lobten diesen Schritt, der bei der Tour selten ist. Die Rennärzte kümmerten sich um die gut 20 gestürzten Fahrer, die teilweise großflächige Schürfwunden erlitten.

In der Vergangenheit hatten eher externe Faktoren für einen Rennstopp gesorgt. Mal blockierten Umweltaktivisten die Straße, mal streikten die Fahrer für mehr Sicherheit auf der Straße. Bei der Tour 2019 musste die Etappe nach Tignes wegen eines Erdrutsches abgebrochen werden.

+++ 15.07.2023: "Einfach ekelhaft": Streit um Rad-Star Ewan eskaliert +++

Nach der Aufgabe bei der Tour de France ist der Streit um Star-Sprinter Caleb Ewan eskaliert. Teamchef Stéphane Heulot hatte die Leistungen und das Verhalten des Australiers scharf kritisiert, nachdem dieser auf der 13. Etappe am Freitag aufgegeben hatte. Dafür äußerte Ewans Manager großes Unverständnis. "Diese Dinge öffentlich zu sagen und einen Fahrer zu demütigen, der vier, fünf Jahre so viel für das Team gegeben hat, ist einfach ekelhaft, um offen zu sein", sagte Jason Bakker "Cycling Weekly".

Ewan war mit dem Ziel Etappensieg zur 110. Tour gekommen, die Plätze drei und zwei auf der dritten und vierten Etappe waren seine besten Resultate. Am Freitag verlor der 29-Jährige früh den Anschluss an das Feld, kein Teamkollege blieb bei ihm. "Es ist eine Enttäuschung", sagte Heulot zu den Leistungen Ewans. "Ein Fahrer hat auch Pflichten und nicht nur Rechte. Wir haben das Recht, mehr Hingabe von ihm zu fordern." Er habe viele Helfer für ihn geopfert und er bereue es. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Ein wahrer Champion motiviert sein Team. Er hat das nicht getan."

Bakker forderte nach diesen Worten eine Entschuldigung von Heulot. Interessant dürfte sein, wie es mit Ewan und dem Team Lotto-Dstny nun weitergeht. Der Vertrag des fünfmaligen Tour-Etappensiegers bei den Belgiern läuft noch bis zum Ende des nächsten Jahres. Allerdings wechseln in diesem Jahr verhältnismäßig viele Top-Sprinter die Mannschaft, so dass eine vorzeitige Trennung nicht ausgeschlossen ist.

+++ 14.07.2023: Kwiatkowski gewinnt Bergankunft auf dem Grand Colombier +++

Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski hat am französischen Nationalfeiertag keine Gastgeschenke verteilt und die Bergankunft der 110. Tour de France auf dem Grand Colombier gewonnen. Der Pole siegte am Freitag auf dem 17 Kilometer langen Anstieg im Jura als Solist vor dem Belgier Maxim van Gils und dem Slowenen Tadej Pogacar. Der Augsburger Georg Zimmermann gehörte lange einer Fluchtgruppe an, verlor im Schlussanstieg aber früh den Anschluss.

Der Däne Jonas Vingegaard fuhr knapp hinter Pogacar über die Ziellinie und behauptete die Führung im Gesamtklassement. Der Titelverteidiger liegt allerdings nur noch neun Sekunden vor Pogacar. Dritter ist nach wie vor Bora-Kapitän Jai Hindley aus Australien.

Am Samstag steht mit dem 151,8 Kilometer langen Weg nach Morzine die richtig schwere Alpenetappe an. Drei Berge der ersten Kategorie müssen erklommen werden, ehe es auf dem der höchsten Kategorie zugeordneten Col de Joux Plane sogar noch Bonussekunden gibt. In der zwölf Kilometer langen Abfahrt zum Ziel kann kaum noch Zeit aufgeholt werden.

+++ 14.07.2023: Vorschau auf die 14. Tour-Etappe: Mühsames Auf und Ab in den Alpen +++

Die 14. Etappe der Tour der France in den Alpen hat es in sich. Auf den 151,8 Kilometern müssen die Radprofis an diesem Samstag gute Beine haben und in einem Auf und Ab fünf mächtige Berge bewältigen. Nach drei Anstiegen der ersten Kategorie wartet mit einer durchschnittlichen Steigung von satten 8,5 Prozent die Ankunft auf dem Col de la Joux Plane. Danach müssen die Fahrer aufpassen, denn es geht etwa zwölf Kilometer bergab in Richtung des Ziels in Morzine les Portes du Soleil. Auf dem Teilstück mit mehr als 4000 Höhenmetern könnte eine Ausreißergruppe die besten Karten haben, möglicherweise bekommt der Augsburger Georg Zimmermann dafür Freiheiten.

+++ 14.07.2023: Bergfestival in den Alpen: Das Momentum liegt bei Pogacar

Mit dem Ritt auf den Grand Colombier beginnt im Sekundenkampf zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar ein fünftägiges Bergfestival. Bis kommenden Mittwoch duellieren sich der dänische Spitzenreiter der 110. Tour de France und sein slowenischer Verfolger im Jura und in den Alpen. Die Favoritenrolle schiebt sich das Duo gegenseitig zu.

Die Lage bei Vingegaard: Der schüchtern wirkende Däne setzt alles auf die Schlusswoche. "Bisher gab es noch keine Etappen, die durchgehend anspruchsvoll waren und wo die Müdigkeit kumulierte. Die kommen erst noch. Die Alpen liegen mir mehr", sagte Vingegaard und zeigte sich überrascht, bereits auf der sechsten Etappe das Gelbe Trikot übernommen zu haben. Einer dieser harten, langen Anstiege, die das Leichtgewicht aus Jütland so mag, ist der Grand Colombier mit seinen 17 Kilometer zweifelsohne.

Die Lage bei Pogacar: "Das Momentum ist gerade etwas bei mit", sagte Pogacar. Zum Pyrenäen-Auftakt hatte der 24-Jährige zwar erst eine Minute auf Vingegaard verloren, doch bei den Bergankünften in Cauterets-Cambasque und auf dem Puy de Dôme schlug er zurück. Der zweimalige Tour-Sieger gibt sich ungebrochen optimistisch und machte sich darüber lustig, als man beim Team Jumbo-Visma eine Ferndiagnose über seine Leistungsfähigkeit abgab. "Sie kennen meine Werte nicht, sie wissen nicht, wie viel ich wiege. Sie können vielleicht Annahmen treffen, aber sie können sich nicht sicher sein", sagte Pogacar. Der durch seinen Kahnbeinbruch Ende April erlittene Trainingsrückstand macht sich jedenfalls nicht bemerkbar.

Hier fällt die Entscheidung: Der Grand Colombier ist schwer, aber dürfte nicht entscheidend werden. Für den Zenit des Duells ist der Alpen-Abschied am Mittwoch prädestiniert, wenn es nach Courchevel geht. Kurz vor dem Ziel muss der Col de la Loze bezwungen werden, der nicht nur durch seine Länge von 28,1 Kilometern herausragt, sondern auch durch seine Höhe von 2304 Metern. Der Weg zum Dach der Tour ist bis zu 24 Prozent steil, erstmals in der Tour-Geschichte wird der Pass überquert, ehe es ins Ziel zum 2000 Meter hoch gelegenen Flugplatz von Courchevel geht.

+++ 13.07.2023: Tour-Triumph an den Weinreben: Izagirre siegt im Beaujolais +++

Außenseiter Ion Izagirre hat die zwölfte Etappe der 110. Tour de France im bekannten Weinbaugebiet Beaujolais gewonnen. Der 34-jährige Spanier siegte am Donnerstag in Belleville-en-Beaujolais als Solist vor dem Franzosen Mathieu Burgaudeau und dem US-Amerikaner Matteo Jorgenson. Izagirre hatte etwa 30 Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe heraus attackiert und feierte seinen zweiten Tour-Etappensieg nach 2016.

Am Freitag geht es in Richtung Alpen. Bei der schweren Bergankunft auf dem Grand Colombier wird das nächste Kapitel des Duells von Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar erwartet. Die Franzosen werden an ihrem Nationalfeiertag auf einen einheimischen Sieger hoffen.

+++ 13.07.2023: Sturzfolgen: Europameister Jakobsen gibt bei Tour auf +++

Europameister Fabio Jakobsen ist bei der 110. Tour de France ausgestiegen. Das teilte sein Team QuickStep-Soudal am Donnerstag mit. Der Sprinter leide noch immer an den Folgen eines Sturzes auf der vierten Etappe. "An diesem Punkt scheint es für mich unmöglich zu sein, Paris zu erreichen. Ich kann einfach nicht regenerieren. Mein Körper erholt sich nicht von dem Sturz", sagte der 26-Jährige. Jakobsen hatte im Vorjahr eine Etappe bei der Tour gewonnen.

