Erstellt von - Uhr

Ukraine-Krieg im News-Ticker: Schock für Putin! Ukraine bekommt 42 F-16-Kampfjets

Russland ist erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Dabei wurde der Bahnhof der Stadt Kursk getroffen, wie der Gouverneur der Region berichtete. Moskau will ein weiteres Geschoss abgewehrt haben. Alle aktuellen Ukraine-News hier auf einen Blick.

Ein ukrainischer Soldat bedient ein Maschinengewehr während eines Gefechts. (Foto) Suche
Ein ukrainischer Soldat bedient ein Maschinengewehr während eines Gefechts. Bild: picture alliance/dpa/AP | LIBKOS

Tag 543 im Ukraine-Krieg: Im Osten und Süden der Ukraine setzen Kiews Streitkräfte mit westlicher Waffenhilfe ihre Gegenoffensive gegen die russische Invasion fort. Erneut ist auch Russland zum Ziel Drohnenangriffen geworden. Dabei wurde der Bahnhof der Stadt Kursk getroffen.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Entwicklungen am 20.08.2023 im Überblick

+++Selenskyj: Durchbuch bei F-16-Lieferung - 42 Jets erwartet +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in den Niederlanden von einem Durchbruch für eine Lieferung von F-16-Kampfjets an Kiew gesprpochen. Er erwartet demnach 42 Jets, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten, an das Land geliefert werden sollen, wie er am Sonntag nach Gesprächen mit Regierungschef Mark Rutte im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Er veröffentlichte auch ein Selfie von sich mit einem breiten Lächeln und Rutte vor einem Kampfjet.

"Mit dem heutigen Tag wird es konkret. Sie werden am ukrainischen Himmel sein. Danke Niederlande! Danke Mark! Danke allen, die helfen", sagte er. Rutte und er hätten sich über die Lieferung des Jets verständigt. "Das ist erst der Anfang", sagte er.

Neben den Niederlanden hatte auch Dänemark die Bereitschaft zur Lieferung des aus den USA stammenden Kampfjets F-16 hatten erklärt. Innerhalb der Nato hatte sich im Sommer eine von den beiden Ländern geführte Koalition gebildet, um ukrainische Piloten für die Nutzung der F-16 auszubilden. Auch Belgien und Norwegen gelten als mögliche Lieferanten der US-Jets.

+++ Erstmals bekommt die Ukraine Kampfjets westlicher Bauart +++

Die Niederlande und Dänemark verpflichten sich zur Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine. Das gaben der niederländische Premierminister Mark Rutte und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag nach einem Treffen auf einer Militärbasis in Eindhoven bekannt.

+++ London: Kiews Schläge auf russisches Gebiet sind strategisch wichtig +++

Die Schläge der Ukrainer tief auf russischem Gebiet sind nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten strategisch wichtig bei der Abwehr von Moskaus Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Bericht zum Kriegsverlauf des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag hervor. Russlands Präsident Wladimir Putin habe seine Truppen beinahe mit Sicherheit unter der Annahme in die Ukraine einmarschieren lassen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die Menschen in Russland habe, so die Mitteilung. Nun werde Moskau regelmäßig von Drohnen getroffen.

"Die Führung von Russlands Luft- und Weltraumkräften ist höchstwahrscheinlich unter großem Druck, die Luftverteidigung über dem westlichen Russland zu verbessern", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Palette der Bedrohungen auf russischem Gebiet sei breiter geworden. Neben Drohnen gebe es auch Berichte über Luftabwehrraketen sowjetischer Bauart, die als Raketen für Ziele auf dem Boden eingesetzt werden.

+++ Russischer Gouverneur: Drohne trifft Bahnhof von Kursk +++

Die westrussische Stadt Kursk ist nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Sonntag von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Vorläufigen Informationen zufolge sei das Geschoss auf das Dach eines Bahnhofsgebäudes gestürzt, berichtete der Regionalgouverneur Roman Starowoit am frühen Morgen bei Telegram. Dabei habe das Dach Feuer gefangen, fünf Menschen seien durch Glassplitter leicht verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Kursk ist die Hauptstadt der gleichnamigen Grenzregion zur Ukraine. Die Stadt liegt gut 500 Kilometer südlich von Moskau.

