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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker:    Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 19.05.2023 im Überblick

Seit fast 15 Monaten tobt der von Wladimir Putin entfesselte Krieg in der Ukraine nun schon. (Foto) Suche
Seit fast 15 Monaten tobt der von Wladimir Putin entfesselte Krieg in der Ukraine nun schon. Bild: picture alliance/dpa/AP | LIBKOS

+++Berater: Selenskyj nimmt am G-7-Gipfel teil +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende am Gipfeltreffen der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Hiroshima teilnehmen. Das bestätigte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüroselen, Andrij Jermak, am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. "Ja, das kann ich bestätigen", antwortete Jermak auf eine entsprechende Frage.

Selenskyj wolle sich in Hiroshima unter anderem mit US-Präsident Joe Biden treffen. In erster Linie wolle der ukrainische Präsident mit dem US-Kollegen über die von diesem verkündete Beteiligung der Vereinigten Staaten an der sogenannten Kampfjet-Koalition sprechen. "Ich kann heute offiziell über die Bildung der Flugzeug-Koalition sprechen, und das bedeutet, dass die Ukraine sehr bald alles zum Schutz ihres Himmels, ihrer Städte und Bürger haben wird", sagte Jermak.

US-Präsident Biden hatte die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen am Freitag informiert, dass die Vereinigten Staaten die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden, wie ein ranghoher US-Beamter mitteilte.

Zunächst sollten Piloten ausgebildet werden. Dann werde man entscheiden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stellt, sagte er. Mit der Zusage erfüllt Biden Selenskyj einen bereits vor Monaten vorgebrachten Wunsch.

Bisher unterstützen Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Dänemark diese Kampfjet-Koalition. Auch Frankreich wird dazugerechnet, obwohl das Land keine F-16-Jets besitzt.

Selenskyj hat die Unterstützung der USA für die sogenannte Kampfjet-Koalition als "historische Entscheidung" begrüßt. "Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken", twitterte Selenskyj am frühen Freitagabend. "Ich freue mich darauf, die praktische Umsetzung dieser Entscheidung während des #G7-Gipfels in Hiroshima zu erörtern."

Die Ukraine hat die westlichen Partner schon seit Monaten um Unterstützung mit Kampfflugzeuge westlicher Bauart gebeten. Dabei ging es um Kampfjets vom Typ F-16, ein vielseitig einsetzbares Flugzeug. Die Bitten der Ukraine wurden bisher stets abgelehnt, stattdessen erhielt Kiew von Polen und anderen ehemaligen Ostblockstaaten Kampfjets aus sowjetischer Produktion.

+++ Selenskyj begrüßt "historische Entscheidung" der USA zu Kampfjets +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Unterstützung der USA für die sogenannte Kampfjet-Koalition als "historische Entscheidung" begrüßt. "Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken, twitterte Selenskyj am frühen Freitagabend. "Ich freue mich darauf, die praktische Umsetzung dieser Entscheidung während des #G7-Gipfels in Hiroshima zu erörtern." Dieser Satz ließ zunächst keine Schlussfolgerung zu, ob Selenskyj tatsächlich zu dem Gipfeltreffen der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte nach Hiroshima fliegen wollte.

US-Präsident Joe Biden hatte die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen am Freitag informiert, dass die Vereinigten Staaten die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden, wie ein ranghoher US-Beamter mitteilte.

Zunächst sollten Piloten ausgebildet werden. Dann werde man entscheiden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stellt, sagte er. Mit der Zusage erfüllt US-Präsident Joe Biden seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj einen bereits vor Monaten vorgebrachten Wunsch.

Bisher unterstützen Großbritannien und die Niederlande diese Kampfjet-Koalition. Auch Frankreich wird dazugerechnet, obwohl das Land keine F-16-Jets besitzt.

+++ London lobt US-Entscheidung zu Ausbildung von Ukrainern an F-16-Jets +++

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat sich erfreut darüber gezeigt, dass die USA die Ausbildung von Ukrainern an Kampfjets des Typs F-16 zulassen wollen. Dies sei eine "willkommene Ankündigung", schrieb Sunak am Freitagabend bei Twitter. Das Vereinigte Königreich werde gemeinsam mit den USA, den Niederlanden, Belgien und Dänemark dafür sorgen, dass die Ukraine die Fähigkeit zur Luftverteidigung bekomme, die sie brauche.

Die USA hatten zuvor am Rande des G7-Gipfels in Japan angekündigt, die Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine ermöglichen zu wollen. Wie ein ranghoher US-Beamter sagte, sollen dafür zunächst Piloten ausgebildet werden. Dann werde man entscheiden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stellt, sagte er. Mit der Zusage erfüllt US-Präsident Joe Biden seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj einen bereits vor Monaten vorgebrachten Wunsch. Selenskyj wird an diesem Wochenende als Überraschungsgast zum G7-Gipfel erwartet.

Biden habe die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen am Freitag informiert, dass die Vereinigten Staaten "die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden", erklärte der Regierungsbeamte. Die Ausbildung werde außerhalb der Ukraine an Standorten in Europa erfolgen und Monate dauern. Großbritannien und die Niederlande hatten bereits am Dienstag eine F-16-Initiative für die Ukraine angekündigt.

+++ Moskau verhängt Einreiseverbot für 500 US-Bürger - auch Barack Obama +++

Als Reaktion auf ein neues Sanktions-Paket der USA gegen Russland hat Moskau ein Einreiseverbot gegen 500 US-Bürger verhängt. Dies sei die Antwort auf die "regelmäßigen antirussischen Sanktionen" der Regierung von US-Präsident Joe Biden, deren Absicht es sei, Russland maximalen Schaden zuzufügen, teilte das Außenministerium in Moskau am Freitag mit. In der Auflistung ist auf Position 268 auch der frühere US-Präsident Barack Obama neben anderen aktuellen und ehemaligen Politikern. Die Liste enthalte auch "Leiter von Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes, die Waffen an das Regime in Kiew liefern".

Die USA haben unmittelbar vor dem Start des G7-Gipfels in Japan ein neues Paket an Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine angekündigt. Geplant sei unter anderem, etwa 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Außerdem sollen mehr als 300 Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen, Schiffe und Flugzeuge mit anderen Strafmaßnahmen belegt werden.

+++Russische Armee mit 117 000 Freiwilligen und Zeitsoldaten verstärkt +++

Die russische Armee hat seit Januar einen Zulauf von rund 117 000 Freiwilligen und Zeitsoldaten erhalten. Das teilte am Freitag Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, nach Angaben der Agentur Ria-Nowosti bei einer Sitzung über Rekrutierungs-Maßnahmen mit. "Wir setzen gemeinsam mit ihnen die Arbeit an der Aufstockung der russischen Streitkräfte durch Vertragsbedienstete im Rahmen der diesbezüglichen Anweisungen des Präsidenten fort", sagte er.

Genaue Zahlen über die Stärke und Neuaufstellungen der russischen Armee sind angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine nur schwer zugänglich. Russland rekrutiert üblicherweise neue Soldaten zweimal jährlich, zuletzt entzogen sich Tausende junge Männer jedoch dem Wehrdienst durch Flucht ins Ausland.

+++Moskau schreibt Ankläger des Strafgerichtshofs zur Fahndung aus +++

Russland hat als Reaktion auf die Anklage gegen Präsident Wladimir Putin durch den Internationalen Strafgerichtshof dessen Chefankläger zur Fahndung ausgeschrieben. Gegen Chefankläger Karim Khan werde wegen Verstoßes gegen die russischen Strafgesetze ermittelt, berichtete die Oppositionsplattform Meduza am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium. Die Ermittler hatten gegen Khan bereits ein Strafverfahren eingeleitet, weil er "wissentlich eine unschuldige Person" angeklagt und einen "Angriff auf einen Vertreter einer ausländischen Regierung" vorbereitet habe, um internationale Beziehungen zu erschweren.

Am 17. März hatte der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Putin und die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa erlassen. Der juristische Vorwurf lautet auf "Kriegsverbrechen". Beide werden beschuldigt, Kinder aus den besetzten Teilen der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Kurz darauf eröffnete das russische Untersuchungskomitee ein Strafverfahren gegen den Ankläger und die Richter des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Russland führt seit Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

+++ Ukraine berichtet von Geländegewinnen bei Bachmut +++

Die ukrainischen Truppen haben nach eigener Darstellung bei Gegenangriffen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes Gelände gewonnen. "Der Feind setzt seine Sturmangriffe innerhalb der Stadt fort", sagte der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Freitag im Staatsfernsehen. Die ukrainischen Einheiten dagegen setzten die russischen Truppen außerhalb der Stadt unter Druck und rückten dort weiter vor.