In den nächsten Tagen wäre der Niederländer möglicherweise aus dem Zeitlimit gefallen. Bis einschließlich Mittwoch ist die Tour in den Bergen unterwegs. Schon in den Pyrenäen musste Jakobsen kämpfen, um im Rennen zu bleiben. Für den endschnellen Mann war es die letzte Tour für das belgische Team. Jakobsen hatte kürzlich angekündigt, QuickStep-Soudal zu verlassen. Als neuer Arbeitgeber ist das DSM-Team um John Degenkolb im Gespräch.

+++ 13.07.2023: Vorschau auf die 13. Tour-Etappe: Kletterer hoffen auf Bergfest am Feiertag +++

Am französischen Nationalfeiertag hoffen die Kletterspezialisten der Tour de France auf ein Bergfest am Grand Colombier. Nach einem flachen Start der 13. Etappe am Freitag nahe Lyon müssen die Fahrer ohne komplizierte Anstiege zuvor den Zielhügel im Jura-Gebirge auf knapp 1500 Höhenmetern bezwingen. Insgesamt erwartet sie eine Mini-Strecke von 137,8 Kilometern. Zum zweiten Mal der Tour-Geschichte liegt das Ziel auf dem Colombier. 2020 hatte das Ergebnis als Vorlage für das spätere Gesamtergebnis gedient: Rad-Superstar Tadej Pogacar erklomm den Berg vor seinem slowenischen Landsmann Primoz Roglic.

+++ 12.07.2023: "Fast zu Boden gegangen": Bora-Sprinter Meeus stößt mit Fan zusammen

Der Sprinter Jordi Meeus vom deutschen Rad-Team Bora-hansgrohe hat wegen eines Fans beinahe einen Sturz auf der elften Etappe der Tour de France erlebt. !Ich bin mit einem Zuschauer mit meinem rechten Arm zusammengestoßen und wäre fast zu Boden gegangen!, sagte der 25 Jahre alte Belgier zu dem Vorfall am Mittwoch in Moulins. !Ich konnte gerade noch einen Sturz vermeiden", fügte er hinzu.

Knapp 400 Meter vor dem Ziel hielt ein Fan seinen Arm über das Absperrgitter. Möglicherweise, um mit seinem Smartphone zu filmen. Der am Rand fahrende Meeus verlor nach der Berührung leicht das Gleichgewicht, konnte sich aber wieder fangen. Im packenden Sprint kam er als Elfter ins Ziel. Der Bocholter Phil Bauhaus musste sich als Dritter wieder einmal dem starken Jasper Philipsen geschlagen geben. Der Belgier feierte bereits seinen vierten Etappensieg bei der diesjährigen Tour.

Immer wieder kommt es bei dem wichtigsten Radereignis der Welt zu Zusammenstößen. 2021 war es zu einem schweren Sturz gekommen, als der Deutsche Tony Martin in das auf die Straße gehaltene Pappschild einer Zuschauerin raste. Ein Jahr später musste der Fahrer Daniel Oss wegen eines Halswirbelbruchs bei der Frankreich-Rundfahrt aufgeben, nachdem er einen unachtsamen Fan mit dem Kopf touchiert hatte.

+++ 12.07.2023: Bauhaus Dritter - Philipsen holt vierten Etappensieg +++

Phil Bauhaus hat seinen ersten Etappensieg bei der 110. Tour de France erneut knapp verpasst. Der 28-Jährige aus Bocholt musste sich am Mittwoch in Moulins mit Platz drei hinter Tagessieger Jasper Philipsen und Dylan Groenewegen zufriedengeben. Vor der elften Etappe war Bauhaus bereits in Bayonne auf Platz zwei und einen Tag später in Nogara auf Platz drei gesprintet.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es auf der letzten Flachetappe vor den Alpen keine Veränderungen. Der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt 17 Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar. Jai Hindley vom deutschen Team Bora-hansgrohe ist 2:40 Minuten zurück Dritter.

Am Donnerstag gibt es bereits einen Vorgeschmack auf die Alpen. Auf dem Weg ins Weingebiet Beaujolais müssen auf den letzten 50 der 168,8 Kilometer zwei Anstiege der zweiten Kategorie bewältigt werden. Wenn sich die Klassement-Favoriten schonen, wird eine Ausreißergruppe den Tagessieg unter sich ausfahren.

+++ 12.07.2023: Vorschau auf die 12. Tour-Etappe: Ausreißer in den Weinbergen +++

Auf dem Weg in die Weinberge des Beaujoulais dürften kletterfeste Ausreißer die beste Chance auf einen Etappensieg bei der Tour de France haben. Das zwölfte Teilstück startet am Donnerstag in Roanne noch eher wellig, ehe es im zweiten Teil deutlich anspruchsvoller wird. Zwei Anstiege der zweiten Kategorie sind auf den letzten 50 der insgesamt 168,8 Kilometer zu bewältigen. Auf dem Col de la Croix Rosier sind zudem Bonussekunden zu vergeben. Vor den fünf schweren Alpenetappen ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Verfolger Tadej Pogacar sich die Zeitgutschrift auf seiner Jagd auf das Gelbe Trikot von Jonas Vingegaard sichern möchte.

+++ 12.07.2023: "Man kann ihn schlagen": So will Bauhaus Tour-Star Philipsen knacken +++

Trotz der Übermacht von Jasper Philipsen glaubt Sprinter Phil Bauhaus an einen Etappensieg bei der Tour de France. "Er ist schon der Stärkste. Aber ich denke, man kann ihn schlagen, aber es ist definitiv nicht leicht", sagte der 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe noch keine Etappe gewonnen, aber ich traue es mir immer noch zu." Am Mittwoch bietet sich in Moulins die nächste Chance auf einen Massensprint.

Philipsens Übermacht: "Wenn es läuft, dann läuft es halt bei einem Sprinter", sagt Bauhaus über seinen belgischen Kontrahenten. Philipsen gewann bisher drei Massensprints, nur im anspruchsvollen Finale von Limoges reichte die Kraft nicht gegen Ex-Weltmeister Mads Pedersen. Als großen Trumpf im Erfolg des 25-Jährigen sieht Bauhaus seinen Anfahrer Mathieu van der Poel. "Er ist einer der Top-5-Rennfahrer auf der Welt", sagte der Bocholter. Klassikerspezialist Van der Poel stellt sich bei der Tour ganz in den Dienst seines Teamkollegen, stellte eigene Ambitionen bisher hinten an.

Bauhaus' Hoffnung: Um dem stets hart an der Grenze der Regeln sprintenden Philipsen Paroli zu bieten, möchte Bauhaus mehr Risiko eingehen. Dabei verspricht er sich länger anhaltenden Begleitschutz von seinem Helfer Nikias Arndt. "Wenn ich das schaffe mit ihm zusammen in die letzten 500 Meter zu kommen, dann können wir zusammen ein bisschen agieren."

Die nächsten Chancen: Die diesjährige Tour ist mit ihren über 55.000 Höhenmetern nicht gerade ein Fest für Sprinter. Die Chancen der schnellen Männer sind rar und drei sogar schon weg. Nach der Moulins-Etappe wird es wohl nur noch zwei Möglichkeiten für Bauhaus geben. Am 20. Juli in Bourg-en-Bresse und im großen Tour-Finale auf den Pariser Champs-Élysées. Dort werden nach den schweren Tagen in den Alpen wohl die Sprinter im Vorteil sein, die gut über die Berge kommen und deshalb frischer sind.

+++ 11.07.2023: Zimmermann schrammt nur knapp an Etappensieg bei Tour vorbei +++

Radprofi Georg Zimmermann hat den Sieg auf der zehnten Etappe der Tour de France nur hauchdünn verpasst. Auf dem 167,2 Kilometer langen Teilstück zwischen dem Vulkan-Themenpark Vulcania und Issoire musste sich der 25-jährige Augsburger im Sprint einer Ausreißergruppe nur dem Spanier Pello Bilbao geschlagen geben. Bei Temperaturen von bis zu 43 Grad und einer welligen Strecke mit mehr als 3000 Höhenmetern holte sich der Australier Ben O'Connor den dritten Platz.

Knapp einen Kilometer vor dem Ziel startete Zimmermann einen Angriff, wurde aber noch von Bilbao überholt. 131 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Zimmermann in eine Ausreißergruppe eingereiht. Bis zum Schluss war er in der Spitze dabei. Nach seinem sensationellen Etappensieg bei der Critérium du Dauphiné Anfang Juni feierte Zimmermann, der zum dritten Mal an der Frankreich-Rundfahrt teilnimmt, seine bisher beste Tour-Platzierung. 2022 war er ebenfalls auf der zehnten Etappe Sechster geworden.

Am Mittwoch dürften auf der elften Etappe die Sprinter gute Karten haben. Nach einem hügeligen Beginn auf den 179,8 Kilometern zwischen Clermont-Ferrand und Moulins wird es in Richtung Ziel deutlich flacher.

+++ 11.07.2023: Vorschau auf die 11. Tour-Etappe: Nächste Chance für die Sprinter +++

Die Sprinter dürften auf der elften Etappe der 110. Tour de France auf ihre Kosten kommen. Nach einem hügeligen Beginn, der bis zur Hälfte der 179,8 Kilometer zwischen Clermont-Ferrand und Moulins drei Anstiege der vierten Kategorie bereithält, wird es in Richtung Ziel am Mittwoch deutlich flacher. Die lange Gerade am Ende in Richtung Moulins, die zum ersten Mal als Ausrichter einer Tour-Etappe dabei ist, lädt zu einem Massensprint ein. Phil Bauhaus wird nach seinem zweiten Platz auf der dritten Etappe und dem dritten Rang einen Tag später den nächsten Angriff auf einen Etappensieg starten.

+++ 11.07.2023: Transfermarkt Tour de France: Gerüchte um Politt und Pogacar +++

Die Tour de France ist zugleich der wohl größte Transfermarkt des Radsports. Alle großen Teams, Fahrer und Manager sind an einem Ort, es ist die perfekte Gelegenheit für Berater. Einige Deals sind bereits abgeschlossen, andere werden finalisiert. Offiziell dürfen neue Arbeitgeber erst ab dem 1. August verkündet werden, doch Spekulationen um große Namen gibt es reichlich.

Nils Politt: Vor der Tour gab sich Bora-Teamchef Ralph Denk zurückhaltend. "Der Vertrag läuft aus, aktuell haben wir keine Vereinbarung für das nächste Jahr. Dass es weitergeht, da gehören zwei dazu", sagte der 49-Jährige. Nach dpa-Informationen wird Politt seinen Vertrag nicht verlängern. Der Klassiker-Spezialist ist sich mit dem UAE-Team von Tadej Pogacar einig. Finanziell dürfte sich das lohnen, der Abgang trifft Bora hart. Derweil wird sich das beste deutsche Team mit dem Sprinter Sam Welsford und dem Kletterspezialisten Daniel Martinez verstärken.

Fabio Jakobsen: Der Top-Sprinter verkündete bereits, seinen Vertrag beim Team QuickStep-Soudal nicht zu verlängern. Für den Europameister ist klar, dass Teamchef Patrick Lefevere eine Klassement-Mannschaft für Weltmeister Remco Evenepoel zusammenstellen will. Da sieht der Europameister wenig Chancen für eigene Ambitionen. Wahrscheinlichster neuer Arbeitgebern ist das Team DSM, das seinen Sprinter Welsford wohl an Bora verliert.

Tobias Foss: Der Zeitfahr-Weltmeister hat eine bisher durchwachsene Saison hinter sich und wird Jumbo-Visma verlassen. Am wahrscheinlichsten ist eine Rückkehr des Norwegers in seine sportliche Heimat. Das Team UnoX setzt ausschließlich auf skandinavische Fahrer und Foss fuhr dort bereits zwei Jahre im Nachwuchs. Auch der dänische Top-Anfahrer Michael Mörkov wird mit der finanziell erstklassig gestellten Mannschaft aus Norwegen in Verbindung gebracht.

Tao Geoghegan Hart und Mikel Landa: Die beiden Top-Rundfahrer könnten künftig bei Lidl-Trek zusammen fahren. Der frühere Giro-Sieger Geoghegan Hart wird Ineos überraschend verlassen und dürfte bei dem US-Team mit dem deutschen Sponsor der Kapitän für die Tour werden. Der mittlerweile 33 Jahre alte Landa wäre ein wichtiger Helfer in den Bergen, doch der Spanier wird auch bei AG2R gehandelt.

+++ 10.07.2023: Edelhelfer Buchmann hofft auf Tour-Etappensieg +++

Emanuel Buchmann hofft bei der Tour de France auf die Chance auf einen Etappensieg. "Wir müssen kurzfristig schauen, welche Situationen sich ergeben. Wenn ich mal in eine Gruppe hereinrutsche, macht es natürlich keinen Sinn, sich einfach zurückfallen zu lassen", sagte Buchmann am Montag. Der 30-Jährige ist in Top-Form bei der Tour und im Team Bora-hansgrohe als Edelhelfer für Kapitän Jai Hindley eingeplant. Der Australier liegt nach neun Etappen auf Platz drei des Klassements.

Aktuell schätzt Buchmann seine Form besser ein als beim Giro d'Italia im Vorjahr, bei dem er auf Platz sieben fuhr. In der Verfassung von 2019, als er die Tour als Vierter abschloss, sei er aber nicht. Momentan ist der Ravensburger 13. der Gesamtwertung, es könnte auch noch weiter nach vorn gehen. "Das wäre cool, wenn das irgendwie klappen würde", sagte Buchmann, betonte jedoch: "Die Priorität ist, dass Jai auf dem Podium landet. Wir haben nichts davon, wenn er Fünfter wird und ich Achter. Da soll er lieber auf das Podium fahren und ich werde dann eben 13. oder 17."

Dass Hindley, immerhin Giro-Sieger von 2022, noch weiter nach vorn rückt, sieht Buchmann mit Blick auf den Führenden Jonas Vingegaard und Verfolger Tadej Pogacar nicht. "Wenn sie die Form halten, sind die ersten beiden Plätze auf jeden Fall vergeben. Bei der Tour weiß man aber nie was passiert", sagte Buchmann.

+++ 10.07.2023: Vingegaard gegen Pogacar: Das Sekundenrennen der Tour-Überflieger +++

Nach dem Schlagabtausch auf dem Puy de Dôme trennen den Führenden Jonas Vingegaard und Verfolger Tadej Pogacar nur 17 Sekunden. Der Leistungsunterschied der beiden Überflieger ist so marginal, dass es wohl eine der knappsten Entscheidungen bei einer Tour de France geben wird. Manchmal übernahm der Sieger erst am letzten Tag das Gelbe Trikot.

8 Sekunden - Greg LeMond gegen Laurent Fignon: Der Franzose Fignon ging 1989 mit einem Vorsprung von 50 Sekunden und wehenden blonden Haaren in das abschließende Einzelzeitfahren nach Paris. LeMond nutzte die technischen Möglichkeiten voll aus, trug einen Zeitfahrhelm und montierte einen Triathlonaufsatz auf den Lenker. Am Ende der 26,5 Kilometer gewann er als einziger Amerikaner die Tour - mit dem noch heute knappsten Vorsprung der Geschichte.

23 Sekunden - Alberto Contador gegen Cadel Evans: Die Tour 2007 stand im Zeichen des Dopingskandals um den Führenden Michael Rasmussen. Contador hatte das Gelbe Trikot nach dem Ausschluss des Dänen übernommen und war wenige Tage später mit 1:50 Minuten in das entscheidende Zeitfahren gegangen. Am Ende lag Contador nur 23 Sekunden vor Evans.

38 Sekunden - Jan Janssen gegen Herman Van Springel: Auch 1968 fiel die Entscheidung erst auf der letzten Etappe, einem Zeitfahren über stattliche 55 Kilometer nach Paris. Am Morgen des Tages war übrigens noch eine 136 Kilometer lange Etappe bewältigt worden - es waren halt andere Zeiten. Van Springel ging mit 16 Sekunden Vorsprung vor Janssen auf die Strecke, doch der Niederländer war dort 54 Sekunden schneller als der Belgier und gewann die Tour.

39 Sekunden - Alberto Contador gegen Andy Schleck: In den heutigen Siegerlisten existiert dieses Ergebnis nicht mehr. Weil Contador in einer während der Tour genommenen Dopingprobe Clenbuterol nachgewiesen wurde, strich man den Spanier und ernannte den Luxemburger Schleck zum Sieger. Schon während des Rennens hatte das Duell für eine heftige Kontroverse gesorgt. Contador hatte Schleck auf der 15. Etappe am Port de Bales attackiert, als der ein Problem mit seiner Kette hatte - ein Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz im Radsport. Contador gewann die Etappe mit jenen 39 Sekunden Vorsprung, die zum Triumph in Paris reichten - aber nicht zum Tour-Sieg.

+++ 09.07.2023: Michael Woods siegt, Pogacar klaut Vingegaard Sekunden +++

Michael Woods hat die Bergankunft auf dem legendären Puy de Dôme bei der 110. Tour de France gewonnen. Der Kanadier holte sich nach dem 13,3 Kilometer langen Anstieg mit durchschnittlich 7,7 Prozent Steigung am Sonntag den Sieg auf der neunten Etappe im Alleingang vor dem Franzosen Pierre Latour und dem Slowenen Matej Mohoric. Tadej Pogacar konnte Tour-Titelverteidiger Jonas Vingegaard im Finale noch acht Sekunden abnehmen. Der trägt das Gelbe Trikot nun mit 17 Sekunden Vorsprung. Den dritten Platz verteidigte Bora-Kapitän Jai Hindley erfolgreich.

Nach dem ersten Ruhetag am Montag wird die Tour am Dienstag mit der zehnten Etappe über 167,2 Kilometer von Vulcania nach Issoire fortgesetzt. Bei fünf mittelschweren Bergwertungen gibt es ein ständiges Auf und Ab im Zentralmassiv, was einer Ausreißergruppe entgegenkommen sollte.

+++ 09.07.2023: Rückkehr nach 35 Jahren auf den Puy de Dôme - Pogacar: "Super hart" +++

Wenn die Tour de France am heutigen Sonntag nach 35 Jahren auf den legendären Puy de Dôme zurückkehrt, ist die Bühne für den nächsten Schlagabtausch zwischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard und dem zweimaligen Champion Tadej Pogacar bereitet. Über 13,3 Kilometer geht es durchschnittlich 7,7 Kilometer den Vulkan hinauf. Vor allem die letzten vier Kilometer haben es in sich, wenn die Rampe bis zu 18 Prozent steil ist. "Das ist eine besondere Etappe. Es wird super, super hart", sagte Pogacar.

Die Ausgangssituation: Vingegaard gewann das erste Duell in den Pyrenäen in Laruns, Pogacar revanchierte sich einen Tag später in Cauterets-Cambasque. Im Gesamtklassement liegt der Däne hauchdünn mit 25 Sekunden Vorsprung in Führung. "Ich habe lieber 25 Sekunden Vorsprung als Rückstand", sagt Vingegaard, der den überraschenden Wirkungstreffer seines Rivalen auf der letzten Bergetappe nicht überbewerten will. Im Vorfeld der Tour habe man damit gerechnet, dass Pogacar zum Ende der ersten Tour-Woche durchaus vorn liegen könnte.

Die weiteren Rivalen: Vingegaard und Pogacar fahren in einer eigenen Liga. Für den Rest geht es nur um den dritten Gesamtrang. Den belegt der Australier Jai Hindley vom deutschen Bora-hansgrohe-Team, der auch für ein Tag das Gelbe Trikot tragen durfte. "Wenn es in Paris so wäre, würden wir das nehmen. Für uns geht das in Ordnung", sagt Teamchef Ralph Denk. Das heißt aber auch für den früheren Tour-Vierten Emanuel Buchmann, dass er weiter für Hindley arbeiten und seine eigenen Ambitionen hinten anstellen muss.

Die Historie: Am Puy de Dôme lieferten sich 1964 der fünfmalige Tour-Champion Jacques Anquetil und der ewige Zweite Raymond Poulidor ein denkwürdiges Ellbogen-Duell. Der inzwischen verstorbene Poulidor, Großvater von Mathieu van der Poel, schüttelte seinen Rivalen ab und verpasste am Ende doch das Gelbe Trikot um 14 Sekunden. Er sollte das begehrte Maillot jaune nie bekommen.

Legende Eddy Merckx jagte einem Sieg bei der legendären Bergankunft stets vergeblich hinterher. Beim letzten Tour-Abstecher auf den Puy de Dôme, der ansonsten für Autos und Radfahrer nicht mehr zugänglich ist, belegte übrigens der Deutsche Rolf Gölz den zweiten Platz. Es jubelte der Däne Johnny Weltz.

+++ 09.07.2023: Tour de France-Drama: Cavendish erleidet Schlüsselbeinbruch +++

Radsport-Star Mark Cavendish hat sich bei seinem Sturz auf der achten Etappe der 110. Tour de France einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Das teilte sein Team Astana am Samstagabend mit. Zudem habe sich eine Schraube aus einer älteren Verletzung in seiner rechten Schulter gelöst. Der Brite war etwa 60 Kilometer vor dem Ziel in Limoges gestürzt und musste die Tour aufgeben. Cavendish, der wie Eddy Merckx 34 Tageserfolge in der Statistik hat, wollte in diesem Jahr mit 35 Etappensiegen alleiniger Rekordhalter werden.

"Es ist ein emotionaler Tag. Er war so traurig nach dem Sturz. Er ist der beste Sprinter in der Geschichte der Tour de France. Mark ist hier immer willkommen, mit oder ohne Rad", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme. Cavendish hatte im Mai erklärt, seine Karriere nach dieser Saison beenden zu wollen. Seine 14. Tour sollte seine letzte sein. Ob der Ex-Weltmeister seine Pläne nun ändert, ist offen.

+++ 08.07.2023: Pedersen beendet Siegesserie von Philipsen +++

Ex-Weltmeister Mads Pedersen hat die achte Etappe der Tour de France gewonnen und die Siegesserie von Jasper Philipsen beendet. Im anspruchsvollen Sprintfinale in Limoges setzte sich der Däne am Samstag vor dem dreimaligen Etappensieger aus Belgien und dessen Landsmann Wout van Aert durch. Phil Bauhaus spielte an seinem 29. Geburtstag an der steilen Schlussrampe keine Rolle.

Im Gesamtklassement gab es an der Spitze erwartungsgemäß keine Veränderungen. Titelverteidiger Jonas Vingegaard wird als Führender durch das Zentralmassiv fahren, sein Vorsprung vor Tadej Pogacar beträgt 25 Sekunden. Das deutsche Bora-Team ist mit Kapitän Jai Hindley als Dritter aktuell auf dem Podium. Der Australier hat 1:34 Minuten Rückstand auf Vingegaard. Vor dem ersten Ruhetag ist noch einmal Spektakel angesagt. Am Sonntag wird erstmals seit 35 Jahren wieder der legendäre Puy de Dôme erklommen, damals belegte Rolf Gölz den zweiten Platz hinter dem Dänen Johnny Weitz. Dessen Landsmann Vingegaard wird versuchen, Pogacar zu distanzieren. Die Gelegenheit dazu bieten vor allem die letzten 4,5 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von zwölf Prozent.

+++ 07.07.2023: Tour de France: Dritter Etappensieg für Philipsen - Bauhaus Siebter +++

Der Belgier Jasper Philipsen hat seinen dritten Etappensieg bei der 110. Tour de France geholt. Der 25-Jährige gewann am Freitag nach 169,9 Kilometer von Mont-de-Marsan nach Bordeaux vor dem britischen Altstar Mark Cavendish und Biniam Girmay aus Eritrea. Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus, der bereits zweimal das Podest bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt erreicht hatte, spielte dieses Mal keine Rolle und wurde Siebter.

Das Gelbe Trikot des Gesamtersten trägt weiter der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard, der am Donnerstag den Australier Jai Hindley auf der zweiten Pyrenäen-Etappe an der Spitze der Gesamtwertung abgelöst hatte. Der zweimalige Tour-Champion Tadej Pogacar aus Slowenien folgt 25 Sekunden zurück auf dem zweiten Platz.

Am Samstag könnte auf der achten Etappe über 200,7 Kilometer von Libourne nach Limoges die Stunde der Ausreißer schlagen. Vielleicht gelingt es dem Augsburger Georg Zimmermann, eine gute Gruppe zu erwischen. Ansonsten ist wieder mit einer Sprintentscheidung zu rechnen. Zwei Anstiege der vierten Kategorie und bis zu fünf Prozent Steigung auf den letzten 700 Metern machen das Etappenfinale aber schwer.

+++ 07.07.2023: Vorschau auf die 8. Tour-Etappe: Chance für die Ausreißer in Limoges +++

Mit der achten Etappe verlässt die Tour de France den Westen Frankreichs. Auf dem 200,7 Kilometer langen Teilstück von Libourne nach Limoges könnte am Samstag die Stunde der Ausreißer schlagen. Vielleicht gelingt es dem Augsburger Georg Zimmermann, eine gute Gruppe zu erwischen. Ansonsten ist wieder mit einer Sprintentscheidung zu rechnen. Zwei Anstiege der vierten Kategorie und bis zu fünf Prozent Steigung auf den letzten 700 Metern machen das Etappenfinale aber schwer. Einem reinen Sprintertypen wie früher Marcel Kittel, der 2016 auf einer etwas anderen Strecke in Limoges gewann, dürfte das nicht liegen.