Die russische Hauptstadt will indes offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt haben. Es habe in der Nacht einen Versuch gegeben, eine Drohne aus südlicher Richtung über Moskau fliegen zu lassen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am frühen Sonntagmorgen auf Telegram mit. Die Luftabwehr habe dies vereitelt. Auch dies ließ sich nicht unabhängig prüfen.

Die beiden Moskauer Flughäfen, Wnukowo und Domodedowo, setzten in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen aus. Das sagte ein Vertreter der Luftverkehrsdienste der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, ohne jedoch einen Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs zu nennen.

Im nordukrainischen Tschernihiw stieg die Zahl der Opfer nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum bis zum Samstagabend zunächst weiter an. Präsident Wolodymyr Selenskyj bat unterdessen bei einer Reise nach Schweden um Kampfflugzeuge für sein angegriffenes Land. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr knapp 18 Monaten gegen den brutalen russischen Angriffskrieg.

+++ Sieben Tote bei russischem Angriff auf Tschernihiw in Nordukraine +++

Infolge des schweren russischen Raketenangriffs auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw wurden mindestens sieben Menschen getötet, darunter ein Kind. Weitere 144 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Sonntag. Auch unter den Verletzten seien 15 Kinder. Der ukrainische Staatschef kündigte zudem Vergeltung an: "Unsere Soldaten werden Russland eine Antwort auf diese Terrorattacke geben", sagte er.

Am Samstagnachmittag war unweit des Tschernihiwer Theaters eine Rakete eingeschlagen. Das Stadtzentrum war an diesem Tag besonders belebt, weil viele Menschen ein Erntefest feierten und deshalb gerade auf dem Rückweg aus der Kirche waren, als der Angriff erfolgte.

+++ Unicef-Regionaldirektorin: Kinder aus der Schusslinie halten +++

Nach dem russischen Angriff auf Tschernihiw, bei dem auch Kinder getötet oder verletzt wurden, rief die Unicef-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, erneut alle Parteien dazu auf, Zivilisten zu schützen und Kinder aus der Schusslinie zu halten. Mehr als 1700 Kinder hätten bisher im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen oder Verletzungen erlitten, beklagte De Dominicis in einer Mitteilung vom Samstagabend. "Die Angriffe müssen aufhören. Kinder müssen geschützt werden. Diesem Land muss die Chance auf Frieden gegeben werden und seinen Kindern die Chance auf eine Zukunft", forderte sie.

+++ Kiew: Ausbildung für F-16-Jets hat begonnen +++

Die geplante Lieferung westlicher F-16-Kampfflugzeuge dürfte noch Monate dauern - doch das Training ukrainischer Piloten hat Angaben aus Kiew zufolge bereits begonnen. "Die Ausbildung hat schon angefangen", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dem Fernsehsender "24 Kanal". Auch ukrainische Ingenieure und Techniker erhalten demnach Schulungen an F-16-Kampfflugzeugen. Wo genau diese stattfinden, sagte Resnikow nicht. Laut Selenskyj laufen außerdem bereits Trainings an schwedischen Gripen-Maschinen.

Zur Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine sowie zur Ausbildung ukrainischer Piloten haben sich Dänemark und die Niederlande bereiterklärt. Da es sich um ein Waffensystem aus den USA handelt, braucht es allerdings die Zustimmung Washingtons. Von der US-Regierung hieß es am vergangenen Donnerstag, man wolle Dänemark und den Niederlanden eine schnelle Weitergabe der F-16 ermöglichen. Trotzdem dürfte es noch mehrere Monate dauern, bis die Flugzeuge tatsächlich auch geliefert werden können.

+++ Selenskyj zu Besuch in Schweden +++

Selenskyj bedankte sich bei einem Besuch in Schweden für die Unterstützung des skandinavischen Landes. Dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson zufolge unterzeichneten die beiden eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Produktion sowie zu Training und Instandhaltung des Combat Vehicle 90, eines schwedischen Panzers. Auf die Forderung Selenskyjs nach der Lieferung des schwedischen Kampfflugzeugs Saab JAS 39 Gripen ging Kristersson jedoch nicht ein.

Themen: