Ökotest hat Hautcremes untersucht und dabei unter anderem krebserregende Inhaltsstoffe entdeckt. Worauf Sie beim Kauf von sogenannten Allzweckcremes im Drogeriemarkt achten sollten und warum es hier sogar gefährlich wird.
- 22 Cremes im Test: Ökotest untersucht Allzweckcremes
- Von dm bis Nivea: Diese Cremes wurden untersucht
- Giftige Inhaltsstoffe entdeckt: Aufgepasst bei diesen 5 Bestandteilen
Hautcremes, die von der ganzen Familie genutzt werden, beispielsweise von Nivea, Dove oder Weleda, sind eigentlich in nahezu jedem Haushalt zu finden. Ob Kinder oder Erwachsene - ins kleine Döschen ist schnell mal reingetunkt, wenn die trockene Haut juckt und spannt. Allerdings: Nicht alle dieser sogenannten Allzweckcremes sind völlig unbedenklich. Ökotest hat 22 Hautcremes getestet - und weist im Zuge dessen auf Inhaltsstoffe hin, die für einige Anwender:innen sogar schädlich sein können.
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Ökotest untersucht Hautcremes: 11 von 22 getesteten Produkten sind "sehr gut"
Vorab gibt es jedoch Entwarnung: Von den 22 getesteten Produkten, die im Schnitt zwischen 92 Cent und 26,40 Euro pro 200 Milliliter kosten, schneiden elf Hautcremes mit der Note "sehr gut" ab. Bei den anderen wurden teilweise kritische Inhaltsstoffe wie Salicylsäure und Mineralölkohlenwasserstoffe gefunden.
Diese Produkte wurden untersucht:
- Alterra Softcreme (Rossmann, 2.99 Euro)
- Aveo Feuchtigkeits Pflegecreme Soft Care (Müller, 0,92 Euro)
- Balea Soft Creme (Dm, 0,92 Euro)
- Bevola leichte Softcreme (Kaufland, 0,92 Euro)
- Bevola leichte Softcreme (Budni/Edeka/Netto, 2,98 Euro)
- CD Feuchtigkeitsspendende Soft Creme Wasserlilie (Lornamead, 2,51 Euro)
- Cien Pflegecreme Soft (Lidl, 0,92 Euro)
- Dove Body Love Reichhaltige Pflege (Unilever, 3,27 Euro)
- Florena Creme mit Kamille (Beiersdorf, 2,33 Euro)
- Glysolid Hautbalsam Konzentrierte Intensivpflege (Burnuscare, 3,50 Euro)
- I+M Pflegewunder (I+M Naturkosmetik, 26,40 Euro)
- Isana Feuchtigkeitspflege Softcreme (Rossmann, 1,19 Euro)
- Kneipp Intensive Wiesenkräuter Feuchtigkeit (Kneipp, 6,65 Euro)
- La Ligne Pflegecreme Soft (Zentrale Handelsgesellschaft, 0,92 Euro)
- Lavera Basis Sensitiv Creme (Laverana, 7,99 Euro)
- Neutrogena Deep Moisture Feuchtigkeitscreme (Johnson & Johnson, 2,95 Euro)
- Nivea Soft Erfrischende Feuchtigkeitscreme (Beiersdorf, 3,65 Euro)
- Sante Family Soft Creme (Logocos, 6,60 Euro)
- Satina Creme (Labori International, 3,99 Euro)
- Today Softcreme (Rewe/Penny, 0,92 Euro)
- Weleda Skin Food Light (Weleda, 23,87 Euro)
- Yves Rocher Pure Camomille Comfort Cream (Yves Rocher, 15,84)
Im Ökotest entdeckt: Diese Inhaltsstoffe in Cremes sind gesundheitsgefährdend
Um genau zu wissen, was in den Produkten enthalten ist, schickte Ökotest die Cremes von Weleda und Co. ins Labor - und fand dort einige bedenkliche Inhaltsstoffe.
1. Mineralölrückstände in Hautcremes: Darum sind sie so bedenklich
Immer wieder werden in Produkten zur Hautpflege Mineralölrückstände gefunden, die krebserregend sein können. Im aktuellen Cremes-Test von Ökotest fand man unter anderem sogenannte Paraffine. Diese werden aus Rückständen bei der Destillation von Erdöl gewonnen und eigentlich als Schmierstoffe für Motoren verwendet. Paraffine seien "nicht selten mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt", so Ökotest. Die Mineralölrückstände, kurz MOAH, können krebserregende Bestandteile enthalten.
2. Ökotest warnt vor Butylhydroxytoluol (BHT) in der Hautpflege
Ein weiterer Inhaltsstoff, den die Expert:innen von Ökotest kritisch sehen und der im aktuellen Test in einigen Produkten gefunden wurde, ist das sogenannteButylhydroxytoluol (BHT). Dabei handelt es sich um ein Konservierungsmittel, welches häufig in Kosmetika enthalten ist. Der Stoff sei laut Ökotest deshalb bedenklich, weil er in Verdacht steht, eine hormonelle Wirksamkeit zu haben.
3.Polyethylenglykol (PEG) macht die Haut durchlässig
Ebenfalls nicht gern gesehen, wenn man einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Cremes wirft, sind sogenannte PEG-Verbindungen. Dabei handelt es sich um Substanzen, welche die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen und so der natürlichen Hautbarriere schaden.
4. Salicylsäure in Cremes - nur bei medizinischer Indikation
Salicylsäure wird bei medizinischer Indikation unter anderem bei Akne, aber auch zur Behandlung von Schuppen eingesetzt. Allerdings: In einigen Pflegeprodukten wird Salicylsäure auch als Konservierungsmittel verwendet. Das Bedenkliche: Salicylsäure wird in der EU als "reproduktionstoxisch" eingestuft. Das heißt: Der Stoff beeinträchtigt die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsfunktionen. Zudem kann der Inhaltsstoff auch zu Augenschäden führen. Zwar sei in den von Ökotest untersuchten Produkten die zugelassene Höchstmenge eingehalten, dennoch halten die Expert:innen des Verbrauchermagazins einen Einsatz generell für problematisch und rät von Cremes mit Salicylsäure generell ab.
Vorsicht bei Kindern - Salicylsäure ist sogar verboten
Besonders bedenklich sei ebenfalls, dass die Verwendung von Salicylsäure bei Kindern unter drei Jahren sogar verboten ist. Es gäbe jedoch keine Garantie, da jegliche Warnhinweise auf den Verpackungen der Cremes fehlen würden, dass Kinder von diesen Cremes die Finger lassen.
5. Flüssige Kunststoffverbindungen in Hautcremes belasten die Umwelt
Ein weiterer Aspekt, den Ökotest im Blick behält, ist die Nachhaltigkeit. Und auch hier haben die Expert:innen bei einigen Produkten Bedenken. So wurden bei diversen Hautcremes flüssige Kunststoffverbindungen nachgewiesen, die schwer abbaubare Polymere enthalten. Zudem sei auch bei den Verpackungen der Umweltaspekt bemängelt worden. Nur eine einzige Hautcreme der 22 im Test wurde in einer Dose angeboten, die zu mehr als 30 Prozent aus Recyclingmaterial besteht.
Das Verbrauchermagazin Ökotest untersucht regelmäßig Produkte im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe und im Bezug auf Nachhaltigkeit. Die gesamten Ergebnisse des Hautcremes-Test im Detail finden Sie online auf der Internet-Seite "Ökotest.de" sowie monatlich im Magazin im Handel.
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