+++ 07.07.2023: Vorschau auf die 9. Tour-Etappe: Nächster Schlagabtausch am Puy de Dome? +++

Nach 35 Jahren geht es bei der Tour de France wieder hinauf zum legendären Puy de Dome. Über 13,3 Kilometer warten am Ende der neunten Etappe am Sonntag durchschnittlich 7,7 Prozent Steigung auf die Radprofis. Eine perfekte Bühne für den nächsten Schlagabtausch zwischen dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard und dem zweimaligen Tour-Champion Tadej Pogacar, die sich schon in den Pyrenäen packende Duelle geliefert hatten. Vor allem auf den letzten vier Kilometern wird es mit zwölf Prozent Steigung im Schnitt richtig steil. Startschuss der 182,4 Kilometer langen Etappe ist in Saint-Leonard-de-Noblat.

+++ 07.07.2023: Motor und Instinkt: Das Duell Vingegaard gegen Pogacar +++

Nach den Pyrenäen ist klar: Die 110. Tour de France wird ein packender Zweikampf zwischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard und dem zweimaligen Champion Tadej Pogacar. Die Argumente für den Gesamtsieg sind bei dem Duo sehr unterschiedlich.

Das spricht für Jonas Vingegaard

Der Motor: Die große Stärke von Vingegaard sind lange Anstiege. Das hat er auch bei dieser Tour am Tourmalet bewiesen, als Pogacar bis zum Anschlag kämpfen musste, um am Hinterrad zu bleiben. In den Alpen kommt mit dem Col de la Loze noch ein extrem langer Berg, auf dem er wie im Vorjahr mehrere Minuten auf Pogacar herausfahren könnte.

Das Team: Das Team Jumbo-Visma ist deutlich stärker besetzt als die UAE-Mannschaft von Pogacar. Das zeigte sich bereits in den Pyrenäen. Sepp Kuss wäre in fast jeder anderen Mannschaft der Kapitän, Wout van Aert ist das Schweizer Taschenmesser unter den Profis, kann im Flachen wie in den Bergen Entscheidungen herbeiführen.

Die Strecke: Es ist die schwerste Tour seit mehr als einem Jahrzehnt. Mehr als 55 000 Höhenmeter sind zu bewältigen, die Pyrenäen waren nur ein Vorgeschmack. Die Strecke sollte dem Leichtgewicht Vingegaard mehr liegen als Pogacar. "Die ersten Tage waren bereits richtig hart. Das wird eine sehr spannende Tour in diesem Jahr", sagte der 26-Jährige.

Das spricht für Tadej Pogacar

Die Formkurve: Pogacar kam aufgrund seines Kahnbeinbruchs mit Trainingsrückstand und ohne Rennhärte zur Tour. Sein Plan war von Anfang an, sich während der Rundfahrt zu steigern. Das klappt augenscheinlich. "Die Form wird jeden Tag besser. Das wird ein Kampf bis zum Ende", sagte der 24-Jährige.

Der Wille: "Ich war nie tot", betonte Pogacar nach seinem Etappensieg. Durch seine Schwäche am Vortag hatten ihn viele schon abgeschrieben. Doch 24 Stunden später bewies der Slowene, dass er ein wahrer Champion ist, ging ans Limit und schlug zurück.

Der Instinkt: Pogacar ist ein Rennfahrer. Er sprintet mit seiner Explosivität um jede Sekunde, mag es auch noch so aussichtslos erscheinen. Von taktischen Zwängen lässt er sich nicht bremsen, er antizipiert lieber Rennsituationen. "Das ist Radsport. Du kannst Plan A, B und C haben und am Ende kommt doch alles ganz anders", sagte Pogacar.

+++ 07.07.2023: Extra-Lob für Helfer Buchmann - "Wertvolle Arbeit geleistet" +++ 

Die eigene Top-Position in der Gesamtwertung der Tour de France hat der deutsche Meister Emanuel Buchmann eingebüßt, von seinem Teamchef Ralph Denk bekam er trotzdem ein Extra-Lob. "Emu hat wertvolle Arbeit geleistet, dass sich der Abstand in Grenzen hält. Es war stark von ihm, dass er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Wir sind froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben", sagte Denk nach der sechsten Etappe mit der ersten Bergankunft.

Buchmann leistete auf der zweiten Pyrenäen-Etappe wichtige Helferdienste für Kapitän Jai Hindley, der aber trotzdem das Gelbe Trikot an den dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard verlor. Am Ende musste der 30-Jährige aber den Anstrengungen Tribut zollen und verlor 6:26 Minuten auf Tagessieger Tadej Pogacar. Damit rutschte Buchmann vom vierten auf den 15. Platz im Klassement ab.

"Es war nicht mein allerbester Tag heute, aber sicher auch kein schlechter. Ich musste Arbeit leisten", sagte Buchmann, der bis rund fünf Kilometer vor dem Ziel in Cauterets-Cambasque für Hindley in der Verfolgergruppe Tempo gemacht hatte. Gegen Pogacar und Vingegaard hatte das Duo vom deutschen Bora-hansgrohe-Team aber schon am Tourmalet, dem vorletzten Berg, keine Chance mehr: "Die zwei waren einfach zu stark, da hatten wir keine Chance. Dann können wir auch damit leben, dass wir das Trikot verloren haben."

Ziel bleibt das Podium für Hindley in Paris. "Wir sind Dritter, das ist ein gutes Ergebnis für uns. Wenn es in Paris so wäre, würden wir das nehmen. Für uns geht das in Ordnung. Es schaut so aus, dass Pogacar und Vingegaard in eigener Liga fahren", sagte Denk. Der Australier Hindley liegt in der Gesamtwertung 1:34 Minuten hinter Vingegaard auf Platz drei, hat aber schon 1:40 Minuten Vorsprung auf den Vierten Simon Yates aus Großbritannien.

+++ 06.07.2023: Pogacar gewinnt erste Tour-Bergankunft - Hindley verliert Gelb +++

Tadej Pogacar hat sich bei der 110. Tour de France eindrucksvoll zurückgemeldet und die erste Bergankunft gewonnen. Der Slowene siegte am Donnerstag nach 144,9 Kilometern in Cauterets-Cambasque vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard und dem Norweger Tobias Johannessen. Bora-Kapitän Jai Hindley, der als Führender in die sechste Etappe gegangen war, wurde Sechster.

In der Gesamtwertung liegt Vingegaard 25 Sekunden vor Pogacar und ist neuer Träger des Gelben Trikots. Hindley ist 1:34 Minuten zurück Dritter. Der deutsche Meister Emanuel Buchmann, der für Hindley Helferdienste leitete, fiel aus den Top Fünf.

Nach den zwei Pyrenäen-Etappen sind am Freitag wieder die Sprinter am Zug. Von Mont-de-Marsan geht es überwiegend flach über 169,9 Kilometer nach Bordeaux. In der Metropole am Atlantik dürfte Phil Bauhaus auf ein weiteres Top-Ergebnis hoffen, sollte er gut durch die Berge gekommen sein.

+++ 06.07.2023: Vorschau auf die 7. Tour-Etappe: Chance für die Sprinter in Bordeaux +++

Nach den Strapazen in den Pyrenäen dürfen die Sprinter bei der 110. Tour de France wieder auf eine Massenankunft hoffen. Auf der siebten Etappe über 169,9 Kilometer von Mont-de-Marsan nach Bordeaux am Freitag ist nur ein Berg der vierten Kategorie zu bewältigen. Auf den breiten Straßen in Bordeaux, wo die Tour zum 81. Mal zu Gast ist, sollte es dann fast schon traditionell zum Sprint kommen. Dann wird sich zeigen, wie gut die Sprinter die Berge weggesteckt haben. Vielleicht bietet sich für Phil Bauhaus nach seinen Plätzen zwei und drei in Bayonne und Nogaro die Chance auf den ersten Tour-Etappensieg.

+++ 06.07.2023: "Keine schlechte Tour mehr": Der Bora-Plan mit dem Gelben Trikot +++

Die Fahrt ins Gelbe Trikot der Tour de France von Jai Hindley hatte Rolf Aldag überhaupt nicht geplant. Trotzdem könnte der Sportchef des deutschen Top-Teams Bora-hansgrohe kaum glücklicher sein, dass sein Kapitän das wichtigste Radrennen der Welt anführt. "Es kann keine schlechte Tour mehr werden. Egal, was noch passiert. Und wir haben noch viel vor", sagte der 54-Jährige. Es ist sogar möglich, die Pyrenäen mit dem Gelben Trikot zu verlassen - wenn ein paar Faktoren mitspielen.

So schwer wird der Donnerstag: Zum Abschluss des Pyrenäen-Doppels geht es noch einmal richtig zur Sache. Auf den 144,9 Kilometern zur Bergankunft in Cauterets-Cambasque müssen um die 4.000 Höhenmeter bewältigt werden - mittendrin der berüchtigte Col du Tourmalet. "Es gibt sicherlich stärkere Teams als uns für den Tourmalet. Aber ich bin sicher, jeder von uns wird sich umbringen, um möglichst weit zu kommen", sagte Aldag.

So gut ist die Konkurrenz: Titelverteidiger Jonas Vingegaard, das hat die erste Pyrenäen-Etappe gezeigt, fährt wohl in einer eigenen Liga. Dahinter ragt niemand heraus, nicht einmal der zweimalige Tour-Champion Tadej Pogacar. Erholt sich Hindley gut und hat Vingegaard noch keine Lust auf das Gelbe Trikot, kann das begehrteste Radtrikot der Welt bei Bora bleiben.

So stark ist Jai Hindley: Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d'Italia ist der Australier im vergangenen Jahr in die Weltelite der Rundfahrer aufgestiegen. In diesem Jahr hat er alles der Tour untergeordnet. "Ich habe die letzten beiden Monate wie ein Mönch gelebt", sagte Hindley. Schon Anfang Mai inspizierte er die beiden Pyrenäen-Etappen penibel. Aldag: "Jai kennt jeden Meter. Er könnte auch das Briefing im Bus übernehmen."

So wichtig ist Emanuel Buchmann: Der deutsche Meister ist so stark wie seit seinem vierten Platz 2019 nicht mehr. Ohne Helferaufgaben für Hindley wäre der 30-Jährige in diesem Jahr wohl in der Lage, in die Top 10 zu fahren. Doch Buchmann stellte wiederholt klar, dass er sich ganz in den Dienst des Australiers stellt. Den Tourmalet kennt er bestens, dort attackierte er bei seiner Gala-Tour vor vier Jahren auf dem letzten Kilometer und lag kurzzeitig in Führung.

+++ 05.07.2023: Hindley gewinnt erste Pyrenäen-Etappe und holt Gelb - Buchmann Vierter +++

Der Australier Jai Hindley vom deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall hat die erste Pyrenäen-Etappe der 110. Tour de France gewonnen und das Gelbe Trikot übernommen. Der 27 Jahre alte Radprofi holte sich nach 162,7 Kilometern von Pau nach Laruns im Alleingang den Sieg und löste den Briten Adam Yates an der Spitze der Gesamtwertung ab. Der deutsche Meister Emanuel Buchmann fuhr auf einen starken vierten Platz.

Hinter Hindley belegten der Italiener Giulio Ciccone und der Österreicher Felix Gall die Plätze zwei und drei. Der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard erreichte hinter Buchmann Platz fünf. Der zweimalige Tour-Champion Tadej Pogacar verlor dagegen rund eine Minute auf Vingegaard und kassierte damit einen ersten Rückschlag im Kampf um den Tour-Thron.

Am Donnerstag steht die erste Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt auf dem Programm. Am Ende der sechsten Etappe über 144,9 Kilometer wartet der Anstieg nach Cauterets-Cambasque, einem Berg der ersten Kategorie. Davor geht es zudem über den Col d'Aspin und den legendären Col du Tourmalet in 2115 Metern Höhe.

+++ 05.07.2023: Tour-Aus nach Stürzen für Sanchez und Guarnieri +++

Für mindestens zwei Radprofis ist die Tour de France nach den Stürzen kurz vor dem Ziel der vierten Etappe vorzeitig beendet. Der Spanier Luis Leon Sanchez erlitt nach Angaben seines Teams Astana Qazasqstan einen Bruch des linken Schlüsselbeins und wird an diesem Mittwoch nach Spanien zurückkehren. Dort werde sich der 39-Jährige einer Operation unterziehen, teilte seine Mannschaft am Dienstagabend mit.

Auch der Italiener Jacopo Guarnieri kann die Tour laut seiner Lotto-Mannschaft nicht fortsetzen. Außer seinem Schlüsselbeinbruch erlitt der 35-Jährige auch noch kleinere Frakturen an drei Rippen sowie Hautabschürfungen. Auch er soll noch in dieser Woche operiert werden. Guarnieri ist Anfahrer für den Australier Caleb Ewen, der am Dienstag in Nogaro im Sprint Etappen-Zweiter wurde. Bei einem der drei Stürze am Ende der Etappe kam auch der niederländische Europameister Fabio Jakobsen zu Fall. Der 27-Jährige erlitt Hautabschürfungen, konnte aber noch ins Ziel rollen.

+++ 04.07.2023: Zweiter Tour-Massensprint: Philipsen siegt erneut - Bauhaus Dritter +++

Jasper Philipsen hat auch den zweiten Massensprint der 110. Tour de France knapp für sich entschieden. Der Belgier siegte am Dienstag auf der Rennstrecke von Nogaro vor dem Australier Caleb Ewan und Phil Bauhaus. Das Ende der 181,8 Kilometer langen vierten Etappe war von drei Stürzen geprägt, unter anderem kam Europameister Fabio Jakobsen zu Fall.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es wie erwartet keine Veränderungen. Der Brite Adam Yates verteidigte sein auf der Auftaktetappe erobertes Gelbes Trikot einmal mehr erfolgreich. Der UAE-Profi liegt sechs Sekunden vor seinem Kapitän Tadej Pogacar und seinem Zwilling Simon. Emanuel Buchmann ist mit 43 Sekunden Rückstand weiterhin in den Top 20.

Am Mittwoch steht der erste Härtetest in den Pyrenäen an. Auf den 162,7 Kilometern von Pau nach Laruns bleibt dem Peloton zwar eine Bergankunft erspart. Dennoch sind im Col de Soudet (höchste Kategorie) und dem Col de Marie Blanque (erste Kategorie) zwei schwere Anstiege zu bewältigen. Vom Marie Blanque bis ins Ziel sind es noch 18,5 Kilometer.

+++ 03.07.2023: Spätzünder und Tour-Debüt: So tickt Sprint-Hoffnung Bauhaus +++

Für seine erste Tour de France musste Phil Bauhaus 28 Jahre alt werden. Doch gleich bei seinem ersten Sprint beim wichtigsten Radrennen der Welt sorgte der schnelle Mann aus Nordrhein-Westfalen mit Platz zwei für ein beachtliches Ergebnis. "In Deutschland bin ich nicht so bekannt", sagte Bauhaus danach. Noch nicht, mag man da entgegnen.

Greipels Spuren: Bauhaus verbindet eine Freundschaft mit Marcel Sieberg. Der jahrelange Anfahrer von Deutschlands erfolgreichstem Sprinter André Greipel erledigte diesen Job für Bauhaus beim Team Bahrain. "Ich schulde dir sehr viel. Du hast in jeder Sekunde an mich geglaubt. Diese drei Jahre habe ich für den Rest meines Lebens", schrieb Bauhaus, als Sieberg seine Karriere 2021 beendete.

Ganz privat: Geboren wurde Bauhaus in Bocholt an der niederländischen Grenze. Weil seine Verlobte Josefine in Köln Medizin studierte und er als Radprofi nicht ortsgebunden war, lebte das Paar für sieben Jahre in die Rhein-Metropole. Mittlerweile sind beide zurück in Bocholt, Josefine arbeitet dort im Krankenhaus.

Werdegang: Bauhaus kam durch seinen Papa zum Radsport, der hobbymäßig unterwegs war. Der Senior besorgte seinem Sohn ein altes Stahlrad, das eigentlich viel zu groß war. Zuerst waren sie nur eine halbe Stunde unterwegs, dann wurde es mehr. Irgendwann trat er dem RC 77 Bocholt bei. Über das Team Stölting und die damals zweitklassige Bora-Equipe stieg er 2017 in die WorldTour auf, feierte im Sunweb-Trikot beim Critérium du Dauphiné seinen ersten großen Sieg.

Siege: Mit gerade einmal neun Jahren fuhr der kleine Phil sein erstes Radrennen, zwei Jahren später folgten bereits Lizenzrennen. Als Profi hat er bisher 20 Siege eingefahren. Für einen Sprinter ist dies in seinem Alter trotz Erfolgen bei der Dauphiné und Tirreno-Adriatico kein sonderlich hoher Wert.

Rad und Tempo: Bauhaus fährt ein Merida Reacto, ein windschnittiges Aero-Rennrad. Dafür muss ein Ottonormalverbraucher etwa 12 000 Euro ausgeben. Für einen Profi lohnt sich das. Bauhaus erreicht in flachen Sprintfinals Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h. Bei der richtigen Windrichtung könnte dieser Speed am Dienstag im Finale auf der Rennstrecke in Nogara erreicht werden.

+++ 03.07.2023: Tour de France: Bauhaus sprintet auf Platz zwei hinter Philipsen +++

Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus hat ganz knapp seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France verpasst. Bei der Rückkehr nach Frankreich fuhr der Bocholter Tour-Debütant am Montag auf der dritten Etappe über 193,5 Kilometer von Amorebieta-Etxano nach Bayonne hinter dem Belgier Jasper Philipsen auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Australier Caleb Ewan.

