Von news.de-Redakteurin - Uhr

Sahra Wagenknecht: Zuschauer wettern über Russen-Propaganda bei "Maischberger"

Bei "Maischberger" kam es am Montagabend zu einer wilden Diskussion. Obwohl sowohl Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt als auch Ex-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg fordern, könnten ihre Positionen nicht unterschiedlicher sein.

Sahra Wagenknecht sorgte mit mehreren Aussagen bei "Maischberger" bei den Zuschauern für Entsetzen. (Foto) Suche
Sahra Wagenknecht sorgte mit mehreren Aussagen bei "Maischberger" bei den Zuschauern für Entsetzen. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Heftiges Wortgefecht am Montagabend (15.04.2024) bei "Maischberger": Während Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt "mehr militärische Unterstützung in der Ukraine" fordert, damit man auf Augenhöhe über einen Waffenstillstand und nachhaltigen Frieden verhandeln könne, sorgt die ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht für Entsetzen.

News.de ist jetzt auch bei WhatsApp – Hier direkt ausprobieren!

Sahra Wagenknecht bei "Maischberger" am 15.04.2024: Ex-Linken-Politikerin fordert Friedensverhandlungen und spricht von "unrealistischen Forderungen" der Ukraine

Zwar wünsche sich auch die 54-Jährige einen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen, doch sie sieht die Hürden dafür hauptsächlich beim Westen und der Ukraine. "Von westlicher Seite und auch von Selenskyj werden völlig unrealistische Forderungen aufgemacht", sagte Wagenknecht bei "Maischberger". "Selenskyj hat ja einen Friedensplan präsentiert und der besteht darin, dass sich die Russen komplett zurückziehen, selbst von der Krim, dass die Schwarzmeerflotte abgezogen wird. [...] Das ist für Russland ein strategisch wichtiger Stützpunkt." Anschließend kam der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Gespräch. Zwar wolle Wagenknecht nicht, dass Schröder Verhandlungen führe, jedoch könnte der SPD-Politiker eine wichtige Rolle spielen.

"Wenn jemand wie Scholz einen ehemaligen Bundeskanzler in seiner Partei hat, der einen Zugang hat – wieso schickt er ihn nicht hin und bittet ihn, mal auszuloten, unter welchen Bedingungen Putin einem Waffenstillstand zustimmen würde? Das wäre doch eine Information, die wichtig wäre. Statt immer zu sagen: Der will ja gar nicht verhandeln", sagt Wagenknecht. "Wladimir Putin hat vor wenigen Wochen selbst gesagt: 'Wieso sollte ich mit der Ukraine verhandeln?' Das ist seine Haltung. Und wir sollten hier nicht so tun, als wäre es irgendetwas anderes. Putin will nicht verhandeln", hält Göring-Eckardt dagegen. "Selenskyj und das ukrainische Volk haben das gute Recht, sein Territorium als sein Territorium zu bezeichnen und zu verteidigen. Wenn die Ukraine selber sagt, wir wollen das anders machen, dann können sie das tun, aber das können wir hier nicht im Studio miteinander verhandeln."

Lesen Sie auch:

Wagenknecht packt Zettel in ARD-Talkshow aus

Doch Wagenknecht ist sich sicher, dass man den Krieg militärisch nicht beenden werde. "Russland greift die Ukraine an und Russland versucht die Ukraine zu vernichten. Russland sorgt dafür, dass Frauen vergewaltigt und Kinder entführt werden", sagt Göring-Eckardt. "Weil dieser Krieg furchtbar ist. Aber es gibt doch einen Grund für diesen Krieg", kontert Wagenknecht und zieht einen Zettel aus ihrer Tasche, um ein Zitat vorzulesen. Russland wäre bereit gewesen, den Krieg zu beenden, wenn sich die Ukraine verpflichtet hätte, neutral zu sein und nicht der Nato beizutreten, zitiert Wagenknecht den ukrainischen Verhandlungsführer. "Wenn das stimmt, sollte man doch an das damalige Verhandlungsergebnis anknüpfen und versuchen, jetzt einen Friedensschluss auf einer solchen Grundlage zu finden", fordert Wagenknecht. Jedoch lässt die ehemalige Linken-Politikerin dabei einen wichtigen Punkt weg. Der damalige ukrainische Verhandlungsführer Dawyd Arachamija sagte in einem Interview mit der "Ukrainska Pravda" nämlich auch, dass man den russischen Versprechungen für Frieden gegen Neutralität nicht habe trauen können. Es habe keine notwendigen Sicherheitsgarantien gegeben.

Russen-Propaganda im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk! Zuschauer wettern gegen "Maischberger"-Gast

Im Netz sorgen die Aussagen von Wagenknecht für teils heftige Reaktionen. "Wenn ich russische Propaganda sehen will, gucke ich RT. Dazu brauche ich keinen ÖRR, den ich mitfinanziere.
@maischberger& Co. tragen mit dem Hofieren des #BSW dazu bei, die Gesellschaft weiter zu spalten und Putins Propaganda zu verbreiten", schreibt ein X-Nutzer. "Warum gestatten sie der Kollaborateurin ihre Destabilisierung und des Verbreiten von Desinformation?Wieder und wieder
Das ist erbärmlich, Frau Maischberger. Sarah W. ist es egal, ob man sie wider,- oder rhetorisch zerlegt.Es geht ihr um Wiederholung der Desinformation", ist in einem Tweet zu lesen. "Und der Rock wird immer kürzer und die Argumente sind null. Warum laden Sie so eine Antidemokratin überhaupt ein?", fragt sich ein anderer X-Nutzer

Die komplette Folge von "maischberger" vom 15.04.2024 können Sie in der ARD-Mediathek sehen.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/gom/news.de

Themen: