Elon Musk macht ernst: Tech-Milliardär erklärt Donald Trump mit Parteigründung den Krieg

Die Schlammschlacht zwischen Donald Trump und Elon Musk geht in die nächste Runde: Der Tech-Milliardär hat dem US-Präsidenten eine deutliche Kampfansage gemacht und die Gründung einer eigenen Partei bestätigt.

Erstellt von - Uhr

Die Zeiten der trauten Zweisamkeit sind passé: Jetzt hat Elon Musk Donald Trump mit der angekündigten Gründung seiner eigenen "America Party" den politischen Krieg erklärt. (Foto) Suche
Die Zeiten der trauten Zweisamkeit sind passé: Jetzt hat Elon Musk Donald Trump mit der angekündigten Gründung seiner eigenen "America Party" den politischen Krieg erklärt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Elon Musk erklärt Donald Trump den Krieg mit Gründung eigener Partei
  • Schlammschlacht zwischen US-Präsident und Tech-Milliardär geht in nächste Runde
  • Elon Musk will Donald Trump mit neuer "America Party" Konkurrenz machen

Die Zeiten, in denen sich Donald Trump uneingeschränkt auf die Unterstützung von Elon Musk verlassen konnte, sind ein für alle Mal vorbei: Der Tech-Milliardär hat mit dem US-Präsidenten gebrochen, nachdem sich die Gemüter an Trumps Steuergesetz, dem "Big Beautiful Bill", entzündeten. Nun geht der milliardenschwere Tesla-Boss einen Schritt weiter und erklärt Donald Trump mit der Gründung seiner eigenen Partei offen den Krieg.

Lesen Sie außerdem:

Tech-Milliardär Elon Musk hat die Gründung einer neuen politischen Partei in den USA verkündet. Nach einer Umfrage auf seiner Plattform X, bei der sich 65,4 Prozent von rund 1,25 Millionen Teilnehmern für die Parteigründung aussprachen, erklärte Musk am 5. Juli: "Mit einer Mehrheit von 2 zu 1 wollt ihr eine neue politische Partei, und ihr sollt sie bekommen."

Elon Musk kündigt Gründung von "America Party" an als Kampfansage gegen Donald Trump

Elon Musks geplante "America Party" solle den US-Bürgern "ihre Freiheit zurückgeben", schrieb der Tesla-Chef. Wenn das Land durch Verschwendung und Bestechung in den Bankrott getrieben werde, "leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie", so Musk weiter. Die Ankündigung markiert einen vorläufigen Höhepunkt der Fehde zwischen dem reichsten Mann der Welt und US-Präsident Donald Trump, den Musk noch vor Monaten mit fast 300 Millionen Dollar im Wahlkampf unterstützt hatte.

Tesla-Chef Musk, der auch ein Elektroauto-Werk in Brandenburg hat, ließ offen, welche Rolle er in der neuen Partei spielen will. Sollte er sich aktiv in die Politik einbringen, könnte er direkt zu einer Art Gegenspieler Trumps werden.

Elon Musk und Donald Trump: Innige Freundschaft endet in Schlammschlacht

Die Kehrtwende kommt überraschend: Noch im Wahlkampf hatte Musk den Republikaner Trump mit mehr als 250 Millionen Dollar unterstützt. Nach Trumps Amtseinführung übernahm der Tech-Milliardär die Leitung der sogenannten Abteilung für Regierungseffizienz (Department of Government Efficiency, DOGE), um die Bundesverwaltung zu verkleinern und Ausgaben zu kürzen.

Der Bruch erfolgte nach Musks Ausscheiden aus der Regierungsarbeit. Besonders Donald Trumps Steuergesetzpaket, bekannt als "One Big Beautiful Bill", wurde zum Streitpunkt. Elon Musk kritisierte die dadurch erwartete höhere Staatsverschuldung und warnte, diese werde künftige Generationen belasten. Das Gesetz sieht unter anderem die Verlängerung von Trumps Steuersenkungen aus dem Jahr 2017 vor, streicht aber gleichzeitig Subventionen für Elektroautos - ein direkter Schlag gegen Teslas Geschäftsmodell.

Elon Musk wendet sich von Trump ab - so reagierte der US-Präsident

Die einstige Männerfreundschaft endete in einer peinlichen öffentlichen Schlammschlacht auf Social Media. Musk und Trump überzogen sich mit heftigen Vorwürfen, die jeder mitlesen konnte. "Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren", schrieb Musk auf X und unterstrich damit seinen Anspruch auf politischen Einfluss. Der US-Präsident konterte die Angriffe und bezeichnete seinen ehemaligen Vertrauten als "verrückt". Der Präsident deutete sogar an, finanzielle Prüfungen von Musks Unternehmen in Erwägung zu ziehen. "Wir könnten DOGE auf Elon ansetzen. DOGE ist das Monster, das zurückkommen und Elon fressen könnte. Wäre das nicht schrecklich?", sagte Trump vor Reportern in Florida.

Die Eskalation gipfelte darin, dass Trump sich laut Autor Michael Wolff als Quelle für durchgesickerte Informationen über Musks angeblichen Drogenkonsum outete.

Neue Partei angekündigt: Kann Elon Musk jetzt Präsident der USA werden?

Der in Südafrika geborene Musk kann selbst nicht US-Präsident werden - die Verfassung verlangt, dass Kandidaten in den USA geboren sein müssen. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 360 Milliarden Dollar sieht sich der reichste Mensch der Welt dennoch in der Lage, Wahlen auf verschiedenen Ebenen maßgeblich zu beeinflussen.

Bereits vor Wochen drohte Musk, Gegenkandidaten für Kongressabgeordnete zu unterstützen, die für Trumps Steuergesetz stimmen. Die Grenzen seiner politischen Macht zeigten sich jedoch im März bei einer Richterwahl in Wisconsin: Der von Musk unterstützte republikanische Kandidat verlor deutlich.Der Tesla-Chef ließ offen, welche konkrete Rolle er in der angekündigten America Party spielen will. Als aktiver Politiker könnte er sich direkt als Gegenspieler Trumps inszenieren.

Welche Chancen hat die "America Party" von Elon Musk gegen Donald Trumps Republikaner und die Demokraten?

Im de facto Zweiparteiensystem der USA haben kleinere Parteien kaum Aussicht auf größeren politischen Erfolg. Bei der letzten Präsidentschaftswahl erhielten Drittparteien und unabhängige Kandidaten zusammen nur 2,13 Prozent der Stimmen - etwa drei Millionen Wähler.

Musks Erfolgsaussichten erscheinen besonders fraglich: Seine hart rechten Ansichten machen ihn bei demokratischen Wählern äußerst unpopulär. Durch den Bruch mit Trump droht ihm nun auch der Verlust der republikanischen Basis. Der Milliardär hatte sich in den vergangenen Jahren so klar rechts positioniert, dass es ihm schwerfallen dürfte, die politische Mitte zu gewinnen.

Zwar gibt es Wähler, denen Trumps Kurs zu rechts oder Positionen der Demokraten zu liberal sind. Doch Musks bisherige radikalliberale und rechtspopulistische Standpunkte erschweren eine glaubwürdige Neupositionierung als Kandidat der Mitte.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.