Das Gelbe Trikot des Gesamtersten trägt weiter der britische Auftaktsieger Adam Yates, der sechs Sekunden vor seinem slowenischen Teamkollegen Tadej Pogacar liegt.

Auch am Dienstag dürfen die Sprinter wieder auf eine Massenankunft hoffen, wenn auf der vierten Etappe über 181,8 Kilometer von Dax nach Nogaro das Ziel auf der Motorsport-Rennstrecke Paul Armagnac liegt. 800 Meter geht es zum Schluss leicht ansteigend schnurstracks geradeaus.

+++ 02.07.2023: Franzose Lafay gewinnt zweite Tour-Etappe - Pogacar sammelt Sekunden +++

Der Franzose Victor Lafay hat überraschend die zweite Etappe der 110. Tour de France beim Gastspiel im Baskenland gewonnen. Der Teamkollege von Simon Geschke holte sich nach 208,9 Kilometern von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian den Sieg vor den Stars Wout van Aert und dem zweimaligen Tour-Champion Tadej Pogacar. Das Gelbe Trikot des Gesamtersten verteidigte der britische Auftaktsieger Adam Yates erfolgreich.

Pogacar sammelte unterdessen mit Platz drei und dem erfolgreichen Bergsprint auf dem Jaizkibel weitere Bonussekunden. Damit hat der Slowene im Duell mit dem dänischen Vorjahressieger Jonas Vingegaard insgesamt schon elf Sekunden herausgeholt. Die deutschen Radprofis spielten bei der Tages-Entscheidung keine Rolle.

Am Montag verabschiedet sich die Tour auf der dritten Etappe über 193,5 Kilometer von Amorebieta-Etxano nach Bayonne aus Spanien. Dann dürfen die Sprinter auf ihre erste Massenankunft hoffen.

+++ 02.07.2023: Vorschau auf die 3. Tour-Etappe: Verschnaufpause nach der Basken-Achterbahn +++

Nach dem anspruchsvollsten Grand Départ seit über zehn Jahren kann das Feld der 110. Tour de France kurz durchschnaufen. Die dritte Etappe führt über 193,5 von Amorebieta-Etxano nach Bayonne und dürfte den Sprintern die erste Gelegenheit für einen Tagessieg bieten. Die Streckenführung wurde aus Sicherheitsgründen kurzfristig geändert. Weil nach der Planung neue Kreisverkehre und Verkehrsinseln entstanden waren, schaute die Tour-Organisation nach einer alternativen Route mit weniger Hindernissen. Somit ist die Etappe etwa fünf Kilometer länger geworden.

+++ 02.07.2023: "Bin für Tadej hier": Yates stellt nach Gelb-Coup keine Ansprüche +++

Nach seinem Coup zum Auftakt der 110. Tour de France träumt Adam Yates nicht vom Gesamtsieg. "Ich bleibe auf dem Boden. Ich bin hier für Tadej, er ist der Boss", sagte der Brite nach seinem Sieg auf der ersten Etappe in Bilbao. Yates ist im UAE-Team als Edelhelfer des zweimaligen Gesamtsiegers Tadej Pogacar eingeplant. Der Slowene fuhr auf dem ersten Teilstück auf Platz drei und gewann somit vier Bonussekunden gegenüber Titelverteidiger Jonas Vingegaard.

Yates sieht nach dem Erfolg vor seinem Zwilling Simon die Aufgaben im Team in keiner Weise neu verteilt. "Tadej hat bereits gezeigt, dass er der Beste der Welt ist und ich bin mir sicher, das wird er in den nächsten Wochen wieder tun", sagte der Brite. "Ich bin kein Leader, ich bin hier zur Unterstützung. Und wenn ich unterstützen kann, indem ich andere unter Druck setze, dann ist das gut. Aber ich bin zu 100 Prozent für Tadej hier."

Pogacar versuchte zwar, sich auf dem letzten Anstieg vor Bilbao von Vingegaard abzusetzen. Doch der Däne folgte dem Antritt an der über 15 Prozent steilen Steigung zum Cote de Pike ohne große Schwierigkeiten. Dies ist schon als erster Hinweis zu sehen, dass sich Vingegaard in Sachen Explosivität tatsächlich verbessert hat.

Bei Pogacar dürfte hingegen die Erleichterung groß gewesen sein, dass ihm sein noch nicht vollständig verheilter Kahnbeinbruch keine Probleme mehr bereitet. "Die Hand fühlte sich gut an. Mein Motor springt langsam an", sagte der 24-Jährige. Seine erfolgreiche Jagd auf die Bonussekunden im Ziel dürfte ihn zusätzlich motivieren.

Pogacar hatte nach seinem Sturz im April zwei Monate lang keine Rennen bestreiten und auch lange nicht auf dem Rad trainieren können. Erst eine Woche vor der Tour hatte er bei den slowenischen Meisterschaften sein Comeback gefeiert und sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen überlegen gewonnen.

+++ 02.07.2023: Olympiasieger Carapaz muss bei Tour de France aufgeben +++

Für Olympiasieger Richard Carapaz ist die Tour de France bereits nach der ersten Etappe beendet. Der Ecuadorianer muss das Rennen nach einem Sturz aufgeben, bei dem er sich die linke Kniescheibe gebrochen hat. Das teilte sein Team EF Education am Samstagabend mit. Carapaz sowie der ebenfalls auf Gesamtklassement fahrende Spanier Enric Mas waren 22 Kilometer vor dem Ziel gestürzt. Mas gab mit einem gebrochenen Schulterblatt umgehend auf und begab sich ins Krankenhaus. Carapaz erreichte noch mit großem Rückstand das Ziel und ließ sich umgehend röntgen.

+++ 01.07.2023: Adam Yates gewinnt Tour-Auftakt vor seinem Zwillingsbruder +++

Adam Yates hat die Auftaktetappe der 110. Tour de France vor seinem Zwillingsbruder Simon Yates gewonnen und sich das erste Gelbe Trikot geholt. Der Brite siegte am Samstag nach 182 Kilometern mit Start und Ziel in Bilbao mit vier Sekunden Vorsprung. Den dritten Platz sicherte sich der zweimalige Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar, der sich damit vier Bonussekunden im Duell mit Titelverteidiger Jonas Vingegaard sicherte.

Die sieben deutschen Radprofis spielten auf der schweren Runde durch das Baskenland mit fast 3.300 Höhenmetern bei der Entscheidung keine Rolle. Georg Zimmermann verpasste derweil das erste Bergtrikot ganz knapp, als er den entscheidenden Sprint am vorletzten Berg gegen Neilson Powless verlor.

Am Sonntag wird das Tour-Gastspiel in Spanien mit der zweiten Etappe über 208,9 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian fortgesetzt. Auch dann warten wieder fünf Bergwertungen, was den Klassikerspezialisten entgegenkommen wird.

+++ 01.07.2023: Vorschau auf die 2. Tour-Etappe: Auf den Spuren der Clásica San Sebastian +++

Auch die zweite Etappe der 110. Tour de France ist nichts für die Sprinter. Wie am Vortag warten auf dem Teilstück über 208,9 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian fünf Bergwertungen. Der Jaizkibel als letzter Anstieg gut 16 Kilometer vor dem Ziel, ein Berg der zweiten Kategorie, dürfte den Fahrern von der Clásica San Sebastian bekannt sein, wenngleich er in umgekehrter Richtung befahren wird. Auf einer Länge von acht Kilometern geht es im Schnitt 5,3 Prozent bergauf. Wieder dürften die Klassikerspezialisten auf ihre Chance lauern.

+++ 01.07.2023: Vorschau auf die 1. Tour-Etappe: Greift Ex-Weltmeister Alaphilippe nach Gelb? +++

Die Favoriten um Vorjahressieger Jonas Vingegaard sind zum Auftakt der 110. Tour de France gleich gefordert. Ein lockeres Einrollen ist auf der ersten Etappe über 182 Kilometer mit Start und Ziel in Bilbao am Samstag nicht drin. Ein hügeliger Streckenverlauf mit knackigen Anstiegen wartet auf die Fahrer. Vor allem der Cote de Pike kurz vor dem Ziel mit durchschnittlich zehn Prozent Steigung auf einer Länge von zwei Kilometern hat es in sich und erinnert ein wenig an die Mauer von Huy beim Flèche Wallonne. Spätestens hier dürften die Sprinter zehn Kilometer vor dem Ziel abgehängt sein. Klassikerspezialisten wie Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe oder Mathieu van der Poel könnten nach dem ersten Gelben Trikot greifen.

+++ 29.06.2023: Schweigeminute für Mäder bei Team-Präsentation der Tour +++

Die 110. Tour de France ist mit einem emotionalen Moment eröffnet worden. Bei der Team-Präsentation am Donnerstagabend im spanischen Bilbao wurde die Mannschaft des tödlich verunglückten Radprofis Gino Mäder zuerst auf die Bühne am Guggenheim-Museum gerufen. In Gedenken an den Schweizer wurde eine Schweigeminute abgehalten.

