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Lieferengpass bei DYNASTAT® 40 MG: Wie steht es um die Verfügbarkeit des Medikaments?

Am 23.03.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Medikament DYNASTAT® 40 MG Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch DYNASTAT® 40 MG.

Lieferprobleme beim Medikament DYNASTAT® 40 MG: "Probleme beim Wirkstoffhersteller"

Für das Medikament vom Hersteller Pfizer Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 18.07.2023 bis zum 31.12.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für DYNASTAT® 40 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es könnte dennoch von Vorteil sein, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Lieferengpässe bei Medikamenten können durch verschiedene Faktoren entstehen. Eine wichtige Ursache sind die Produktion und Verfügbarkeit von Rohstoffen, aus denen die Arzneimittel hergestellt werden. Wenn es hier Defizite gibt, kann es zu einer Unterbrechung in der Lieferkette kommen. Für DYNASTAT® 40 MG teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "Probleme beim Wirkstoffhersteller" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

DYNASTAT® 40 MG: Die Details zum Muskel-Medikament

Bei Dynastat® 40 mg handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Parecoxib-Natrium von Bedeutung ist.
Das Medikament kann genauer zugeordnet werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. DYNASTAT® 40 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Muskel- und Skelettsystem
  • Ebene 2 - Antiphlogistika und Antirheumatika
  • Ebene 3 - Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika
  • Ebene 4 - Coxibe

Dynastat® 40 mg gehört zur Gruppe M, ist also demnach ein Muskel-Medikament. Die ATC-Gruppe M umfasst eine Vielzahl von Arzneimitteln, die bei verschiedenen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems eingesetzt werden können. Dazu gehören entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente, Muskelrelaxantien und Arzneimittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen wie Osteoporose und Gicht.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Schmerz, nicht näher bezeichnet

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Parecoxib.
  • Es wird bei Erwachsenen zur kurzzeitigen Behandlung von Schmerzen nach einer Operation eingesetzt. Es gehört zur Arzneimittelgruppe der sogenannten COX-2-Hemmer (dies ist die Abkürzung für Cyclooxygenase-2-Hemmer). Schmerzen und Schwellungen werden manchmal durch Substanzen im Körper verursacht, die Prostaglandine genannt werden. Das Arzneimittel wirkt, indem es den Gehalt an diesen Prostaglandinen senkt.

Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentDYNASTAT® 40 MG
HerstellerPfizer Europe MA EEIG
PZN02410009
WirkstoffParecoxib-Natrium
Gültigkeitszeitraum18.07.2023 bis 31.12.2023
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassProbleme beim Wirkstoffhersteller

Verfügbarkeit und Ausblick

Es ist unklar, ob im Fall DYNASTAT® 40 MG der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird, da der Engpass möglicherweise länger anhält.

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung. Nach den Beratungen im März 2023 sind die Regierungchefs der Länder zu dem Schluss gekommen, dass die bislang in Aussicht gestellten Strategien der Bundesregierung zur Gewährleistung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht ausreichend sind. Deshalb fordern die Bundesländer zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Medikamenten.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 23.03.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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