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Angela Merkel: Astrazeneca-Problem schon früher bekannt! Warum handelte die Kanzlerin so spät?

Die Schlagzeilen um den Corona-Impfstoff Astrazeneca reißen nicht ab. Nun wird bekannt: Angela Merkel soll schon früher von dem Astrazeneca-Problem gewusst haben. Warum also hat die Bundeskanzlerin erst so spät gehandelt?

Warum hat Angela Merkel erst Dienstag gehandelt? (Foto) Suche
Warum hat Angela Merkel erst Dienstag gehandelt? Bild: dpa

Seit Dienstag ist es amtlich: Der Astrazeneca-Impfstoff wird künftig nur noch an Personen über 60 Jahre verimpft. Jüngere Impfwillige bekommen den Impfstoff nur noch auf eigenen Wunsch hin. Bund und Länder waren damit einer Empfehlung der Stiko gefolgt, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60 verabreichen zu lassen. Grund dafür waren 31 gemeldete Verdachtsfälle einer Hirnvenenthrombose. Davon verliefen neun Fälle tödlich. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko nur junge Menschen betrifft.

Angela Merkel wusste schon früher von AstraZeneca-Problem

Nun kommt raus: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einem Medienbericht zufolge bereits am Freitag vergangener Woche vom erneuten Anpassungsbedarf beim Impfstoff von Astrazeneca erfahren - vier Tage vor der bundesweiten Entscheidung, das Präparat nur noch Menschen über 60 Jahren zu spritzen.

Warum handelte Kanzlerin Merkel erst am Dienstag?

"Angesichts der nationalen Tragweite der Entscheidung bat die Bundeskanzlerin darum, auch die Expertise des Ethikrates und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina hinzuzuziehen", sagte eine Regierungssprecherin dem Online-Portal "ZDFheute". Dem Bericht zufolge informierte der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, vergangene Woche sowohl Merkel als auch Kanzleramtsminister Helge Braun (ebenfalls CDU), dass der Impfstoff für bestimmte Altersgruppen aller Wahrscheinlichkeit nach erneut gestoppt werden müsse.

Kritik an Merkel und der Handhabung des Astrazeneca-Problems

Von einigen Beobachtern wurde die Vorgehensweise des Kanzleramt diesbezüglich scharf kritisiert.Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen erklärte gegenüber der "Bild": "Die Bundesregierung hat offenbar trotz Wissens um die neuerliche Notwendigkeit von Anpassungen der Impfempfehlung nicht die Abstimmung mit den Leitungen der Kliniken und Impfzentren vor Ort gesucht."

Karl Lauterbach lobt Vorgehensweise von Kanzlerin Angela Merkel

Rückendeckung erhielt die Kanzlerin wiederum von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Dieser erklärte: "Es war richtig, dass der Entscheidung der Stiko nicht vorgegriffen wurde, weil die Daten das gesamte Wochenende über noch geprüft wurden."

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/news.de/dpa

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