"Die Lage in Bachmut ist schwierig, aber unter Kontrolle", sagte Tscherewatyj. "Wir können die Absichten des Feindes erkennen, sie vorhersehen, ihnen zuvorkommen." Allmählich verlören die russischen Truppen die Initiative. Russische Truppen versuchen seit Monaten, Bachmut zu erobern. Bisher kontrollieren sie größere Teile der beinahe vollständig zerstörten Stadt - doch stießen ukrainische Einheiten in den vergangenen Tagen nördlich und östlich der Stadt vor, um die Russen einzukesseln.

+++ Russland stuft Greenpeace als "unerwünscht" ein +++

Russland hat die Umweltorganisation Greenpeace als "unerwünscht" eingestuft. Das kommt einem Verbot gleich. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) gefährde durch Einmischung in Russlands Angelegenheiten die nationale Sicherheit, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau am Freitag. Greenpeace setzt sich in Russland etwa für Reformen ein, um die jedes Jahr verheerenden Waldbrände zu verhindern. Zahlreiche NGO, die sich für die Zivilgesellschaft oder die Umwelt engagieren, beklagen politische Verfolgung durch die Behörden.

So sieht die Generalstaatsanwaltschaft der Mitteilung zufolge etwa die Kritik an Infrastruktur- oder Energieprojekten als schädlich an. Die politischen Positionen von Greenpeace zielten auf eine "Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlagen" Russlands, hieß es weiter. Informationskampagnen oder nicht erlaubte Protestaktionen seien darauf gerichtet, eine negative gesellschaftliche Stimmung zu schüren und Projekte zu verhindern.

Mit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hätten Greenpeace-Aktivisten zudem zur wirtschaftlichen Isolierung "unseres Landes und zur Verschärfung der Sanktionen" aufgerufen. "Die Bemühungen zielen darauf ab, die gesellschaftspolitische Lage zu destabilisieren und einen Machtwechsel im Land auf verfassungswidrige Weise herbeizuführen." Greenpeace erklärt stets, sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen einzusetzen.

Die russische Regierung hat zudem bereits Dutzende NGO, unabhängige Medien und Menschen mit dem Etikett "ausländischer Agent" gebrandmarkt. Es sind zahlreiche Klagen anhängig gegen die Entscheidung des Justizministeriums.

+++ Putin: Sanktionen konsolidieren Gesellschaft in Russland +++

Kremlchef Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen als hilfreich für den Zusammenhalt der russischen Gesellschaft bezeichnet. "Je mehr Sanktionen gegen uns verhängt wurden, je mehr Verleumdungen es gab, desto höher wurde der Parameter dieser allgemeinen Konsolidierung", sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung in Pjatigorsk im Nordkaukasus. Der Präsident hat immer wieder betont, dass die von der EU, den USA und einigen anderen Ländern gegen Russland verhängten Sanktionen nicht dazu führten, seinen Krieg gegen die Ukraine zu beenden.

Russland verkauft seine Devisenbringer Öl und Gas weiter etwa nach China und Indien und kann so seine Kriegswirtschaft am Laufen halten. Auch die Pläne des Westens, den Verkauf russischer Diamanten einzuschränken, lächelte der Kreml weg. Der Weltmarkt sei reich an "alternativen Verkaufswegen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Wie die Praxis bei anderen Waren, anderen Produkten zeigt, wenn sie nicht mehr da gekauft werden, beginnt man eben, sie woanders zu kaufen. Da bilden sich keine Lücken", sagte Peskow. Dank Importen über Drittländer gibt es in Russland im Grunde weiterhin alles zu kaufen, wenn auch teils zu deutlich höheren Preisen.

Russland räumt zwar Schwierigkeiten ein im Zusammenhang mit den Sanktionen, schlägt sich aber auch nach Meinung westlicher Experten besser als erwartet unter dem Druck der Strafmaßnahmen. Zudem betonen Sanktionsspezialisten, dass die Wirkung eher nicht kurzfristig, sondern mittel- und langfristig sei - also erst nach einigen Jahren eintreten werde. In Moskau wird außerdem immer wieder betont, dass dem Westen die Sanktionsmöglichkeiten ausgingen. Die Ukraine hatte zuletzt auch immer wieder gefordert, etwa die Atomindustrie Russlands mit Strafmaßnahmen zu belegen. Das ist bisher nicht in Sicht.

Details zu den geplanten Diamanten-Sanktionen gab es zunächst nicht beim G7-Gipfel der sieben führenden Industrienationen in Japan. In der EU sei der Handel mit russischen Diamanten schon jetzt durch freiwillige Selbstverpflichtungen um etwa 80 Prozent zurückgegangen, hieß es. Russland gilt als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten. Der Handel mit den Edelsteinen ist für das Land ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine nennenswerte Einkommensquelle.

+++ Selenskyj bei Arabischer Liga: "Einige hier drücken ein Auge zu" +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einigen Anführern in der arabischen Welt mangelnde Unterstützung seines Landes gegen die russischen Invasoren vorgeworfen."Leider drücken einige auf der Welt und hier in Ihrem Kreis ein Auge zu", sagte Selenskyj am Freitag in Saudi-Arabien beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga. Das gelte für Ukrainer in russischen Gefängnissen und "illegale Annexionen". Einige Teilnehmer des arabischen Gipfels hätten "eine andere Ansicht zum Krieg auf unser Land und bezeichnen ihn als Konflikt", sagte Selenskyj.

Selenskyj sprach als Ehrengast beim jährlichen Gipfel der Liga und ihrer 22 Mitglieder und reiste dafür am Freitag überraschend ins saudische Dschidda. Die arabische Welt müsse helfen, das ukrainische Volk zu schützen, darunter auch die dort lebende muslimische Gemeinde, sagte Selenskyj. "Ich bin hier, damit jeder einen ehrlichen Blick werfen kann - egal, wie sehr die Russen versuchen, Einfluss zu nehmen." Die Ukrainer hätten diesen Krieg nie gewählt. "Wir drängen die Besatzer aus unseren Gebieten", sagte Selenskyj.

Der saudische König Salman hatte Selenskyj Diplomatenkreisen zufolge als Ehrengast zum jährlichen Gipfeltreffen der Liga eingeladen. Die Golfstaaten pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität.

Syrien, das nach mehr als zehn Jahren wieder in die Arabische Liga aufgenommen wurde und für das Präsident Baschar al-Assad teilnahm, ist eng mit Russland verbündet. Syrien war im März 2022 auch eines von nur fünf Ländern, die in der UN-Vollversammlung gegen eine Resolution stimmten, in der Russlands Invasion verurteilt und ein Truppenabzug gefordert wird.

Der russische Angriffskrieg hat die Golfstaaten in eine unangenehme Lage gebracht. Sie stünden unter Druck, zwischen ihrer historischen Partnerschaft mit den USA und ihren wachsenden wirtschaftlichen und politischen Bindungen an Russland entscheiden zu müssen, schrieb Experte Gerald Feierstein vom Middle East Institute (MEI) schon kurz nach Ausbruch des Krieges im vergangenen Jahr. "Während Europa brennt, verstecken sich die Golfstaaten unter dem Tisch."

+++ Selenskyj überraschend beim Gipfel der Arabischen Liga +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zum Gipfel der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien gereist. Selenskyj landete am Freitag aus Polen kommend in der Küstenstadt Dschidda, wie der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete. Selenskyj selbst bestätigte seine Ankunft in dem Königreich zugleich bei Twitter und erklärte, es sei seine erste Reise dorthin. Saudi-Arabien spiele eine "bedeutende" Rolle, schrieb Selenskyj. "Wir sind bereit, unsere Zusammenarbeit auf eine neue Stufe zu heben."

Der saudische König Salman hatte Selenskyj Diplomatenkreisen zufolge als Ehrengast zum jährlichen Gipfeltreffen der Liga eingeladen. Die Golfstaaten pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität.

"Unsere Prioritäten sind die Rückkehr unserer politischen Gefangenen von der Krim und den zeitweilig besetzten Gebieten, die Rückkehr aller Gefangenen und gesetzwidrig Deportierten", schieb Selenskyj. Im Fokus stünden außerdem "die Vorstellung unserer Friedensformel, zu deren Umsetzung möglichst viele Staaten hinzugezogen werden müssen" sowie "die Garantie der Energiesicherheit im nächsten Winter". Es gehe aber etwa auch um den Schutz der islamischen Gemeinschaft der Ukraine.

Die Arabische Liga wurde 1945 gegründet und zählt 22 Mitglieder. Ziel ist eine noch stärkere Zusammenarbeit etwa in Politik und Wirtschaft sowie die Schlichtung von Konflikten. Beim Gipfel der Organisation dürfte es unter anderem um die Lage im Sudan, im Jemen und in Syrien gehen. Inwieweit die Ukraine Thema wird und ob Selenskyj auch selbst beim Gipfel sprechen sollte, blieb zunächst unklar.

Interessant könnte vor allem eine mögliche Begegnung Selenskyjs mit Syriens Präsident Baschar al-Assad sein, der nach Jahren der Isolation erstmals wieder an einem Liga-Gipfel teilnimmt. Assad ist im syrischen Bürgerkrieg eng mit Russland verbündet, das zur Unterstützung der Regierungstruppen seit 2015 Ziele in Syrien bombardiert. Syrien war im März 2022 auch eines von nur fünf Ländern, die in der UN-Vollversammlung gegen eine Resolution stimmten, in der Russlands Invasion verurteilt und ein Truppenabzug gefordert wird. Zuvor war berichtet worten, dass Selenskyj nach Japan zum G7-Gipfel reisen wird.

+++ G7 fordert Russland zu Truppenabzug aus Ukraine auf +++

Die G7 führender demokratischer Wirtschaftsmächte hat Russland erneut eindringlich zu einem kompletten Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine aufgefordert. "Russland hat diesen Krieg begonnen und kann diesen Krieg beenden", heißt es in einer am Freitag von den Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen im japanischen Hiroshima beschlossenen Erklärung. "Wir unterstreichen, dass es keinen gerechten Frieden geben kann ohne den vollständigen und bedingungslosen Abzug der russischen Truppen und der militärischen Ausrüstung, und das muss bei jedem Friedensaufruf berücksichtigt werden."

An dem Ort, an dem 1945 die erste Atombombe abgeworfen wurde, erinnert die G7 in ihrer Erklärung Russland daran, dass schon die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen nicht akzeptabel sei. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigen auch ihre Bereitschaft, die Ukraine gemäß ihren Bedürfnissen weiterhin auch militärisch zu unterstützen. Konkreter werden sie allerdings nicht. Auf die Diskussion über die Lieferung von Kampfjets westlicher Bauart geht die Erklärung nicht ein.

+++ London: Anschlag auf Krim-Strecke hat Folgen für russische Flotte +++

Der mutmaßliche Anschlag auf eine wichtige Bahnstrecke auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch Folgen für die russische Schwarzmeerflotte. Es handele sich um die einzige Zugverbindung in den Hafen von Sewastopol, wo die Flotte stationiert sei, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. "Russland wird versuchen, die Strecke schnell zu reparieren, aber der Vorfall wird die Lieferungen von Vorräten und möglicherweise auch von Waffen, wie zum Beispiel Kalibr-Marschflugkörpern, an die Flotte unterbrechen."

Der Vorfall vom Donnerstag, bei dem ein Güterzug entgleiste, werde zudem die russischen Sorgen um den Schutz wichtiger Infrastruktur auf der Krim verstärken. "Die Halbinsel spielt weiter eine wichtige psychologische und logistische Rolle bei der Ermöglichung des russischen Krieges in der Ukraine", hieß es in London.

+++ Ukraine: Selenskyj reist zum G7-Gipfel nach Japan +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben aus Kiew persönlich am G7-Gipfel im japanischen Hiroshima teilnehmen. "Dort werden sehr wichtige Dinge entschieden, daher ist eben die physische Anwesenheit unseres Präsidenten absolut wichtig dafür, um eben unsere Interessen zu vertreten", sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen.

