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Todes-Schüsse im Mittelmeer: Algerische Küstenwache erschießt zwei Jetskifahrer

Tödliche Schüsse im Mittelmeer: Die algerische Küstenwache soll im Grenzgebiet zu Marokko zwei Urlauber auf Jetski erschossen haben, nachdem sich die Männer "verirrt" hatten. Ein weiterer Urlauber wurde verletzt und später verhaftet.

Zwei Jetskifahrer wurden von der algerischen Küstenwache erschossen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Zwei Jetskifahrer wurden von der algerischen Küstenwache erschossen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Aylin

Laut marokkanischen Medienberichten soll die algerische Küstenwache zwei französisch-marokkanische Urlauber erschossen haben, die das Grenzgebiet zwischen Algerien und Marokko überquerten.

Schießerei im Mittelmeer: Zwei Jetskifahrer von algerischen Küstenwache erschossen

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Le360 machten sich die zwei Urlauber zusammen mit zwei weiteren Männern vom marokkanischen Ferienort Saidia auf. Dort sollen sie falsch abgebogen sein."Wir hatten uns verirrt", sagte Mohammed Kissi gegenüber der Website Al Omk. Irgendwann ging der Gruppe der Treibstoff aus. "Wir wussten, dass wir in Algerien waren, weil ein schwarzes algerisches Beiboot auf uns zukam" und die Leute an Bord "auf uns schossen. Gott sei Dank wurde ich nicht getroffen, aber sie töteten meinen Bruder und meinen Freund", sagte Kissi. Sie hätten noch versucht mit der Küstenwache zu reden. Fünf Kugeln trafen seinen Bruder. Ein weiterer Freund wurde ebenfalls angeschossen, überlebte aber. Er wurde verhaftet. Er sei am Mittwoch dem Staatsanwalt vorgeführt worden, berichtete Le360 unter Berufung auf "übereinstimmende Quellen". Kissi schaffte es als einziger zurück nach Sadia, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Er versuchte noch nach Sadia zurückzuschwimmen. Die marokkanische Küstenwache griff ihn wenig später auf.

Zu dem Vorfall äußerte sich Algerien zunächst nicht. Die Regierung verwies darauf, dass es ein "Fall für die Justiz" sei. Der algerische Regierungssprecher Mustapha Baitas lehnte auf Nachfrage einen Kommentar ab, schreibt die BBC.

Schauspieler Abdelkarim Kissi trauert um erschossenen Cousin

Ein Fischer teilte Aufnahmen von einem leblosen Körper. In Marokko löste der Vorfall Wut aus. Kissis Cousin, der Schauspieler Abdelkarim Kissi, hat die marokkanischen Behörden aufgefordert, den Fall vor ein internationales Gericht zu bringen. In den sozialen Medien äußerte er sich dazu: "Sie haben Bilal Kissi, meinen kleinen Cousin, getötet. Sein einziger Fehler war, die algerischen Hoheitsgewässer zu überqueren, er war mit seinen Freunden im Urlaub."

Die 2.000 Kilometer lange Grenze zwischen Marokko und Algerien führt seit Jahren immer wieder zu Spannungen. 1994 wurde sie aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen, nachdem Islamisten die Stadt Marrakesch bombardierten.

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/bua/news.de

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