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Arbeitslosigkeit in Schweinfurt aktuell im März: Trauriger Rekord, höchste Arbeitslosigkeit in Bayern

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in Schweinfurt im März aus!

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Arbeitslosenstatistik Bild: Adobe Stock / max dallocco

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Schweinfurt?

Die Arbeitslosigkeit in Schweinfurt ist im März zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 20 Personen und damit 1,0 Prozent auf 1.964.

Arbeitslosenquote in Schweinfurt im März 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 3,7 Prozent. Typischerweise liegt die Arbeitslosigkeit in kreisfreien Städten und Stadtkreisen etwas höher als in Landkreisen.

30,1 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitlosen sank gegenüber dem Vormonat um 2 oder 0,3 Prozent auf insgesamt 592 Personen.

Arbeitslosigkeit in Schweinfurt niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum März des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Schweinfurt um 86 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 6,6 Prozent betragen.

Frauen mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 6,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 6,3 Prozent deutlich niedriger als die der Frauen von 7,2 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 6,4 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 13,8 Prozent.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Von den 1.964 Arbeitslosen in Schweinfurt beziehen 1.268 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 64,6 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 46 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 3,5 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.

Wer erhält in Schweinfurt Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im März in Schweinfurt 4.762 Menschen Bürgergeld. Davon waren 3.207 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 33 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent. Gegenüber dem März vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 90 Menschen höher, ein Plus von 2,9 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 68 Personen, was einem Rückgang von 2,1 Prozent entspricht. Gegenüber dem März des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 68 Personen und damit 2,1 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im März gab es im Bundesland Bayern 376.373,247 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 376.655 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Bayern oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.03.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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roj/news.de

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