Ursprünglich hatte es geheißen, der ukrainische Präsident werde bei dem G7-Gipfel per Video zugeschaltet. "Denn, wenn du dich dort irgendwo weit weg befindest, dort auf der anderen Seite des Ozeans, dann fühlen und begreifen sie nicht immer, was in den Weiten unseres Landes passiert. Eben die physische Präsenz unseres Präsidenten ist äußerst wichtig bei solchen Veranstaltungen", erläuterte Danilow weiter. Zuvor hatten mehrere US-Medien über den geplanten Überraschungsbesuch Selenskyjs in Japan berichtet. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen der Beratungen in Hiroshima. Der dreitägige Gipfel hatte am Freitag begonnen.

+++ Kiew und weitere Städte erneut aus der Luft angegriffen +++

In der Ukraine sind die Hauptstadt Kiew und weitere Städte in der Nacht zum Freitag erneut Ziel russischer Angriffe geworden. "Der zehnte Luftangriff in 19 Tagen im Mai", teilte die Militärverwaltung von Kiew im Messengerdienst Telegram mit. Es habe in der Nacht mehrere Angriffswellen mit Drohnen gegeben. Alle in der Luft entdeckten Ziele, die in Richtung Kiew geflogen seien, seien zerstört worden, hieß es. Militärvertretern und Medienberichten zufolge gab es auch Explosionen in den Städten Lwiw und Riwne im Westen des Landes sowie in Cherson und Krywyj Rih im Süden.

+++ Berichte: Selenskyj reist zum G7-Gipfel nach Japan +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Medienberichten zufolge überraschend zum G7-Gipfel nach Japan reisen. Mehrere US-Medien, darunter die "New York Times", berichteten am Freitag unter Berufung auf nicht näher genannte offizielle Quellen, Selenskyj werde an diesem Wochenende in Person bei den Beratungen der sieben führenden demokratischen Industrienationen in Hiroshima erwartet.

Ursprünglich hatte es geheißen, der ukrainische Präsident werde dort per Video zugeschaltet. Die "Financial Times" schrieb, Selenskyj werde am Sonntag persönlich an den G7-Beratungen teilnehmen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

+++ Großbritannien kündigt zum G7-Gipfel neue Russland-Sanktionen an +++

Kurz vor dem Beginn des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima hat neben den USA auch Großbritannien neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Das Vereinigte Königreich wird demnach ein Importverbot für russische Diamanten sowie Kupfer, Aluminium und Nickel aus Russland verhängen, wie Premierminister Rishi Sunak in einer Mitteilung bekanntgab. Daneben bereitet die britische Regierung neue Strafmaßnahmen gegen 86 Menschen und Unternehmen vor.

Russlands Krieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen des Treffens der sieben führenden demokratischen Industrienationen, das Freitag offiziell beginnt.

+++ USA: Wert von Militärhilfen an Ukraine zu hoch angegeben +++

Das US-Verteidigungsministerium hat den Wert der aus eigenen Beständen abgerufenen Militärhilfen für die Ukraine um rund drei Milliarden US-Dollar zu hoch angegeben. Grund dafür sei ein Buchungsfehler, teilte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag auf Anfrage mit. Den Berechnungen seien in einigen Fällen die Wiederbeschaffungskosten der zur Verfügung gestellten militärischen Ausrüstung und nicht ihr Nettowert zugrunde gelegt worden. Dadurch sei es zu der Überbewertung gekommen, so Singh. Die Unstimmigkeiten seien während einer regulären Rechnungsprüfung aufgefallen.

Das Verteidigungsministerium hatte den Gesamtwert der US-Militärhilfen an die Ukraine seit Kriegsbeginn zuletzt mit mehr als 36,9 Milliarden US-Dollar (knapp 33,7 Milliarden Euro) angegeben. Diese Zahl dürfte nun nach unten korrigiert werden. Mitarbeiter und Angehörige des US-Kongresses seien am Donnerstag über die Anpassungen informiert worden, berichteten US-Medien. Der Differenzbetrag könne die Freigabe weiterer Waffen ermöglichen. Pentagon-Sprecherin Singh betonte, der Buchungsfehler habe keinesfalls einen negativen Einfluss auf die Unterstützung der Amerikaner für die Ukraine.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Von Freitag an kommen die Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industriestaaten beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima zu ihren jährlichen Beratungen zusammen. Russlands Krieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen des Treffens. Den G7 gehören neben den USA noch Deutschland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada an sowie zusätzlich Vertreter der Europäischen Union.

+++ London: Ukraine hat neue Marschflugkörper bereits eingesetzt +++

Die Ukraine hat die von Großbritannien gelieferten Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow bereits im Krieg gegen Russland eingesetzt. "Es ist mein Verständnis, dass sie genutzt wurden, seitdem wir ihre Übergabe an die Ukraine angekündigt haben", sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag. Mit den Raketen hätten die Ukrainer die Möglichkeit, russische Kommandozentren zu treffen, die aus Furcht vor Artilleriesystemen wie dem US-Mehrfachraketenwerfer Himars ins Hinterland verlegt wurden. Weitere Details nannte der Minister nicht.

Zudem seien die Marschflugkörper eine Art Ersatz dafür, dass der Westen bisher nicht die von der Ukraine geforderten Kampfjets liefere, sagte Wallace. "Wenn man keine Kampfflugzeuge liefern kann, kann man dann dazu beitragen, die Dinge bereitzustellen, die Kampfflugzeuge leisten, nämlich mit Schlägen tief im Hinterland? Ja, das können wir, das können wir mit Storm Shadow tun", sagte Wallace.

Der konservative Politiker warnte, der russische Präsident Wladimir Putin sei entschlossen, den Krieg um jeden Preis zu verlängern. "Er hat mehr als 250 000 Tote oder Verletzte in seinen eigenen Reihen zu beklagen, mehr als 10 000 gepanzerte Fahrzeuge wurden zerstört oder erbeutet, seine Vorräte gehen zur Neige, sein internationaler Ruf ist ziemlich ruiniert, und noch immer macht er weiter", sagte Wallace. Deshalb sei es wichtig, der Ukraine nicht nur Möglichkeiten zur Verteidigung an die Hand zu geben, sondern auch dafür, Russland aus dem Land zu werfen.

Norwegen liefert in Zusammenarbeit mit Großbritannien acht MLRS-Artilleriesysteme sowie drei Arthur-Radarsysteme. "Wir müssen unsere Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten, damit sie ihren Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit fortsetzen kann", sagte der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram am Donnerstag. "Mehr Waffen werden benötigt, und nach diesen Fähigkeiten gibt es eine hohe Nachfrage in der Ukraine, die wir ohne die enge Zusammenarbeit mit Großbritannien nicht erfüllen könnten."

+++ Selenskyj lobt Truppen für Erfolge bei Abwehr und Angriff +++

Nach neuen Erfolgen ukrainischer Truppen bei Bachmut im Osten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Soldaten ein besonderes Lob ausgesprochen. "Zum einen haben die Verteidigungsbrigaden gute Arbeit geleistet, sie haben die wichtigsten strategischen Aufgaben erfüllt", sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache. "Und die Offensivbrigaden machen ihre Sache gut." Details zu den Kampfhandlungen und weiteren Schritten, die er am Donnerstag mit dem Militärkabinett besprochen hatte, wollte Selenskyj bewusst nicht nennen.

Auch die Luftwaffe und Flugabwehr hätten beim Schutz der Zivilbevölkerung "hervorragende Arbeit" geleistet. "Unsere Prioritäten für diese Woche, nächste Woche und in naher Zukunft sind zusätzliche Luftabwehrsysteme, zusätzliche Raketen, Ausbildung und Flugzeuge, Waffen mit großer Reichweite", sagte Selenskyj. "Und das wird geschehen."

+++ Kiew: Ukrainische Truppen rücken bei Bachmut weiter vor +++

Das ukrainische Militär stößt nach eigener Darstellung in schweren Kämpfen bei Bachmut weiter vor. "In einigen Gebieten sind unsere Truppen um bis zu einem Kilometer vorgerückt", schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstagabend auf Telegram. Um seine Positionen zu festigen, habe das russische Militär inzwischen die meisten seiner Reserven nach Bachmut verlegt.

Die russischen Gegenangriffe zur Rückeroberung verlorener Stellungen vor allem im Süden von Bachmut seien abgeschlagen worden. "Die Verteidigung von Bachmut und seinen Vorstädten erfüllt ihre militärischen Ziele", kommentierte Maljar und deutete weitere Operationen der ukrainischen Streitkräfte an. "Wir gewinnen derzeit Zeit für bestimmte geplante Aktionen."

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/news.de/dpa

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