Sonntagsfrage aktuell: AfD knackt Umfrage-Rekord - CDU und CSU unter Druck

Die aktuell im Insa-Sonntagstrend ermittelte Wählermeinung setzt CDU und CSU unter Druck. Die Alternative für Deutschland fährt ihr bestes Ergebnis seit Monaten ein - welche Koalitionen wären damit theoretisch umsetzbar?

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Die AfD hat im Insa-Sonntagstrend erneut zugelegt und den höchste Zustimmungswert seit Mai 2025 erreicht. (Foto) Suche
Die AfD hat im Insa-Sonntagstrend erneut zugelegt und den höchste Zustimmungswert seit Mai 2025 erreicht. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • AfD erreicht in Wählerumfrage höchsten Zustimmungswert seit Mai 2025
  • Union bleibt mit 27 Prozent stärkste Kraft vor "Alternative für Deutschland" mit 25 Prozent
  • CDU und CSU schließen Zusammenarbeit mit AfD kategorisch aus - welche möglichen Koalitionen und rechnerischen Mehrheiten gibt es aktuell?

Die AfD verzeichnet in der aktuellen Insa-Sonntagsumfrage vom 3. August 2025 einen Anstieg auf 25 Prozent der Wählerzustimmung. Dies markiert den höchsten Stand der Partei seit Mitte Mai. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das einen Zuwachs von einem Prozentpunkt.

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Die Union behauptet ihre Position als stärkste politische Kraft mit 27 Prozent. Die Sozialdemokraten erreichen 15 Prozent, während die Grünen bei 11 Prozent liegen. Die Linkspartei kommt auf 10 Prozent der Wählerstimmen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) würde mit 4 Prozent ebenso wie die FDP mit 3 Prozent den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen. Beide Parteien wären damit nicht im Bundestag vertreten.

Sonntagsfrage aktuell: Regierungsbildung wird zum Puzzle laut aktueller Wählermeinung

Die aktuellen im Auftrag der "Bild am Sonntag" erhobenen Umfragewerte würden, sollte an diesem Sonntag eine neue Bundesregierung gewählt werden, eine stabile Regierungsbildung erheblich erschweren. Insgesamt 12 Prozent der Wählerstimmen entfallen auf Parteien, die nicht ins Parlament einziehen würden. Dadurch würden bereits 44 Prozent der Stimmen für eine regierungsfähige Mehrheit genügen.

Eine Koalition aus Union und SPD käme zusammen nur auf 42 Prozent. Auch ein rot-rot-grünes Bündnis würde mit insgesamt 36 Prozent deutlich die erforderliche Mehrheit verfehlen. Die traditionellen Koalitionsoptionen reichen damit nicht aus.

Besonders problematisch: Sowohl FDP als auch BSW scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde. Damit fehlen potenzielle Koalitionspartner, die in früheren Legislaturperioden für Mehrheiten sorgten. Die Parteienlandschaft zeigt sich zunehmend fragmentiert.

Union und AfD kämen zusammen absolute Mehrheit - doch CDU lehnt Zusammenarbeit mit Alternative für Deutschland ab

Rechnerisch würde nur eine Konstellation eine klare parlamentarische Mehrheit erreichen: Union und AfD kämen gemeinsam auf 52 Prozent der Stimmen. Die Christdemokraten haben jedoch jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Weitere theoretische Optionen bleiben äußerst unwahrscheinlich. Ein Dreierbündnis aus Union, SPD und Grünen wäre zwar rechnerisch möglich, gilt aber als politisch schwer umsetzbar. Die unterschiedlichen programmatischen Positionen der Parteien erschweren solche Konstellationen erheblich.

Die Umfrageergebnisse zeigen: Ohne grundlegende Verschiebungen im Parteiensystem oder neue Koalitionsbereitschaften droht nach der nächsten Bundestagswahl eine komplizierte Regierungsbildung. Die traditionellen Zweierkoalitionen haben ihre Mehrheitsfähigkeit verloren.

Repräsentative Umfrage zeigt, wie Deutschland jetzt bei einer Bundestagswahl wählen würde

Das Meinungsforschungsinstitut Insa befragte zwischen dem 28. Juli und dem 1. August insgesamt 1.203 Personen für die wöchentliche Erhebung. Die maximale Fehlertoleranz beträgt plus/minus 2,9 Prozentpunkte. Wahlumfragen unterliegen grundsätzlich verschiedenen Unsicherheitsfaktoren. Schwindende Parteibindungen und spontanere Wahlentscheidungen der Bürger erschweren den Instituten die präzise Datengewichtung. Die Ergebnisse bilden ausschließlich die Stimmungslage während des Befragungszeitraums ab.

Andere Institute ermittelten ähnliche Werte: Forsa sah die AfD ebenfalls bei 25 Prozent, weitere Umfragen platzierten die Partei knapp darunter. Die Sonntagsfrage lautete: "Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, wie würden Sie wählen?"

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/news.de/dpa/stg

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