Wassili Nebensja: Russland warnt nach Trumps Iran-Angriff vor "unvorhersehbaren Konsequenzen"

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja spricht nach dem US-Angriff auf den Iran eine eindringliche Warnung aus. Die USA haben damit die "Büchse der Pandora geöffnet". Er zeigt sich besorgt über "unvorhersehbare Konsequenzen". 

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Wassili Nebensja, UN-Botschafter Russlands, warnt nach dem US-Angriff auf den Iran vor "Konsequenzen" für die weltweite Sicherheit.  (Foto) Suche
Wassili Nebensja, UN-Botschafter Russlands, warnt nach dem US-Angriff auf den Iran vor "Konsequenzen" für die weltweite Sicherheit.  Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • Wassili Nebensja warnt nach Iran-Angriff der USA vor Katastrophen
  • Russlands UN-Botschafter: Eskalation könnte die internationale Sicherheitslage gefährden
  • Experten besorgt: Operation "Midnight Hammer" erhöht das weltweite Sicherheitsrisiko

Die USA haben in der Nacht zum Sonntag massive Luftangriffe auf iranische Atomanlagen durchgeführt. Nach der Operation "Midnight Hammer" warnt nun der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor den Folgen der US-amerikanischen Einmischung in den Krieg zwischen Israel und dem Iran.

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Nebensja warnt nach US-Bombenangriff auf Iran vor Eskalation

Russland hat die amerikanischen Luftangriffe scharf verurteilt. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja warnte bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats, Trump habe die "Büchse der Pandora" geöffnet. "Niemand weiß, welche neuen Katastrophen und welches Leid dies bringen wird", zitiert die "Daily Mail" Nebensja.

Er warf den USA vor, kein Interesse an Diplomatie zu haben. Russland habe Vermittlungsgespräche für eine friedliche Lösung des iranischen Atomprogramms angeboten, doch die amerikanische Führung sei "eindeutig nicht an Diplomatie interessiert".

Nebensja warnte eindringlich vor einer weiteren Eskalation: "Wenn wir die Eskalation nicht stoppen, wird sich der Nahe Osten am Rande eines großflächigen Konflikts mit unvorhersehbaren Konsequenzen für das gesamte internationale Sicherheitssystem wiederfinden." Die ganze Welt könnte am Rande einer nuklearen Katastrophe stehen, fügte er hinzu.

Details zur Operation "Midnight Hammer"

Die als "Midnight Hammer" bezeichnete Operation umfasste neben den 14 Bunker-Buster-Bomben auch mehr als zwei Dutzend Tomahawk-Marschflugkörper und über 125 Militärflugzeuge. Die Präzision der Angriffe wird durch Satellitenbilder deutlich, die vor und nach den Luftschlägen aufgenommen wurden. Aufnahmen zeigen die exakten Trefferbereiche der B-2 Bomber sowie mögliche Einschlagspunkte der Bomben in Fordow. Auf den Bildern sind Schäden an den Eingängen zur unterirdischen Nuklearanlage erkennbar. Zudem deuten die Satellitenbilder auf mögliche Bodenabsenkungen hin, die durch die Angriffe verursacht wurden.

Großbritannien wurde über die Mission informiert, war aber nicht beteiligt. US-Außenminister Marco Rubio betonte, die USA hätten dem Iran ein ziviles Atomprogramm angeboten, doch Teheran habe dies abgelehnt. "Sie haben uns hingehalten", sagte Rubio.

Iran droht nach US-Angriff mit Vergeltung

Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian kündigte Vergeltungsmaßnahmen an. Die USA müssten "eine Antwort für ihre Aggression erhalten", erklärte er. Ein hochrangiger Berater des Obersten Führers Ayatollah Khamenei warnte, es werde "keinen Platz mehr für die Präsenz der Vereinigten Staaten und ihrer Basen" in der Region geben.

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi, der die US-Regierung als "gesetzlos und kriegstreiberisch" bezeichnete, reiste nach Moskau. Er sollte dort mit Präsident Putin über mögliche Reaktionen auf die amerikanischen Angriffe beraten.

Teheran drohte zudem mit der Schließung der Straße von Hormus. Diese Meerenge ist ein wichtiger Engpass für den Welthandel und den Öltransport. Eine Blockade würde die globale Energieversorgung erheblich beeinträchtigen. Die angespannte Lage wurde vom früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew angeheizt, der mit Atomwaffen drohte.

Terror-Warnungen nach Trumps Iran-Schlag

Die E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien forderten den Iran auf, in Verhandlungen über sein Atomprogramm einzutreten. Sie erklärten ihre Bereitschaft, zu einer Lösung beizutragen und mahnten Teheran, keine weiteren destabilisierenden Schritte zu unternehmen.

Derweil zeigten sich Experten besorgt über die Sicherheitslage und warnten vor Terrorismus. Der britische Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds warnte vor möglichen Terror-Vergeltungsschlägen in Großbritannien. Die iranischen Aktivitäten im Vereinigten Königreich seien bereits "erheblich" und nicht hypothetisch. Wöchentlich gebe es iranische Cyberangriffe auf kritische britische Infrastruktur. In Deutschland forderten Politiker mehr Schutz durch mögliche iranische Angriffe.

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