"Es war schön, so im Rahmen der Tour noch einmal an ihn zu denken. Im Kopf und im Herzen fährt er immer mit", sagte Phil Bauhaus der Deutschen Presse-Agentur. Der Sprinter erfuhr bei der Slowenien-Rundfahrt vom Tod seines Teamkollegen während der Tour de Suisse vor gut zwei Wochen.

+++ 29.06.2023: Kahnbeinbruch macht Pogacar zu schaffen +++

Favorit Tadej Pogacar leidet vor dem Start der Tour de France noch immer unter seinen Ende April erlittenen Knochenbrüchen. "Zwei von drei Knochen sind geheilt. Das Kahnbein braucht noch ein wenig mehr Zeit", sagte der Slowene am Donnerstag in Bilbao. "Ich habe noch lange nicht die volle Beweglichkeit zurück, bin vielleicht bei 60 oder 70 Prozent. Beim Training hatte ich aber keine Probleme." Der Vorjahreszweite startet am Samstag neben Titelverteidiger Jonas Vingegaard als Top-Favorit in das wichtigste Radrennen der Welt.

Pogacar war beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gestürzt. Durch seinen frühen Einstieg in das Rollentraining bekam er durch eine Schonhaltung Probleme. "Ich musste etwas mehr mit Physiotherapeuten und Osteopathen arbeiten. Das habe ich noch nie gemacht", sagte der 24-Jährige. Vor der Tour bestritt Pogacar nur die slowenischen Meisterschaften, gewann dort am vergangenen Wochenende das Zeitfahren und das Straßenrennen.

+++ 26.06.2023: Geschke startet bei Tour de France - Bauhaus und Arndt dabei +++

Radprofi Simon Geschke wird bei der am Samstag beginnenden Tour de France starten. Das teilte sein französisches Radteam Cofidis am Montag mit. Für den 37-Jährigen ist es die elfte Teilnahme beim weltweit wichtigsten Event im Radsport. Sein Landsmann Maximilian Walscheid steht als Nachrücker bereit.

Geschke, der im kommenden Jahr seine Karriere beenden will, hatte bei der Frankreich-Rundfahrt 2022 überraschend neun Tage lang das Bergtrikot getragen. Kurz vor Paris musste er aber die Führung an den späteren Tour-Gewinner Jonas Vingegaard abgeben. Im Frühjahr wurde Geschke von einer Corona-Erkrankung zurückgeworfen. Beim Straßenrennen um die deutsche Meisterschaft am Wochenende überquerte der Bergspezialist die Ziellinie als Neunter.

Bislang sind sieben deutsche Tour-Teilnehmer bekannt. Am Sonntag verkündete Bahrain-Victorious die Teilnahme der deutschen Profis Nikias Arndt und Phil Bauhaus. Der vor etwas mehr als einer Woche durch einen Unfall gestorbene Gino Mäder hatte diesem Radrennstall angehört. Wenige Tage vor seinem Tod hatte sich der Schweizer Radprofi in einem Interview Hoffnungen auf ein Debüt bei der Rundfahrt gemacht.

Außerdem sind die Deutschen John Degenkolb (Team DSM-Firmenich), Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty) sowie Nils Politt und Emanuel Buchmann vom Team Bora-hansgrohe am Start.

+++ 26.06.2023: Nach schwerem Sturz: Bernal fährt wieder die Tour de France +++

Anderthalb Jahre nach seinem lebensgefährlichen Sturz nimmt der Kolumbianer Egan Bernal wieder an der Tour de France teil. Der Sieger von 2019 wurde am Montag von seinem Team Ineos-Grenadiers in das achtköpfige Aufgebot berufen. In einem vom Rennstall verbreiteten Video verkündete Formel-1-Pilot George Russell die Teilnahme des 26-Jährigen. Die Rolle von Bernal bei der am Samstag in Bilbao startenden Tour wurde von seiner Mannschaft nicht klar definiert, er soll vor allem mit seiner Erfahrung helfen.

Bernal war im Januar 2022 in seiner Heimat beim Training in einen stehenden Bus gerast. Dabei hatte er sich fast 20 Knochenbrüche zugezogen, unter anderem elf Rippen, zwei Wirbel, einen Oberschenkel und eine Kniescheibe. Zudem wurden beide Lungenflügel perforiert. Bernal selbst hatte seine Chance, nicht querschnittsgelähmt zu sein, auf nur fünf Prozent beziffert.

Sein Comeback hatte er im vergangenen Jahr bei der Dänemark-Rundfahrt gegeben, kurz danach fuhr er die Deutschland-Tour. Beim Critérium du Dauphiné, dem klassischen Vorbereitungsrennen für die Tour, fuhr Bernal Anfang Juni auf einen beachtlichen zwölften Platz.

+++ 23.06.2023: Viermaliger Sieger Froome startet nicht bei Tour de France +++

Der viermalige Tour-de-France-Sieger Chris Froome wird in diesem Jahr nicht an der Frankreich-Rundfahrt teilnehmen. Sein Team Israel-Premier Tech hat am Freitag das Aufgebot verkündet und den 38 Jahre alten Briten dabei nicht berücksichtigt. "Ich bin natürlich enttäuscht über diese Entscheidung. Die Tour de France hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen", sagte der Kletterspezialist dem Global Cycling Network.

Der erfahrene Radprofi machte allerdings keine Andeutungen hinsichtlich seines Karriereendes. "Ich respektiere die Entscheidung des Teams und werde mir etwas Zeit nehmen, bevor ich mich später in der Saison wieder auf meine Ziele konzentriere und 2024 zur Tour de France zurückkehre", sagte Froome. In dieser Saison hatte der Toursieger von 2013, 2015, 2016 und 2017 mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

2019 war er kurz vor der Tour schwer gestürzt, im vergangenen Jahr gelang ihm immerhin auf der zwölften Etappe der dritte Platz in Alpe d'Huez. Froomes Radrennstall hatte zum Jahresbeginn eine der zwei Wildcards für die Frankreich-Rundfahrt in diesem Jahr erhalten.

+++ 22.06.2023: Neunte Teilnahme: Degenkolb für Tour de France nominiert +++

Klassiker-Spezialist John Degenkolb wird zum neunten Mal an der Tour de France teilnehmen. Sein Team DSM nominierte den 34-Jährigen am Donnerstag für das am 1. Juli in Bilbao startenden wichtigste Radrennen der Welt. Bisher gelang Degenkolb ein Etappensieg bei der Tour, 2018 gewann der das Kopfsteinpflaster-Teilstück nach Roubaix. Degenkolb hat ein starkes Frühjahr hinter sich, beim Klassiker Paris-Roubaix wurden dem Routinier erst durch einen Sturz im Finale alle Chancen auf seinen zweiten Sieg genommen.

Bei der 110. Tour de France kommen auf Degenkolb nach Teamangaben vor allem Helferdienste im Sprintzug zu. Der gebürtige Thüringer soll den Australier Sam Welsford zu einem Etappensieg verhelfen. Außerdem wird Degenkolb durch seine Erfahrung wohl wieder als Road Captain gefragt sein, als verlängerter Arm des Sportlichen Leiters im Begleitfahrzeug.

+++ 22.06.2023: Bora mit Buchmann und Politt zur Tour de France +++

Der deutsche Top-Radrennstall Bora-hansgrohe fährt mit Emanuel Buchmann und Nils Politt zur am 1. Juli beginnenden Tour de France. Das gab das Team am Donnerstag bekannt, als die ersten sieben Fahrer des achtköpfigen Aufgebots benannt wurden. Neben dem deutschen Duo wurde der Australier Jai Hindley als Kapitän für die Gesamtwertung nominiert, als weitere Helfer sind der Österreicher Marco Haller, der Luxemburger Bob Jungels eingeplant. Der Belgier Jordi Meeus und der Niederländer Danny van Poppel bilden das Sprint-Duo. Der Ire Sam Bennett, einst Gewinner des Grünen Trikots, wird bei der Tour nicht dabei sein.

Der letzte Platz für das in Bilbao beginnende wichtigste Rennen der Welt wird am Wochenende vergeben. Da es sich laut Bora um einen bergfesten Fahrer handeln soll, hat der Berliner Maximilian Schachmann neben dem Kolumbianer Sergio Higuita und dem belgischen Supertalent Cian Uijtdebroeks Chancen. Schachmann plagten in den vergangenen zwölf Monaten gesundheitliche Probleme. Bei der jüngsten Tour de Suisse lieferte der 29-Jährige mit Platz 14 ein gutes Resultat ab.

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/news.de/dpa

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